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sam zu machen, sie vor ihm zu warnen und mit allen Mitteln unschädlich zu machen. Schenk wurde ffreigesprochen und Rothschild in die Kosten verfällt.

Bei der städtischen Sparkasse in Bamberg wurden in einem Zeitraum von 5 Monaten 95000 Stück Sparmarken verkauft.

In einem Wiesbadener Blatte findet sich folgendes Inserat:Eine Wittwe mit drei Kindern, die im Nähen und Stricken sehr gewandt ist, bittet dringend um Beschäftigung. Täglich 35 Pfg. re." Dieses Arbeitsangebot redet Bände über die blutige Armuth unserer weißen Sklavinnen von der Näh­nadel !

Ein ne uerKalt Wasser strahl? Die Wies­badener Zeitung, welche zu höchsten Marinekreisen bekanntlich in intimer Beziehung steht, veröffentlicht folgende interessante Notiz:Wir geben unter allem Vorbehalt eine Nachricht wieder, welche falls sie sich bestätigen sollte nicht verfehlen würde, berech­tigtes Aufsehen zu erregen. Danach soll vor etwa 14 Tagen eine sehr geharnischte Note nach dem Re- cept des bekannten kalten Wasserstrahls aus Berlin nach Paris gerichtet worden sein, lieber den In­halt derselben verlautet nichts Näheres, doch glaubt man, daß sie sich auf das ganz nngualificirbarc Be­nehmen der französischen Kriegsschiffe bei Gelegen­heit der Reife des Kronprinzen bezieht. Bekanntlich wurde ani der Fahrt von Genna das Geschwader von einem französischen Kriegsschiff beobachtet. Das­selbe fuhr in der Nacht mitten durch Elfteres durch. Auf der Rückreise sollen sich ähnliche Vorfälle zuae- tragen haben; auch haben, wie bekannt, im Hafen von Barcelona die Schiffe sümmtlicher Nationen ge­flaggt und salulirt, wie das die internationale Höf­lichkeit gebietet, nur die französischen nicht. Es wird sich sa sehr bald Herausstellen, ob und was an die­ser Nachricht Wahres ist. Unter Ablehnung jedwe­der Verantwortlichkeit beschränken wir uns auf ein­fache Wiedergabe der uns gewordenen Mittheilnng."

Willst du den Frieden, rüste den Krieg" dieses alte Wort hat gegenwärtig wieder seine volle Gel­tung. Während offiziell Friedens-Aera verkündigt Wird, beschäftigen sich alle Nationen mit der Neu- Ausrüstung ihrer Armeen. Die Krupp'schen Werke in Essen haben über und über zu thun, denn sic ver­sorgen die halbe Welt mit Kanonen. Obenan steht die Türkei, welche ihre Armee mit Gußstahl-Kanonen ausrüstet.

Alter schützt vor Thorheit nicht. Ein in Ham­burg wohnender, sehr wohlhabender Wittwer in dem ehrwürdigen Alter von fast 70 Jahren hatte sich sterblich in seine erst 22 Jahre alte Haushälterin verliebt und verfolgte dieselbe trotz der Abmahnungen seiner beiden bereits erwachsenen Töchter, und ob­gleich er wußte, daß das Mädchen bereits mit einem Tapestcrgehüfen verlobt war, ans Schritt und Tritt mit seinen HeirathSanträgen. Nach längerem Zögern ging endlich die Auserkorene auf seine Absichten ein. Damit der bisherige Bräutigam nicht hindernd in den Weg treten konnte, wurde es veranstaltet, daß derselbe auf Kosten des alten Nebenbuhlers nach New-?)ork geschickt wurde; die junge Braut hatte aber mit der Beschaffung der Aussteuer alle Hände voll zu thun, und der glückliche Bräutigam war mit der Gewährung der erforderlichen Mittel nicht kärg­lich kurz, alles war endlich eingerichtet, und der Tag der Hochzeit festgesetzt. Da mußte die junge Braut nothwendig, um die erforderlichen Papiere zu beschaffen, nach ihrer Hcimath in Oldenburg reifen. Reichlich mit Reisegeld versehen, fuhr sie von Ham­burg ab, und der liebende Bräutigam harrte mit Sehnsucht der Rückkehr. Aber Tag auf Tag ver­ging, bis endlich statt der ersehnten Braut ein in Liverpool aufgcgcbener Brief ankam, in dem sie dem Harrenden meldete, daß sie ihrerersten Liebe" in die neue Welt gefolgt sei: um nicht ganz mittellos dort nnznkommen, habe sie das für die Aussteuer erhaltene Geld für sich behalten und sämmtliche Sachen auf Rechnung genommen, deren Bezahlung er hof­fentlich nicht verweigern werde. Wohl oder übel hat sich der aus allen Himmeln Gestürzte allerdings legnemt, zugleich aber auch das Wiederheirathen auf das thcnerste verschworen.

Nach der Berl. Börs.Z. hat die französische Regierung für die Unhöflichkeit eines sranz. Kriegs­schiffes gegen den deutschen Kronprinzen bereits Ge- nugkhuung geleistet. Tie franz. Regierung hat nicht gezögert, ihr Bedauern über das Vorkommnis; auö-

zusprechen, ein Bedauern, das dadurch noch im Be­sonderen erwiesen wurde, daß der betheiligte .franz. Kapitän seine Entlassung erhielt.

Es ist ein seltsamer Zufall, daß zu derselben Stunde, da Lasker in den Armen eines ihm fremden Mannes zu New-Uork verstarb Samstag Morgens zwischen 78 Uhr nach Berliner Zeit. ein sechs Seiten langer Brief von seiner Hand eiutraf, in dem er einem nahen Anverwandten und intimen Freunde unter Anderem Folgendes schrieb:Sein Physisches und geistiges Wohlsein sei dermaßen be­friedigend, daß er schon seit langer Zeit kein solches Behagen empfunden habe. Er hoffe zuversichtlich, in völliger Geistesfrische und Munterkeit sein liebes Berlin wiederzusehen. Der Winter lasse sich so schön an, daß man sich in einen herrlichen Sommer­monat versetzt wähne. Er freue sich daher, einer milden Seereise cntgegenzusehen. Doch wolle er an die Seereise gar nicht denken, denn er ertrage freu­dig und geduldig alle Fährlichkeiten und Widerwär­tigkeiten der Reise, da sie ihn ja wieder dem Bater- landc zusühre."-

(Lehrlingsfrage.) Aus Centrumskreisen wird schon jetzt mit positiver Bestimmtheit versichert, daß man von dieser Seite in der nächsten ReichStags- session den Antrag einbringeu werde, daß nur Jn- nungsmeistern das Halten von Lehrlingen solle »er­stattet werden.

Zur evangelischen Kirche sind im Königreich Preußen übergetrctcn 2l05 Personen gegen 1190 im Vorjahre; a'uSgeschieden aus derselben sind, so viel bekannt geworden, 904 gegen 801 im Vorjahre; es sind mithin im Jahre 1882 mehr übergctreten als ansgcschieden 1200 Personen. Die große Mehrzahl der Uebergctrctcnen gehört wiederum der katholischen Kirche an. Juden sind 136 übergetreten, wogegen I tz Uebertrittc evangelischer Christen zum Judenthum (!) erfolgt sind.

' Etwas Furchtbares hat sich in S iemianowi tz in Posen zugctragen. Ei» Schmievcgeselle stieg auf das Dach der Koaksanstalt, warf die Kleider ab, kniete nieder, betete und sprang dann in den Schorn­stein des flammenspcicndcn KoakSofens. Rur ein­zelne verkohlteTrümmcr konnte man aus dem Flammen­meer herauszichen.

In Bautzen stand dieser Tage ein durch die Gesetze deS 19. Jahrhunderts zumVagabonden" gestempelter Unglücklicher vor der Strafkammer. Jo­hann Klotz weiß nicht, wann und wo er geboren ist, wer seine Eltern waren, welcher Religion er an­gehört: Seine Mutter starb früh, es^ war eine her­umziehende Schauspielerin. Der Junge arbeitete bei einem Zimmermann, einem Abdecker, aber nie lange Zeit, weil stets die Polizei kam und Legiti­mationen verlangte, die er nicht besaß. Jede Ge­meinde, sich vor Unterstützungen fürchtend, jagte den Burschen über ihr Weichbild' sie hätte ja Schule und Kostgeld bezahlen müssen. Die Polizei hetzte ihn, den ausweislosen Flüchtling, durch ganz Mittel- Europa! Die Schweiz schickte ihn per Schub »ach Bayern, dieses ihn nach Preußen. Der Bursche war mittlerweile Mann geworden; er konnte nicht lesen, nicht schreiben, hatte nichts gelernt. Von Preußen wurde er wieder per Schub nach Oester­reich, von da nach Rußlandverschickt." Endlich thaten sich in Liegnitz die Pforten de-s Zuchthauses für den halb zu Tode gehetzten Mcnlchen auf, er fühlte sich wie im Himmel. Endlich ein Obdach, ein leidliches Essen und keine Polizei, keinen Schub. Die Strafzeit verging, Klotz wurde entlassen, so­fort präsentirtc man ihm den Befehl des Regierungs­präsidenten, daß er unverweilt nach Oesterreich ab- zuschieben sei. DaS geschah auch prompt. Im September wurde bei Bischofswerda in Sachsen ein Bettler ohne Legitimation verhaftet es war Klotz. Es erfolgte seine Vernrtheilnng wegen verbotswid­riger Rückkehr nach Sachsen und Vagabondage! Selbst die Richter konnten sich des Mitleids nicht erwehren, als Klotz weinend angab, er sei ja nur nach Deutschland zurückgekvmmen, um endlich einmal zu erfahren, wo er denn eigentlich hingehcn solle. Hat Klotz seine Strafe im Bautzcner Landgerichts- gefängniß verbüßt, was wird dann?? Wird ihn die Verwaltungsbehörde wiederabschieben", und wohin? Oesterreich-Ungarn.

B regen z, 3. Jan. Ein 23jähriger Schuster- geselle machte sich in der Neujahrsnacht den Spaß, im vollbesetzten Wirthschaftslokalezur Neuen Welt" eine Dynamitpatrone anzuzünden, (!) um dasNeue"

anzuschießcn. Die Folge war furchtbar. Das ge­räumige Lokal ist in allen Theileu bedeutend geschä­digt. Alle Fenster sammt den Vorfenstern sind hinausgedrückt, Glasscherben find bis über die Straße hinüber zerstreut. Gläser, Teller, Stühle wurden zertrümmert. An der Explosionsstcüe zeigte sich ein großes Loch im Zimmerboden. Stücke der Zimmer­decke sind herabgefallen. Aber auch der Urheber die­ses Unfugs selbst wurde schwer mitgenommen. An Armen und Füßen wurde ihm mit seiner ganzen Be­kleidung auch das Fleisch vom Leibe gerissen und er mußte schwer verletzt in das Krankenhaus gebracht werden. Zwei Mädchen, welche zur Seite saßen, wurden weniger erheblich an den Füßen verwundet. Die Dynamitpatrvnen sind in Bregenz gekauft und wird der Verkäufer wohl auch zur Rechenschaft ge­zogen werden.

Laut einer Depesche aus Pest wurde auf dem dortigen Hauptpostamt am 6. Januar Abends eine eiserne Kiste mit 240000 fl. gestohlen. Die Kiste war plötzlich verschwanden; vier Postdiener wurden verhaftet, dieselben leugnen aber entschieden.

Schweiz.

Zürich, 7. Jan. Das Zwingli-Jubiläum unter starker Theilnahme dcr Bevölkerung schloß so­eben mit dcr akademischen Feier durch eine Rede von Zürichs ältestem Professor, Alexander Schweizer. Er stellte Zwingli als seiner Zeit vorausgeeilt dar, der die Leibeigenschaft aufhob und den Zehnten, das Referendum und die Initiative praktisch einführte und den Grundsatz aussprach, der besondere Beruf der Schweiz sei, den Fremden als Asyl zu gelten.

Frankreich.

Paris, 6. Jan. Gegen 300 Sozialisten und.. Revolutionäre besuchten heute das Grab Blanqni's und die Gräber der ehemaligen Theilnehmec an dem Kommuneaufstand auf dem Perclachaise, mehrere Re­den wurden gehalten, worin der Hoffnung auf Re­vanche und dem Hasse gegen die Bourgeoisie Ans- . druck gegeben und die demnächstige Einweihung eines Denkmals zum Andenken an die Kämpfer der Kom­mune angezeigt wurde. Die Manifestanten zerstreu­ten sich unter den Rufen:Es lebe die Kommune!" Kein weiterer Zwischenfall ist erfolgt.

(Zur To n g ki n g fr a ge.) Der Jubel über die Einnahme Sontay's ist rasch verstummt, seitdem Admiral Courbet auf seiner Sicgeslaufbahn so Plötz­lich Halt gemacht hat und nach Hanoi znrückgekehrt ist. Um Sontay zu halten, soll Courbet 2400 Mann dort zurückgelassen haben, also fast die Hälfte seiner Combattanten. Natürlich kann da von einer Fort­setzung der militärischen Operation und einem Marsch gegen Bacninh keine Rede sein, bevor General Milloc mit den neuen Verstärkungen angekommen ist. Darüber kann es Februar werden. Auch die diplomatischen Verhandlungen scheinen ins Stocken gerathen zu sein. Die Weihnachtstage sind längst vorüber, aber Marquis Tseng sitzt noch immer im jSchmollwinkcl von Folke- stone und Ferry ist noch zu keinem Entschluß ge­kommen, ob er Englands Vermittlung annehmen oder ablchnen soll. Dagegen bereitet die französische Re­gierung eine neue Credilforderung von 20 Millionen vor, da die Absendung der letzten Verstärkungen die bewilligten Summen schon größtentheils in Anspruch genommen hat. Es ist das alte Lied: stets neue Gelder und doch kein Erfolg!

England.

London, 7. Jan. DerStandard" sagt in einem Artikel über Dr. E. Lasker, er sei zu früh ge­kommen; in 10 oder 20 Jahren würde Deutschland wahrscheinlich mehr mit den Ideen Lasker's als mit denjenigen Vismarck's übereinstimmen. Der Tod Lasker's raube Deutschland einen hervorragenden Juristen, einen untadelhaften Patrioten und einen Mann, dessen Rechtschaffenheit und Charakter selbst von seinen heftigsten und gewissenlosesten Feinden- niemals angegriffen worden sind; sein Leben war ein ehrenvolles aber erfolgloses.

klebcrraschcudc Versuche hat man in England gemacht, um die Wirkung des Oels auf den Wellen­gang zu erproben. In allen Füllen verwandelte die Ausgießung einiger Gallonen Ocl die stürmische see in ruhiges Fahrwasser. Im Hafen von Folkestone, wo sehr hoher Wvgenschlag ist, lag der hochgehende See nach Ausgießung von Oel ruhig wie ein Teich da. Die Wirkung dauerte eine volle Stunde und die Kosten betrugen kaum 2 Pfund Sterling.

Rußland.

In ganz Rußland hallt der Name Sudcikin

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