Ausgaben 112,56 -.16, Kassenvvrrath 12,34Ver- einsvermögen 60,84 ^ Die nächste Versammlung ist in Schönbronn.
Stuttgart, 25. März. Ec- ist leider nur zu wahr, daß die Situation der Bolksbank Mauchen um sein ganzes Besitzthuin gebracht hat. Die Wittwe eines Schutzmannes, welche von Morgens früh bis Abends spät glätten und bügeln mutz, um sich nn» ihre'beiden (Kinder ehrlich durch die Welt zu bringen, war auch Genossenschaftern! bei der VolMmnk und hatte ihr sauer erspartes Geld, etwa 2000 „L bei der Bank als Stammantbeil eintragen lassen. Die arme Frau verliert natürlich Alles bis ans den letzten Pfennig. In der Thal ein bitteres Loos.
Der Weingartner Gottl. Neef von Degerloch, der seinen 64 Jahre alten Vater mit einem Beile' todtgeschlagen, wurde vom Schwurgericht in Stuttgart zu 14 Jahren Zuchthaus verurtheilt.
Tübingen, 27. März. Der zum Tod ver- urtheiltc. zur Zeit im hiesigen AmtSgerichtsgefängnis; befindliche Raubmörder Reichardt machte in verflossener Rächt einen Ausbruchsversuch. Doch wurden, als mau die Sache heute früh entdeckte, entsprechende Vorkehrungen getroffen, um dem Gefangenen derartige Versuche für die Folge unmöglich zu machen.
Tübingen, l Schwurgericht.) Will). Ernst Lachenmaier, Metzger von Wildberg, wurde wegen versuchten Todtschlags w 6 Mon. Gefängnis verurtheilt.
Brandfülie: In Ittenhausen «Ried- lingen- am 24. März ein Wohnhaus samt Scheuer. Der Brand entstand durch Spielen zweier ösähriger Knaben mit Feuer; in Rellingen (Blanbeuren) am 27. März zwei Wohngebäude und 1 Schuppen.
Im Aquarium zu München ist nunmehr der Verlust an lebendem Inventar festgestellt: 16 größere und kleinere Asien, 2 Nasenbären, 2 fliegende Hunde (große Fledermäusen 218 Vögel: prachtvolle Kakadus. Papageien in allen Farben, ostindischc und australische Vögel :c. sind todt in ihren Käsigen auf- gesunden worden. Doch nicht genug, bis heute Mittag waren weiter ca. 60 Vögel, durch den Ranch vergiftet, Angegangen.
Jugenheim, daher. Pfalz. Eine Adresse ist von 75 hiesigen tabakbauenden Gemcindebürgern an den Reichskanzler gerichtet worden, welche sich für Einführung des Tabaksmonopols ausspricht als für eine Maßregel, die geeignet fei, den Bauer „von der herrschenden Maklcrwirtlsichaft und dem Drucke der Tabaktzspekulation" zu befreien.
Frankfurt, 27. März. Auf dem gestern begonnenen Pferde markt zu Frankfurt a. M. erhielt die erst iin Dezember v. I. zu Stuttgart etablirte Firma: N. L. Löbstcin, welche den Markt mit etwa 80 Reit- und Wagenpferden besucht, den r. Preis für schweren und den 2. Preis für Pferde leichten Schlages.
Berlin, 25. März. Der Reichsanzeigcr verlautbart eine» Erlaß des Kaisers an den Reichskanzler, in welchem für die rührenden Beweise der Liebe und Treue anläßlich des kaiserlichen Geburtstages der Gefammtheit wie jedem Einzelnen der innigste und aufrichtigste Dank ausgesprochen wird. Der Kaiser habe aus den vom Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Huldigungen, nachdem er nun in fein 86. Lebensjahr getreten, von Neuem Muth und Vertrauen gewonnen, die Pflichten seines verantwortungsvollen Berufs auch ferner auf sich zu nehmen und werde, so lange Gott ihm Kraft verleihe. seine Fürsorge unausgesetzt der Wohlfahrt und dem Gedeihen des Volkes widmen.
Berlin, 27. Mürz. Es wurde heute in Abgeordnetenkreisen erzählt, Herr v. Schlötzer kehre demnächst aus Rom zurück, da er dvrtselbft absolut gar nichts erreicht hat. (Fr. I.)
Die neueste Nummer des „Kladderadatsch", .die 2000. feit dem Bestehen des Blattes, erscheint als Jubilänms-Nummer.
Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist am 25. ds., begleitet von seinem Schwiegersöhne Grafen Rantzau, nach Friedrichsruh abgereist. Am 24. verabschiedete sich der Kanzler bei dem Kronprinzen in einer lstündigen Unterredung.
lieber die Ablehnung des Tabaksmonopol im Bvlkswirthschaftsrath spricht sich die liberale Wiener „Deutsche Ztg." wie folgt ans: „Der Kanzler hat eine Niederlage erlitten: sein eigenes Geschöpf, der Volkswirthschaftsrath, von dem er sich so werthvolle moralische Unterstützung versprach, hat ihn im Stich gelassen. Die kleinen Leute aus dem Volke, an welche Bismarck appellirte, haben den Beweis geliefert, daß sie ihn nicht verstanden, daß sie den eigentlichen Zusammenhang der von ihm projektirtcn Stcuernmwälzung nicht zu begreifen vermochten. Das Tabakmonopol ist nur ein Baustein der Reform, der für sich allein betrachtet, naturgemäß als eine überaus schwere Volksbelastung betrachtet werden muß. Als Ganzes angesehen, stellen sich die Plane Bismarcks folgendermaßen dar: Die Beiträge der einzelnen Länder zu der Erhaltung des Reiches müssen ein- für allemal verschwin
den: das Reich soll, anstatt der Pensionär der Bundesstaaten zu sein, von seinen eigenen Steuern leben: die llebcrschiissc dieser Reichseinnahmen werden unter die verschiedenen Länder zur Erleichterung der Volkölasten verwendet. Wie groß sich der Kanzler die Ueberschüsse denkt, geht ans dem neuen Ver- weudnngsgcsetze hervor, welches er dem prenß. Landtage vor-: gelegt hat. Er will nicht nur die 4 untersten Stufen der Klassensteuer aufheben: er hofft auch 50 Will. zur Ver-, rmgcrnng der Schnlkosien, 25 Milt, znr Erleichterung der Ge- nicindelasien und weitere 25 Will, zur Erhöhung der BranNen- Matte zu erübrige». Alles iu Allem geuommeu geht sei» Bestreben dahin, die unteren Volksschichten nach Möglichkeit zu entlasten und dieselben von den vielfach kombinir- len Landes-, Kreis- und Gemeindeumlagen und -Zuschlägen zu befreien. Er hat es unternommen, die verschiedenen Stände und Klassen der Gesellschaft vor der ihnen dränenden Zerbröckelung zu bewahren. Er hat für die Industrie Bollwerke gegen die übermächtige Konkurrenz Frankreichs und Englands geschaffen, die Landwirlhschafl durch Agrnrzvlle gegen die riesige Produktion Rußlands und Amerikas geschützt, die arbeitenden Klassen durch die Aussicht ans Alters- und Jnvatiden- versorgung ans ihrer feindseligen Anschauung vom modernen Staate emporznrüttcln versucht. In all' diesen Bestrebungen hat sich Bismarck nicht durch das hartnäckige Veto des Parlaments beirren lassen und er wird auch nicht vor dem Einspruch des biedern Z mmerineisters Hessel und seiner Freunde im LolkSwirthschaftsrathe zurückwcichen. Der Kanzler mußte 20 Jahre lang kämpfe,i, um seine hohen politischen Zwecke zu erreichen: er wird, wenn die Natur seinem Wirken keine Schranken sent, ebenso zähe und beharrlich an der Verfolgung seiner wirthschastlichen Plane arbeiten, welche auf die Verjüngung und Regeneration des deutschen Volkes abzieleu." So spricht sich eine österreichische Zeiiung, welcher mau Bor eiugenommeuheit gewiß nicht uachsagen kann, über die Re- sormprojekte uusers Reichskanzlers ans. Man vergleiche nun hiermit, wie sich manche unserer deutschen Prcßorganc, welche vorgeben, die Volksinteressen zu vertreten, zu diesen Reform- Projekten stelle».
Göttin gen, 25. März. Die Leichen des Bcckmann'schen Ehepaares, welches vvr etwa vier Wvchen nach Ermordung seiner Kinder von hier ^ verschwunden war, sind gestern dicht vor der Stadt in dem Leine-Kanale aufgcfundeu worden.
Ein furchtbarer Brand wird aus Polen gemeldet: In dem eine halbe Meile von Auguslowv gelegenen Dziernow brach am Donnerstag voriger Woche Feuer aus, das bis 7 llhr Abends wüthete und etwa 80 Besitzungen mit weit über 400 Gebäuden in Asche legte. Bei dem heftigen Sturme griff das Element so rapide um sich, daß die Einwohner nur daö nackte Leben zu retten vermochten. Zwei Menschen, viele Borräche und viel Vieh sind in den Flammen zu Grunde gegangen u. gegen 1000 Menschen sind ohne Obdach.
Paderborn, 26. März. Heute Morgen ist die offizielle Nachricht von der Ernennung des Dr. Drobe zum Bischof von Paderborn hier einge- troffen. Von allen Kirchthürmen erschallte feierliches Geläute. Im Dom wird ein Mäorim abgc- halten. Die Stadt hat reichen Flaggenschmuck angelegt. (Tüb. Ehr.)
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 26. März. Großfürst Wladimir, der älteste Bruder des Kaisers Alexander von Rußland, ist mit seiner Gemahlin, der Großfürstin Maria Pan- lowna. heute Nachmittag hier angekommen. Wegen des leidenden Zustandes der Großfürstin hatte der Großfürst gebeten, daß jeder offizielle Empfang unterbleibe. Der Kaiser empfing indeß das großfürstliche Paar ans dem Bahnhof. Der Großfürst wurde vonr Kaiser herzlich begrüßt und zweimal geküßt. Die Großfürstin wurde in einer Sänfte aus dem Wagen getragen. Der Kaiser küßte der Großfürstin die Hand und erkundigte sich theilnahmsvoll nach ihrem Befinden. Mittwoch erfolgte die Weiterreise der russischen Gäste nach Italien.
Teines war, 27. März. Eine Versammlung deutscher Bürger nahm eine motivirte Resolution an, welche den Aufruf des Berliner deutschen Schnl- vereins als eine gänzlich unbegründete, den thatsäch- lichen Verhältnissen widerstreitende Behauptung bezeichnet, die niemals begehrte Hilfeleistung des Auslandes solcherart entschieden zurückweist und das treue Zusammenhalten mit den übrigen Bürgern des Vaterlandes betont. Noch in 14 Städten des Temeswarer und Torontaler Komitats ist die Abhaltung ähnlicher Versammlungen beschlossen.
Gerüchte über eine neuerdings geplante Zusammenkunft der Kaiser von Rußland und von Oesterreich im Juni d. I. werden von der Kreuzztg. für Erfindungen erklärt.
Italien-
Garibaldi fordert zur Gründung eines Bündnisses aller irredenten Völker behufs Zertrümmerung Oesterreichs auf. Jtalia Jrredenta soll die Julischen Alpen, Deutschland das Salzachthal, das
Jnnbecken, Oesterreich und Steiermarck, Slavia Jr- rcdeuta Böhmen, Kärnthen, Skavonien, Crvatien,
Bosnien, Herzegowina erhalten. Hungaria Jrredenta soll das Haupt der slavifchen Maaten werden, Grä- cia Jrredenta erhält Thessalien, Rümainea Jrredenta Bessarabien und die Dsbäudscha. Das Journal der ^
Jrrcdcntisten erscheint täglich zu Neapel und heißt
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Frankreich.
Paris, 26. März. Namqnfie wcirgkieoer oer l h?F'?s'S-tz Rechten des Senats hielten heute eine Versammlung AZZ-sSK;- ab und beschlossen, daß sie ihr Möglichstes thun A "" wollten, die Ausführung des neuen Schulgesetzes in der Provinz zu verhindern. (Fr. I.)
lieber 1300 Meter des Tunnels zwischen L'-Z'3. England und Frankreich sind vollendet. In dem Maße, als diese Arbeit fortschreitet, steigt in einzel- UZ-D neu Kreisen Englands die Furcht vor einer franzö- fischen Invasion. ßpZ
Türkei. (7 Ls
Konstantinopel, 24. März. Der Sultan hat dem General-Feldmarschall Grasen Moltke das Ars-?) vom Sultan Abdul Medjid im Jahre 1852 gestis- ' 8 ^
tete Großkreuz des Medjidiv - Ordens in Brillanten verliehen.
Amerika.
New - P o r k, 25. März. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Hayti vom 12. d. M. zufolge sind ans der Insel die Pocken verheerend ausgetreten. In Pvrt-au-Prinze sollen bereits über 4400 Menschen der Epidemie erlegen sein. (T. Ehrst W ashingto n, 24. März. Präsident Arthur Unterzeichnete die Bill über Verbot der Vielweiberei.
Das Abgeordnetenhaus nahm eine Bill an, welche die Chinescneinwandernng auf die Dauer von 20 Jahren verbietet.
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Handel ö Uerkehv.
StnIt gnrl, 27. März. jLa nd esprv duktenb ö rs e.j Heute wurde» nur wenige Geschäfte gemacht NN- der Handel ging flau. Waizen, baierijcher 26 „L 20 4 bis 26 -L 80 -4, russischer 28 ^ 80 bis 28 75 -4. Mehlpreise: dir. 1
86 88 Rr. 2 84-35 „L, Nr. 3 82- 34 »«, Nr. 4 26 bis 28 „L
Falsche Füufzig-Markscheiue sind seit Anfang dieses Monats wieder im Verkehr bemerkt worden und dürfte cs von Interesse sein, das Publikum darauf aufmerksam zu machen. Dieselben tragen die Serie VII Fol. 32 Nr. 146271 und sind au dem dickeren, rauheren Papier, der schmutziggrauen rcsp braunen Grundfarbe, dem matten und verschwimmeuden Druck der Figuren und Schrift, gegen welche die in schwarzer Farbe, aber incorrcct gedruckten Worte „50 (Fünfzig) Mark" stark hervortrctcn, sowie an sehr mangelhaften Ausführung der Arabesken ans der Rückseite zu erkennen. — Auch gefälschte 20-Markstücke sind neuerdings angehalten worden. Dieselben tragen das Müuzzeicheu 1) und die Jahreszahl 1879, sind schlecht gerändert und fühlen sich fettig cm. Ans dem Avers im Kopf des Reichsadlers ist ein Sprung ausgeprägt, der wahrscheinlich schon in der Matrize war.
Berli n, 26. März. Ans der letzten allgemeinen Fahr- ptankonferenz zu Brüssel wurde von mehreren Eiseu- bahnvcrwalMngen beantragt, den 1. Juni, anstatt des 15, Mai, als Termin für den Beginn des Sommerfahrplans an- zunehmen. Nachdem nun die bayerische Eisenbahnverwaltnng,
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ebenso die österreichischen, diesen Antrag angenommen haben,
hat das deutsche Reichseisenbahnamt auch für die deutschen
Eisenbahnen (eykl. Bayern, welches kraft seines Reservatrechts __
Art, 46 der Rcichsverfassnllg selbstständig vorging) den er- wähnten späteren Termin acceptirt. Jedoch sind Vorbereitungen getroffen, daß mit Beginn des Besuchs der größeren Bäder nach diesen erforderlichenfalls besondere Züge und Anschluß- Verbindungen hergestellt werden. (Hien ach wird also auch auf unseren wiirttembcrgischen Bahnen der Sommerfahrplan erst mit dem 1. Juni beginnen.)
London, 27. März. Die Wollauttion verläuft in sehr fester Stimmung und sind Preise um ca. 100s„ höher als zu gleicher Zeit vorigen Jahres. (W. L.)
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Im Uarrenkleide.
(Schluß.)
In Siegerts Innern ging eine wahre Umwälzung vor. Zwar stand der Mann unter der Narrenkappe mit fast bleichen, abgehärmten Zügen vor ihm, als wenn er mit dieser Welt abgeschlossen hätte; aber wurde dieses Gesicht nicht durch den Trubel da unten Lügen gestraft? War dieses Gesicht nicht etwa eine vorgenommene Larve, um ihn, Siegert, den testamentarisch eingesetzten Beobachter zu täuschen? Verdiente denn überhaupt der junge Mann Achtung, der sich einer so schmählichen Bedingung unterworfen hatte? Das Alles fragte sich Siegert und seine Stimme zeugte von einem gewissen Unwillen, als er im Laufe des Gespräches sagte:
„Fräulein Elfriede Schmidt ist dieser Tage aus Thüringen zurückgekehrt; sie ist mit ihrer Tante nach der Stadt X. gereist."
„So, so!" lautete die ziemlich gleichgiltige Ant-
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