s
L
cs
Z
es
2?
S
s
3
i
die Gesellschaft mehr wirken als der Staat. Hesti Naplo schreibt: Wenn Staat und Gesellschaft zusam- mengreifen, wird die Sache sehr rasch gehen. Die Regierung soll kein Offert in anderer als in ungarischer Sprache annehmen. Der Handelsminister soll anorbnen, daß die Amtssprache der Börse die unga rische sei. Die Handelskammern sollen angewiesen werden, dahin zu wirken, daß die Kaufleutc ihre Bücher und Correspondenzen ungarisch führen. Der Justizminister soll verordnen, daß bei den Gerichten Ausweise und Bücheranszüge nur in Ungar. Sprache vorgelegt werden dürfen. Die ungar. Kaufleute sollen keine deutschen Wechsel ausstellen, ihre Bücher nicht deutsch führen und ungarisch korrespondiren. Die Provinzkaufleute sollen mit den Pesther Kaufleuten nur ungar. korrespondiren. Die kaufmännische Jugend soll die ungar. Sprache in den Handel einführen u. a. m. (Und bei diesem Deutschenhaß lassen wir uns durch Slowaken mit ihren Mausfallen rc. täglich brandschatzen!)
Budapest, 13. Oktober. Die Deutschenhetze kommt, wie es scheint auch in der Provinz mehr und mehr in Aufnahme. In Klausenburg verlangt man sogar, daß der deutsche Gottesdienst verboten werde, damit die ungarische Luft nicht „noch ferner durch deutschen Gesang verseucht werde."
Frankreich.
Paris, 15. Oktbr. „Agence Havas" meldet aus Ragusa: Die albanesische Liga lehnte die Forderung Riza Pascha's ab, sich in die friedliche Ueber- gabe Dulcignos zu fügen; sie ist entschlossen, Dul- cigno zu vertheidigen. Riza Pischa, welcher als Kommiffär von seiner Regierung die bestimmte Instruktion erhalten hat, Dulcigno unverzüglich zu übergeben, zieht in Folge dessen seine Truppen zusammen, um den Widerstand der Albanesen zu beseitigen. (Es wird sich nun zeigen, ob ihn seine Truppen nicht im Stich lassen und zu den Albanesen de- sertiren. Es hat schon Fälle gegeben, wo solche Desertionen nicht ungern gesehen wurden. (St.-A.)
England.
London, 6. Okt. Die Strumpfwaaren-Fabrik von Fleming, Neid und Co. in Greenack, das größte Etablissement dieser Gattung in Schottland, brannte gestern Nacht total ab. Der Schaden dürfte 60,000 Pfund Sterling überschreiten und werden 900 Arbeiter dadurch beschäftigungslos.
London, 14. Okt. Wie verlautet, beabsichtigt die Regierung die Führer der Bodenagitation in Irland wegen Verschwörung in Anklagestand zu versetzen.
London, 15. Okt. „Times" bezweifelt, ob Europa im Stande oder Willens sein werde, Zwang gegen die Türkei zu Gunsten der Ansprüche Griechenlands anzuwenden, und ermahnt die Griechen zur Geduld. Europa habe noch nicht sein letztes Wort gesprochen; die Griechen würden ihre Sache nicht fördern, vielmehr die Sympathien Europas verwirken, falls sie sich auf verfrühte Unternehmungen einließen, zu deren Durchführung sie nicht stark genug seien.
Die Zustände in Irland werden immer un
heimlicher. Ein Meeting jagt dort das andere. Am charakteristischsten seit langer Zeit war dasjenige vom vorigen Sonntage in Cork. Dort verflieg Mr. Parnell sich in seiner Rede zu den Worten: „Das ganze Gutsherrenthum in Irland muß fallen!" — „Wie Lord Mountmorres fiel!" schallte es entgegen. Parnell machte keine Gegenbemerkung. In Killenny war er noch weiter gegangen. Dort rieth er seinen Hörern, „man müsse die schlechten Gutsbesitzer aufsuchen und sie an den ihnen gebührenden Platz bringen; sei diese Frage einmal ohne Parlamentsacte gelöst, so halte es nicht schwer, mit den guten Grundeigenthümern fertig zu werden." Schließlich versprach er, das Land „so frei zu machen, wie es einst war, als die Gewässer der Sündfluth sich wieder verlaufen hatten."
Challemel Lacour, Botschafter in London, erhielt von seinem Minister Barth. St. Hilaire die Anweisung, dem englischen Kabinet zu erklären, daß Frankreich in keiner Weise Vorschlägen zustimmen könne, welche nicht die einstimmige Billigung der Berliner Vertragsmächte erhalten würden.
Rußland.
Der russischen Regierung scheint daran zu liegen, daß über die Natur der neuesten Differenzen mit China so wenig wie möglich bekannt wird. Die „Agence russe" ist dazu ausersehen, um der Welt zu verkünden, daß der russische Gesandte von Bützow nicht aus pessimistischen Gründen auf halbem Wege nach Peking wieder umgekehrt und nach Petersburg zurückgereist sei. Er wolle sich nur in Petersburg mündlich wegen Ausgleichung der Differenzpunkte mit dem chinesischen Botschafter unterhalten. Anderweitige Petersburger Nachrichten lauten dagegen sehr ernst. Die Verhältnisse mit China sollen sich so zugespitzt haben, daß der Krieg unvermeidlich scheint. Die Kriegspartei in Peking hat gesiegt und die russische Regierung muß jetzt entsprechende Maßregeln treffen. Und das „Deutsche Montagsblatt" läßt sich aus der russischen Hauptstadt Folgendes berichten: „Es verlautet, die chinesisch-russische Frage sei durch Chinas unbegreifliches Gebühren aus's Aeußerste zugespitzt. Admiral Lessowsky soll eventuell einen directen Vorstoß auf Peking auf der Land- und Seeseite zugleich angerathen haben, da die chinesische Armee trotz aller militärischen Anstrengungen nicht widerstandsfähig sei. Man hält hier die Beziehungen des Marquis Tseng zum auswärtigen Amt für so gut wie-abgebrochen und erzählt, Tseng sehe jeden Augenblick seiner Abberufung entgegen, falls China noch nicht im letzten Moment einlenken sollte. Türkei.
Cettinje, 12. Okt. Die Pforte hat heute Montenegro angezeigt, daß sie beschlossen habe, Dulcigno noch in dieser Woche freundschaftlich an Montenegro zu übergeben. Eine große Anzahl Montenegriner ist von der Grenze in die Heimat zurückgekehrt._
Kandel L Gerkevr
.. 6 .. Nagold, 16. Okt. (Marktbericht.) Unter Hinweisung auf die weniger günstigen letzten Marktergcbnisse in den Marktorten des Bezirks und in der weiteren Umgebung können wir über den hiesigen Kirchweihmarkt nur Erfreuliches berichten. Die genügende Fürsorge für abgesonderte
Ausstellung der einzelnen Viehgättungcn entspricht ganz und gar Verkäufern wie Käufern und erleichtert die Auswahl der zu erwerbenden Thiere wesentlich. Andere Orte stehen in dieser praktischen Einrichtung noch sehr zurück und darf ihnen von maßgebender Seite dreist der Fehdehandschuh entgegengeworfcn werden. — Der Vieh markt war sehr belebt; die Räumlichkeiten desselben waren bis hintenan mit Bich angefüllt; kaum fanden sich Passagen für die Kaufslustigen. Fette Ochsen galten bis zu 60, Zugochsen 30—40 Karolin; Kälberkühe waren zu Preisen von 200—250 gesucht, sauberes Jungvieh gieng schnell und gut bezahlt ab. — Der Schweinemarkt war früh 10 Uhr völlig geleert: starke Läufer bis etliche 60 „6, mittlere Gattung bis 50 „6, Milchschweine bis 32-6 — Der Flachsmarkt allein zeigte flauen Verkehr, obgleich die Preise L Pfund 80—90 4—1 -6 nicht zu hoch gestellt waren. Manches Quantum mußte unverkauft in die Heinrath verbracht werden. -- Die Bäcker, Metzger, Wirthe rc. waren ziemlich aufgelegt, da das Marktgewühl nicht unerhebliche Einnahmen brachte.' — Auch der Krämermarkt dürfte im allgemeinen soweit die Geldlage des Publikums diese Annahme zuläßt, zufriedenstellende Resultate ergeben haben. — Auf dem Güterbahnhofe trafen die zahlreich erwarteten Obstzufuhrcn nicht statt; viele Liebhaber mußten leer ausziehen. Für den Zentner Birnen wurden 9 -6, für Aepfel 10 -6 gefordert und eingenommen.
* Nagold. (Viehmarkts-Resultat vom 14. Okt.) Ochsen wurden zu Markt gebracht 142 Stück, verkauft 60 St., Erlös 22,386 ^6; Kühe 331 St., verkauft 91 St., Erlös 18,023 »6; Kalbcl 247 St., verkauft 63 St., Erlös 10,373 ^6; Schmalvieh 239 St., verkauft 49 St., Erlös 3759 Schweine: Läufer 149 St., verkauft 120 St., Erlös 3792 «6; Saugschwcine 243 St., verkauft 212 St., Erlös 2873 ^6 Zusammen 61,206 -6
Ulm, 15. Okt. Die städtische Meß-Inspektion veröffentlicht heute den Bericht über die vom 11.—13. Okt. abgehaltene Herbsttnchmesse. Nach demselben wurden der Messe 2482 Stücke zugesührt und hievon an Inländer 776 Stück, an Ausländer 6l6 Stück, zusammen 1392 Stück mit einer Umsatzsumme von circa 180,000 „6 verkauft. Die Inspektion fügt diesen Zahlen die Bemerkung bei, daß es für die Fabrikanten lohnend sein würde, wenn sie künftig mehr Stoffe (Buckskins) mit modernen Dessins zu Markte brächten, da dieser Artikel hier hauptsächlich gern gekauft werde, (N. T.)
Stuttgart, 16. Okt. (Kartoffel-, Obst- und Kr aut markt.) Leonhardsplatz: 300 Säcke Kartoffeln, 3 -6 20 4—3 °6 50 4 per Ctr. Alles verkauft. — Wilhelmsplatz: 200 Säcke Mostobst, 10 4Ü 50 4—11 -6 per Ctr. Verkauf ziemlich lebhaft. -- Marktplatz: 10,000 Stück Filderkraut, 6 bis 9 „6 per 100 Stück.
Nürnberg, 14. Okt. (Hopfe n.) Es herrschte ziemliche Kauflust, Preise zeigten jedoch keine Aenderung. Markthopsen prima 45 -50, mittel 30—45, gering 25—30, Badische prima 70—90, sekunda 45—70, Württembergs prima 70 bis 100, sekunda 40—70 -.6
(Postalisches.) Wie die Kg!. Postdirektion der „D. Reichsp." in Bestätigung einer von dieser ausgesprochenen Vcrmuthung mittheilt, werden die von der württ. Postvcrwal- tung ausgcgebenen, mit einem Wcrthstempel versehenen Postanweisungs-Umschläge auch fernerhin zum bisherigen Preise, d. h. ohne Erhebung von Herstellungskosten an das Publikum verkauft, und ist auch nicht beabsichtigt, von der Verwendung der Umschläge im inneren württ. Postanweisungsverkehr abzüsehen.
Bei der Ausstellung der Deutschen Wollcnindustrie zu Leipzig 1880 wurde der Firma Wilhelm Benger Söhne, Strumpfwaarenfabrik in Stuttgart, der 2. Preis von der K. Staatsregierung zuerkannt, die einzige Medaille, welche für Rundstuhlfabrikate ertheilt wurde.
— („Jeder Stand hat seine Beschwerden"), tröstete ein Schusterjunge den andern, der eben Schläge bekommen hatte. „Der König wird gesalbt, der Advokat geschmiert, und wir müssen wichsen und werden gewichst".
— (Leicht zu verwechseln.) Herr: Sie, Gärtner, was ist denn das für ein Geschrei von der Billa herüber? Gärtner (aufhorchend): Unterscheiden kann ich's nicht; entweder hat's gnädige Fräulein Singstunde, oder es ist mir wieder ein Marder in den Hühncrstall 'kommen?
LetzterBierbrauerei- «nd Guts-Verkauf.
Aus der Konkursmasse des entwichenen
Friedrich Geyer, Bierbrauer« «ud Attkerwirths va« hier,
kommt die in Nr. 116 und 118 dieses Blattes speciell beschriebene Liegenschaft im Gesammtanschlag von 32 650 woraus beim 2. Verkauf ein ErlöZ von 26 536 erzielt wurde, am Mautag de« SS. Oktober d. I., Vormittag« 11 Mr, auf dem hiesigen Rathhaus im letztmaligen öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, bei besser» Ergebnis e« sei» Verbleibe« hat.
Hiezu werden Kaufslustige mit dem Anfügen eingeladen, daß auswärtige — der Verkaufs-Commission nicht persönlich bekannte Kaufsliebhaber und deren Bürgen vor Beginn der Versteigerung sich über ihre Zahlungsfähigkeit durch
Amtliche und Privat-Bekannlmachungen.
gemeinderäthliche Vermögens-Zeugnisse aus neuester Zeit auszuweisen haben. Den 14. Oktober 1880.
Konkurs-Verwalter: Amtsnotar von Altenstaig Dengler.
Ktadtgemriude Uagold.
Stamm- und Brennholz-Verkauf.
Am Mittmoch
den 20. d. M. skommt folgendes Scheidholk aus Lemberg, Teichelwald, Killberg, Wolfsberg, Bühl, Mittler- bergle, Galgenberg, Eisberg, Badwald, Sulzeröschle, Horn, Härle, Kehrhalde und Ziegelberg auf hiesigem Rathhaus zur Versteigerung:
1) drei stärkere Gicheu-Abschnitte und 125 Stämme Nadelholz- Kaugholk und Sugholk von verschiedenen Klassen;
2) Brennholz: 570 Rm. Scheiter und Prügel, meist Nadelholz mit etwas eichenem;
400 Laubholz- und 7600 Nadelholz-Wellen.
Zusammenkunft (und Beginn mit dem Stammholz) Morgens 9 Uhr. Auf rechtzeitig gestelltes Verlangen werden die Waldschützen das Scheidholz am Montag und Dienstag vorzeigen.
Gemeinderath.
Altenstai g.
Aufforderung W Gläubiger und Schuldner.
In der Verlassenschaftssache des hier gestorbenen Christian Schuhmacher, Privatiers, früheren Müllers hier und Ochsenwirths in Egenhausen, werden etwaige Gläubiger zu Anmeldung ihrer Forderungen unter Vorlegung der Be- . weismittel binnen 10 Tagen aufgefor- l dert.
Ebenso ergeht an diejenigen, welche zur Masse irgend etwas schuldig sind, der Aufruf, ihre Verbindlichkeiten inner der gleichen Frist bei dem aufgestellten Cassier, Gemeinderath Finkveiner hier anzugeben, beziehungsweise zu entrichten.
Den 14. Oktober 1880.
Theilungsbehörde. vät. K. Amtsnotariat.
Ass. Eberle.
und fi uiKlO
kann jede Hausfrau die soeben erschienene Schrift:
Wassullk« mr heute essen?
von IViId. Bertram in Banda» beziehen, welche für alle Wochen- und Sonntage den Küchenzettel angiebt und meine Weihnachts-Preisliste enthält.
SSOSOSSOSSOSS