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Aug.,

Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

l° 104.

Erscheint wöchentlich 8mal und kostet halbscilsrlich hier (ohne Trägcrlohn) I 60 in den, Bezirk 2 -6, außerhalb des Bezirks 2 40 «t.

Bestellungen aus denGesellschafter"

für den Monat September

nehmen alle Poststellen und Postboten an.

Amtliches.

Nagold.

FtoMerre.

Nach Mittheilung k. Oberamts Calw ist die zum Zweck des Umbaues der Walkmühlefloßgasse bei Calw auf der Nagold verfugte Floßsperre durch Erlaß k. Ministeriums des Innern, Abtheilung für den Stra­ßen- und Wasserbau, vom 25. d. M. bis xnrn 15. September dieses Jahres verlängert worden, was hiemit öffentlich bekannt gemacht wird.

Den 30. August 1880.

K. Oberamt.

G ü n t n e r.

Die Königlichen Pfarrämter

wollen ans 15. September die Provisoratstabellen in ckuplo eichenden.

Altenstaig, 29. August 1880.

K. Bezirksschulinspektorat.

_ Mezger. _

Zu den Kriegsbefürchtungen.

Jetzt nachdem die Gambettaische Punschrede so ziemlich wieder verdunstet war, kommt die hoch­offiziöseNordd. Allgemeine Zeitung" mit der Nachricht, daß man in Berliner diplomatischen Kreisen sich höchst erstaunt gezeigt habe über die ausgesprochenen kriegslustigen Absichten des Herrn Gambetta.

Wahrscheinlich will die deutsche Regierung nicht ohne Weiteres die Gambettaische Rede ignori- ren, sondern wenigstens deutlich zu verstehen geben, daß sie sich nicht damit zufrieden gebe, fortwährend mit einem bevorstehenden Kriege bedroht zu wer­den, um hinterher allemal die mit den höflichsten Formen gegebenen Entschuldigungen anhören zu müssen.

Der Leitartikelder Nordd. Allgemeinen Zei­tung" ist in einer alarmirenden Art geschrieben.

Man scheint wirklich in den Kreisen, aus wel­chen dieNordd. Allgemeine Zeitung" ihre Anre­gungen empfängt, an die ernstliche Friedfertigkeit und Friedensliebe der Republikaner und speziell des Herrn Gambetta geglaubt zu haben, und erst durch seine neuliche Rede aus dem Traum gerissen worden zu sein? Wir können das aber nicht für möglich halten.

Man versetze sich doch nur einmal in die Seele des französischen Volkes hinein! Was mit jedem richtigen Franzosen zu Bette geht, ihn in seinen Träumen beschäftigt und mit ihm wieder aufsteht, das ist wahrlich nicht allein der Gedanke an die Wiedergewinnung Elsaß-Lothringens, es ist auch die peinigende Erinnerung an die in aller Ge­schichte unerhörte militärische Demüthigung, die sie durch uns erlitten haben, mit den Capitulationen von Hunderttausenden, ja der Abführung so ziemlich ihrer ganzen alten Feldarmee in deutsche Gefangen­schaft. Und dies begegnete einer Nation wie die­ser. die schon für Sadowa nach Revanche geru­fen hatte.

Also alle Welt bei uns war und ist darauf gefaßt, daß die Franzosen, nachdem sie mit ihrer militärischen Organisation fertig geworden, sobald sich ihren Blicken eine günstige europäische Gelegen­heit, eine Allianz oder dergleichen eröffnet, sich auch von Neuem in den Kampf mit nns stürzen würden.

Dienstag den 34. August.

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1880 .

Und das strenge, beharrliche Schweigen hierüber, das sie sich seit einigen Jahren auferlegt haben, mußte im Grunde einen viel ernsteren Eindruck machen, als gelegentliche Tffchreden dies vermögen, die ja das Herz zu erleichtern pflegen. Wenn der zweite Krieg vorüber und für sie verloren ist, dann, ja dann werden sie sich in das Unver­meidliche wohl endlich zu ergeben wissen; vielleicht auch dann. wenn die lebende Generation dahingc- gangen und eine neue herangewachscn ist, ohne daß jene günstige Gelegenheit sich ihnen geboten hat auch um Waterloo zu vergessen, brauchte es mehr als ein Menjchenalter aber schon heute, nach zehn Jahren? nimmermehr!

Also worin soll das Ueberraschende in dem Hinweis Gambetta's auf dieGerechtigkeit" und dieZukunft" gelegen haben ? Daß er für die Ge­genwart nichts im Schilde führt, ist schon zu glau­ben. Und wenn nun jene Aeußerungen auch wirk­lich mehr wären, als die Eingebung eines unbewach­ten Augenblicks, wenn er wirklich beim Nachtpunsch der Handlungsreisenden ein Programm seiner per­sönlichen Politik hätte in die Welt schicken wollen : thun wir nicht jedenfalls besser und klüger, wenn wir die L>ache einstweilen ignoriren und uns so an­stellen, als ob wir seiner nachträglichen Entschuldi­gung Glauben schenkten, wenn wir ihr. also eine goldene Rückzugsbrücke bauen, statt chm nrusen: Du hast Dich verrathen, wir wissen nun, wmfln Du steuerst!

Dem Vertrauen auf die Dauer des Friedens, welches in Frankreich nicht minder als in Deutsch­land die Grundlage alles wirthschaftlichen Gedeihens bildet, hat die Kundgebung des Herrn Gambetta allerdings einen harten Stoß versetzt." Man wird fragen und rathen, was das Alles zu bedeuten hat, man wird, eben der Unbegreiflichkeit wegen, allerlei Vorgänge hinter der Bühne wittern; möglicher Weise ferner nimmt ein Theil der französischen Presse den Handschuh auf, und es erhebt sich ein Gezänke, das als der Vorbote ernsterer Kämpfe an­gesehen wird u. s. w. Vielleicht es kann ja sein steckt auch wirklich etwas dahinter, vielleicht soll auch der Artikel derNordd. Allgem. Zeitung." wirklich auf eine herankommende mißliche Wendung unseres Verhältnisses zu Frankreich vorbereiten alsdann freilich, aber nur alsdann, wäre er ver­ständlich und gerechtfertigt.

Doch vorläufig glauben wir nicht, daß dem so ist, und wollen auch hoffen und wünschen, daß der Artikel des gouvernementalen Blattes keine sonstigen schlimmen Folgen habe, sondern ebenso rasch vergessen werden möge, als, bis zu seinem Erscheinen, Gambetta's Rede vergessen war.

Zur Verschling von Pfarrgehilfendiesten sind u. a. für befähigt erklärt worden: Gros, Jmanuel, von Nothfelden, Günzler, Alfred, von Pfalzgrafemveilcr, Weber, Johannes, von Kuppingen.

W Tages-Neuigkeiterr.

Deutsches Reich.

* Nagold, 30. August. Die gestrige Fah­nenweihe des Militär-Vereins in Jselshausen ver­lief in befriedigendster Weise. Das 'Programm war ganz den seither stattgehabtcn Fahnenweihen ange­paßt. Lieblicher, wohlthuender Sonnenschein be­günstigte die Feier, an welcher etwa 25 Vereine aus allen Himmelsrichtungen theilnahmen. Kein Haus im ganzen Orte war zu schauen, das nicht festlich be­kränzt oder beflaggt war. Unter den verschiedenen Inschriften war auch eine, die des im Felde gefal­

lenen Kriegskameraden gedacht. Der Fcstplatz. dem Gasthaus zum Lamm gegenüber, war gut gewählt und hätten trotz der großen Zahl Theilnehmer wohl dreimal so viele sich daraus vergnügen können. Die Festtribünc zierten mehr als zwanzig Fahnen in deutschen Farben, aber in verschiedenartigsten For­men , wahrscheinlich ein Sinnbild unserer früheren Zerrissenheit. Dic Festrede hielt Herr Schultheiß Raufer dort, die nach Inhalt und Form vollen Beifall fand. Das am Schlüsse derselben ans unfern allergnädigsten König Carl, den Protektor des Württ. Kriegerbundes ausgebrachtc Hoch fand freu­digen Widerhall. Die Uebcrgabe der wirklich schönen Fahne an den Fähnrich des Vereins vollzog eine der Festdamen mit passenden, gut gesprochenen poetischen Worten. Für die leiblich«: Bedürfnisse war zur Genüge gesorgt, auch das Ohr erhielt durch Musik und Gesang seine Befriedigung. Wir begegneten nur heiteren Gesichtern und wenn der Ball, der am Abende in der Linde stattgefunden, an welchem theil- zunehmen wir verzichten mußten, ebenfalls seinen friedlichen Abschluß gefunden, so wird sicher der Tag und das Fest der ganzen Gemeinde Jselshausen lange in froher Erinnerung bleiben.

/V Altenstaig, 29. Aug. Gestern Abend nach 8 Uhr fuhr der ledige Bauer M. Welker, derzeit in Verwendung seines Schwagers, des Frachtführers Welker dahier, von Egenhausen kommend, die sog. Froschgasse in raschem Gange herauf, während sein Bruder von Spielberg, auf dem Heimweg begriffen, ihm ebenda mit dem Fuhrwerk begegnete. Ein Ans­weichen scheint nicht mehr möglich gewesen zu sein, daher wurde das Spielberger Fuhrwerk von dem Alt. schnell ergriffen, und das Pferd des crsteren im Halse von der Deichsel durchbohrt. Nach 5 Minuten war es verendet. Der Verlust betrügt immerhin mehrere hundert Mark.

/X Wildberg, 29. Aug. Der in der letzten Nummer erschienene Bericht über das Gewitter am Donnerstag bevarf einiger Berichtigungen. Ob­wohl das Gewitter auch hier vom Mittag bis in die Nacht hinein anhielt und mit starkem Regen verbun­den war, so kann doch nicht von einem Wolken­bruch die Rede sein. Auf Wildberger Markung litten nur die an den Abhängen liegendenBürger- stücke" etwas, das eigentliche Feld dagegen, das auf der Hochfläche bei Wringen ganz eben liegt, nahm keinen Schaden. Ein Wolkenbruch siel allerdings in der Gegend von Bulach und richtete im sog. Ziegelbachthale und im obern Thale bei der Thal­mühle bedeutende Verheerungen an. Die Bewohner der Bulacher Sägmühle, der Thalmühle und des obern Thalcs mußten sich vor den anstürmenden Wassermasfen auf die Höhe flüchten. Der Ziegeldach hat, Holz und ganze Bäume mit sich führend, nicht nur verschiedene Gebäude unterminirt, fondern sich auch durch Wiesen und Felder ein neues Bett ge­schaffen. Der Schaden an Oehmd, Kartoffeln u. s. w. ist ein sehr bedeutender und sind manche Grund­stücke auf Jahre hinaus verdorben. Die Niederge­schlagenheit der nicht besonders bemittelten Bewohner des Oberthals kann sich jeder denken, mit schwerem Herzen gehen dieselben dem Winter entgegen.

Neubulach. Nachdem in diesem Blatte schon gesagt, daß der Hagelschlag und dic damit verbun denen wolkenbruchartigen Regen am 21. und 22. d. M. hier und in der Umgegend großen Schaden angerichtet haben, muß heute noch viel Schlimmeres gemeldet werden. Nachdem gestern, den 26., den ganzen Nachmittag Gewitter links und rechts abzo­gen, entlud sich ein solches wiederholt zwischen 4 und