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Amts- und Jittelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

M/» ! Erscheint wöchentlich 3nial und kostet halbjährlich

/»" ! hier (ohne Trägerlvhn) 1 60 4, in dem Bezirk

»v« ^ 2 anherhalb des Bezirks 2 40

Samstag den 3. Juli.

Jnscrtionsgebühr für die Ispaliige Zeile ans ge- ! j wohnlicher Schrift bei einmaliger Einrnclnng 9 ^>, ^ bei mehrmaliger je 6

1880 .

chh.

Bestellungen aus denGesellschafter"

für das 3. Quartal werden immer noch von jedem Postamt und allen Postboten cnlgegengenvmmen.

Amtliches.

K. er». Pfarrämtern

zur Anzeige, daß so eben durch die K. ev. General- supcrintcndcuz Diöcesansynode und Disputation vor­erst wieder abbestellt worden sind.

Nagold, 2. Juli 1880.

K. Dekanatamt. Kemmler.

Gestorben: den 30. Juni zn Teinach Ulrich Mayer: alt Hirschwirth: den 1. Juli zu Stuttgart Albert Fischer, Reallciircr a. D., früher Redakteur der Feuerwehrzeimng.

Tages-Neuigkeiten.

Deutsches Reich.

** Nagold, 1. Juli. Die alte, schöne Sitte des Katcchismussprechcns der Schulkinder an den ersten Trinitatissonntagen fand am Nachmittag des Reformationsfestes in veränderter Form hier statt. In Verbindung mit einem liturgischen Gottesdienst wurden die 6 Hauptstücke des lutherischen Katechis­mus von 6 Knaben und 0 Mädchen gesprochen. Sämmtliche Schulkinder, mit Ausnahme der Ele­mentarschüler, und alle kinderlehrpflichtigen Söhne und Töchter waren anwesend. Der Katechismus­gottesdienst fand in der Gemeinde viel Zustimmung und soll, auch wenn die Feier des Reformationsfestes künftig auf den Herbst verlegt wird, stets am Sonn­tag nach dem 24. Juni stattfinden. Am Feiertag Petri und Pauli wurde in Wildberg die Jahresfeier des Vereins für verwahrloste Kinder gehalten. Von den 29 Pfleglingen des Vereins (16 Knaben, 13 Mädchen) waren mit ihren Pflegeeltern 21 (12 Kna­ben, 9 Mädchen) anwesend. Sie wurden vor und nach der Feier im Gasthaus zum Baren bewirthet. Die Jahresfeier selbst eröffnete Stadtpfarrer Schle­gel mit Gebet. Helfer Ströle erstattete an der Hand des Wortes:Unsre Zeit ist kurz!" (1 Kor. 7, 29) den Jahresbericht. Aus demselben wurde mit Freuden vernommen, daß der Stand der Kasse des Vereins gegenwärtig ein befriedigender ist. Dekan Kemmler hielt sodann mit den Bereinskindern über den Knaben Samuel eine ansprechende Katechese und schärfte den Pfleglingen namentlich den Gehorsam gegen Gott, die Eltern und Lehrer ein. Pfarrer Stockmaher von Sulz hielt anknüpsend an Jes. 55, 11 den Schlußvortrag über die Bibelsache. Er sprach von der großen Verbreitung der hl. Schrift überhaupt, besonders auch in unsrem Bezirke, in welchem im letzten Jahre 269 gewöhnliche Bibeln, 147 Traubibeln und 231 Neue Testamente und andere Theile der Bibel verbreitet wurden. Schließ­lich erzählte er mehrere Beispiele davon, wie das Wort Gottes da und dort gewirkt und an vielen seine besondere Kraft bewiesen habe. An den rothen Flecken liegen auch hier viele Kinder krank; bereits sind an dieser Krankheit mehrere gestorben. / * Nagold. In der Nacht vom vergangenen

/Mittwoch auf den Donnerstag entlud sich über un- / serer Gegend ein heftiges Gewitter mit Sturm und Regen, der ganze Himmel erglühte gleich einem Feuer­meer unter beständigem Rollen des Donners, so daß in sorglicher Angst die Meisten das ruhige Lager ver­ließen. Gegen 1 Uhr bemerkten mehrere Personen in westlicher Richtung eine Röthe am Himmel, die auf einen Brand schließen ließ, und war man daher

auf einen Sendbolen, der eine Hiobspost bringen würde, gefaßt; und wirklich traf gegen 3 Uhr ein solcher mit der Meldung ein, daß in Bösin gen durch Blitzschlag zwei Gebäude in Hellen Flammen stehen. Die von hier aus beorderte Hilfe kam aber zu spät, indem ein vom Commandanten voraüsgeschick- rer Feuerreiter die Kunde znrückbrachte, daß keine weitere Gefahr mehr vvrhanden und daher die hie­sige Löschmannschaft beim Egenhauser Chausscehaus Kehrt machen konnte. Das vom Blitz getroffene Wohn­haus des Bauern Hai er stand in einem Nu in Hellen Flammen, so daß die Bewohner desselben kaum das nackte Leben retteten. Das Vieh konnte zum Glück nothdürftig noch aus dem Stall gebracht werden; dagegen mußte der Eigenlhümer das einige Tage vorher für ein Paar Ochsen erlöste Geld zurück- lafsen. Ehe die Einwohnerschaft sich recht zur Hilfe anschicken konnte, war auch schon das Nachbarhaus von den Flammen ergriffen. Als sie durch die große Gefahr von dem N, Stunde entfernten Pfalzgrafenweiler Hilfe erbeten hatte und erwartete, kam dort die Nachricht zurück, daß ihre Feuerwehr für sich selbst zu thun habe, indem eine große Scheuer der Kronen- wirthschaft ebenfalls durch Blitzschlag entzündet wor­den; das Feuer derselben war ebenfalls weithin sicht­bar. Doch Hiemil war des Schreckens und der Angst nicht genug, denn während des Löschgeschäftes schlug ein Blitzstrahl auch noch in ein anderes Bauernhaus, jedoch glücklicherweise ohne zu zünden, aber immer­hin mit starker Beschädigung des Dach- und Scheu- renraumes. Mit unverdrossenem Eifer und Thätig- keit der Löschmannschaften, die unterdessen auch von auswärts eingetroffen, wurde das Feuer auf diese 2 Gebäude beschränkt, zwei Nachbargebäude wurden stark beschädigt. Die Abgebrannten sind versichert. Gestern Vormittag hatten wir einen wolkenbruchar­tigen Gewitterregen, dessen Charakter auf Hagel ent­fernterer Orte schließen ließ, und werden wir daher für das nächste Blatt wohl weitere traurige Nach­richten zu verzeichnen haben. (Noch der Bestätigung bedürfende Nachrichten sprechen von starken Hagel- beschädigungen bei Eningen bei Böblingen und die Gegenden von Pfullingen bis in die Nähe von Plochingen.)

Wildbad, 29. Juni. Vor einigen Tagen wurde ein hiesiger Wirth verhaftet, da bei dem­selben 7 erlegte Rehgaisen, insgesammt Mutter- thiere, vorgefunden wurden, welche derselbe ange­kauft hatte und über deren Herkunft er jede Angabe verweigerte.

Brandfälle: In Mühringen (Horb) am 29. Juni der zum Gasthaus zumLamm" gehörige Schuppen, der dicht mit Steinkohlen angefüllt war; in Onolzheim (Crailsheim) eine große sechsbarnige Scheuer.

Stuttgart, 1. Juli. Im Hause Rothestraße 10 stürzte gestern Mittag ein ILrjähr. Kind aus einem Fenster des vierten Stockes auf das Pflaster. Das Kind ist wohl, hat keine äußeren Verletzungen und scheint auch innerlich nicht gelitten zu haben.

Stuttgart. DasNeue Tagblatt" schreibt: Einer der populärsten, wenn auch niederen Beamten, der durch seine Berufstreue und langjährige Dienst­zeit allbekannte Vorstand desHotel Fix", Stadt- gerichtsgefängnißwärter Fix, wird bei dem demnächst erfolgenden Umzüge in das neue Gefängniß hinter dem Justizgebäude in den verdienten Ruhestand treten. Fix hat seit seinem frühesten Jünglingsalter im Staats­und städtischen Dienst gestanden. Nachdem er 1 Jahr Soldat gewesen, war er lange Zeit Landjäger. Dann war er eine Zeit lang Kondukteur und trat hierauf

in den Fahndungsdienst ein, wo er bald Wachtmei­ster wurde, als welcher er während einer Reibe von Jahren mit Auszeichnung diente, bis ihm, älter ge­worden , der ruistgerc Posten am Stadtgerichtsgc- sängnisse übertragen wurde, den er 15 Jahre lang bekleidet hat.

Tübingen, 1. Juli. Der zum Tode verur- theilte Mörder Mast, der nach der T. Chr. nachträg­lich noch einige weitere Einräumungen bezüglich seines Verbrechens machte, ist trotz des über seinem Haupte schwebenden Henkerbeils heiter und guter Dinge. Ein von ihm unterschriebenes Gnadengesuch ist mit den Prozeßakten gestern nach Stuttgart abgegangcn. Nachträglich vernehmen wir, daß Mast am Tage vor seiner Vorführung zur Schwurgerichtsverhandlung einen Selbstmordversuch machte, indem er sich mit einem abgebrochenen Löffelstiel, in der Absicht, seine Pulsader zn öffnen, am Armgelenk eine ziemlich tiefe, jedoch völlig ungefährliche Wunde beibrachte, weßhalb er während der Verhandlung den Arm verbunden trug.

Der Reichstagsabgeordnete Frhr. v. Varn- büler referirte dieser Tage in Marbach über seine Thätigkeit im Reichstage, wobei er sich namentlich über die Zoll- und Steuerreform in eingehender I Weise verbreitete. Er glaubt als Folge der neuen ' Zölle einen besseren Geschäftsgang in Handel und Industrie konstatiren zn können. Auf die Einführung des Tabaksmonopols setzt er große Hoffnungen für unsere Finanzverhältnisse. Entschieden erklärte er sich gegen Wehr-, Börsen- und Quittungssteuer. Zum Schluß behandelte er noch die Militürfrage. Er hält nach empfangenen Mitlheilungen von gewichtigen Persönlichkeiten über die politische Lage Deutschlands eine Bewaffnung bis an die Zähne für eine unbe­dingte Nothwendigkeit, weßhalb er auch für die neue Militärvorlage stimmen müsse,- selbst wenn dadurch das Vertrauen seiner Wähler in Frage gestellt würde.

Neckarau. Von welch traurigen Folgen das unvorsichtige Besteigen von Aborten begleitet sein kann, davon hatten wir am vergangenen Donnerstag hier ein Beispiel. Bier Männer wären beinahe eine sichere Beute des Todes geworden, wenn nicht sofort rasche Hilfe zur Stelle gewesen wäre. Der hiesige Schuldiener wollte einen Abtritt entleeren, in welchem sich viel Stickluft entwickelt hatte. Kaum auf dem Boden desselben angelangt, fiel er betäubt um. Zum Glück war die Pfuhlansammlung nur gering. Zwei Männer, die den Unglücklichen retten wollten, hatten kaum die Leiter bestiegen, als auch sie betäubt wur­den und eiligst zu Tage gefördert werden mußten. Polizeidiener Groh, der trotz aller Warnung, so rasch als möglich, ohne äussere Verbindung, in den gefähr­lichen Raum kletterte, blieb nach einigen Sekunden ebenfalls dort rücklings liegen. Es waren schauder­hafte Augenblicke, diese wenige Minuten. Das Jam­mergeschrei der Aussenstehenden war herzzerreißend. Durch Wasserhineinschütten gelang cs, den Unglück­lichen Lebenslust zuzuführen; sie kamen wieder etwas zum Leben, ergriffen ganz krampfhaft das herabge- lassene Seil und wurden so an's Tageslicht gezogen.

Leipzig, 29. Juni. Heute starb die Wittw e des Geh.Raths Wächter im Alter von 79 Jahren.

In

otha feierte am 21. Juni das Lehrer­seminar das Jubelfest seines 100-jährigen Be­stehens. Gegründet wurde dasselbe von dem als Förderer der Kunst und Wissenschaft hochverdienten Herzog Ernst II. von Gotha-Altenburg, der schon Ende des vorigen Jahrhunderts in der Hebung der Volksschule ein Hauptmittel zur Förderung des Volkswohlcs erblickte.