hung Mid des Unterrichte- erkenne. ES sei eil! gutes Beispiel für andere Gemeinden, wenn die Bezirksstadt in dieser Beziehung vürajMhe. Nachdem er alten, welche diese Feier veranMt kaben. Gottes reichen Segen gewünscht hatte, Mitte er das Wichtlgsre auS seinem bisherigen Lebensganz in ziemlich eingehender Weise mit und wies-nach,, wie chn in seinem seithe­rigen Leben bei freudigen und traurigen Ereignissen immer das Bibelwort geleitet habe: Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe ani ihn, er wird-:- wohl machen! Im Namen der Smdt. welche die Verdienste des Jubilars zu würdigen wußre, wurde ihm sodann durch Stadtschukheijj Engel zwei werthvolle Ge­schenke übergeben, bestehend in einer Prachtbibel und einem Regulator, wofür der Jubilar herzlichen Dank aussprach. Nachdem einige Verse des Liedes 364 gesungen waren und der Segen gesprochen war, schloß die wirklich schöne Schulfeier, nach welcher auch die dankbaren jetzigen und früheren Schülerinnen noch ihre bescheidenen aber praktischen Geschenke übergaben, PN * Nagold. 1l. Mai. Wie sehr mau auch Schier langjährige Berufsrreue zu schätzen und zu ehren weiß, das zeigte die gestrige Jubiläumsfeier des Herrn Schullehrer Gauß, der nun Jahre seine Stelle hier begleitet., Nm Vorabend ersrenre der Liederkranz den Jubilar mir einem Ständchen. Um der Feier einen würdigen Untergrund und den Schülern auch Gelegenheit zu geben, sich mir ihrem Lehrer über dttsen Ehrentag zu freuen, veranstaltete der Srtsschui -spektor HeUer Ströle eine Schulfeier, die durch Gesang, Geber, warmer herzlicher An­sprache des letzteren, rührenden Daukeöworren des Gefeierten und Ueberreichung 2er von den bürgert. Collegien bestimmten Geschenke durch den Srtsvor- iteher, bestehend in einem 'Regulator und Pracho bibet, ihren ernsten und inr alle Anwesenden ries empfundenen Ausdruck fand. Der Abend führte die Verehrer des Jubilars- in den Gasthof zum Hirich. dessen Saal mit Epheuranken und Emblemen ernnen und humoristischen Inhalts festlich geschmückt war. von welch letzteren wir nur den einen beisetzen:Leit Stock und Lehrplan sind normal, erhöht sich Lehrers Dual!" Ter Vorstand des Museums-, Hr. Fabrikant Sannwald.leitete diesen zweitenDheil derFeier ebenfalls mit einer kurzen Ansprache ein. worin er die Gründe kurz hsrvorhob, warum die Stadt, die drei Vereine Liederkranz. Museum und Gewerbevereiu diese Feier veranstalten zu müssen glaubten, lind nun, nachdem der Liederkranz durch das schöne kräftige Lied:Heil, Heil, die Gottheit ist gewogen" die ernste Stimmung noch erhöhte, schickten sich die Deputationen der Vereine nach und nach an, ihre Jubiläumsgaben mit kurzen Ansprachen zu überreichen, die den Gefeierten wahr­haft libe'.rcucltten und tief ergriffen hatten. Tas Museum Pendele ein kunstvoll gearbeitetes Album mir passenden Devisen, dessen vergänglicher Werth, 5 Fünfmarkscheine gleichsam als Fließblätter beigelegt, sicherlich dem Jubilar auch herzliche Freude ge­macht haben wird. Ter Gewerbe-Verein hatte, was der Sohn ein Couditvrs in Psefsermünz ihm hat gemacht, in Silber ch/ch dargebracht. Besondere Freude machte aber dem Jubilar das Geschenk des Liederkranzes: eine von dem Svhn von Chocolade- masse kunstvoll gefertigte, in ein Kästchen gelegte Leier, die mit Spielmünzen garuirt war, in der die Schlußgarnitur aber 5 ächte 5-Marksilberstücke ent­hielt. Auch die Handels- und Gswerbekammer in Calw nahm diese Gelegenheit wahr, um dem langjährigen Sekretär des hiesigen Gewerbe-Vereins für seine treue, gewissenhafte und ersprießliche Thä- tigkeit ihre Anerkennung durch ein sehr schmeichelhaftes «sratulaiivnäschreiben und 2 werlhvoüe rothe Teck- teppiche zu erkennen zu geben. Zwischen die feierliche lleberrcichung dieser Gaben hatte der Liederkranz immer wieder ein passendes stets applaudirtes Lied eingeflochteu. Würden wir nun auch der manchsachen Reden und Toaste, die dem Jubilar, dem Lieder­kranz, dem Vorstände des Museums- uud Gewerbe- Vereins, Hrn. Sberamtsbamneister Schuster für die schöne, sinnige Ausstattung des Festlokals. Hm. Helfer Ströle für die Anordnung der Schulfeier und der freundlichen Anwohnung bei der Abendfeier, dann wieder dem Jubilar als fröhlicher frommer Sänger und deulschen Patrioten, der Familie des Jubi­lars. dem guten Geist und Gesinnung der Stadt, die sich durch diese Feier für die Schule kundgegeben, den bürgerlichen Collegien und dann auf das Wohl der Stadt 'Abst galten, ausführlich Raum geben, so würde.: die Saalten unseres- heutigen Blattes unzu­

reichend erscheinen-. Wir schließen daher den Bericht mit Her Versicherung, daß wir nicht leicht eine schö­nere herzlichere Feier als dieses Jubelfest mirzubegeheu ' Gelegenheit hatten. Ehre daher der Stadt. Ehre den bürgerlichen Collegien, Ehre dem Schulvorstande, die alle wieder Ehre zu geben verstanden dem, welcher solche in so vielseitiger Weise mit Recht verdient hat. st ^

Vom Waldtrans. >Eingeseudet. Einen gesunden Appetit entwickelte letzten Sonntag Nach­mittag ein Helvvon den Bergen" in einem Gast- Hanse der obern Sradr in Altenstaig. Vorerst trieb er durch seinen gntbezahnten Vorderlader eine röche, braus eine geräucherte Bratwurst, angesenchtet mir Rothwein. in sein Verdauungs-Bureau. Da dem Eavalicr noch manch leerer Raum in demselben zur Verfügung stand, so warf sich seine weltmän­nische zrlugheit in die Arme einiger anwesenden Gatte, welche ihm noch 10 geräucherte Bratwürste zu bezahlen versprachen, falls er solche in einer festgesetzten kurzen Zeit in die leere Diese seines nmsassenben Magens befördern würde. Die Wette wurde Angegangen. Mit Energie und Kraftaufwand der Zermalmnngs- und Schlingorgane wurden raich 8 Würste, die zehnte aber nur thcilweise ans­gezehrt: weiterer Appetit mangelte. Die Würste hatte der unterlegene 'Nimrod selbst zu bezahlen, da gegen wurden ihm einige Gläser Wein kredenzt, da­mit er aus dem Heimwege das bekannte Lieb von Ulrich" zu besingen vermöge.

Ealw, 10. Mai. Am Samstag Nacht legte sich eine gemnthskranke Frau bei Liebeuzcll aus die Schienen, und ließ sich durch den von Pforzheim kommenden 'Nachtzug überfahren. Gestern Abend bramne in Simmozheun ein Häuschen nieder, uns joil ei.: Kinb dabei erstickt sein, lieber die Eittsie- hungsuriachc verlautet noch nichts. -W. Sw Ans dem DA. Herrenberg. IO. Mai. In S eschell raun spielten einige Kinder in einem Hose, in welchem ein aufrechtsiebendes Gillensaß sich befand. Tie Äinoer geriethen an bas Faß und erfreuten sich über das Echo, welches aus ihr Rusen durch die Sessnnng hinein aus dem Fas; zu hören war. Ein kleineres Kind wollte es den größern nachmachen, konnte aber von dem Boben aus die Sessiiuug nicht erreichen, weßhalb cs sich mir den Händen an die Sestnung hinausziehe» wollte. Allein bas Faß stürzte um nnb rras ein äjahriges Mädchen so unglücklich, daß es rodt vom Platz getragen werden mußte. Der Schmerz der Eltern über diesen Tod ihres einzigen Kindes ist ein großer. Ein etwa 00 Jahre alter Bürger Mönchdergs ging am lebten Freitag in den Herrenbcrger Stadtwald zu einem Holzverkans. Als dessen Abwesenheit den Seinigen endlich etwas zu lang dauerte, machten sie sich auf den Weg, um ihn zu suchen. Sbwohl verschiedene Wege und Wcglein von dem Orte aus- nach jener Richtung hin durch den Wald führen, traf es sich, daß sie gerade den Weg gingen, ans dem der Gesuchte lodt da lag. Wie wir hören, soll er an Folgen übermäßigen Bramtt- weingenusses gestorben sein. Bei Holzverkäufen in weit von Dörfern und Städten abliegenden Wäldern pflegen sich immer Marketender einzustellen. In Breitenholz waren am Himmelfahrtsfest einige Män­ner beisammen in der Wirthschaft zum Lamm , in deren geschlossene Gesellschaft - - wie sie sagen - - sich der Nachtwächter, ein manchmal überlästiger Sänger, sich eindrüngen wollte, was ihm aber aufs Entschie­denste untersagt wurde. Als er sich aus ihre Auffor­derung nicht entfernte, schafften sic ihn hinaus. Allein er.kam zum 2. und 3. Mal. Jetzt hatten sie die Geschichte fall und znm 4. Mal kam er nicht wieder. Kurze Zeit nachher wurde er für todt vor dem Hause aufgehoben. Jedoch lebte er noch einige Tage mir zersprungenem Schädel. Ob er nun die etwa 9 Tritte zählende steinerne Staffel herunterftel oder ob er hcradgewonen wurde, wird die eingeleitete Untersuchung zeigen. (W. L.)

Stuttgart, 9. Mai. Gegenwärtig wird ein Schwindler verfolgt, der in der letzten Zeit unter dem Namen Paul Schuster annoneirte und Prospecte vertheilen ließ. durch welche erRoige's Pariser Möbelreinigungs- und Polir-Tinktur" empfahl. Er ließ sich die Ware im Voraus bezahlen und verwies auf 'eine Niederlage in der Hauptstätterstraße Nr., wo er durchaus nicht bekannt war. Dann verschwand er und die Besteller haben nun das Nachsehen.

Stuttgart. 10. Mai. DieWürttemb. Lan- drszeituug" erwhrr aus bester Quelle, Ser deutsche

Kronprinz werde am 20. August in Stuttgart eintreffcn und den Detachementsübnngcn des -l3. (kgl. württemb.) Armeekorps anwohncn.

Stuttgart. Das Rcntlinger Richtschwert mit der Aufschrift:Kraft Scharfrichter Reutlingen 1818". sowie die lederne Kopfkappe, welche den Ber- Mthcilten über den Kopf gezogen wurde, ist nach der st.W. L. Z." dieser Tage an den Möbelhändler Keller hier wie man hört für 200 -4L verkauft wor­den. Das Lchwert, welches wie neu funkelt, und sich außer in einem Lederfutteral in einem laugen ansgepolsterten Etui befindet, hat zu 22 Hinrichtungen gcdicntt und itt mit demselben u. a. auch im Jahr 1828 Helfer Brehm l wegen eines Kindmords) hinge­richtet worden.

Stuttgart. Im Laufe dieses JähreS ist von hier eine große Anzahl Schreiner nach Amerika ans gewandert, welche, wie dieW. L.-Z." einem Privatbriefc entnimmt, in Ncwyork sofort lohnende Beschäftigung erhalten haben. Hierdurch veranlaßt, soll noch eine große Zahl junger Männer entschlossen sein, in kürzester H-cist der Heimath Valet zu sagen. Ein großer Theil der Auswanderer gehört der so­zialdemokratischen Partei an.

München. Der Scharfrichter Scheller dahier, seit längerer Zeit an Verfolgungswahn und Trübsinn leidend, ist der KreiSirrenanstalt zur Heilung übergeben worden.

In der 'Nacht vom 5. d. M. ist in Wald fassen ein Brand ansgebrvchcn, durch den 8 Wohn- und 12 Nebengebäude eingeäschert worden sind.

'Mir zartfühlendem, taktvollem Sinne bei vielen Hoiprcdigern ist eS nicht anders der Fall ward bei der kirchlichen Einsegnung der Ehe der Prinzeisin Pauline von Württemberg, vom Hvfprc- digcr darauf hingewicsen, welch' hoP's Opfer die Braut dem Bräutigam, einem einfachen Arzte, bringe. Der gute Mann hatte sich aber verrechnet, wenn er glaubte, an heiliger Stätte ihm von fremder Seite eingcsiößtc Sattsten anbringcn zu können. Die Braut prvlestirte sofort energisch gegen das intriguante Unterfangen des geistlichen Herrn und erklärte, die Traurede unterbrechend, daß sic nichts aufgebe, wo­ran ihr Herz hange, indem sic sich unaussprechlich glücklich fühle, wenn sie ihrem geliebten Gatten folge. Das waren Worte von echt weiblicher Würde und ungekünstelter Schlichtheit und Geradheit!

Berti». 8. Mai. (Reichstag; Berathnng der re- vidirten Elbschifffahrtsakte. Berichtcrstatt-r Delbrii ck bezeich­net als Schwerpunkt der Sache die Zollgrenze aus der Elbe. Dieselbe liege gegenwärtig aberhalb Hamburgs. Art. 4 der Elbschiffsahrtsakte lasse aber eventuell die Verlegung der Zoll­grenze nach unterhalb Hamburgs zu. Gegenwärtig beruhe die Freiheit von der Zolikontrolc aus der llmerelbst aus Gesetz. Die Mehrheit der Kvmmission sei daher der Meinung gewesen, daß die zur Zeit auf der Elbe bestehende Zollgrenze nur durch ein Gesetz an eine unterhalb dieser Grenze gelegene Stelle ver­legt werden könne und habe einen dahin gehenden Antrag an­genommen. Fürst Bismarck: Ich gebe zunächst meinem Be­dauern Ausdruck, daß ich ans Gesundheitsrücksichten nicht eher den Berathungen beiwohnen konnte. Ich habe heute von dieser Zurückhaltung eine Ausnahme gemacht -- nicht, weil die Vor­lage sehr wichtig ist, denn wir kommen auch ohne Genehmigung deS Vertrags ans, den ich heute nur im Namen des Kaisers vertrete: solche Pression, wie sie der Komiiiissionsbeschluß be­absichtigt, brauchen wir uns also nicht gefallen zu lassen. Die Reichsregiernng wird sich ihr in keinem Falle fügen. Das preußische Landesgesetz besteht nur noch, weil der Bnndesrath von seiner verfassungsmäßigen Bcfngniß, dasselbe zu ändern, bisher keinen Gebrauch gemacht hat. Es handelt sich heute um das Bersassnngsrecht, dessen Uebung bisher ohne allen Zweifel war. Der Herr Vorredner hat seine Argumentation in vieler Hinsicht ans die Bestimmungen des alten abgeschafftcn Elbzolls gestützt. Dadurch werden sic hinfällig. Es ist dem Vorredner auch nicht gelungen, einen rechtlichen Unterschied zwischen Ober- und Unterelbe zu kvnstatiren. Die bisherige zur Bequemlichkeit der Schiffer geübte Praxis ändert das Vcrfassungsrecht nicht; ebensowenig wie die Bequemlichkeit der Seestädte. Der Herr Vorredner hat als Präsident des Reichskanzleramls selbst das unzweifelhafte Recht des Bundesraths anerkannt, die Zollgrenze auf der Elbe zu verlegen. Ich habe hier ein Aktenstück in der Hand, wo der Herr Vorredner diese Auffassung eigenhändig bestätigt. Auch die Vertreter Hamburgs und Bremens im Bnndesrath haben das anerkannt. Der Kaiser kann das Vcr- fassungsrecht des Bundesraths nicht alteriren lassen. Die An­nahme des Kommissionsantrages würde der Versagung der Genehmigung des Vertrages gleich kommen. Wir würden dann die Folgen solchen Verfahrens erwägen müsse». Der Reichs­kanzler verliest hier Aeußernngcn liberaler Staatsrechtslehrer, welche seine Rechtsansicht bestätigen und fährt fort: Niemand denkt daran, das Freihafenrecht Hamburgs anzntastcn. Ich habe strikte erklärt, daß dieses Recht nur mit Zustimmung Hamburgs aufhörcn könne. Der Hamburger Äcnat antwortete selbst auf eine Beschwerde der Bürgerschaft, daß nicht er, son­dern der Bnndesrath zur Abgrenzung des F-reihasenbezirks kompetent sei. Der Partikularismns widerstrebt jetzt mehr als je der Einheit Deutschlands und muß ich daher von dieser Stelle vielleicht zum letzten Mal in meinem Leben dem natio­nalen Gedanken Ansdruck geben gegenüber den parliknlaristischen