gericht zu 10 (M Strafe. Es hatte in der Gemeinde Baldcrsheim in den letzten Jahren zehnmal gebrannt und deshalb wollten durch jenen Nuf einige Männer wirklich in Schrecken versetzt worden sein.

Darmstadt. 20. Jan. Den Ständen ging von der Regierung die Vorlage zu, betreffend die Errichtung einer stützenden Rheiubrücke zwischen Mainz und Castel. Die Kosten derselben würden sich ans 3600000 M. belaufen, welche durch eine Anleihe aufznbringen wären. (W. L.)

Frankfurt, 17. Ja». Heute Morgen wurde cin noch nicht 30 Jahre alter Stroiner and dem Württeinbergischen wegen Landstreicherei von dem hiesigen Amldgericht abgcurtheilt. Derselbe hatte bereits 84 verschiedene Vorstrafe», darunter eine Zuchthausstrafe von 5 Jabrcn verbüßt »nd nahezu die Heilste seines Lebens im Gefängnisse zngebraebl.

Leipzig, 17. Jan. Bei der Bestattung des Geh.-Raths Professors Dr. v. Wächter sprachen der Kultusminister v. Gerber, die Professoren Osterloh und Windscheid von hier, sowie Professor v. L-eeger Von Tübingen. Feierlich war daS LUiidentcngeleite.

Weiszenfels. Am 15. d. empfing ein hiesi­ger, nur in bescheidenen Verhältnissen lebender Hand­arbeiter und Träger des berühmten englischen Na­mens Campcll die Nachricht, das; ihn sein in London verstorbener Onkel zum Universalerben des ca. 1,200,000 Dollars betragenden Vermögens einge­setzt habe.

Walldürn. Unser neuer Bürgermeister hat die sehr praktische und dankenswcrthe Einrichtung getroffen, jeden Sonntag nach dem Gottesdienst eine Bürger-Versammlung abzuhalten, in welcher alle wichtigen Vorkommnisse der Gemeinde mitgctheilt u. besprochen werden sollen.

Berlin, 17. Jan. Der Termin für die Ein­berufung des Reichstages ist aus den 12. Febr. festgestelit.

Berlin. Eine rührende Szene spielte sich gestern Vormittag auf dem Bureau des zehnten Po­lizeireviers ab. Der in der Anklamerstrasze wohnhafte, 68 Jahre alte Stellmachermeislcr G. war unver­schuldet in bittere Noch gerathen und hatte nach und nach sein Hab und Gut ins Pfandhaus tragen müs­sen, um für sich und seine greise Lebensgefährtin nur daS Leben fristen zu können. In ihrer bedrängten Lage hatten die alten Leute auf Zureden vieler Be- zirkSgenossen in einer JmediatcingabeAn Seine Majestät, nnsern guten, vielgeliebten Kaiser Wilhelm" (so lautete die diesbezügliche Adresse), um Hilfe ge­beten. Zur obengedachten Zeit wurde nun der Pe­tent zu dem Borsrande seines Polizeireviers berufen und ihm dort mitgetbeilt. daß bezüglich seines Ge­suchs, nach den stnktgehabten Recherchen, sich die Würdigkeit und Bedürftigkeit seiner Person resp. Familie hcrauSgestellr habe, ans welchen Gründen ihm Kaiser Wilhelm vorläufig ein Gnadengeschenk von 450 cM bewilligt hätte. Dem alten Manne traten bei diesen Worten Thränen der Rührung und des Dankes in die Augen : freudestrahlend nahm er die Summe in Empfang und eilte mit dem Ausruf: Gott segne unfern braven Kaiser Wilhelm!" zu sei­ner bang harrenden Familie.

Auf kirchenpolitischem Gebiete ist die öffentliche DiScuision durch einen Artikel der halbamtlichen Prov.-Corrcsp." über die Stellung des Reichskanz­lers zu der Frage des Ausgleiches mit Rom angeregt worden. Derselbe fand die verschiedenartigsten Com- mentarc und wurde behauptet, die Verhandlungen mit Rom nähmen durch Hofeinslüfse, die auf den Cultnsminister wirkten, einen Verlauf, welche dem Reichskanzler nicht zusage und für den er die Ver­antwortung ablehne, «ensationsbedürftige Bericht­erstatter wollten sogar von einem neuen Entlassungs- gesuch des Reichskanzlers wissen, doch hat diese Nachricht wohl schwerlich einen Gläubigen gefunden.

Straßburg, 17. Jan. DieElsatz-Lothr. Ztg." schreibt:Seine Majestät der König von Württemberg hat dem Offizierkorps seines hier Straßburg garnisonirenden Königl. Preuß. 1. Rhei­nischen Infanterie-Regiments Nr. 25, dessen Chef Seine Majestät ist, sein Bild geschenkt. Das Bild, Photographie, Brustbild, in Farben mit einem pracht­vollen vergoldeten Rahmen, auf dem sich die Königs­krone befindet, wurde durch den Regiments-Kom­mandeur am Mittwoch Abend dem hierzu festlich versammelten Offizierkorps des Regiments übergeben und ist im Speisezimmer des Offizierkorps im Mi­litär-Kasino anfgehüngt.

Italien.

Der Fortbestand oder die Aufhebung der Mahl­

steuer bildet hier einen verzweifelten Streitpunkt. Im italienischen Senat wurde die Frage dieser Tage wieder discutirt. Es ward eine Tagesordnung be­antragt, worin die Aufhebung der Mahlstcuer mit Anfang des Jahres 1884 gebilligt wird, doch ist auf Annahme einer dahin gehenden Resolution nicht zu rechnen.

Frankreich.

Paris, 18. Jan. Cochery, der Minister der Posten und Telegraphen, hat gestern auf den Tisch der Kammer 7 Gesetzentwürfe niedergelegt, worunter der hauptsächlichste die Errichtung einer Postspar­kasse znm Zweck hat. Es handelt sich darin um Gründung einer Sparkasse, welche bestimmt ist, die Gelder der Privatpersonen, die ohne Ausnahme das Recht erhalten, in allen Postbureanx des Landes ihre Ersparnisse nicderzulegen, zu zentralisiren. Die Hinterleger erhalten für ihre Einlage 3 Prozent jähr­lich. Alle Vcrwaltnngskosten sollen der Regierung zur Last fallen. Die Gelder sollen in Paris bei der Oaisso cks Dspot L OoimiAnatioiis, in den Depar­tements bei den Generalschatzmeistern angelegt wer­den. Sie werden 3^4 Proz. eintragen, und da jder Staat den Hinterlegern nur 3 Prozent zugesteht, wird der llebcrschuß von Oi Prozent dazu dienen, die Ausgaben dieses Dienstes zu decken. Die Ein­lage kann nicht minder als 5 Franken und nicht hö­her als 2000 Fr. sein. Ein zweiter Entwurf gesteht der Postverwaltuug das Recht zu, die nicht bezahl­ten Wechsel, deren Eintreibung der Post anvertraut worden war, protestiren zu lasse».

Allem Anschein »ach wird es auch dem eben neugebackenen Minister Herrn v. Freycinet nicht ge­lingen, auf die Dauer sich auf seinem Posten zu be­haupten und die Mißvergnügten im Zaum zu halten. Seine Antritts-Erklärung ist recht inhaltslos und besagt geradezu eine Fortsetzung der bisherigen Wad- dington'schen Politk. Ob nun diesen Worten volles Vertrauen beizumessen sei, oder ob sie berechnet sind, Deutschlands wachgerufenen Argwohn zu beschwich­tigen, das steht auf einem andern Felde. Die Er­fahrung wird wohl schon früh genug die Wahrheit an den Tag bringen.

Griechenland.

Hauptsache ist und bleibt für die Nachkommen der Hellenen noch immer die Ungewißheit über die Abgrenzung ihres Heimathslandes. Griechenland ver­langt von der Türkei bekanntlich einen nicht zu ver­achtenden fetten Bissen Landes, und trägt ein leicht- erklärliches Sehnen danach, den in Sage und Mythe des AlterthumS berühmt gewordenen Gipfel vom Olymp" auch in der modernen Neuzeit sein eigen nennen zu dürfen. Natürlich sperrt sich die Türkei gewaltig gegen eine solche Zumuthung. Der griechi­sche Minister des Aeußern, Delyannis, wandte sich vor einigen Tagen mit dem Ersuchen an das fran­zösische Cabinet, bei den Berliner Signaturmächten den Antrag zu stellen, den griechisch-türkischen Grcnz- streit, der in Constantinopel wohl schwerlich mehr- feine Lösung finde» dürfte, durch ein nach Paris zu berufendes europäisches Schiedsgericht entscheiden zu lassen. Der französische Minister, Herr de Freycinet, hat jedoch in Athen erklären lassen, daß er es für die Interessen Griechenlands für vortheilhafter halten würde, wenn ein solches Schiedsgericht, falls es wirklich zusammentrcten sollte, sich in Berlin versam­melte. Die Athener Regierung soll sich mit diesem Vorschläge einverstanden erklärt und den Wunsch ausgesprochen haben, das französische Cabinct möge den jschleunigen Zusammentritt des Schiedsgerichtes betreiben. So wird also Berlin eine neue Auflage desBerliner Vertrages" erleben.

England.

London, 16. Jan. Ein beklagenswerther Eisenbahnunfall ereignete sich gestern Abend in der Nähe von Bursrough Junction, wo der nach Ormskirk bestimmte Personenzug, der ein Unrechtes Geleise benützte, mit dem Schnellzug der Lancashire und Jorkshire Kompagnie heftig zusammenstieß. Schaffner, Lokomotivführer und Heizer wurden auf der Stelle getödtet. Es wurden ca. 30 Passagiere verletzt und 4 derselben sind seitdem ihren Wunden erlegen, so daß die Zahl der Getödteten jetzt 7 be­trägt. Falsche Weichenstellung wird als Ursache be­zeichnet.

Rußland.

Am 10. Januar traten in Helsingfors zwei junge Leute in die Wohnung des lutherischen ^Pfar­rers Lindquist und verlangten von ihm 7000 Mark.

Der Pastor hatte vorher von dem Exckutivkomitö der revolutionären Liga einen Drohbrief erhalten und sich in Folge dessen mit einem Revolver bewaffnet. Als er sich nun weigerte, das Geld zu zahlen, feu­erte einer der Besucher auf ihn einen Schuß ab, welcher in den Kragen seines Rockes drang. Der Pastor schoß nun seinerseits, allein die beiden Ein­dringlinge entkamen unverletzt. Das Cvmite hatte Lindynist auch anfgefordert, seine Predigten gegen revolutionäre Doktrinen einzustcllen.

Zu Weihnachten wurden von der Polizei in Ssaratow einige Proklamationen an den Straßen­ecken gefunden, lautend:Herren Stadtverordnete und reichen Leute! Gebt uns Verdienst, richtet un­entgeltlich Speisehäuser ein, sonst müssen wir Verbrecheu begehen. Gezeichnet: Der Präsident des CvmitoS der zukünftigen Verbrecher.

Türkei.

(Vom neuen Kriegsschauplatz.) Nach den neuesten Berichten sind die Albanesen, welche bei ihrem neulichen Vorstoße bis auf montenegrinisches Gebiet gedrungen waren, wieder nach Gussinje zu­rückgegangen, ohne daß cs zu ernstlichen Zusammen­stößen mit den Czernagorzen gekommen wäre. Die Kriegsausrüstung der Montenegriner soll sehr man­gelhaft sein. Ihre Bataillone wären, wie berichtet wird, durch massenhafte Auswanderungen der kräf­tigsten Männer stark gelichtet, es herrsche empfindlicher Mangel an Lebensmittel und Munition, sowie na­mentlich an Geld. Dagegen sollen alle albanesischen Stämme im Limthal, die Bevölkerung der Kreise von Jpek und Diakowa, ihren Heerbann ausgerüstet und gegen Gussinje vorgeschoben haben. Thatsächlich hat die Pforte jede Macht in Albanien verloren.

Handel L Perkehr.

N n g v l d. (S ch l a ch t h c> n s - B c r i ch t.) Im Kalen­derjahr 1879 wurden vvn den hiesigen Mezgcrn zuin Schlach­ten angezeigt: 35 Ochsen, 71 Kühe, 228 Rinder, 903 Kälber, 898 Schweine, 58 Schafe. Obschon im Jahr 1879 mehr Kühe als Ochse» geschlachtet wurden, so sind doch verschiedene Mez- geriueister immer darauf bedacht gewesen, Fleisch von bester Qualität zu liefern, weßhalb auch oft ein Unterschied im Preise stattfindet, wie z. B. heute gutes Rindfleisch und Ochsenfleisch 48 st und gutes Kuhfleisch 30 ö kostet. Kalbfleisch kostet 3840 -i. Fleischschau-Commissiou.

Stuttgart, 19. Jau. (Landesproduktenbörse.) Au den auswärtigen Plätzen war die Tendenz im Getreidegc- schäft fast durchweg matt und der Verkehr blieb zum grössten Theilc auf den ohnedies schwachen Konsum beschränkt. Unsere heutige Börse war von diesen Berichten ebenfalls beeinflußt und dieselbe verkehrte bei mäßigen Umsätzen in ruhiger Hal­tung. Wir nvtiren per 100 Kilogramm: Äaizcn, daher. ^ 25 bis 25.50, russ. 28.5075, amerik.kl 26.5075, Kernen

25, Dinkel 16-16.40, Haber 15 15.75. Mehl­preise pr. 100 Kilogr.: Nr. 1: 38.5039.75, Nr. 2:

35.50-86.50, Nr. 3: 3132, Nr. 4: 2728.

Jer gebesserte Werörecher.

(Fortsetzung.)

5.

Die scheidende Abendsonne warf ihre letzten Strahlen über eine schöne Gegend an den Ufern des Feathce River und brach sich in tausend goldenen Sternchen in dessen kräuselnden Wellen.

Der Abend war schön und mild und die Gegend, über der er lag. eine der lieblichsten, an denen sich das Auge erfreuen kann. Sie gab ein Bild des Still­lebens, so wohlthuend und besänftigend nach den auf­regenden Geschäften des Tages und doch so verschieden von der, wie sich ein Europäer eine Scene ruhender Geschäftslosigkeit ausmalen würde. Hier fehlten wal­lende Kornfelder, die heimziehenden Heerden, die freund­lichen Bauernhäuser, mit den sie umgebenden Gärten und Baumanlagen; denn Cultur hatte hier noch nicht ihre bildende Hand angelegt, der Natur nachzuhelfen und sie zu verschönern, doch die rastlose Thätigkeit der gewinnsüchtigen Menschen zeigt auch hier schon ihre Spuren und drückte die Ruhe nach der Tagesarbeit und die Feier des Abends nicht weniger stark aus, als Abendlandschaft in den bebautesten Gegenden Europa's.

An den Ufern des silberhellen Flusses finden wir eine kleine Niederlassung von Männern, deren tempo­rär anfgeschlagene Holzhütten in buntem Durcheinander zerstreut liegen. Einzelne verspätete Arbeiter ziehen mit Schaufeln, Eimern und Waschpsannen den Hütten zu, vor welchen wir andere hingestreckt finden, die ent­weder den schönen Abend im Freien zu genießen oor- ziehen, oder draußen warten, bis der Kamerad drinnen mit der Zubereitung des einfachen Abendessens fertig, sein mag. Die wenigen Pferde, welche von den Mi­nern gebraucht werden, das goldreiche Erdreich aus dem nahen Gebirge an die User des Flusses zu zie­

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