beizihm gekauft worben sei. Ich erinnerte mich sofort, au demselben Tage und wahrscheinlich an ein und dieselbe Person ein goldenes Medaillon verkauft zu haben. Beide Artikel fanden sich in der That in sei­nem Buche dicht unter einander vermerkt und waren mit 30 Thaler bezahlt worden. Der Juwelier er­kannte auch trotz der Oxidation, welche das Medaillon überzogen hatte, dasselbe als von ihm herrührend an. Leider war ich durch seine Aussagen nicht in dem Grade, wie ich erwartet hatte, in meinen Enthüllungen gefördert worden. Ich hätte gern von dem Gold­schmied den Namen und das Signalement des Käufers erfahren, dies glückte mir aber nicht vollständig. Die Goldsachen waren baar bezahlt, deshalb enthielten die Bücher weder Namen noch Adresse des Empfängers. Ich konnte nur den Juwelier bitten, sein Gedächtniß aufzufrischen. Er glaubte auch, sich zu erinnern, es sei ein Mann gewesen, welcher die Einkäufe gemacht habe. Seine Gattin, die bei unserer Unterhaltung gegenwärtig war, bestätigte dies und fügte noch hinzu, ein Mann von hohem Wuchs und dunklem Taint mit schwarzem Schnurrbart und militärischer Haltung. Man hatte ihn seit dem Einkäufe nicht wiedergesehen und es sei daher wahrscheinlich, daß er nicht in dem Stadtviertel wohne.

Konnte ich mich wohl bei diesen unsicheren Erken­nungszeichen der Hoffnung hingeben, den Mann, wel­cher die Goldsachen gekauft hatte, u. den ich mit Recht oder Unrecht mit dem Tode Theresens in Zusammen­hang brachte, ausfindigzu machen? Ich wußte nichts darüber, ob er noch in Berlin wohne. War es nicht

sehr möglich, daß er sich beeilt habe, die Stabt zu verlassen, um den Nachforschungen der Justiz zu ent­gehen? Fast schien es, als sei ich am Ende meiner Forschungen angelangt. Mit meiner eigenen Weisheit kam ich nicht einen Schritt weiter und mußte mich darin finden, alles Uebrige einer höher» Fügung zu überlassen.

Seit meinem Besuche bei dem Juwelier waren mehrere Tage verflossen. Ich hatte meine gewöhn­liche Lebensweise wieder begonnen. Oftmals war ich auf dem Punkte gewesen, das Gericht von meiner Entdeckung und den Nachforschungen, welche ich ange­stellt hatte, zu benachrichtigen. Indessen hatten mich mehrere Gründe von diesem äußersten Schritte zurück- gehalten. Die Rolle, welche ich in dem Criminal- prozeß zu spielen haben würde die Unbequemlich­keiten, welche daraus für mich entstanden, die Zeit, welche ich dabei verlor alle diese Erwägungen waren wohl der Art, daß sie meine Zögerung rechtfertigten. Auch revoltirte meine Eigenliebe etwas gegen solche Verpflichtung auf meine eigene Untersuchung, denn im Grunde meines Herzens fühle ich immer noch eine geheime Hoffnung sich regen, daß ich allein der Un- that auf die Spur kommen würde. Ich hoffte auf einen unvorhergesehenen Zufall, auf eine plötzliche Begegnung. In unzähligen Criminal-Geschichten spielt ja der Zufall eine so große Nolle bei Entdeckung des Schuldigen warum sollte ich denn die Waffen weg­werfen und meine gänzliche Niederlage eingestehen?

Eines Nachmittags hörte ich gegen drei Uhr es war etwas Ungewöhnliches, das nothwendig

meine Aufmerksamkeit erregen mußte die Grune- waldstraße von den Hufschlägen eines trabenden Pfer­des ertönen. Ich horchte gespannt auf. An der Ecke, wo die Straße mit meinem Wohnhause zusammen stieß, verlangsamte sich die Gangart des Pferdes. Ich schob unvorsichtiger Weise die Gardine eines der Fenster schnell bei Seite. Ich sage unvorsichtiger Weise, denn die schnelle und auffällige Bezeugung meiner Neugierde blieb dem Reiter nicht unbemerkt. Er gab seinem Pferde die Sporen und flog wie ein Pfeil von dannen. Kaum länger als eine Secunde hatte ich Zeit gehabt, seine Gesichtszüge ansznfassen, gleichwohl genügte das, um sic mir ziemlich sicher ein­zuprägen. In demselben Augenblicke, wo ich die Gar­dine vom Fenster weggezogen hatte, ritt er gerade Schritt. Das ermöglichte bei mir Fixirung. Es ent­ging mir auch keineswegs, daß er um mein Haus herum und über die Hecke blickte, als wem, er daselbst etwas suchte. _ (Fortsetzung folgt.)

Stärkere Mittel Eia junger Flötenspieler, Schüler von Quanz, spielte vor Friedrich dem Großen muster­haft.Ei", sagte der König zu Quanz, der auch sein Lehrer war,ich sehe jetzt, daß Er mich vernachlässigt hat; der junge Mensch spielt besser als ich!"Ja", erwiderte Quanz,bei dem konnte ich aber auch stärkere Mittel anwendeu!"Und welche denn?" fragte der König. Qian; machte eine zwei­deutige Bewegung mit dem Arme.Hör' Er", bemerkte hierauf der König lachend,da wollen wir'!- doch bei unserer alten Methode lassen !"

Auflösung des Logogryphs in Nro. 13l:

Bismarck. Andrasfi.

Bercsina Indien Savoyard Minister Afrika Romulus - Cervantes Koscinzki.

Amtliche und Privat-Bekamrtmachrrngen.

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vcach der rarZerl. Verordnung vom 4. Januar ivro ist der Derraus oes achten Bern­

hardiner Magenbitter Jedermann gestattet.

s I'rümirt Lerilliui'äincrr >VI6U 1873.

Z Alpenkräuler-Wagenöilter

- (Bernhard's Mpenkräuter-Liqueur.)

Dieser hochfeine, nach einem alten Klosterrezcpt iabrizirte Kräuter- Ma g enbitte r wurde von den bekannten Autori­täten den Herren Univcrsi- tätsprofessorcn I)i L. A. Büchner, Nr. Kayser, vr. Wittstein, sowie von vielen ocrühmten Aerzteu wie «>.

Joh. B. Kranz, vr. Schöner in München re. als das beste Hausmittel und Wirksamste Dtomachicum bezeichnet. Seine vorzüglichen Wirkungen bei Magenbcschwerden aller Art, Mageukatarrh, Verdauungs­schwäche, die gewöhnlich in Folge schlechter Zähne bei mangelhaftem Ver- kanen der Speisen entsteht, Blähungen, Hämorrhoiden, Eckel vor Fleischspeise«, Krämpfen, Hautausschlägen, Leber- und Nie­renleiden,

Wnrmleiden, und Anerkennungsschreiben

Jahren glänzend bestätigt. Dieser Magenbitter wird pur, oder 1 Eßlöffel N -- voll als Zusatz zu Wasser, Wein rc. getrunken, gibt Mit Sodawasser oder Zuckerwasser eine äußerst gesunde Bitterlimouade, die Katarrh-Verschleimung und Katzenjammer sofort beseitigt, ist in allen Formen ein die Gesundheit förderndes, blutreinigendes N Getränke, das bis in s höchste Alter gesund erhält.

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Atteste und Gebrauchsanweisung liegen jeder Flasche bei. Nur ächt zu beziehen

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Kcrrenberg: Mbm. Kkönle, Cond. ) Korb: F. D. Kroßmann.

Tübingen: K. 8imon k Eie. ^ 8nk;: E. F. Kurkbarät.

durch

K. Amtsanwaltschaft Herrenberg.

Steckbrief-Zurück­

nahme.

Der am 20. Oktober d. I. gegen Katharine Roll von Oberjettingen, OA. Herrenberg, wegen Diebstahls er­lassene Steckbrief wird zurückgenommen. Den 7. November 1879. _Amtsanwalt Fein.

B e r n e ck.

Fruchtbranntwein,

abgelagerter, in Wahrheit nur aus Roggen und Haber gebrannt, wird auf hiesigem Hof maasweise zu 80 L pro Liter abgegeben.

Nagold.

Den Herren Schuhmachermeistern empfehle ich neben Zug- und Schuur- Lederschäften auch feine

Lederschäftelt auch feine

zu geneigter Abnahme.

Gottlob Schmid.

O b e r j e t t i n g e n, OA. Herrenberg.

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Zugruh

und kann jeden Tag ein Kauf mit ihm abgeschlossen werden. G. Baitinger, Wagner.

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wird gegen eine tägliche Vergütung von 3 ausgeliehen.

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Nagold.

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diene zur Nachricht, daß die Behand­lung noch stattfindet wie früher, beson­ders Schwindsucht, wo ärztliche Hilfe umsonst gewesen ist, heile ich am liebsten.

Albert.

Nagold.

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kauft zu den höchsten Preisen

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Nagold.

Meinen wertsten Kunden und Gön­nern diene zur gefälligen Nachricht, daß ich von heute an mein

Jaflr- L Kaarschneibe- Gaßinet an Sonn- und Jesttagen geschlossen

halte, dagegen Samstags vvn 7 Uhr bis Abends 11 Uhr Jedermanns Be­such gestattet ist. Bitte stets darauf zn achten.

Heinrich Albe r t.

In der G. W. Zaiser'schen Buch­handlung sind nachstehende Bücher vor- rühig zu haben:

Die Gaugrafschafte« im Mir- temftrrgischen Schwabe». Ein

Beitrag zur historischen Geographie Deutschlands von vr. Franz Ludwig Baumann. Mit einer Karte. Preis 3

Uurversal Tascheuttederbuch mit

834 Liedern für alle Stände und einem AnhangWacht am Rhein" w. Von I. I. Algier. Preis 1 ^ 20 L.

N agvl d.

Einen kleineren

Eremitage-Ofen

hat zn verkaufen

Ehr. Wagner, Klcidcrhändlcr.

Ctr. Hc« ü Gchiild

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am Mittwoch den 12. November, Mittags 1 Uhr,

JohS. Beutler.

Z'Wnlmt ist. Kirchoffcr,

Stratzbirrg, EU., heilt nächst. Bett­nässen, Pollnt. Schwächezustände.

Ich habe meinen Wohnsitz von Horb an das K. Landgericht Rottweit ver­legt, werde aber bis ans weiteres an jedem Gerichtstag des K. Amtsgerichts Horb, nemlich je Mittwochs, bis 4 Uhr Nachmittags dort zn sprechen sein, ent­weder im Amtsgerichtsgebäude oder gegenüber im Gasthaus zum Schiff. Rottweil, den 30. Olt. 1879.

Kchlslmmit Harter.

Frucht-Preise.

Nagold, den 8. November 1879.

4

L

-r)

Neuer Dinkel . .

. 8

60

8

25

6

80

Haber ....

6

80

9

99

5

Gerste ....

. 9

75

9

21

9

Bohnen ....

.

8

Weizen ....

. 11

80

11

32

11

Roggen ....

. -

10

Linsen ....

. -

10

Linsen-Gcrstc . .

. -

8

20

Roggen-Weizen .

.

10

50

Altenstaig, den 5. November 1879.

Neuer Dinkel .

9

8

55

8 -

Haber . . . .

7

10

6

89

6

Gerste . . . .

. 10

20

10

13

10

Roggen . . . .

. 11

10

83

10 50

Linsen-Gerste . .

.

7

50

Biktualien-Preise.

Nagold, den 8. November. Kerncnbrod .... 8 Pfund 1 ^ 12 4 1 Paar Wecken schwer . . . 100 Gramm

Rindfleisch .1 Pfund 50 4

Hammelfleisch. 40

Kalbfleisch.. 50

Schweinefleisch mit Speck. . 56

Butter.1 Pfund 75

1 Ei . 6

Verantwortlicher Redakteur: Steinwandet in Nagold. Druck uns Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung in Nagold.