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rochen Heller geborgt erhalten würde, wenn sie sich nicht fügen wolle. So wird ihr schließlich denn auch wohl nichts Anderes übrig bleiben, als in demuths- vvller Stimmung sich stumm in das unvermeidliche Schicksal zu ergeben.
Amerika.
Newhork, 27. Sept. In Ost-Utah haben die Indianer 28 Bergleute massakrirt.
Die eiqenthümlichc amerikanische Kommunistengemeinde, welche unter dem Namen der „Perfektionisten" in Oneida, im Staate Newpork. und in Wallingsord, im Staate Connecticut, zwei blühende Niederlassungen besitzt, hat sich ans Anrathen ihres Stifters und spirituellen Leiters, Humphrep Noyes, zu dem Beschlüsse bewogen gefunden, ihr System der Weiberge- meinschast mit Rücksicht auf die demselben entgegcnstehende öffentliche Meinung ibrer Mitbürger aufzugeben, und sich in 2 Bestandtheile, den der „Verehelichten" und den der „Ehelosen", fe nach der freien Wahl der Mitglieder, zu scheiden, während im übrigen Besitz, Oekonomie, Kindererziehung :c. die kommunistische Gemeinschaft beiüehalten werden soll.
Kündet L Werkehr.
Stuttgart. 30. Sept. Vom Kartoffel-, Krautun d Ob st markt. Kartoffeln, Zufuhr 200 Säcke, Preis per Ztr. 3 „H. bis 3 „kl 30 und Ausschlag, Alles verkauft. Kraut, starke Zufuhr per 100 Stück 7—9 Wilhelmsplatz, Mostobst 300 Säcke, Preis per Ztr. 4 „Hl 60 ^ bis 4 „Hl, Verkauf lebhaft.
Tübingen, 27. Sept. Obst „Hl 8—10 pr. Sack. — Kartoffel „Hl 6—7 pr. Sack. — Kraut „Hl 8—10 pr. Hundert.
Es; li n g e n, 29. Sept. Obst, „Hl 4. 30 bisj„Hl 4. 50 pr. Ztr.
Kirchheim n. T., 29. Sept. Obst pr. Sack „Hl 10 bis „Hl 1l, „Hl 5. 50 pr. Ztr. -- Kartoffeln zu „Hl 6—7 pr. Sack -6. 1 bis „Hl 1. 20 pr. Sri.
Murrhardt, 27. Sept. Preise per Ztr. für Aufleseobst von „Hl 4.70—5.10, für uvch zu schüttelnde Aepfcl mehrere Käufe zu „Hl 6, für solche auch per Sri. „Hl 2.
Heilbron», 27. Septbr. Mostobst „Hl 4—„Hl 4.90; Zwetschgen „Hl 5 pr. Ztr.
Reutlingen, 27. Sept. Aepfel „Hl 8—10 pr. Sack; Birnen „Hl 11 12. — Kartoffel „Hl 3—3.50 pr. Ztr. — Kraut
„Hl 6—9 pr. Hundert.
Herrenberg, 24. Sept. (Hopfen.) Ein Kauf wurde abgeschlossen zu 253 „Hl per Ztr. Die Produzenten hoffen, noch höhere Preise zu erzielen, und halten daher mit dem Verkauf zurück.
Horb, 25. Sept. Hier wurden gestern die ersten Hopfen gekauft; es wurden je nach der Qualitiät 225—235 „Hl nebst Leihkauf pro Ztr. gezahlt. Uebrigcns geben sich unsere hiesigen Hopfeiiproduzenten, die zum überwiegenden Theile Primaware besitzen, der Hoffnung hin, daß sich hier bald ein lebhafter Handel in Hopfen zu hvhen Preisen entwickeln werde.
Wachendorf, 24. Sept: (Hopfen.) 4. Verkauf des freihenst. v. O w'scheu Rentamts ca. 20 Ztr. zu 225 „Hl per Ztr.
Nürnberg, 25. Sept. (Hopfen.) Das Geschäft ist jetzt äußerst lebhaft. Bei allen Sorten wurden die Zufuhren rasch und bei Primaware zu etwas erhöhten Preisen abgesetzt. Bis Mittags betrug der Umsatz nahezu 1000 Ballen. Prima Marktware notirt 190—195 „Hl, sccunda 160—175 „H., tertia 140—158, Württemberger prima 200—235 „H, Badische prima 209- 225 „H
(Falsche Fünfmarkscheine.) Nach der Mittheilung Berliner Blätter sind ausfallend viel falsche, wie es den Anschein hat, auf photographischem Wege hergcstellte, Fünfmarkscheine in Umlauf gesetzt worden, welche sich sowohl sin Folge der mangelhaften Zeichnung der meist verschwommenen Schrift und vorzugsweise an der schlechten Qualität des Papieres auf den ersten Blick als Falsifikate kennzeichnen. Besonders in die
Auge» springende Merkmale sind, daß die vordere Seite auffallend blaß, fast weiß ist. Die Scheine tragen die Serie XU , Lit. 7, Fol. 239 und Serie III., Lit X., Fol. 55. Bei Elfteren befindet sich durchlaufend die Nr. 11,923, bei Letzteren die Nr. 2724. An beiden Nummern sind anscheinend mit Tusche oder Tinte dann noch entweder vorn oder hinten ein- oder zweistellige Zahle» hinzugefügt. Die Stereotypschrist: „Wer Banknoten fälscht :c." ist sehr undeutlich, fast unleserlich.
Allerlei.
— Unsere Vornamen. Die Sitte, den Neugeborenen Vornamen zu geben, stammt aus den ältesten Zeiten des Christenthums. Damals erhielten dieselben anläßlich der Taufe einen Beinamen, welcher zum großen Theil den „Heiligen" entlehnt war. — Die heute gebräuchlichen Vornamen sind zum Theil altdeutschen Ursprungs, zum Theile griechischen, lateinischen, italienischen, persischen re., also allen möglichen Sprachen entnommen. Wir hören und gebrauchen diese Namen tagtäglich und doch dürfte es nur Wenige geben, welchen deren Bedeutung bekannt ist. Es sei uns daher gestattet, an dieser Stelle eine kleine Blumenlese zu veranstalten, die vielleicht hier und da nicht ganz uninteressant erscheinen möchte. So bedeutet Adalbert, Albert, Albrecht (altd.) Prachtedler, Adelheid Edle, Adolph edler Wolf, edler Helfer, Agnes (griech.) die Reine, Albin (lat.) der Weiße, Alexander und Alexis (griech.) Abwehrer, Alfred der Allfriedliche, Amalie die Unbefleckte, Andreas (gr.) der Männliche, Anna (hebräisch) Erhabene, Bernhard (altd.) Bärenherz, Bertha die Prächtige, David (hebräisch) der Geliebte, Eduard (altd.) Diener der Gottesverehrung, Elisabeth (hebräisch) Gott hat geschworen, Ernst der Ernsthafte, Eugenie (griech.) von gutem Geschlecht, Franz (lat.) der Freie, Friedrich, Friederike Friedlich, Georg (griech.) der Ackerbauer, Gustav Kriegsstab, Hedwig, sanfte Mutter, Helene (griech.) Lichtvolle, Hermann wehrhafter Mann, Hugo Erhabener, Johann (hebräisch) dem Jehova Angenehmer, Julie (lat.) die jugendliche, Karl der Mannhafte, Kvnrad mächtiger Sprecher, Laura die Lorbeerbekränzte, Leopold (altd.) lieber Dreister, Ludwig der weltberühmte Krieger, Margaretha (griech.) die Perle, Mathilde (altd.) liebes Mädchen, Moriz (lat.) Mohr, Otto der Reiche, Paul der Kleine, Peter (gr.) der Felsenfeste, Philipp der Roßfreund, Richard der ansehnliche Held, Robert der Prächtige, Susanna (hebr.) Lilie, Thekla die Bewährte, Theodor Gottesgabe, Wilhelm (altd.) angenehmer, behelmter Kriegsmann, Wolfgang der Hülfreiche, Ursula junge Bärin, Thomas Zwilling. Diese kleine Lese mag genügen, daß man nicht nur in der Wahl seiner Eltern, sondern auch in der Wahl der Vornamen, die man den Täuflingen gibt, nicht vorsichtig genug sein kann.
— (Seltenes Alter eines Taubenpaares.) Wie dem „P.-J.-W." mitgetheilt wird, befindet sich bei einem Wirthschaftsbesitzer in Wohlau ein Taubenpaar gewöhnlicher Race, welches schon seit 24 Jahren
ein und denselben Standpunkt im Schlage bewohnt. Dasselbe hat noch Heuer muntere Täubchen in die Welt gesetzt._
Fortschritte der Kel»err«verstcher«»g i« Deirtschland.
Aus einer kürzlich im „Bremer Handelsblatt" veröffentlichten eingehenden statistischen Arbeit entnehmen wir, daß den gegenwärtig bestehenden 49 deutschen Lebensversicherungsanstalten, von denen 35 im deutschen Reiche, 12 in Deutsch-Oesterreich und 2 in der deutschen Schweiz ihren Sitz haben, im Jahre 1878 wieder 77,128 Personen neu beigetreten sind und damit ihren Angehörigen Erbschaften iin Betrage von 269,618,187 begründet haben. Im Ganzen waren am Schluffe des vorigen Jahres bei den gedachten 49 Anstalten 775,771 Personen mit zusammen 2428,367,947 versichert, wovon auf die älteste und größte Anstalt, auf die Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha, 347,119,300 ^ auf die „Germania" in Stettin 203,647,203 die Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft 137,670,350 Mark, auf die „Concordia" in Cöln 136,142,785 auf die Stuttgarter Lebensversicherungs - und Er- sparnißbank 133,840,063 cM, auf die Lübecker Gesellschaft 111,509,356 entfielen. Bei den ebengenannten 6 größten deutschen Lebensversicherungsanstalten war somit zusammen mehr als eine Milliarde Mark versichert.
Nach Abzug der Sterbefälle und sonstigen Abgänge ergab sich bei den sämmtlichen 49 Anstalten im vorigen Jahre eine reine Zunahme des Versicherungsbestandes um 92,413,210 Den stärksten Antheil an diesem Reinzuwachs hatte die Gothaer Lebensversicherungsbank mit 19,107,500 ihr zunächst stehen die Stuttgarter Lebensversicherungs- und Ersparnißbank mit 12,787,464 die Carlsrnher Versorgungsanstalt mit 11,940,549 ^ und die Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft mit 8,672,450 >M.
Für gestorbene Versicherte wurden im Laufe des vorigen Jahres 35,327,789 anfällig, gewiß
eine beträchtliche Summe, durch deren Auszahlung unzweifelhaft Tausenden von Wittwen und Waisen das Fortkommen nach dem Tode ihrer Ernährer erleichtert worden ist.
Ludwigshafen a. Rh., 1. Okt. Die Ziehung der
hiesigen Kirchenban-Lotterie ist nochmals, bis zum 30. Okt. ds. Js., verschoben worden, au welchem Tage sie nunmehr unwiderruflich vor sich gehen wird. Der Absatz der Loose war zwar in den letzten vier Wochen ein ziemlich guter, da aber den Uebernehmern der Lotterie, wenn die Verloosung am 30. Sept. vorgenommen worden Ware, immerhin noch ein nicht unbedeutendes Quantum übrig war, so kann man es ihnen nicht verdenken, wenn sie sich zuletzt noch entschlossen, die Verloosung bis zu dem äußersten nach der betr. Ministerial-Ent- s chlicßung zulässigen Termin hinauszuschieben. _
Goldkurs der K. Stastskalsen-Vermaltung
vom 1. Oktober 1879.
20-Frankenstücke.16 „Hl 14
Amtliche und Privat-Bekanntmachrrngen.
K. Oberamtsgericht Nagold.
Schnlden-Liquidalionen.
In uachbenaiinten Gantsachen werden die Schuldenliquidationen und die gesetzlich damit verbundenen Verhandlungen an den nachbenannten Tagen und Orten vorgenommen werden, wozu die Gläubiger hiedurch vorgeladen werden, um entweder in Person oder durch gehörig Bevollmächtigte, oder auch, wenn voraussichtlich kein Anstand obwaltet, durch schriftliche Rezesse ihre Forderungen und Vorzugsrechte geltend zu machen und die Beweismittel dafür, soweit ihnen solche zu Gebot stehen, vorzulegen.
Diejenigen Gläubiger — mit Ausnahme nur der Unterpfandsgläubiger — welche weder in der Tagfahrt noch vor derselben ihre Forderungen und Vorzugsrechte amnelden, sind mit denselben kraft Gesetzes vou der Masse ausgeschlossen. Auch haben solche Gläubiger, welche durch unterlassene Vorlegung ihrer Beweismittel, und die Unterpfandsgläubiger, welche durch unterlassene Liquidation eine weitere Verhandlung verursachen, die Kosten derselben zu tragen.
Die bei der Tagfahrt nicht erscheinenden Gläubiger sind an die von den erschienenen Gläubigern gefaßten Beschlüsse bezüglich der Erhebung von Einwendungen gegen den Güterpfleger und Gantanwalt, der Wahl uyd Bevollmächtigung des Gläubigerausschusses, sowie, unbeschadet der Bestimmungen des Art. 27 des Exekutionsgesetzes vom 13. November 1855, bezüglich der Verwaltung und Veräußerung der Masse und der etwaigen Aktivprozeffe gebunden. Auch werden sie bei Borg- und Nachlaßvergleichen als der Mehrheit der Gläubiger ihrer Kategorie beitretend angenommen.
Das Ergebniß des Liegenschaftsverkaufs wird nur denjenigen bei der Liquidation nicht erscheinenden Gläubigern eröffnet werden, deren Forderungen durch Unterpfand versichert find und zu deren voller Befriedigung der Erlös aus ihren Unterpfändern nicht hinreicht. Den übrigen Gläubigern läuft die gesetzliche fünfzehntägige Frist zur Beibringung eines bessern Käufers vom Tage der Liquidation, oder wenn der Liegenschaftsverkauf erst später stattfindet, vom Tage des letzteren an.
Als besserer Käufer wird nur derjenige betrachtet, welcher sich für ein höheres Anbot sogleich verbindlich er- lärt und seine Zahlungsfähigkeit nachweist.
Ausschreibende
Stelle.
Darum der
amtlichen Bekanntmachung.
Name und Wohnort
des
Schuldners.
Tagfahrt
zur
Liquidation.
Ort
der
Liquidation.
Bemerkungen.
K. Oberamtsgericht Nagold.
22. Septbr. 1879.
Joh. Gg. Klumpp, Schuhmacher in Simmersfeld.
10. Dez. 1879, Vorm. 10 Uhr.
Simmersfeld.
Liegenschafts-Verkauf am
9. Dez. 1879, Vorm. 10 Uhr.
H a i t e r b a ch.
Gläubiger-Ausruf.
Die Gläubiger des verstorbenen Georg Jonathan Fischer, Schusters hier,
werden ausgefordert, ihre Ansprüche binnen 15 Tagen
bei der Unterzeichneten Stelle anzumelden, widrigenfalls sie bei der Verlaffen- schaftstheilung unberücksichtigt bleiben würden.
Den 29. September 1879.
Theilungsbehörde.
Nagold.
An die Feuerwehren des OA.-Bezirks!
Kommenden Sonntag den 5. Oktober d. I. findet in Altenstaig die nach §.13 der Bezirksfeuerlöschordnung vorgeschriebene Offiziers-Versammlung statt, an welcher von jeder Fenerrvehr de« lerirks fe der Comrnandant und 3 Chargirte theilzunehmen und Vormittags 11 Uhr im Gasthaus z. Traube daselbst sich einzufinden haben.
Bezirksfeuerlöschinspcktor Chr. Schuster.