wunden wurden ist. In einer letzten Versammlung haben sie gar die wirklich unglaublichen Beschlüsse gefaßt, das;allen Lehrern und Zöglingen der Staats­schulen die Absolution verweigert werden solle. Der in weltliche» Schulen ertheilte Religionsunterricht ist als schismatisch auzusehen: alle Lehrer, die ihn er- theiien, Versalien der Excommunicativ. Allen Ele- mcutarschullelireru, auch denen, die sich des Religions­unterrichts enthalten, ist die Absolution zu verweigern. Alle Kinder, welche die weltlichen Elementarschulen besuchen, können, da sie ohne Unterscheidung gehandelt haben, provisorisch zur ersten Communion zu­gelassen werden. Diese Beschlüsse sind den Deeanen und Pfarrern und von diesen in der nächsten Pre­digt den Gläubigen mitzutheilen." Solcher Haß Paßt doch gar nicht für einen Verkündiger des Wortes Gottes.

Dänemark.

In Kopenhagen haben die Socialisten wieder begonnen sich zu rühren, eS ist den Bautischlern ge­lungen, durch partielle Strikes ihre Forderungen bei einem Theile der Tischlermeister durchzusetzen, wäh­rend einige der letzteren ihre Werkstätten noch geschlos­sen haben, weil sie sich den Bedingungen der Gesel­len nicht unterwerfen wollen, und andere Meister wiederum, deren Gesellen noch nicht striken, mit einem Strike bedroht werden, salls sie die Forderungen der Gesellen nicht bewilligen. Mit dem Bau rines socia- listischen BersammlungsgebäudeS, der dort in Angriff genommen, null es dagegen nicht recht vorwärts.

England.

In England bat »ach langer und während der letzten Monate auch inhaltsreicher Session das Par­lament sich vertagt. Die Botschaft der Königin, von der bis jetzt nur ein telegraphischer Augzug vorliegt, betont die allgemeine friedliche Lage und die treuliche Ausführung der Vereinbarungen des Berliner Ver­

trages, entschuldigt die Türkei wegen der bis jetzt noch nicht erfolgten Einführung als nothwendig erkannter Reformen und hebt bezüglich der ägyptischen Verän­derungen das Einverständnis; mit Frankreich hervor.

Den Nachrichten zufolge, die in bonapartistischen Kreisen eingelaufen sind, ist der Zustand der Kai­serin Eugenie noch unverändert ein recht trauriger. Die Unglückliche empfängt Niemand, und hat seit dem Tod des Prinzen selbst den Speisesaal in ihrer Billa nicht wieder betreten, sondern nimmt die Mahl­zeiten in ihrem Zimmer ein. Wenn sie ihre Gemächer verläßt, geschieht dies höchsten zu einem kurzen Be­such in den Zimmern ihres Sohnes, in denen sie eine halbe Stunde in tiefster Traurigkeit zu verbringen pflegt. Als sie zum erstenmale nach der Bestattung des Prinzen diese Zimmer betrat, fiel sie in Ohn­macht, bei dem Anblick des Sattels, dessen verzöger­tes Aufschnallen dem Prinzen das Leben gekostet hatte. Die Freunde der Kaiserin haben sich bisher vergeblich bemüht, sie dazu zu bewegen, ihren Aufent­halt zu wechseln, um sie den sich immer erneuernden schmerzlichen Eindrücken zu entziehen. Mail suchte sie besonders dahin zu bringen, nach Spanien zu gehen, aber sie hat sich bisher dazu noch nicht ent­schließen können. Der Tod der jungen Infantin Maria del Pilar, die dem kaiserlichen Prinzen sehr zugethan war, hat sie besonders tief ergriffen und sie hat an König Alfons und an die Königin Jsa- bella sofort ein längeres Beileidschreiben gerichtet.

Asien.

Die ersten Nachrichten von dem Vorrücken der russischen Truppen gegen Merw in Klein-Asien wer­den wohl nicht verfehlt haben, in Europa einige Sen­sation zu machen. Sie werfen sicherlich ein grelles Streiflicht auf die Neutralität, welche Rußland wäh­rend des englischen Feldzuges in Afghanistan beob­

achtete. Jetzt, nachdem die Engländer ihre Truppen zurückgezogen, rücken plötzlich russische Colonnen, von deren Ansammlung um Taschkent» man bis zur letzten Stunde nichts wußte, gegen Merw. Diese Stadt beherrscht den ganzen Karavanenweg zwischen Eu­ropa und Vorder-Jndien. Die Spitze dieses russi schen Planes richtet sich natürlich gegen England.

Kandel L Werkehr.

Stuttgart, 20. Aug. DieTuchmesse, von 195 Ver­käufern befahren, verlief am ersten Tage (gestern) ziemlich flau, in Folge niedriger Anbote der zahlreich vertretenen Kausslusti- gen. Die Ungunst der Witterung mag auch einigen Einfluß geübt haben. Die Preise erreichten theilweisc die Höhe der vor­jährig erzielten, theilweise blieben sie auch hinter den letzteren zurück. Vom heutigen zweiten Verkausstag, begünstigt durch freundlicheres Wetter, dürfte mehr Leben zu erhoffen sein.

Nürnberg, 19. Aug. (Hopsen.) Gestern gingen etliche Ballen neuer Steyermärker zu 280 ^ti. ja sogar zu 290 ^tl ab, während der Umsatz in 78ern an 70 Ballen betrug, die meistens aus bessern Hopfen für Brauerkundschaft bestanden. Für gute Ware wurden 6070 ^ti, für selten zu findende Prima 80100 ^ bezahlt. Die bcstvorhandene Ware ist auf 100120 gehalten, während Mittel und geringe nur 30 bis 35 ^ anfbringcn kan». Heute ging in neuer Ware ein Ballen Hohenstädter Hopfen zu 270 ^ ab.

Die Ernte läßt sich viel besser an, als man vor Kurzem noch erwarten konnte. In Passau ist man in der glücklichen Verlegenheit, das Getreide aus dem Feld ausdreschen zu müssen, »veil es an Platz in den Scheuern feblt, und in Franken, na­mentlich um Würzburg herum, ist der Obstsegen an Aepfeln und Birnen außerordentlich groß.

Frankfurter Gold-Lcmrs vom 21. Augutk 1879.

30 Frankenstücke . . .

.16

19-

-23

Englische Sovereigns . .

.20

39-

-44

Dollars in Gold . . .

.4

18-

-21

Dukaten.

.9

58-

-63

Russische Imperiales . .

.16

71

-76

Holländische fl. 10-Stücke

.16

65

6

K. Kameralami Neuthin.

Veraccordiruug von Banarveite«.

Die bei Herstellung einer Majsrr- lcilurrg für das neue KchnUehrer- Keminar in Uagotb erforderlichen

Kraö-, Maurer- und Steilchauer-Hröeilen,

mit einem voraussichtlichen Betrage von rund 5000 , sollen im Wege der

schriftlichen Submission zu vergeben werden.

Ueberschlag, Pläne, Accordsbedingun- gen sind auf dem Baubureau des Se­minar-Neubaus in Nagold zur Einsicht aufgelegt.

Die Offerte, in Prozenten des Ueber- schlags ausgedrückt, sind verschlossen mit der Aufschrift:Offert, betreffend die Wasserleitung zum neuen Schul­lehrer-Seminar" unter Anschluß von Vermögens- und Fähigkeits-Zeugnissen bis spätestens

Dienstag den 2. September, Abends 6 Uhr,

bei dem Unterzeichneten Kameralamt einzureichen.

Reuth in, den 21. August 1879. _ K. Kameramt.

Nagold.

Geschlier- L Aus­stricharbeiten

der Gebälke im Schullehrer-Se­minar in Uagold,

zu 4735 -H. 9 L veranschlagt, sollen veraccordirt werden.

Der Ueberschlag und Bedingungen sind im Baubureau in Nagold zur Ein­sich ausgelegt.

AccvrdS-Liebhabcr wollen ihre An­erbietungen in Prozenten der Ueber- schlagspreise ausgedrückt unter Anschluß von Vermögens- und FähigkeitSzeug- nissen schriftlich und versiegelt bis

Amtliche und Privat-Bekmmtmachungen.

Mittwoch den 3. September, Mittags 3 Uhr,

beim Kameralamt Reuthin einreichen, wo alsdann die Eröffnung der Offerte in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten stattfinden wird.

Den 20. August 1879.

Bauleitung. K. Kameralamt.

S ch i e t i n g e n.

Liegenschafts-

Verkaus.

Aus der Gantmasse des ff Jakob Friedrich Gutekunst, Webers und Amtsdieners in Schietingen, kommt die vorhandene Liegenschaft am Montag den 1. September 1879, Vormittags 9 Uhr,

auf dem Schietinger Rathhause im er­sten öffentlichen Äufstreich zum Verkauf, und zwar:

Gebäude:

18 a 56 in P.-N. 62b an der Egen- bogenhalden,

Anschlag 3

Die Hälfte an

13 a 37 in P.-N. 697/r in Umbrüchen, Anschlag 122 50

Hiezu werden Liebhaber eingeladen. Den 6. August 1879.

K. Gerichtsnotariat. Huber. A.-V.

M artins m o o S.

Kalkstein-Beifuhr-

Akkord.

Am Montag den 25. August, Vormittags 10 Uhr, wird das Beisühren von 100 Roßlasten Steinen auf unsere Straßen verabstreicht werden.

A. A.:

Schultheiß S e e g er.

Walddorf, OA. Nagold.

1 a 92 ni P.-N. 32 I.. u.

IT ein 2stockigtes Wohnhaus mitten, im Dorfi Gfarten:

22 ni P.-N. 52 hinten im Dorf, zusammen angeschlagen zu

424 c^. 29 H. Länder:

2 a 20 ni P.-N. 212 im Berg oder

Werkspreite,

Anschlag 5 -4L

Aecker:

29 a 16 in P.-N. 285/3 in Krummen- äckern,

Anschlag 10 »lir

11 a 69 in P.-N. 573/2 im Kettler

oder Heerdweg,

Anschlag 50 ^ 7 a 28 in P.-N. 510/i in Heegenäckern oder im Haiterbacher Weg, Anschlag 40 cM

12 a 68 in P.-N. 932/i im Bronn­

hansen,

Anschlag 120 M, 14 a 96 in P.-N. 946 in Kauppen- ückern, Anschlag .90 ^

Langholz-Verkauf.

Ans dem hiesi- gen Gcmeindewald werden

53 Stämme Langholz mit 49,88 Fm. ini Submissionsweg verkauft.

Die Herren Submittenten werden eingeladen, ihre Offerte bis

Mittwoch den 27. d. Mts., Mittags 1 Uhr,

bei der Unterzeichneten Stelle verschlos­sen einzurcichen, wo sie sodann der Eröffnung anwvhnen können.

Das Holz kann jeden Tag im Walde besichtigt und von den Verkaufsbedin­gungen auf dem Rathhause Einsicht genommen werden.

Den 22. August 1879.

Schultheißenamt.

Gän ß l e.

vr. IliiäiiiL

ist AountriA «Ion 24. 74,iAii8t nur ! Iloi A6N8 68 Ilbr xn spreoben. f

Fvrstamt Wildberg.

Stammholz-Verkauf

Samstag 30. Aug.,

Vorm. 9 Uhr, auf dem Rathhaus in Calw:

1) Revier Hirsau:

971 St. Langholz mit 938 Fm., 496 St. Sägholz mit 381 Fm. aus Hönig, Ottenbronnerberg (Welzberg), Ältburgerberg (Badwald, Langewand), Lützenhardt i Hoffeld), Weckenhardt, (Untere Havelsburg) und vom Scheid­holz.

2) Revier Stammheim:

356 St. Langholz mit 400 Fm., 159 St. Sügholz mit 169 Fm. aus Rothtannen, Brühlberg, Lindenrain, Haselstall, Wasserbauin und vom Scheid- holz.

Revier Thumlingen.

Am Freitag den 29. d. Mts., Morgens 10 Uhr,

wird die

Herstellung verschie­dener Stutzmauern

am neuen Weg im Döbele und Her­richten einer Wässerungswiese auf der Bösinger Sägmühle veraccordirt. Ueberschlagss umme 820 _

Arbeiter-Gesuch.

Beim Straßenbau in Ggerrhamfktt finden 1012 tüchtige Reirrptarri- rer, sowie pünktliche Erdarbeiter? sogleich längere Zeit Beschäftigung bei Bauunternehmer Merkle u. Comp.

Die Thahlmühle- Versammlung

findet nicht am 25., sondern am 28. August statt. Frauen sind eingeladen.

A. A.:

Helfer Strölc.