hinaus, etwa »och Eroberungen machen zu wollen. Was er er­obern wollie, war ei» gutes Glas Bier; in allen anderen Dingen ließ er für seine Person seine Tochter sorgen, der er es auch zu verdanken hatte, daß sich wenigstens seine Leibwäsche immer durch große Sauberkeit auszcichtete, wenn auch seine Röcke hic und da die Spuren nasser Wirlhslische an sich trugen. Herr Schmerler hätte sich alle Tage neu kleinen dürfen, die Bierflecken würden nichtsdestoweniger seine Toilette beeinträchtigt haben; in dieser Beziehung war also nichts zu ändern, so sehr Minchen darüber seufzte, obwohl sie selbst kein Vorwurf treffen konnte, da man sich ja nur im Hause umznsehen brauchte, um sich zu überzeugen, wie da alles reinlich blank war. Wie war z. B. im Wohn­zimmer, wo doch am meisten aus- und eingegangen wurde, ver Fußboden immer so rein! Wie glänzte die Politur der alten Rococcomöbel, wie funkelten die Messingschlösser und Handhaben am ehrwürdigen Kaunitz, der so ernst in der Ecke stand, als ob er sich seines werthoollen Inhalts an Banknoten und Slaals- papieren bewußt gewesen wäre, die Herr Schmerler ihm anver- traute. Die schneeweißen Vorhänge an den krystallhellen Fenstern die ebenso weißen Ueberzüge von Perkal zur Schonung des gelben Damastes, womit Stühle und Canapee's gepolstert waren; dies Alles lieferte den Beweis, daß hier eine zarte Frauenhand waltete, die es verstand, ein Haus in Ordnung zu halten.

(Fortsetzung folgt.)

Allerlei.

lieber die Stechfliegen. Die eigentlichen Stech­fliegen (Homoxz-sj und die auf Weidenkätzchen sich befindenden Blasenkopffliegen (L-H-ops) verursachen empfindliche Stiche, welche

bei reizbarer Haut oder bei Ueberlragung von Milzbrandgift lebens­gefährlich werden können. Wenn man nun von einer Stechfliege oder sonst einem Insekt gestochen ist und die Stelle sich durch Nöthe, Hitze, Geschwulst und Schmerz bemerklich macht, so wider­stehe man standhaft der Versuchung zu reiben, da dadurch die Entzündung gefährlicher wird. Man kühle aber sofort. Das Wichtigste ist aber die frühzeitige Anwendung eines alkalischen Mittels, durch welches das Gift nenlralisicl wird. Obenan steht der verdünnte Salmiakspiritus, mit welchem man ein Läppchen anfeuchlet und auf die geröthete Stelle legt. Weniger gut, aber doch hilfreich ist Potlaschenlösung, grüne Faßseife oder das Auftröpfeln von Tabaksaft, oder das Betupfen mir dem nassen Ende eines Cigarrenstummels. Der Salmiakspiritus bildet den Hauptbestandtheil des bewährtenLau «Io Tues^, das man immer bei sich haben sollte!

Dem ehrlichen Finder. In Frankreich hat nach demBien public" derjenige, der etwas findet, keinen Anspruch auf eine Belohnung. Ju Oesterreich ist es anders. Ein Jüngling fand vor einigen Tagen im Hofe eines Hauses in Wien 10,000 fl. und haue große Mühe den Eigenthümer aus­findig zu machen. Letzerer schenkte großmüthig dem Finder 3 fl, dieser begnügte sich damit nicht, sondern ging an die Ge­richte, die ihm 1000 fl. zuerkannten.

(Militärische Instruktion.s Offizier:In der letzten Stunde habe ich von der Achtung gesprochen, die der Soldat seinem Vorgesetzten schuldig ist, und dem freundlichen Entgegenkommen, womit dieser dem Soldaten gegenüber treten soll. Also! Was ist Ec z. B. dem Herrn Lieutenant schuldig?" Soldat!Achtung!" Ojsizier: Und was ist der Herr Lieutenant Ihm schuldig?" Soldat:4 fl. 3b kr. Bedientenlohn vom vorigen Jahr."

Amtliche nud Privat-Bekanntmachungen

S ch c r n b a ch, Gemeindebezirks Hochdorf, Gerichisbezirks Freudenstadt.

FalMiß-Verkaus.

In Folge Absterbens des Michael Bohn et, Bauers in Schernbach, kommt dessen sämmiliche hintcrlassene Fahrniß an folgenden Tagen im B o h n e t'schen Wohn- hausc im öffentlichen Aufstreich zum Ver­kauf, und zwar:

am Donnerstag den 30. Juli d. I., von Vormittags 8 Uhr an:

Vieh:

1 Paar Ochsen, 1 Kuh, 3 trächtige Kalbeln, (wovon eine ganz nähig) 1 kleines Kalbele und 2 Stierle.

Futter: ca. 100 Clr. Heu.

Fuhr- und Bauerngeschirr:

1 aufgemachter Wagen, 1 vorderer halber Wagen, 1 neuer unbeschlagener Wagen, 1 Amerikaner Pflug, 1 Schlitten, 1 Heblade, mehrere Ketten, Lotteise», Aexte rc.

Faß- und Bandgeschirr, worunter ein schönes in Eisen gebundenes 1'/,eimeriges Faß.

Auch wird an demselben Tage die Frucht auf dem Boh net'schen Felde zum Verkauf gebracht, nemlich:

Roggen, Haber, Korn, auch ein Stück Hanf.

Am Freitag den 31. Juli, von V-rmittags 8 Uhr an: Mannskleider, Betten und Bettgewand, Schreinwerk, Küchengeschirr und allerlei Hausrath.

Liebhaber werden hiemit freundlichst ein­geladen.

Den 18. Juli 1874.

Waisengericht.

Vorstand Schaible.

Straßenbauinspection Calw,

Obcramt Herrenberg und Nagold.

Akkord

über die Lieferung von Kilometer- und Hektometersteinen an die Freudenstädter- straßen.

Von der Markungsgrenze bei Gärtringen bis zur Markungsgrenze bei Spielberg sind 37 Kilometer- und 337 Hektometersteine erforderlich.

Diese Steine zu liefern und zu versetzen wird nächsten

Mittwoch den 29. l. M., Vormittags 10 Uhr,

aus dem Nathhaus in Ebhausen in dem Ueberschlagsbetrag von

> 428 fl. 10 kr.

verakkordirt, wozu tüchtige Steinhauer mit dem Bemerken eingcladen werden, daß solche, welche der Juspeclion nicht bereits bekannt sind, sich mir amtlichen Tüchtigkeirs- zeugnisse» zu versehen haben.

Hirsau, den 20. Juli 1874.

K. Straßenbauinspection.

A l t e n st a i g Stadt.

Lang- <L Klotzholz-Verkauf.

Samstag den 1. August, Vormittags 10 Uhr,

auf dem Rathhause dahier aus dem Stadt­wald Primen, Abtheilung 9 und 10, 410 Stück Lang- und Klotzholz, größtentheils Forchen, mit 203 Fest-Meter.

Altenstaig, den 25. Juli 1874.

Stadtförster Pfister.

Revier S ch ö n b r o n n.

Nadelreifich-Verkauf.

Am Mittwoch den 29. Juli werden im Staatswald Buhler 21 Haufen Nadelreisich und 11 Haufen Absallrcis im Aufstrcich verkauft.

Zusammenkunft Vormittags 8 Uhr am Buhlerstich.

H o ch d o r f,

Gerichtsbezirks Freudenstadt.

Liegenschafts-Verkauf.

Auf Absterben des Michael Bohnet, Bauers in Schernbach, kommt dessen Lie­genschaft am

Montag den 3. August, Vormittags 10 Uhr, auf hiesigem Nathhaus zum Verkauf.

Die Liegenschaft besteht in '/s M. 29,3 Rth. Ein zweisiockigtes Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Schopf und zwei gewölbten Kellern, auf dem Kälberhärdtle neben sich selbst ringsum.

Ein Holz-, Streu- und Wagenschopf beim Haus.

M. 0,0 Rth. Acker, Parz. Nr. 575, 58, 59, OOji, auf dem Kälberhärdtle, neben dem Weg und Adam Klumpp. 4^8 M. 30,1 Rth. Wiesen, Parz. Nr. 188/, im Gutwöhr neben der Nagold und PH. Mast. -

lO'/s M. 0,2 Rth. Wald. Parz. Nr. 106 im Thanbronnen neben Christian Kepp- ler und Ankerwirth Mast's Witlwe in Altenstaig.

13 M. 37,1 Rth. Wald, Parz. Nr. 108 ober dem langen Feld neben PH. Mast und Dr. Schlemmer.

Die Felder liegen ringsum um das Haus und sind in einem gut gebauten Zustand; die Waldungen sind ca. ^ Stunde vom Haus entfernt, in guter Lage und dicht bestockt

Kaufsliebhaber werden hiemit eingeladen. Don 18. Juli 1874.

Waisengericht.

Porstcnd Schaible.

Altenstaig.

Für die Abgebrannten in Böhmenkirch

haben an Gaben gespendet:

Herr H. E. in N. 1 fl., Pf. Z. in E. 30 kr., Forstwart Römer in Hofstett 1 fl. 10 kr., I. G. Schleeh in Zumweiler, 1 fl., N. N. in Nagold 1 fl ; von Alten­staig: N. N. 30 kr., Hr. Apoiheker Schiler 1 fl, Werkmeister Hcnßler 1 fl., Jg. Gott­lieb Ettwein 18 kr., N. N. 24 kr.; von Nothfelden: Hr. Pfarrer Hummel 30 kr., Schulm. Hetzer 30 kr, Schultheiß Braun 45 kr., Gemeindepfleger Wolf 15 kr., Fr. Stockinger 12 kr., Schneider Großmann 6 kr., Schuhmacher Bischer 6 kr., G -Rath Dingler 24 kr., Benj. Kusterer 24 kr., Johs. Braun 6 kr., Schuhmacher Herter 12 kr., Mich. Kübler 6 kr, Jpser Beutler 6 kr., Christian Bihlcr's Witlwe 15 kr., Meßner Leiz 6 kr., Wilhelm Kempf 15 kr., Schäfer I. Henne 12 kr., Gottlieb Sautter 12 kr, Gg. Rentschler 15 kr., Kammmacher Deutsch­mann 12 kr., zusammen 13 fl. 1 kr., welchen Betrag ich mit einem eigenen Zuschuß von 1 fl. 59 kr. heute dem ge­meinschaftlichen Amt in Böhmenkirch über­mittelt habe.

Herzlichen Dank den edlen Gebern.

Den 28. Juli 1874.

Amtsnotar Dengler.

Nagold.

Eine wachsame schwarze

Dogge,

hauptsächlich sür ein einsames Haus oder Gehöft geeignet, hat zu verkaufen; wer? sagt die Redaktion.