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Amtsblatt für den Obernuttsbezirk Nagold.
Erscheint wöchentlich 3mal und kostet
Nr 85 halbjährlich hier 54 kr., im Bezirk
> mit Postaufschlag 1 st. 8 kr.
Donnerstag den 23. Zuti.
InscrationSgebühr für die 3spaltige Heile aus gewöhnlicher Schrift bei 107,1 einmaliger Einrückung 3 Kreuzer, bei mehrmaliger je 2 Kreuzer. ^
IW- Für die Monate August und September nimmt jedes Postamt resp. die Postboten Bestellungen auf den „Gesellschafter" an.
T a g e S - N e u i g k e i t e n.
* Nach einer Bekanntmachung der K. Bahnhof-Inspektion in Calw (Gesellsch. Nr. 79) wird an denjenigen Tagen, an welchen in Weilderstadt Märkte abgehalten werden, ein Extrazug zwischen Calw und Nagold und zurück ausgeführt, und findet der erste derselben am 27. Juli statt. Wir machen das Publikum und besonders die Markrbesucher auf diese Vergünstigung um so mehr aufmerksam, als die ergebende Frequenz die fernere Ausführung dieser Extrazüge bedingt. In Betreff der Fahrzeit siehe oben bemerkte Nummer des Gesellschafters.
< Alten staig Stadt. In letzter Woche schoß der Herr Stadtsörster von hier im Enzwald einen schönen .Hirsch. Das Fleisch wurde in einem Quantum von 150 Pfund thcilweise zu 20. kr., thcilweise zu 16 kr. per Pfund ausgehauen und fand reißenden Absatz. — Die Fleischpreise stehen hier leider immer noch bedeutend höher als in Nagold und Freudcnstadt.
Stuttgart, 18. Juli. Wie erinnerlich, hat die Wahl eines Dekans für das Kapitel in Ellwangen, die auf Stadtpfarrer Schwarz gefallen, die Genehmigung des bischöflichen Ordinariats in Rottenbnrg nicht erhalten. Nun wird der „A. Ztg." geschrieben: „Um die Bedeutung dieser Mittheilung würdigen zu können, muß man wissen, daß der genannte Dr. Schwarz ein ultramontaner Heißsporn ist, eines der Häupter oder das Haupt jener Partei in unserem Lande, welche sich den Anschein zu geben weiß, als habe sie das Monopol des Katholischscins gepachtet, und welche hierdurch, sowie durch ihre auswärtigen Verbindungen, vielen schwächer» Gemüthern zu imponiren versteht. Die Nichtbestätigung dieses Mannes ist ein ganzes Programm. Nachdrücklicher konnte Bischof Hefele seine Mißbilligung der confessionellen Hetzereien kaum aussprechcn, eindringlicher kaum Dasjenige, was ihn noch bei allen seinen Schritten geleitet hat, die Liebe zum Frieden in seiner Diöcese und Hcimalh. Diese That ist ihm um so höher anzurechnen, als es ihm unfehlbar ein Leichtes gewesen wäre, die Nichtbestätigung von sich ab und der Staats-Negiernng zuzuschieben und dadurch seine Person zu sichern vor den Denun- cialionen und Angriffen, welche ihm sicherlich nicht erspart bleiben werden."
Stuttgart, SO. Juli. (Landesproduktenbörfe.) Nach den Berichten von auswärts war der Verkehr im Getreidehandel allen Orts sehr leblos und die Preise haben mitunter eine recht erhebliche Einbuße erlitten. Auch an unseren inländischen Märkten fanden in der vergangenen Woche bedeutende Abschläge statt, welche auf unsere heutige Börse einen ziemlich starken Einfluß auSübten und wodurch Käufer noch weit zurückhaltender wurden. Die Umsätze waren sehr geringfügig und die Preise sind deßhalb mehr nominell. Wir notiren: Weizen, bayr. fl. 7. 12. dto. amerik. st. 7. 42.—fl. 8. Kernen fl. 7. 42—48. Gerste, Ungar, fl. 6. 24. Kohlreps st. 8. 6- Mehlpreise pr. 100 Kilogr. inkl. Sack. Mehl Nro 1: st. 24. 12-30. Nro. 2: fl. 22. 12-30. Nro. 3: fl. 21-fl. 21.' 20. Nr. 4: fl. 18. 24.-fl. 10.
Stuttgart, 20. Juli. Der „Staatsanzeiger" enthält eine Verfügung über eine Erhöhung der Güterfrachten auf den württembergischen Bahnen um 20 pCt. für Eil- und Stück-Güter, um 10 pCt. für Wagenladungs-Güter. Ausgenommen sind Kohlen, Getreide rc. Die Erhöhung tritt am 1. August ein.
Stuttgart, 21. Juli. Gestern Abend hielt der altkatholische Pfarrer Dilger von Pforzheim im Saale des Bürger- museums einen Vortrag über die Ziele des Altkatholizismus. Die Versammlung war von einem ziemlich zahlreichen Auditorium besucht. Eine Gemeinde wird sich bilden.
Waldsee, 19. Juli. Das schwäbische Turnfest hat gestern hier begonnen. Es waren 60 Vereine vertreten. Aus den Berathungen heben wir hervor den Beschluß: daß künftig das Preisschießen auf den Turnfesten wegfallen solle; sodann die Ablehnung des Antrags auf Abhaltung eines längeren Vor- turncrkurses und des Antrags auf Einsetzung eines geschäftsleitenden Ausschschusses mit weitgehenden Vollmachten. Zum Vor- und Festort für das nächste Jahr ward Eßlingen gewählt. So
eben Mittags 2 Uhr geht der Zug, si, den sich auch mehrere Kriegervereine, Feuerwehren und Gesangvereine der Umgegend eingereiht haben, mit wehenden Fahnen, über 1000 Mann zählend, zum Festplatze, wo das Turnen beginnen soll. Der Platz ist prächtig gelegen und trefflich eingerichtet. Die Fahnenburg mit der Büste Jahn's hoch oben bietet einen stattlichen Anblick.
Giengen a. B., 20. Juli. Gestern Nachmittag brach in dem 2 Stunden von hier gelegenen bayr. Orte Zicrtheim Feuer aus, das mit solcher Geschwindigkeit um sich griff, daß in kurzer Zeit 30 Wohngebäude und 19 Scheunen ein Raub der Flammen wurden. Zwei Kinder von 3 und 4 Jahren werden vermißt. In den Stallungen der dortigen Mühle, welche gleichfalls nicderbrannte, kamen 7 Pferde und 30 Stück Rindvieh in den Flammen um.
Von der Elz, 15. Juli. Die diesjährige Zwetschgenernte wird in unfern Thälern eine so reichliche sein, wenn anders die Witterung eine entsprechende bleibt, wie man dies wohl noch nie erlebte. Es gibt einzelne Landwirthe, deren Erträgnisse sich auf viele Tausende von Sestern berechnen werden. Auch Nüsse gibt es an einzelnen Orten viel, Kernobst dagegen nur vereinzelnt.
Konstanz, 17. Juli. Die gewesene Kaiserin Eugenie kam heute Mittag vor 12 Uhr per Eisenbahn vom Unterland hier an und fuhr mit Equipage nebst ihren 2 Hofdamen, Dienerschaft (und ziemlich viel Gepäck) nach dem Schloß Arenaberg.
Mannheim, 19. Juli. Dem Vernehmen nach soll d Kaiserliche Generalpostdirektion mit der ganz praktischen ^ richtung umgehen, die Landpostboten mit kleinen Pfeifck versehen, womit sie ihre Ankunft in den Dörfern signalisiren
München, 20. Juli. Die Adresse an Fürst B ' die weit über 5000 Unterschriften zählt, liegt noch zur Unterzeichnung auf.
Herford, 2. Juli. Eine Frau hütete D Kuh und eine Ziege am Stiftsberge und gerieth m in die Nähe eines Bienenstandes. Ueberm Ziege mehrere Male im kecken Sprung gegen d bis es ihr endlich gelang, einen Korb umzuwerfe.
Schwarm der erzürnten Bienen warf sich auf die furchtbar gequälte und zerstochene Thier stieß die ,
Klagelaute aus und brach zusammen. Die Hirtin i eilt, um die Bienenschwärme zu verjagen; aber ohn. retten zu können, wurde jetzt sie das Opfer, an dem d. ihre Wuth ausließen. Gesicht, Arme, Alles war im Au^. von den Thieren bedeckt. Sw versuchte zu entfliehen, aber wr. verfolgt der Schwarm die unglückliche Hirtin. Erstaunt sahen die hinzugeeilten Leute das grausige Schauspiel und weniger deren Bemühungen, als dem Nachlaß der Wuth der Bienen war es zu danken, daß endlich die Arme sich von diesen befreit sah. Die Hirtin ist furchtbar zugerichtet und wenig Hoffnung für ihr Auskommen vorhanden.
Aus Kissingen den 18. Juli schreibt der Köln. Z. eine Dame: Gestern war ich zufälliger Weise Augenzeuge eines neuen Attentats auf den Fürsten Bismarck. Das Auf- und Abreiten eines bayrischen Gendarmen vor dem Bismarck'schen Hotel hatte auf eine bevorstehende Ausfahrt des Fürsten aufmerksam gemacht, und dies hatte zur Folge, daß sich ein Spalier junger Damen bildete, die, alle mit Rosen-Bouquets bewaffnet, den Fürsten bei der um 1'/* Uhr erfolgenden Abfahrt zur Saline förmlich darunter begruben. Unter dem Ausrufe: Schon wieder ein Attentat! grüßte er freundlichst und reicht sogar denjenigen Jungfrauen, die sich bemühten, die über Bord gefallenen Bouquets dem rasch davonrollenden Wagen nachzutragen und hinein- zureichen, freundlichst dankend die linke Hand. Dies war das erste Bad nach der unglücklichen Affaire — also doch fünf Tage Waffenstillstand in der Kur. Sein rechter Arm ruht in der Binde. Polizei-Präsident v. Madai begleitete Bismarck bei dieser ersten Ausfahrt und der Fürst sdll erst nach langem Bitten seiner Familie das Gefolge eines berittenen Gendarmen bewilligt haben.
Schweinfurt, 19. Juli. Die Entlassung des Pfarrers