Amtsblatt für de» Oberamtsbezirl Nagold.
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Donnerstag den 14. Mai.
Tages-Neuigkeiten.
* Nach dem uns vorliegenden Rechenschaftsbericht der Spar- und Vorschußbank Haiterbach pro 1873 betrug der Cassenumsatz 194869 fl. 13 kr. Als Dividende konnte für die berechtigten Mitglieder 6 "> bestimmt werden. Der Neserve- fond beträgt 841 fl. 57 kr. und das gesammle eigene Betriebskapital 3498 fl. 57 kr. Die Verwaltungskosten beziffern sich mit 247 fl. und die Mitglieder nach Hinzutritt von 52 neuen und 11 ausgetretenen auf 122.
< Altenstaig Stadt, 12. Mai. Heute Nachmittag nach 3 Uhr ist das dem Kaufmann Wörner hier gehörige, mit Heu und Stroh gefüllte Nebengebäude vollständig niederge- brannt. Rasche Hilfe und der Umstand, daß das kleine Gebäude nach allen 4 Seiten frei stand, ließ das Feuer ans seinen Herd beschränkt.
Stuttgart, II. Mai. (Laudesproduktenbörse.) Bei heutiger Börse zeigte sich Zwar etwas regere Kauflust, doch war es den Verkäufern nicht möglich, höhere Preise zu erzielen, indem hiezu noch keine genügenden Motive vorhanden sind. Wir notiren: Weizen, russ. fl. d. 57., dio. daher, st. 8. 48-, dto. amerikan. fl. 8. 48.-st. 9 3. Kernen st 9.18. Roggen, russ. fl. 6. 30.—54. Gerste, franzöf. st- 7. 30. Haber, fl. 5. 51. Mehlpreise pr. 100 stilogr. inkl. L>ack. Mehl Nro 1: sl. 26.—fl. 26- 2t. Rro. L: fl. 24.-st. 24. 24. Nro. 3: fl. 23. 12-36. Nro. 4: fl. 20. 30.-48.
Slull gart, 11. Mai. Durch königliche Verordnung wird der Wiederzusammentritt der Ständeversammlung auf den 18. Mai festgesetzt. — Der Kaiser von Rußland ist heute Abend 10 Uhr nach England abgercist.
— Ein glänzendes Schauspiel bot die Revue auf dem Can- statter Wasen, welche am Samstag von II. Majestäten dem Kaiser von Rußland und dem König von Württemberg über die Garnisonen von Stuttgart, Ludwigsburg und Gmünd abgehaltcn ward, als Abschluß der Vermählungsfeierlichkeiten. Die hohen Herrschaften, denen sich auch I. M. die Königin in offenem Wagen anschloß und welche am Canstalter Theater durch eine Deputation der Canstatter Kollegien und die dortige Feuerwehr empfangen wurden, ritten mit glänzender Suite durch gedrängte Menscheuspalicre und trafen Punkt 11 Uhr, von brausendem Hoch empfangen und von General v. Schwarzkoppen geführt, vor den in drei Treffen aufgestellten Truppen ein. Ringsum war eine dichie Masse von Zuschauern und" dahinter eine wahre Wagenburg. (Man sagt, es fei in Stuttgart kein einziger Wagen mehr aufzulreiben gewesen, so daß ein Leichenbegängniß von Vormittags auf den Nachmittag verlegt werden mußte.) Nachdem die Truppen begangen worden waren, begann das De- filiren, welches den überraschendsten Anblick gewährte. Alles ging in trefflicher Ordnung, nirgends zeigte sich eine Stockung, wie aus einem Gusse bewegten sich die Truppen, die ca. 12,000 Mann zählen mochten, in ununterbrochenen Reihen vorwärts. Um stsl Uhr war die Revue beendigt und die hohen Herrschaften kehrten gefolgt von einer endlosen Reihe von Wagen nach Stuttgart zurück. Heute (Montag) fand auf dem Canstatter Wasen vor dem Prinzen August von Württemberg abermals eine Revue statt.
Ulm, 10. Mai. Heute feiert der hiesige Veteranenverein ein schönes Fest: Die von dem Sanitätsverein gestiftete Fahne wird eingeweiht unter großer Betheiligung der hiesigen Bevölkerung und auswärtiger Veteranenvereine. Die Civil- und Militärbehörden betheiligten sich an dem Kirchgang und Fest- gottesdienst im Münster. Wegen eingetretenen Regenwelters mußte die Uebergabe der Fahne und der übrige Theil des Programms (wie Festrede, Gesang, Musik rc.) in den Markthallen ausgeführt werden, statt, wie beabsichtigt war, in der Friedrichsau; heule Abend Ball in den Markthallen.
Döbeln, 10. Mai. Eine äußerst zahlreich aus ganz Sachsen beschickte Versammlung reichstreuer Männer hat heute einen „Reichs verein für Sachsen" gegründet. Zweck des Vereins ist die Bekämpfung reichsfeindlicher Bestrebungen durch festes Zusammenhalten und thatkräftiges Zusammenwirken Aller, denen die Größe und Wohlfahrt des Reichs, sowie dessen und der Einzelstaaten freiheitliche Entwicklung am Herzen liegt, besonders bei den Reichstagswahlen. Den Vorstand bilden: Biedermann, Ludwig Dr. Blum, Kohner und Dr. Kühn aus Leipzig.
Jnserationsgebübr für die 3spailige Zeile aus gewölmlicher Schritt bei 4 0^,4 leimnaiiger Einrückung 3 Kreuzer, bei mehrmaliger je 2 Kreuzer.
Zn dem Erfrornen in der kalten Nacht vom 2. Ma' gehört auch ein Schnapssäuser in Tauberbischofsheim; er Han sein Nachtlager im Freien aufgeschlagen.
Am 8. hat Fürst Bismarck die erste Spazierfahrt unternommen. Am 7-, bem Jahrestage des Mordversuchs Blinds gegen den Fürsten Bismarck, wurde dem Reichskanzler ein Stäubchen dargevracht. Die Militärmusik spielte acht Stücke, weil seit dem Attenat nunmehr acht Jahre verflossen sind.
Berlin, 9. Mai. Die neuen K i rch e n g e se tz e, sowohl wegen der Verwaltung erledigter Bisthnmer als die Ergänzung nnv Deklaration des früheren Maigesetzes wegen Vorbildung und Anstellung der Geistlichen wurden heute vom Abg.Hanse in dritter Lesung angenommen. Die Gesetze gehen nun in das Herrenhaus, wo die Annahme nach unvermeidlichen erregten Debatten gesichert ist. Die Negierung ist alsdann dem widerspenstigen Klerus gegenüber mit den nöthigcn Waffen versehen, und sie wird dieselben ohne Zweifel zu handhaben wissen. Von einer Begnadigung der jetzt im Gefängniß gehaltenen Geistlichen, woraus nachträglich die Ausweisung folgen würde, war zwar in einigen Blättern die Rede. Das Gerücht schrieb der Regierung ein nicht sehr würdiges Verfahren zu, war daher von vornherein »wahrscheinlich nnv wird von der Nordd. N. Z. heute Abend zum Ueberfluß dementirt.
Berlin, 11. Mai. Der Bnndesrath hat heute beschlossen, den Ausschuß-Anträgen betreffs Gründung einer Centralstelle für Meeres-Kunde und Sturm-Warnung, betreffs der Volkszählung am 1. Dezember 1875 anstatt 1874, betreffs des Be- triebsMeglemeuts für die deutschen Eisenbahnen und betreffs Ausdehnung der Prägungen von Reichsmünzen auf Fünfmart- stücke in Silber zuznstimmen. Der Bundesrath genehmigte ferner den Entwurf der Strandungs-Ordnung. — Der „Reichs-Anzeiger" publicirt das Preßgesetz.
Straßburg, 9. Mai. Die Witterung ist bei uns etwas gelinder geworden, aber alle Besorgnisse sind noch nicht gehoben.
^ Die Berichte aus Frankreich sind höchst traurig, besonders die ans den östlichen Lheilen. Die Departements Menrthe-et-Moselle,
! Vosges, Aube, 2)onne, Cote-d'Or, Rhone haben unersetzlichen ! Schaden gelitten. In manchen Dörfern der Aube ist alles vernichtet; in der Aonne ist, je nach der Lage, die Hälfte, der vierte Theil oder das Ganze des Weinertrngs dahin; im Maconnais (Saone-et-Loire) ist der dritte Theil der Weinlese zerstört; im Beaujolais ist der Verlust äußerst groß; in Beaune, Pommard, Marsault, Chambertin ist der Schaden größer als im vorigen Jahre. Im Westen Frankreichs hingegen ist der Schaden nicht bedeutend; alle Rebhügel der Gironde blieben verschont; bloß in der Ebene hat der Weinstock Noth gelitten.
Am 1. Oklbr. dieses Jahres wird die obligatorische Zivilehe bei folgenden Bevölkerungstheilen des Deutschen Reiches in Geltung sein: Preußen 24,600,000, ElsastLothringen 1.550,000, Baden 1,460,000, bayrische Pfalz 615,000, Rheinhessen 250,000; also in runder Summe bei 28,475,000 von 41 Millionen nach der Zählung von 1871, was nach der jetzigen Bevölkerungszunahme einen faktischen Bestand von 29 Millionen unter 42 darstellcn dürfte.
Moderne Gründer. Das Börsentreiben in Wien wird prächtig durch einen Prozeß illustrier, welcher seit dem 4. Mai vor dem Schwurgericht in Wien verhandelt wird. Wir geben aus den Berichten Dasjenige, was von allgemeinem Interesse ist. Die am Lugeck etablirte Börsencomptoirfirma M. Tonelles u. Comp., repräsentier durch: Max Tonelles, aus Wien gebürtig, 23 Jahre alt, Commis; Moritz Schwarz, aus Pest gebürtig, 27 Jahre alt, Tischler, zuletzt Galopin ohne Vermögen; Karl Pockh, aus Wien gebürtig, 26 Jahre alt, Commis, bereits zweimal abgestraft, hatte am 10. Januar d. I. nach einem dreimonatlichen Bestände ihre Zahlungen eingestellt, und die Firma- repräscntanten zogen es vor, sich der Verantwortung durch die Flucht zu entziehen. Später stellten sie sich selbst dem Strafgerichte; es wurde die Untersuchung eingeleitet und diese führte zur Anklage wider dieselben wegen Verbrechens des Betruges. Der vom Schriftführer vorgetragenen Anklageschrift entnehmen wir: Karl Pockh, 1867 wegen Betrugs durch Wechselfälschung zu 18 Monaten, 1870 wegen betrügerischer Einkassirungen zu 2 Jahren schweren Kerkers veruriheilt und des Adels verlustig