Philipp Grillo von Trient zur Flucht geholfen zu haben. Es ist dies Jda, Ehefrau des Kaufmanns Man; von Eutingen, O.A. Horb, und die Französin Maria Scherre von Rennendorf (Conrantlin), Kantons Lern, 'Arbeiterin in Hochdors ; der ersteren stand RA. Steinhäuser von Rottweil als Vertheidiger zur Seite. Aus den Verhandlungen ergab sich, das; Grillo unmittelbar nach seiner Flucht aus der Strafanstalt, worin er eine ! Strafe wegen Tödiung abznbüßen hatte, sich durch Bermiltlnng ^ der Französin von Hochdorf, O.A. Horb, aus an die Frau des ! Kaufmanns Mauz gewendet und von dieser ein ansehenliches Reisegeld von über 50 fl. nebst einem vollständigen Anzug erhalten bat, was ihm bei seiner weiteren Flucht sehr zu statten kam. Diese Unterstützung eines Verbrechers ans der Fluch', fiel unter die Strarbestimmung des §. 257 des Pt.G V., und es erkannte die Strafkammer gegen beide Beschuldigte je eine Ge- fängnißstrase von 4 Woche». Dieser Straffall verdient in weiteren Kreisen ntS Warnung beachtet z» werden.
B a i e r s b r o n u, >9. Fan. Unser Gemeindeförster W e r k in aii n schost heute einen 175 Pfund schwere» Keiler; man schützt die Wildschweine auf ein Duzend
Der Hauptgewinn der Kölner Dombau-Lotterie im Betrage von 25000 Thlr. ist einem Seyertehrling in Elberfeld zngejalleu.
Du sollst nicht sch n np feit. Den Offiziere» des ll. baierischen Infanterie Regiments zu Regensvnrg ist vor einigen Tagen durch Regimentsbefehl das Schnupfen, ans Rücksicht auf Reinlichkeit, verboten worden.
Berlin, 20. Jan. Dem Vernehmen nach erfolgt die Eröffnung des Reichstags am 5. Februar. Der Landtag wird am 17., spätestens 20. Februar vertagt.
Gestern ist in Paris die älteste Tochter des deutschen Botschafters, Graf Arnim, am Typhus verschieden. Der Trauerfall wird wohl den Botschafter veranlassen, seine noch in jüngster Zeit wiederholte Bitte um Abberufung von dem Pariser Posten nachdrücklicher zu betonen.
Goth a, 10. Jan. Das SecIeu - Wese» aus religiösem Gebiete — schreibt die „D.-Z-" — scheint in Thüringen wieder ! ausleben zu wollen Die Baptisten und Methodisten regen sich schon seit längerer Feil und suchen Propaganda za machen. Im preußischen Oberlanor »ns in den bayerischen Grenz Distritien Obersranken ist eine Seele entstanden, die sich „die freien Brüder in Christo" nennt. Die Secte findet namentlich unter der ärmeren Land Bevölkerung großen Anhang. Die Ansichten der „freien Brüder in Christo" scheinen übrigens sehr strenger Ratur zu sein, denusogardas „Lachen" gilt ihnen schon als eine „Sünde" !
B e r ii. 20. Jan. Der Bundesrath erließ, nachdem Rußland seine Theilnahme zngesaat, Einladungen zum internationalen Post-Congreß, der am 15 September in Bern stallfinden soll.
A ns dem L » x embiirgische», 12 Jan. Der Kirchenstreit in Dcutscbland wird hier zu Laude mir aller Aufmerksamkeit verfolgt. Die ultramontaue Zeitung „Wort" hat eine ständige Rubrik „Christeiiverfoiguug iu Preußen und der Schweiz" in ibreu Spalten. Geldspende» mit den aufreizendsten Molto's werden veröffentlicht, die ausgebrachte Suunne beträgt iudeß bis setzt erst 300 fl. Die Sympathien der Massen find auf Seiten des Klerus, dessen Einfluß die ganze Staatsmaschine beherrscht. Jeder Beamte, welcher vorwärts kommen will, muß streng nach dem nttramontanen Canon leben. Die Macht des Geistlichen auf die Familien ist völlig absolut; jede leise Regung des individuellen Unabhängigkeits-Sinnes Seitens der Laien verfällt der Censur von der Kanzel herab. Den Betroffenen wird unter Umständen der Aufenthalt inmitten seiner Mitbürger zur Unmöglichkeit. Die Dnrchschnittsbildnng der Bevölkerung iu Stadt und Land steht lies. Schulzwang existirt nicht, Schulbesuch wird von der Clerisei eher gehemmt, denn gefördert. Viele Dörfer sind ohne Lehrer, ein großer Theil derselben nahm Stellung in den deutschen Reichs- landen. Die weibliche Erziehung ist völlig in den Händen der Klosterfrauen, deren Pädagogik sich vorzugsweise auf den Rosenkranz coucentrirt. In der Stadt Luxemburg, welche 10,000 Einwohner rählt, besteht nicht einmal eine Leihbibliothek, ein früher bestandenes Privatinstitut erlag ultramontaner Gegnerschaft. Die öffentliche Bibliothek des Luxemburgischen Athenäums enthält meist kirchenväterliche Werke. Das Lesen der „Luxemburger Zeitung" oder belletristischer Schriften, wie „Gartenlaube" u. dgi. ist bei Strafe der „Nichtabsoloirung" verboten. I» den Familien sind verbreitet: „Stimmen aus Maria Laach," „Kath. Familien-Jouc- nal" und Aehnliches. Ein Theil aus dem deutschen Reich vertriebener Jesuiten und Redemptoristen hat sich in Luxemburg und Arlon in Belgien niedergelassen. In beiden Städten bestehen jesuitische Erziehungs-Anstalten, welche von einer großen Schülerzahl sreguentirt werden. Die Lehrer der Volks- und Studien-- Schulen haben in letzterer Zeit einen schüchternen Reform-Versuch gemacht. Die Miserabilität der Stellung gegenüber Geistlichkeit und Ortsbehörde, sowie die unzureichende Besoldung von 500 bis 700 fl. für gewöhnliche Lehrer, 1500—2000 fl. für Professoren, erklären das endliche Frontmachen. Das höhere Schulwesen liegt in mittelalterlichen Fesseln, die Werke der Kirchenväter mit ihrem „Küchenlatein" werden »eben denjenigen der alten Classiker
als Unterrichtsbücher benützt. Ein Schulmann kritisirte jüngst durch offene Briefe i» der „Luxemburger Zeitung" das Schulwesen, flugs erfolgte eine ministerielle Verwarnung. Der muthige Verfasser ließ sich dis jetzt nicht einschüchteru Psaffenthum von der einen Seite, Nachäffung des Fianzosenlhnms Seitens der Regierung haben eS dahin gebracht, daß das nach Sitten, Abstammung und Geschichte ursentsche „Lützendurg" gänzlich von der Ideen Gemeinsch rsl mit dem großen Mntterlande losgelöst ist. Die inländische deutsche Partei besteht ans Kansteuteii, Industriellen, höheren Gerichtsperjonen und was sonst an Intelligenz vorhanden Obwohl numerisch schwach, ist ihr Einfluß nicht zu unterschätzen.
Zürich, !9. Jan. Das Berner Volk hat daS der geistlichen Herrschaft bei beiden Kirchen ein Ende machende Kirchcn- gesetz mit gegen der glimmen angenommen.
Wien, 16. Jan. Die „Presse erfährt, daß die italienische Regierung anläßlich der jüngsten Cardinals-Ernennungen eine Circular Depesche au ihre Gesandten im Auslände gerichtet habe, worin sie die volle Freiheit des künftigen Conclavcs in aller Form verbürge. Die „Presse" kann hiiizufügen, daß die in der Circular Depesche gebotenen Bürgschaften von den meisten Mächten aufs Befriedigendste ausgenommen seien.
Triest, 18 Jan. Die Infantin Maria Theresia, Wittwe von Don Carlos, Gräfin Molina, ist gestern Abend hier im 80. Lebensjahre gestorben.
Petersburg, 19. Jan. Gestern verschied dahier au der Lungeu-Eutzüuduug der General-Feldmarschall Graf Berg.
Binnen kurzem ivird der Proseß des Obersten Stoffel vor dem 2. Kriegsgericht in Paris beginnen. Die Instruktion gegen den flüchtige» Regnier ist in vollem Gange.
Paris, 19. Jan. Die Regierung beschloß Aufhebung des P a ß z w a n g e s im Verkehr zwischen Frankreich und Italien. Diese Maßregel wird als Pfand der vortrefflichen Beziehungen mit Italic» betrachtet.
Im Kabiuet von Sk. James ha! sich, nachdem das große Meeting zu Gunsten der deutsche» Kirchenpolilik immer näher rückt, mittlerweile eine andere und richtigere Beunhcittmg des deutschen Kirchen Konflikts Bahn gebrochen, und ich glaube nicht zu irren, wenn die Schwenkung, die sich in dieser Richtung vollzogen hat, ich aus den Zeitpunkt ziirückvalire, in welchem der Brief des Papstes an den Deutschen Kaiser und des letzteren markige Antwort das protestantische Gewissen der englischen Staatsmänner wachrüttelte und auch deren Augen zu sehenden machte. Gladstonc iusbesondeee hat kein Hehl gemacht ans seinen neuerdings gewonnenen Ueberzenguugen. In der hiesigen diplomatischen Well laufen mehrere Aenßernngen um, welche er aus freien Stücken in dieser Beziehung sowohl dem deutschen Botschafter, Grafen Münster, als auch zu Vertretern anderer Mächte aeihan und die sich dahin resumircn lassen, „daß er (Gladstonc) bekennen müsse, die wahre Tragweite der Bismarck'- schen Kirchenpolilik mehrfach verkannt zu haben, und daß er jetzt einsehe, wie in dem begonnenen Kulturkampf Deutschlands die Rolle eines Vorkämpfers staatlicher Unabhängigkeit und moderner Geistesfreiheit zugesallen sei."
In Chicago hat eine große Demonstration staitgefnnden. j Mehr als 40,000 brodlose Arbeiter zogen zum Gouverneur und , forderten Staatshnlse für ihre hungernden Familien.
Das Verbrechen.
(Fortsetzung.)
Nachdem man die kleine Leiche besichtigt und auch nach Spuren eines etwa eingedrungcnen Mörders vergeblich geforscht, wendeten sich Alle Konstanzens Zimmer zu, und sie, der es eben gelungen war, eine andere Toilette zu machen, Hörle die laute, jetzt fast heisere Stimme ihres Vaters, indem er die Thur öffnete: „Hier ist die Mörderin, thut Eure Schuldigkeit, ich erkenne sie nicht mehr als Tochter'."
Da fiel Konstanze wie vom Blitze getroffen zu Boden, und man wußte im ersten Augenblicke nicht, ob man eine Leiche oder eine Ohnmächtige in den bereit stehenden Wagen trug; doch das Gericht kannte, keine Schonung.
Alice, die zwar keinen Augenblick der allgemeinen Ansicht beistimmte, und ihren Gatten wiederholt beschwor, Konstanze zu schützen, war durch die Aufregung in einen Zustand versetzt, der sie aller Thatkrasl beraubte und sie bald aufs Krankenlager warf, von dem sie erst nach längerer Zeit wieder erstand.
Als Konstanze zum qualvollen Leben erwachte, fand sie sich in düsteren engen Kerkermauern; an ihrem harten Lager saß eine ältere Frau mit strengen kalten Zügen, die ihre Schläfe rieb und ihr von Zeit zu Zeit stärkende Tropfen reichte. Nachdem der Schließer ihr ihre frugale Mahlzeit gebracht, verließ die Wärterin sie, da die Nacht schon weit vorgerückt war und ihr Zustand zu keiner Besorgniß mehr Anlaß gab. So war Konstanze allein, allein mit ihren peinlichen Gedanken, in dunkler schrecklicher Umgebung, doch fühlte sie dies alles nicht, ihr tönten nur immer und immer wieder die Worte in den Ohren: „Ich erkenne sie nicht mehr als Tochter!"
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