Gerberei ausgegraben, in welcher sich noch Handwerkszeug vorfand, das dem Heuligen ziemlich ähnlich ist.
Maskirte Räuber.
^Fortsetzung,)
„Ich habe die größte Achtung vor ihrem Vater'," hörte ich den jungen Man sagen, „aber liebe Emilie, ich möchte eine andere Rolle im Leben spielen. Wenn Sie einmal mein geliebtes Weib sind, möchte ich Sie in der Welt glänzen und nicht in diesem Winkel verkümmern lassen,"
„Aber, Jasper —"
„Ich weiß, was Sie sagen wollen, Fräulein," unterbrach er ihre Rede, „ich weiß, daß diese Worte in meiner gegenwärtigen Stellung sehr albern klingen; aber lassen Sie mich Ihnen vertrauen, daß ich schvn bedeutende Mittel erspart und alle Aussicht auf endlichen Neichlhum habe."
„Ich denke, Ihre Eltern sind todt"
„Allerdings; aber ich habe reiche Verwandte. Ich hoffe —"
Seine Worte wurden nun so undeutlich, daß ich sie nicht verstehen konnte; es dauerte einige Minuten, bis die Stimmen wieder lauter wurden,
„Lieber Jasper." hörte ich zunächst, „Sie haben mir nie gesagt, auf welche Art Sie den Mittelfinger Ihrer linken Hand verloren haben."
Mir war es auch ausgefallen, daß dem jungen Manne dieser Finger fehlte.
„Wirklich nicht?" scherzte er leicht; „ich dächte, das wüßten Sie längst. Als ich noch ein kleiner Knabe war —"
Der Bürgermeister erwachte und ich konnte die Unterredung im nächsten Zimmer nicht weiter verfolgen. Ich empfahl mich nach einer Weile und kehrte in's Gasthaus zurück.
Es gehört zu meinen Gewohnheiten, Abends, wenn ich mich zur Ruhe lege, die Erlebnisse des Tages an meinem Geiste vorüber ziehen zu lassen und über die besten Mittel und Wege zur Entdeckung der betreffenden Verbreche» nachzudenken. Nachdem ich alles überlegt, was man mir von den Straßenräubereien gesagt, kam ich zu der Ansicht, daß die Thäter sich in Elliolsville befinden müßten, weil alle Beraubten nämlich bei ihrem Namen angeredet worden waren. Nach einigem Nachdenken schien mir das beste Mittel zur Entdeckung der Uebellhäter: mich selbst berauben zu lassen.
Am folgenden Tage ließ ich mir's angelegen sein, in all' meinen Gesprächen die Absicht meiner Abreise nach Albany zu erwähnen.
Der Besitzer des Congreß-House bat mich ernstlich, diesen Gedanken aufzugeben, weil ich ohne Zweifel auf dem Wege von den Straßenräubern angefallen würde. Ich blieb unbeweglich bei meinem Entschlüsse und erwiderte dem freundlichen Wirthe, meine Geschäfte seien ernst und wichtig und duldeten keinen Aufschub.
Auch Herr Dobell zeigte sich mit meinem Entschlüsse durchaus nicht einverstanden.
„Lieber Herr," sagte er, „lassen Sie das bleiben. Auf diese Art setzen Sie sich nur der Gefahr der Mißhandlung aus und werden die Verbrecher gewiß nicht entdecken."
„Ich habe mir die Sache überlegt, Herr Bürgermeister, und wenn ich inir einmal etwas vorgenommen habe, bringt mich nichts mehr davon ab."
„Nun, wie Sie wollen. Sie stehen als Mann ein für die Folgen.
„Wo ist Herr Barton heute ?"
„Er ist eben auf die Bank gegangen."
„Haben Sie ihm meinen wirklichen Stand mitgetheilt?"
„Nein, nein; es weiß hier keine Seele, was Sie eigentlich
sind."
„Das ist gut. Bewahren Sie mein Geheimniß, bis ich wiederkomme.»
Mit diesen Worten empfahl ich mich dem alten Herrn und verließ das Haus. Unterwegs begegnete mir Jasper Barton.
„Guten Morgen, Herr Clark," rief er und reichte mir freundlich die Hand.
„Guten Morgen, mein Herr Barton! Es freut mich, Sie zu sehen; ich muß Ihnen einstweilen Lebewohl sagen."
„Wie? Sie wollen uns verlassen?
„Ich muß heute Abend nach Albany."
„Fürchten Sie sich nicht?"
„Vor was?"
„Vor den Räubern?"
„Ach, daran habe ich gar nicht gedacht, obgleich ich mich vielleicht fürchten sollte, weil ich oft bedeutende Summen bei mir trage. Da fällt mir eben ein, daß ich nicht einmal weiß, wo die Bank ist; können Sie es mir nicht sagen ? Ich wünsche Geld.
(Fortsetzung folgt.)
Amtliche und Privat-Bekarrnlruachuugen.
R e v i e r H o f st e t t,
Brennholz-Verkauf.
Am Samstag den 8, November 1873 aus Pelerschachen, Hinterer Sommerberg und Scheidholz Stangen auf Haufen geschätzt zu 74 Raummeter buchene Prügel, 8 Raummeter birkene Prügel und 250 Raummeter tannene Prügel.
Zusammenkuft: Morgens 10 Uhr im Hinteren Sommerberg und Mittags 12 Uhr im Peterschachen.
Altenstaig, den 30. Oktober 1873.
K. Forstamt.
_ Herde g en.
Revier Pfalzgrafenweiler.
Brennholz-Verkauf.
Am Freitag den 7, November,
11 Uhr in Schernbach, aus den Staatswaldungen Sägmühlewald und Rankwald: 35 Raummeter Nadelholz- Scheiter und 177 Raummeter dito Prügel und Abfall.
Altenstaig, den 30. Oktober 1873.
K. Forstamt.
__ Herdegen.
U n t e r t h a l h e i m.
Holz-Verkauf.
Am Samstag den 8, November 1873 werden in hiesigen Gemeindewaldungen Raith und Gassen 80 Stämme Langholz gegen baare Bezahlung verkauft. Das Holz eignet sich besonders zu Floß- und Sägholz,
Zusammenkunft: Morgens pröcis 9 Uhr beim Rathhans,
Käufer werden hiezu eingeladen.
Den 30, Oktober 1873,
Schultheißenamt,
Müller,
Nagold.
Die Bearbeitung des städtischen Hopfenackers wird im Submissions-Accord vergeben, und wollen Lusttragende sich an den Unterzeichneten wenden, an den die Submissions-Offerten, in einer Summe ausgedrückt, schriftlich und versiegelt und mit der Aufschrift
„Offert zur Bearbeitung des städtischen Hopfenackers"
längstens bis
Montag den 10. November d. I,, Morgens 9 Uhr,
zu übergeben sind auch sind; die Bedingungen hierorts einzusehen.
Günther, res. Stadtpfleger.
W i l d b e r g.
Die Herstellung einer Ufer- und Stützmauer an der Calw-Wildbergerstraße, Markung Wildberg, Parz. Nr. 17/18 wird nächsten
Freitag den 7. l. M., Nachmittags 3 Uhr,
auf dem Rathhaus in Wildberg verakkordirt. Es sind diebelreffenden Arbeiten berechnet: Grabarbeit zu .... 18 fl. 28 kr.
Zimmerarbeit . . . . 35 fl. — „
Maurerarbeit .... 247 fl, 16 kr.
Hiezu werden tüchtige Handwerkslente, welche sich über den Besitz der erforderlichen Mittel auswcisen können, eingeladen.
Hirsau, den 2. November 1873,
K. Straßenbauinspektion Calw.
Revier Pfalzgrafen weiter.
Reis-Verkauf.
Samstag den 8, November, Vormittags 10 Uhr,
in Kälberbronn: ungebundenes Nadelholz- und Buchenreis von Reinigungshieben in
den Staatswaldungen Bergwies, Stockwies, Fuchstrieb und Hüttle, zusammen ca. 8000 Wellen.
B c r n e ck.
Beischlag.
Ich zeige hiemit einem verehrlichen Publikum an, daß vom nächsten Montag den 3. November, Dienstag und Mittwoch jede Woche in der bisher bestandenen Martin Bäuerlichen Oelmühle Oel geschlagen wird, woraus ich die bisherigen und ferneren Kunden zu zahlreichem Besuch höf- lichst einlade.
Das Werk ist nach neuester Construktion eingerichtet und werde mich stets bestreben, meine verehrlichen Kunden aufs beste zu befriedigen zu suchen.
Berneck, den 30. Oktober 1873.
Firma:
_ Kei n p f.
H a i t e r b a ch.
Bei der Unterzeichneten kann ein
Müllerknecht.
dem man das Geschäft mit Ruhe überlassen kann, sogleich eine Stelle finden.
Untermüller Reich ert's Wittwe.
R o h r d o r f.
Alle Sorten
Mehl L Gries
in größeren Quantitäten bei billigen Preisen sind zu haben bei
Müller Kemps,
Nagold.
Bekanntmachung.
Hanfsamen kauft, tauscht auch gegen Erdöl oder Rnböl ein
D. G. Keck.