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Konditor.

Der Gesellschafter

Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich 3mal und kostet i

Nr. 121. halbjährlich hier 54 kr., im Bezirk KüMStag dkN 18. Mtober,

mit Postausschlag 1 ft. 8 kr. ,

Einrückungsgebühr für die kleine Zeile aus gewöhnlicher Schrift 187o. je 2 Kreuzer.

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TageS-Neuigkeiten.

Unter den Lehrern, die sich durch Fleiß und Leistung in den evange­lischen Winlerabendjchulcn ausgezeichnet haben und mit einer Prämie von je 15 ft. bedacht wurden, befindet sich auch Schulmeister Notier in Bondvrf.

Stuttgart, 15. Okt. Tagesordnung der Kammer der Abgeordneten. Sitzung am Dienstag den 21. Oktober 1873. 1) Legitimation und Beeidigung neu eintretender Mitglieder. 2) Berathung der Berichte der Finanzkommission über den Hauptfi­nanzetat für die zwei Jahre 1873/75.

Der Oberschwäbische Anzeiger schreibt: Während der Man­gel an Arbeitern von Jahr zu Jahr im Allgemeinen fühlbarer wird, so sind es besonders landwirthschaftliche Arbeiter, welche namentlich zur Sommerszeit oft um den größten Lohn nicht zu bekommen find. Wie der Bauersmann aber den Schweiß von seiner Stirne wischt und unter drückender Last der Sonnenhitze seine Feldarbeiten verrichtet, so kann er oft die kräftigsten Ge­stalten, welche einen kleinen Haustrhandel treiben, im kühlen Schatten seiner Bäume ruhen sehen. Mit ihm eilen dieselben seiner Wohnung zu und bieten ihre Maaren feil, nöthigen den­selben zu kaufen, was oft bis ans Lästige grenzt. Vielfältig be­ziffert sich der ganze Waarenwerth solcher Krämer kaum auf ei­nige Gulden, und es ist nicht möglich, bei so hohen Preisen der Lebensmittel sich an solchem Kram ehrlich zu nähren; deßhalb wird um ein Mittagsmahl, um eine Nachtherberge, an welche sich Abendbrod und Frühstück reihen, angesprochen und so von einem Tag zum andern. Indem nun ein solches Treiben mit den In­teressen des Landmanns nicht zu vereinbaren ist, so haben in Z. eine größere Anzahl Landwirthe sich dahin vereinigt, von ihrem Hausrechte Gebrauch zu machen, und auf Art. 123 des Strafge­setzbuches hinweisend, Schilde an ihre Thüren geheftet, welche den Hausirern den Eintritt untersagen. Sollte dieses Verfahren all­gemeine Nachahmung finden, so würde mancher zur Arbeit Ge­borene sich dahin zu bekehren genöthigt sehen. (Anm. der Red. d. Ges. Ein weiteres Mittel, diese fast zur Landplage gewordenen Hausirer zu einer andern Hantirung zu veranlassen, wäre, wenn die Landleute ihre Maaren nur bei ortsansäßigen Kaufleuten und Krämern kaufen und die Krämermärkte wegen einer Schürze, eines Halstüchchens und anderen Kleinigkeiten nicht mehr srequentiren würden, wodurch das Sterbestündchen der Krämermärkte, die ihre Nützlichkeit nur noch bei Wenigen nachzuweisen vermögen, bald geschlagen haben dürfte.)

München, 14. Okt. Der Deutsche Kaiser wird nicht über München, sondern in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag über Aschaffenburg, Nürnberg, Regensburg und Paffau ohne Aufenthalt nach Wien reisen.

Der Besuch des Deutschen Kaisers in Wien wird, wie man der Schlesischen Zeitung aus Berlin schreibt, einen über­aus vertraulichen und freundschaftlichen Charakter tragen, wie schon daraus hervorgeht, daß der Kaiser und das Gefolge inner­halb der Ausstellungsräume sich in Civilkleidung bewegen werden. Die Zahl der offiziellen Diners rc., auf die das Tragen der Uniform beschränkt bleibt, ist, dem intimen Charakter der Zusam­menkunft entsprechend, auf das kleinste Maß reducirt.Der Reichskanzler," heißt es in diesem Briefe weiter,bekanntlich seit Jahren außer auf dem Lande und auf Jagden des Tragens von Civilkteidern gänzlich entwöhnt und in Folge dessen nicht mehr im Besitzeines festlichen bürgerlichen Gewan­des, (?) hat anläßlich der Wiener Reise von Varzin aus den dringenden Wunsch zur Beschaffung eines solchen ergehen lassen." Hierzu bemerkt die Wiener Presse: Es ist begreiflich, daß, wie osfiziöse Berliner Blätter seinerzeit zu melden wußten, der Reichs­kanzler sich nur schwer entschließen konnte, den Kaiser nach Wien zu begleiten, da er sich hiezu erst einen Frack anschaffen muß. Kleine Dinge habeu oft große Wirkungen. Wenn die offiziöse preußische Journalistik wieder einmal von Verstimmungen des Berliner Hofes gegen Wien, oder von preußischen Ministerkrisen zu »berichten hat, so weiß man nun doch, daß der Leibschueider des Fürsten Bismarck ihre Pythia ist.

Daß Fürst Bismarck nach Wien kommt, ist ein neuer Schlag für unsere Nltramontan Feudalen, den sie noch weit schmerz­

licher fühlen, als den Besuch des Königs von Italien. Die Anwesenheit des Fürsten Reichskanzlers beweist, daß die Behaup­tung der ultramontan-feudalcn Organe, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Preußen in Folge des La- marmora'schen Buches bedenklich erschüttert seien, nichts als Hum­bug war.

Berlin, 14. Oktober. DerStaatsanzeiger" publizirt einen Brief des Papstes an den Kaiser vom 7. August, welcher sagt, daß die von der Regierung ergriffenen Maßregeln mehr und mehr auf die Vernichtung des Katholizismus zielen. Wenn der Kaiser, wie dem Papst mitgetheilt werde, das Ver­fahren der Regierung nicht billige, werde dann der Kaiser nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß solche rigorose Maßregeln keine andere Wirkung haben, als den eigenen Thron zu unter­graben? Der Papst rede mit Freimuth, sein Panier sei die Wahrheit, eine Pflicht des Papstes sei es. auch Nichtkatholiken die Wahrheit zu sagen, denn Jeder, welcher die Taufe empfangen, gehöre in irgend einer Beziehung, in irgend einer Weise dem Papste an. Der Papst hofft, diese Betrachtungen in gewohnter Güte ausgenommen zu sehen. Die vom 3. Sept. datirte Ant­wort des Kaisers auf das Schreiben des Papstes sagt: Der Kaiser sei erfreut über die Gelegenheit, die Jrrthümer zu be­richtigen, auf welchen die dem Papste erstatteten Berichte beruhen müssen, welche den Papst zu der Vermuthung führten, der Kaiser billige nicht die von der Regierung eingeschlageuen Bahnen. Nach der Verfassung Preußens kann ein solcher Fall nicht ein- treten, da die Gesetze und Regierungsmaßregeln der landesherr­lichen Zustimmung bedürfen Zu des Kaisers tiefem Schmerze habe ein Theil seiner katholischen Nnterthanen seit zwei Jahren eine politische Partei organisirt, welche den in Preußen seit Jahr­hunderten bestehenden konfessionellen Frieden durch staatsfeindliche Umtriebe zu stören suche. Leider haben höhere katholische Geist­liche diese Bewegung nicht nur gebilligt, sondern ihr bis zu offener Auflehnung gegen die Landesgesetze sich angeschlossen. Aehnliche Erscheinungen wiederholen sich in der Mehrzahl der europäischen und in einigen überseeischen Staaten. Der Kaiser habe nicht die Ursachen zu untersuchen, durch welche Priester und andere Gläubige einer christlichen Konfession bewogen worden seien, den Feinden jeder staatlichen Ordnung in der Bekämpfung der letzteren behilflich zu sein. Die Aufgabe des Kaisers aber sei es, in den ihm von Gott anvertrauten Staaten den inneren Frieden und das Ansehen des Gesetzes zu wahren. In dem Be­wußtsein der Rechenschaft, welche er vor Gott über die Erfüllung seiner königlichen Pflicht abzulegen habe, werde der Monarch Ordnung und Gesetz jeder Anfechtung gegenüber aufrecht erhalten. Hierzu sei er als christlicher Monarch auch da verpflichtet, wo mit Schmerz der königliche Beruf gegen die Diener einer Kirche zu erfüllen sei, von der der Kaiser annehme, daß sie nicht minder wie die evangelische das Gebot des Gehorsams gegen die welt­liche Obrigkeit als den Ausfluß des geoffenbarten göttlichen Willens erkennt. Viele dem Papste unterworfene Geistliche haben die Regierung in die Nothwendigkeit versetzt, die Befolgung der Landesgesetze zu erzwingen. Die Regierung stütze sich auf die große Mehrzahl der treuen katholischen und evangelischen Unter- thanen. Hoffentlich werde der Pabst, von der wahren Lage unterrichtet, seine Autorität anwenden, um der bedauerlichen Ent­stellung der Wahrheit und dem Mißbrauche des priesterlichen An­sehens ein Ende zu machen. Mit diesen Umtrieben habe Christi Religion nichts zu thun. Der Brief des Kaisers schließt da­mit, daß der evangelische Glaube, zu dem sich der Monarch gleich seinen Vorfahren und die Mehrzahl seiner Unterthanen bekenne, ihm nicht gestatte, einen andern Vermittler in seinen Verhältnissen zu Gott als Christum anzunehmen. Diese Glaubensverschieden­heit halte ihn aber nicht ab, mit Andersglaubenden in Frieden zu leben.

Berlin, 15. Okt. Die Prov.-Korresp. bestätigt den Be­such des Kaisers in Wien zum 17. Okt. und fügt hinzu, daß nachdem der bei der vorjährigen Dreikaiserzusammenkunft geschlos­sene Friedensbund durch die Besuche des Königs von Ita­lien eine weitere Ausdehnung erfahren habe, die jetzige neue Zu­sammenkunft in Wien als ein bedeutungsvoller Schluß-