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UMtsblLLL für derr OberaMtsbezLr! Nagold.

Erscheint wöchentlich 3ma! und kostet

Nr 114 halbjährlich hier 54 kr., im Bezirk Ammerstilg den 2. Gktooer.

mit Postausschlag 1 fl. 8 kr.

EmrückungSgebüh: für die kleine Zeile uns gewöhnlicher Schrill je 2 Kreuzer.

1873 .

Abmmemcnts-Einladmlg.

Für das IV. Quartal werden auf den

„Gesellschafter"

von allen Postämtern refp. Postboten Bestellungen angenommen und beträgt der vorauszubezahlende vierteljährliche Abonnements­betrag 34 kr. für den Bezirk Nagold, 41 kr. für den übrigen TheU Württembergs, und ist das Blatt bei seinem 3maliaen Er­scheinen wohl eines der billigsten des Landes. ^

° Wir bitten um zeitige Aufgabe der Bestellungen, indem später cinlaufende nicht immer auf den Empfang der vorher er­schienenen Nummern rechnen können.

Die Redaktion.

L a g e S - N e u i g k e i t e n.

Zum Bahnmeister im VauamtZbezirks Calw mit dem Wohnsitz in Nagold wurde der Bauführer Weiß in Stuttgart ernannt.

Die täglich viermaligen Postfahrten zwischen vem Ort und der Eisenbahn-Station Tein ach werden am 30. v. M. letztmals ausgeführt. An die Stelle derselben treten vom 1. Oktober d. I. an täglich einmalige Postbotengänge mit Abgang aus Teinach Ort 3 Uhr 20 Min. Nachmitt., Ankunft ans der Elation Teinach 4 Uhr 10 Min. Nachmitt.; Abgang ans der Station Teinach 6 Uhr 15 M. Abends, Ankunft in Teinach Ort 7 Uhr 5 M. Abends.

Laudesproduktcu-Börse Stuttgart vom 29. September/ Dem heutigen zahlreich besuchten Hopfenmarkt wurden über 100 Batten zugeführt und die Preise bewegten sich zwischen fl. 55 bis fl. 73. Wir notiren: Walzen, rufst, 9 fl. 6 bis 36 kr., dair. 9 fl. 12 bis 10 st-, uordd. 9 fl. 24 kr. Kernen 10 ft. bis tO fl.'13 kr. Roggen 7 fl. 30 kr. Gerste, sranz., 7 fl. 18-24 kr., würtk. 6 fl. 51 dis 7 fl. 6 rr-, ung. 7 fl. 48 kr. Hopfen 55 bis 73 fl. Mehlpreiie per Wo Klg. incl. Sack. Meist Nr. I: 23 fl. 30 bis 48 kr- Nr. 2: 26 N. 12 bis 36 kr. Nr. 3: 23 fl. 30 kr. bis 21 fl. Nr. 4: 20 fl. bis 20 fl. 3s kr.

Hcilbronn, 29. Sept. In den letzten Tagen ist hier kein Cholerasall mehr vorgekommen und werden bei dem fortwährend günstigen Stande keine weiteren Bulletins erscheinen.

Laupheim, 26. Sept. Der katholische L-tadtpsarrer Hepp, der den Kronprinzen des deutschen Reiches hier im Namen der Stadt begrüßte, ist dadurch der Gegenstand fanatischer Angriffe geworden. Er ist demselben Schicksale wie der Cardinal Hohen­lohe verfallen, der, weil er in Ansbach mit dem Reichslronprinzen zusammentraf, in ähnlicher Weise geschmäht wird. Im hiesigen Verkündiger und im Deutschen Volksblatt finden diese gehässigen Auslassungen ihre gerechte Abfertigung.

In Nr. 228 des Staatsanzeigers ist eine Uebersicht der Hagelbeschädigungen im heurigen Sommer, wie sich solche nach amtlichen Erhebungen ergeben, veröffentlicht. Nach solcher wur­den vom Hagelschaden betroffen: 1) Im Neckarkreis: 11 Over­ämter mit 78 Gemeinden und einem Areal von 70,373^8 Mrg. Schaden im Geldanschlag 3,216,203 fl. 38 kr. 2) Im Schwarz- nialdkreis: 8 Oberämler mit 28> Gemeinden, 12,483 Mrg. Scha­den 422,313 fl. 51 kr. (Im Bezirk Nagold wurden 6 Gemein­den betroffen mit einem Areal von 2457^,8 Mrg. und einem Schaden von 50,663 fl. 21 kr. — Herrenberg 3 Gemeinden mit 2086 Mrg. und Schaden 67,990 fl. — Horb 4 Gemeinden, 2413 Mrg., Schaden 107,685 fl. — Calw 1 Gemeinde, 350 Mrg., Schaden 340 fl.) 3) Im Jagstkreis 11 Oberämter mit ?4 Gemeinden, 63,648 Mrg., Schaden 2,665,074 fl. 4) Im Donaukreis 13 Oberämtec mit 75 Gemeinden, 41,720^8 Mrg., Schaden 1,149,283 fl. Es wurden hienach im Ganzen vom Hagel betroffen 43 Oberamtsbezirke mit 255 Gemeinden und einem Areal von 188,225^8 Mrg. Der Gesammtschaden be­rechnet sich auf 7,452,875 fl. 55 kr.

Dem Vernehmen nach wird der Landtag am 2l. Oktober wieder zusammentreten.

Unter den auf kommenden Landtag zur Berathung kommen­den Gegenständen befindet sich auch ein neues Hundesteuergesetz, wonach die Steuerpflichtigkeit der Hunde schon mit dem Alter von 6 Wochen statt wie bisher mit 3 Monaien beginnt. Die niedere Steuer von 2 fl. zahlen in Zukunft nur noch die zum Schafhüten bestimmten Hunde, nicht aber andere Gewerbs- und Sicherheits­

hunde. Ein weiterer Gesetzesentwurf, betreffend außerordentliche Bedürfnisse der P o ff ve r w a ltun g ianlel: Einziger Artikel. Hur Bestreitung des Aufwands für außerordentliche Bedürfnisse der Postoerwallnng, nämlich 1) für hie Erbauung eines neuen Postgebündcs in der Stadt Heilbronn, und 2) für den An­kauf eines Hauses in Stuttgart und für dessen bauliche Einrich- lung zur Ausnahme eines zweiten Postamts in der oberen Sradt, wird die Summe von 283,000 fl. bestimmt.

München, 28. Sept. Heute Vormittag kam der Feld- marschall Frhr. v. Manteufsel in Begleitung zweier Söhne des Fürsten Bismarck von Berlin hier an und setzte nach audert- halbstündigem Aufenthalte die Reise über Salzburg nach Gaffein fort.

Ans derPsalz, 26. L-ept. Die Erscheinungen der Mnt- tergottes in Schleitbal (bei Weißenburg) an der bayr. Grenze haben ein schnelles Ende genommen. Es sind nämlich 100 Frcs. Strafe für denjenigen angedroht morden, der die Mnltergottes sieht.

Der Wes. Z. wird berichtet: Der König von Italien hat dem Fürsten Bismarck als Geschenk eine kostbare Tabatiore überreicht, deren Werth ans 35,000 Frcs. geschätzt wird. Die­selbe trägt in der Mitte, das Miniaturbild des Königs, von ei­nem Kranze Diamanten eingefaßt, und hat an vier Ecken prächtige Edelsteine. Es bestätigt sich, daß der Kaiser den Wunsch ge­äußert hat, dem Könige in Rom den Besuch zu erwidern. Es ist jedoch sehr fraglich, ob in Anbetracht des Alters des Monarchen und der Strapazen einer so weiten Reise dieser- Wunsch erfüllt werden wird. Der Kronprinz hat jedoch fest versprochen, nach Rom zu kommen, und zwar mit seinem ältesten Sohne.

Besonders herzlich war der Abschied des Königs von Italien vom General-Feldmarschall Grafen Moltke, welchen der König wiederholt umarmte und küßte. — Am Freitag Nachmittag hatte der König von Italien eine Unterredung mit dem Reichskanzler Fürsten Bismarck, welche nahezu 1',,r Stunden dauerte.

Fcldmarschall Moltke halte in diesen Tagen eine lange Un­terredung mit dem ersten Adjutanten des Königs Victor Emanuel und gewesenen Kriegsminister Bertolö-Viale. — Ein italienischer Staatsmann hat nach der „Sp. Ztg. geäußert: „Wir haben uns hier in Berlin überzeugt, daß eine snteirts ooräisls zwischen den zwei Ländern besteht, welches ein gemeinsames Vorgehen beider Staaten im Fall gewisser europäischen Eventualitäten mit sich führen wird/'

— Der Präsident des Reichskanzleramts, Staatsminister Delbrück, begibt sich demnächst zum Besuch der Weltausstellung nach Wien. Nach seiner Rückkehr von dort ist der Wiederbeginn einer umfassenden Thätigkeir des Bunvesrathes in Aussicht ge­nommen, und wird man sich sodann den Arbeiten zürnenden, mit denen sich der Reichstag in der nächsten Session beschäftigen soll.

Der Sohn des Vice-Königs von Egypten, welcher bei den preußischen Garde-Dragonern eintreten wird, ist einge­troffen. Die Begleitung besteht aus vierzehn Personen.

Wien 27. Seplbr. Heute wurde der Armee ein neues Dienstreglement kundgegeben, das in vielen Beziehungen einen Fortschritt gegen das bisherige aufweist. Nach demselben soll kein Soldat mehr gezwungen sein, an einer kirchlichen Feier Theil zu nehmen, die einer Konfession gilt, derer nicht angehört.

Wien, 28. Sept. Man vernimmt jetzt von zuverlässiger Seite, daß auch in Berlin, ganz wie in Wien, während der An­wesenheit des Königs Victor Emanuel und der- italienischen Staatsmänner kein Aktenstück redigirt und unterzeichnet worden. Es wurden nur mündliche Rücksprachen genommen, allerdings wurden auch dieselben in einem Protokoll.fixirt. Die Grundzüge eines Bündnisses waren freilich festgestellt, ebenso wie die Even­tualitäten, bei deren Eintreffen dasselbe sofort ins Leben treten sollte. Graf Moltke wird binnen kurzem über Wien nach Italien reisen.

Paris, 30. Sept. Die Amtszeitnng veröffentlicht Dekrete, welche anordnen, daß unverzüglich 18 Armeekorps gebildet wer­den, welche bestimmt sind, inskünstige die 18 Territorialbczirke Frankreichs zu besetzen. Die Dekrete enthalten serncr die Ernennung der kommandirenden Generale dieser Korps,