so viel, als jetzt im Lande für die inländische Verarbeitung und den Export produzirt wird (30 Millionen Schafe a 2'-, Pfund) und auch ungefähr eben so viel, als schon 1865 zur Verarbei­tung cingeführt wurde.

Manche Landwirthe erblicken in der Konkurrenz der frem­de» Wollen lediglich eine Beeinträchtigung ihrer Interessen und möchten sie durch einen Einfuhrzoll abgewehrt wissen. Käme es dazu, so müßte der Schafstand Deutschlands schon zur Deckung der jetzigen Einfuhr verdoppelt und, sobald der vräsumirte Mehr­bedarf entstünde, verdreifacht werden. Dies; übersteigt alle ver­nünftige Vorstellung, da es nur unter einer solchen Beschränkung der Rindviehwinhschaft und Schweinehaltung ausgeführt werden könnte, daß die Preise von Milch, Lutter, Fleisch eins unerschwing­liche Höhe erreichen müßten, Aber schon die beginnende Steige­rung dieser Preise während der Vermehrung des Schafstandes würde den Anlauf zu letzterer wieder hemmen und die jetzige Re­lation zwischen der Schafhaltung und übrigen Viehwirthschaft wieder Herstellen.

Die deutsche Landwirthschaft ist also nicht berechtigt, die große und größer werdende Einfuhr fremder Wollen zu bekäm­pfen. Diese Ernfuhr entspricht einem dringenden Bedürfnisse der deutschen Volkswirthschaft, welches die inländische Schafzucht um­

fassend zu befriedigen außer Stande ist. Genug, daß sie an der Gesammtversorgung des inländischen Marktes ihren Antheil be­hauptet, dabei werden vorübergehende Preisschwankungen, je nach­dem vermehrtes Angebot auf dem Wollmarkte der Nachfrage vor­auseilt oder umgekehrt erst der gestiegenen Nachfrage folgt, auch in Zukunft nicht zu vermeiden sein. Den im ersten Falle für den Schäferbetrieb entstehenden Störungen und Verlusten steht aber gegenüber das dauernde Interesse unserer ganzen Landwirth­schaft an der Zunahme der inländischen Wollindustrie, weil damit ein zunehmender Absatz von Milch, Butter, Fleisch, Getreide und andern Konsumtibilien verbunden ist, nicht blos an die unmittel­bar in dieser Industrie beschäftigten Unternehmer und Arbeiter sammt ihren Familien, die schon zwei Prozente der Bevölkerung von ganz Deutschland ausmachen, sondern auch an diejenige Be­völkerung, welche für die Etablissements und Betriebsbedürfnisse dieser Industrie in den Ziegeleien und Bauhandwerkern, im Berg­bau auf Eisen und Kohlen, im Transportwesen u. s. w. thätig ist, sowie endlich an die Gewerbtreibenden aller Art, wie Bäcker, Schlächter, Schuhmacher, Schneider, Dctaillisten, welche wiederum in dem Verdienste der Wollindustricllen und der für die Woll­industrie indirekt Beschäftigen ihre Nahrungsquelle finden.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

A l t e n st a i g Stadt.

Aufforderung

an die Schuldner des verstorbenen Stadt- und Distriktsarzls 1)r. Schiler.

Die Schuldner des verstorbenen vr. Schiler von hier sind hiemit aufgefordert, ihre Schuldigkeiten in die Verlassenschasts- masse desselben binnen 14 Tagen an die hier wohnenden Schiler'schen Erben zu bezahlen, bei Vermeidung der Schuldklage. Altenstaig, den 9. September 1873.

W a i s e n g er i ch k.

Liegenschafts-Verkauf.

Die zu der Gautmasse des Christian Bühler, Fuhrmanns in Nagold Liegenschaft nem- lichs: Parz. 137.

an einem zweistockigten Wohnhaus und Scheuer im Schmidgäßle, an

3 Rth. 4 S. Zwingergarten hinter dem Haus, bis hicher angeschlagen zu 900 fl.

. angckauft zu 901 fl.

. Parz. 668

Mrg. 3,3 Wiese in OßwaldShalden, Angeschlagen zu 90 fl. Angekauft zu 52 fl. Parz. 550.

*,8 Mrg. 29,7 Acker auf dem Lemberg, Angeschlagen zu 180 fl. Angekauft zu 6 fl. Parz. 4389.

6/s Mrg. 37,5 Acker hinter Burg inner­halb den Schloßberg- steinen.

Angeschlagen zu 125 fl. Angekauft zu 6 fl. Parz. 2873.

*/s Mrg. 35,6 Acker im Sulzeröschle, Angeschlagen zu 100 fl. Angekauft zu 6 fl. Parz. 2949.

Ä» Mrg. 36,2 Acker im Sulzeröschle, Angeschlagen zu 100 fl. Angekauft zu 6 fl. Parz. 1185.

1 Mrg. 3,3 Acker unterm Steinberg, Angeschlagen zu 170 fl. Angekauft zu 26 fl. Parz. 2071.

2/s Mrg. 24,9 Acker auf dem Wolfberg, Angeschlagen zu 50 fl. Angekauft zu 11 fl. Parz. 2000.

Ä» Mrg 28,1 Acker bei der Mergel­grube,

Angeschlagen zu 280 fl. Angekauft zu 51 fl.

Parz. 2133.

Mrg. 0,1 Acker im Geisspitz,

Angeschlagen zu 100 fl.

Angekauft zu 31 fl.

Parz. 4393.

Io Mrg. 45,2 Acker hinter Burg,

Angeschlagen zu 180 fl.

Angekauft zu 16 fl.

Parz. 1348.

« 8 Mrg. 33,6 Äcker,

_ 4,9 Ocd e,

Äs Mrg. 38,5 am Steinberg beim Bild­stöckle,

Angeschlagen zu 80 fl.

Angekauft zu 6 fl.

Parz. 2056.

7/» an

1',8 Mrg. 10,6 Acker,

_ 10,9 Oede ,

l'/s Mrg. 21,5 in Kühnlesäckeru,

Angeschlagen zu 140 fl.

Angekauft zu 26 fl.

wird am

Dienstag den 30. September, Morgens 10 Uhr,

auf dem Nagolder Rathhaus im zweiten und letzten öffentlichen Aufstrcich znm Ver­kauf gebracht.

Den 28. Aug. 1873.

Gerichtsnotar F i s ch h a b e r.

W i l d b e r g.

Markt-Anzeige mit Schäferlaus und Markt- Stands-Verpachtuug.

Am Montag den 22. d. Mts. wird der Vieh- und Krämermarkt dahier abge­halten und damit der Schäferlauf mit den weiteren Volksbelustigungen in Verbindung gebracht, wozu Freunde von Volksbelusti­gungen zu zahlreichem Besuch frenudlichst eingeladen sind. Diejenigen, welche den Schäferlauf mitmachen wollen, haben sich mindestens drei Tage zuvor persönlich oder schriftlich bei dem Stadtschultheißenamt zu melden.

Die Verpachtung der Krämerstände wird am Samstag den 20. d. Mts., Nachmit­tags 3 Uhr, sowie die aller übrigen Stand­plätze am 22. ds. als am Markttage, Morgens 7 Uhr, auf hiesigem Rathhause vorgenommen, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 9. September 1873.

Stadtpflege.

Geiger.

"Bekanntmachung,

In der Gantsache des Taglöhners Gott- hiif Stockinger in Berneck wurde die

Insolvenz beseitigt und deßhalb das Gant­verfahren durch Gerichts-Beschluß vom 13. d. M. eingestellt.

Es finden also die auf den 9. Oktober d. I. ausgeschriebene Liegenschaftsverstei­gerung und Schuldenliquidation nicht fiatt.

Altenstaig, den 15. Septbr. 1873. Im Auftrag des K. Oberamtsgerichts: K. Amtsnotariat.

A.-V. Hüfner. Nagold.

Korlmieidenverkans.

Am nächsten

Samstag den 20. d. M. kommt auf der sog. Insel ein größeres Quantum Weiden zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Stadtpflege.

WkMann'kn-Zapfen.

Ter heurige Ertrag an Weißtannenza­pfen in den hiesigen Stadtwaldungen wird am Montag den 22. Septbr., Vormittags 9 Uhr,

auf dem hiesigen Nathhause zum Sammeln in Akkord gegeben, oder auch nach Um­ständen verkauft.

Den 17. Septbr. 1873.

Stadtförsterei.

Warth.

Llegenschattsuerkauf.

Matthäus Waidelich in Oberkollwangen ver- kauft durch seinen Bevoll-^ätzKzMg^A mächtigten Johannes

aus Neuweiler sein erkauftes, sogenanntes Schäffergütle in Warth und zwar:

Ein zweistockigtes Wohnhaus sammt Scheuer und Garten;

Ackerfeld ca. 5 bis 6 Morgen. Kaufliebhaber können jeden Tag einen Kauf abschließen mit Den 15. Sept. 18 73.

S e e g e r.

W i l d b e r g.

10 Steinkrecher

werden für dauernde Akkordarbeit gesucht.

Schäfer. _

Nagold.

Eine Parthie ausgezeichneter

Saarkahlen I. Sorte

sind auf Lager und billig zu haben bei

I. K o b e r, Apotheker.