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T a g e s - N e u i g k e i 1 e n.
Von der K. Regierung des Schwarzwaldkreises wurde am 12. d. M. die von den bürgerlichen Kollegien ui Hallerbach, OA. Nagold, vorgenommene Wahl des praktischen Arztes, Wundarztes und Geburtshelfers Dr. Heinrich Ebner von Horchheim im Großherzoglhum Hessen zum Stadrarzt in Hauerbach bestätigt.
Stuttgart, ll). Sepc. I» vergangener Nacht stürzten in der Zimmermann'sche» Vereinsvrauerei sämmtliche neugebaule Kellcrgewölde ein. Daß keine Verletzung und kein Menschenleben zu beklagen ist, darf dem Umstande zngeschriebe» werden, daß der Einsturz während der Nacht erfolgte.
Landesproduktenbörse Stuttgart vom 15. September. Zufolge den »eueren Bericbte» war an den auswärtigen Handelsplätzen die Haltung im Getreioegeschäst fast durchweg ruhig und es machte sich mitunter eine kleine rückgännige Preisbewegung demerldar, wovon allerdings die süddeutschen Märkte eine Ausnahme machten, indem sich an denselben die Preise vollständig behaupten konnten. Bei heutiger Börse wurde in Brodfrüchten weniger, dagegen m Gerste sehr viel umgeietzt. Der heute eröfsnete Hopsenmarli war zahlreich besucht, namentlich stellten sich viele Käufer ein und es ist nur zu bedauern, daß die angemeibeteu Quantitäten nicht jämmtiich zu Murrte gebracht weiden konnten, indem die Witterung zum Trockne» des Hopfens ungünstig war. Wir notiren: Waizen, russ., 9 l!. 12 dis 30 kr., dair. 9 ll. l2 dis 36 kr-, amerik.
9 fl- 18 kr. Kernen 9 fl. 42 kr. bis 10 fl. Dinkel 6 st. 42 kr. Gerste, Württemberg., 6 sl. 54 kr. bis 7 fl., ung. 7 f>. 6 bis 48 kr. Haser 5 fl. dis 5 st. 12 kr. Kohlreps 8 sl 15 kr. Rübenreps 7 sl St kr. Hopsen 64 bis 66 fl. Mehlpreise per 100 Klg. lnct. Sack. Rieht Nr. 1: 27 st. 48 bis 28 fl. 30 kr. Nr. 2: 25 st. 36 bis 26 fl. 12 kr. Nr 3: 22 fl. 36 kr. bis 23 fl. 36 kr. Nr. 4: 18 fl. 24 bis 19 fl.
Heilbronn, 16. September. Bei dem heute staltgehabken erste» größeren Verkauf in der Wollhalle stellten sich die Preise bei den Kartoffeln per Ctr. aus 1 fl. 45 kr. und denn Obst per >Cen1ner auf 5 fl. 54 kr.
Pforzhei m, 10. Sept. Anläßlich der grassirenden C h o- lera ist vom Bezirksamt die Abhaltung des Seplemverjahrmarkles, der von vielen auswärtige» Händlern besucht wird, verboten worden, ebenso alle Kirchweihen und größeren Votkszusammenkünfte.
In der ersten öffentlichen zahlreich besuchten Allkatholiken-Ver- sammlung am 13. dankte der Vorsitzende der Sladt Konstanz und dem Lokalkomue, insbesondere dem Bürgermeister Strohmayer, der schon längst von den „ohnmächtigen Blitzen Roms getroffen worden." Sodann warf er einen Rückblick auf die Verhandlungen des vorigen Kongresses und auf die Durchführung der damals gefaßten Beschlüsse, insbesondere auf die Bischofswaht. Seit den Zeiten der Apostel sei solch ein Moment nicht mehr dagewesen, daß Männer in Thränen jemanden zur Annahme der Bischofswürde hätten bestimmen müssen. Durch die jetzt angenommene Synoüal- und Gemeinde-Ordnung sei der Grundsatz „Mitwirkung der Laien an den kirchlichen Dingen" zur Geltung gekommen. Auch die Wiedervereinigung der christlichen Kirchen sei bedeutend näher gerückt worden. Fürsprech Weber (Solothurn) hob den eminent religiösen Charakter der deutschen Bewegung gegen den politischen der schweizerischen hervor; beide müßten sich gegenseitig ergänzen. Mit Verachtung sprach er sodann von der ultramon- tanen Verleumdung, Preußen beabsichtige die Schweiz zu annek- tiren. Annexion der Herzen sei allerdings möglich, aber nicht zu fürchten, Stadtverordneter Zahlen aus Crefeld sprach über das Endziel der Bewegung, die vielfach besonders von der Hierarchie vergessenen christlichen Wahrheiten wieder zur Geltung zu bringen. Prof. Meßmer (München) äußerte sich drastisch über die Ausartung der Heiligen- und Reliquien- Verehrung , die völlig heidnisch sei. Alles sei äußerlich geworden, die Beseitigung dringendes Bedürfnis und einer der Zielpunkte der Bewegung, aber nur durch ausdauernde geistige Bewegung erreichbar.
München, 12. Sept. Adele Spitzeder wird sich mit einem Gnadengesuche an den König wenden, daß sie in Anbetracht ihres leidenden Zustandes die dreijährige Zuchthausstrafe im Zellengefängnisse Nürnberg verbüßen dürfe.
Berlin, 13. September. Der Empfang des Kaisers in Hannover ist nach Mittheilnngen von Personen seiner Begleitung ein wirklich .enthusiastischer gewesen. Die patikularisti- sche Partei mag zwar dort immer noch sehr stark sein, aber ein Umschwung macht sich doch sehr bemecklich. (S. M)
Von Politikern von Fach kann man lernen, welche hohe Bedeutung oft Umständen beizumessen ist, die an und für sich ganz gleichgültig erscheinen. Sie kommen über die Frage, ob der K ö n i g v o n I l a l i e n zuerst nach Wien oder nach Berlin gehe» werde, zu solgcndem Schluffe: Die Reise nach Berlin über Wien wäre eine Friedensreise, die Reise direct nach Berlin, die Reise, auf der Wien erst berührt wird, nachdem in Berlin alle möglichen binvenden Abmachungen getroffen sein können, die Reise bedeutet den Krieg, wenn Frankreich ihn haben ivill.
Slraßburg, 12. Sept. Das „Elsäßer Journal" berichtet: „Man ist verbrecherischen Versuchen ans die Spur gekommen, berechnet, Lurch Durchlöcherung von Gasröhren das neuervaule hiesige Theater in Brand zu stecken. Zum Glück wurden diese Versuche rechtzeitig entdeckt." Die „Karlsr. Ztg." fügt bei, daß vielen Theaterbesuchern eine derartige Möglichkeit von Anfang an oorschwebte.
In dem Drama Ebergenyi-Chorinsky hat sich die Schlußszene aogejpielr. Julie Ebergenyi, im Jahre 1868 zu 20jähri- gem Kerker verurlheiit und seit einem Jahre der Landesirrenan- statt übergeben, ist dort an der Cholera gestorben.
Verdun, 13. Sept. Heute Morgen um 7^4 Uhr hielt General v. Mantcuffel aus der Place la Roche über die versammelte deutsche Garnison Revue ab. Die Musikbande spielte die deutsche Nationat-Hymne und die Truppen zogen durch die Porte Cyaussüe ab. Um 7 Uhr hatten französische Gendarmen die Wachtposten besetzt. Um 81, Uhr war Alles beendet. Die Stadt war beflaggt. Man rief: Es lebe Thiers! Es lebe die Republik! Die französischen Truppen kamen um 12 Uhr an. Der Oberst erhielt einen Blumenstrauß von kleinen Mädchen in dreifarbigem Kostüme. Die Truppen marschirten über das Glacis nach der Ciiadelle, ohne durch die Stadt zu kommen; sie sind konsignirt. Heute Abend findet eine Illumination statt.
Verdun, 43. Sept. Ein Brief der „Presse" von hier zollt (was auch Mode geworden ist) „alle Anerkennung der strengsten Disziplin der Deutschen und dem Gerechtigkeitsgefühle des GenerutS o. Manleuffel, der dis zum letzten Augenblicke Frankreich eine ihm von seinen Landsleuten so sehr vorgeworfene Sympathie bewies. Rach dem Art. 6 des Verduner Kapitulations- Vertrages kehrt das Kriegsgeräth an Frankreich zurück. Die Prüfung desselben ergab, daß dasselbe 182,000 Fr. weniger werth war, ats am Tage der Uedergabe. Manteuffel erhob keine Schwierigkeiten und die Summe wurde sofort bezahlt. Auch hat Man- teuffet die im voraus bezahlten Gelder, welche für den Unterhalt der deutschen Truppen vom 17. bis zum 20. September bestimmt waren, zurückerstaiiet, da die Okkupation nur bis zum 16. dauert." Derselbe Korrespondent schreibt sodann: „Eine andere Unterhandlung wird gegenwärtig mit deutschen Juden geführt, welche das ganze Kriegsgerälhe kaufen wollen, das nicht mehr zu gebrauchen ist. Diesem Umstande verdankt es Verdun, in diesem Augenblicke die erstaunlichste Ansammlung deutscher Juden zu besitzen. Keiner unserer Wucherer kommt diesem Typus gleich. Der deutsche Jude treibt jedes ehrliche oder nicht ehrliche Handwerk. Er spionirr, verkauft ausgestopfle Eiephanten, Juwelen und reist in's Aüsland. Er handelt mit Bordeauxweinen, indischen Shwals, Uhren und Tabak. Altes Eisen oder Diamanten, alles ist ihm gut; er kauft alte Kanonen, Kugeln und Gewehre und verachtet sogar nicht zerbrochene Flaschen und Gläser. Er borgt einen Thaler aus und findet im Nolhfalle Millionen. Bis die der französischen Regierung gemachten Vorschläge angenommen oder verworfen worden sind, macht er Geschäfte mit den deutschen Soldaten. Voll Nachsicht für Schwächen, wie Plünderung und Diebstahl, treibt er »re seine Neugierde so weit, um sich nach dem Ursprünge der Gegenstände zu erkundigen, die er ankaufen will. Nicht das geringste Erstaunen würde es bei ihm erregen, wenn ein Artillerist ein Piano oder ein Uhlan ihm eine Wärmpsanne anbielen würde; wenn er es wohlfeil haben kann, so bleibt er vollständig stumm. Voll Gefälligkeit für die Offiziere, dient dieser Sohn Israels denselben als Vermittler; er kauft und bezahlt nötigenfalls für sie, natürlich berechnet er gute Zinsen. Man behauptet hier, daß das Geschäft betreffs des Kriegsgeräthes sehr bedeutend sei und es sich um mehrere Millionen handle."