sichtbares Wohlgefallen daran fand, sich mit seinem kleine» Landsmann zu unterhalten. „'Was für ein gewichtiges Wort kann mein altes Küchenfactottim ansgesprochen haben, daß es im Stande ist, Dich so niedergeschlagen und nachdenkend zu machen? Nun? Willst Du es mir nicht verrathen?"
„Warum nicht, Signor," enlgegnete Domenico mit einem ihn trefflich kleidenden Freimnlh. „Ich glaube sogar, daß es gut ist, wenn Ihr es erfahrt, denn dann werde ich ja hören, ob ihr die Ansicht der Madamigella Teresina theilt, oder ob Ihr sie vielleicht verwerft "
Teresina hatte schon während des Gesanges des kleinen Bä- ckerbnrfchen die Thü're zum Studierzimmer ihres Herrn leise aufls Neue geöffnet und war so ungesehene Zeugin des ganzen sich daraus ergebenden Gespräches Schon bei der ersten Nennung ihres Namens hatte es in ihr gezuckt und nur mit Mühe hatte sie den Wunsch unterdrückt, mit einer plötzlichen Querfrage los- znbrechen. Jetzt aber hielt sie sich nicht länger.
(Lckluß folgt )
Allerlei.
— Wir verdanken der Mitthcilung eines unserer homöop. Aerzle folgende beachtenswerthe Nonz: „Nach Mittheilungen des berühmten Chemikers Kletzinsky in Wien sind die im Handel vorkommenden Karbolsäuren meist nichts anderes, als rohe, mit etwas Karbolsäure verunreinigte Theeröle. Diese stinken zwar sehr, aber desinfiziren gar nicht. Man kann sich von der Qualität überzeugen, wenn man einen Raumtheil käufliche Karbolsäure mit 2 bis 3 Ranmtheilen Lcnrgenessenz in einer cylindrischen Röhre heftig schüttelt; ächte Karbolfäre, wenn sie
auch noch so dunkelfarbig ist, löst sich in der Lauge zu karbolsaurem Natron auf, das ein prächtiges Desinfektionsmittel für Leinen- und Baumwollwäsche aügibt; bilden sich aber in der Ruhe zwei Schichten, schwimmt über der unteren Lauge eine Oelschicht auf, so ist dies der unwiderlegliche Beweis, daß man es mit Theerölen zu thun hat; man wird solche Produkte im Handel finden, welche mit einer erklecklichen Prozentziffer von Karbolsäure prahlen, während sie in der Laugenprobe 90 Prozent Theeröle verrathen."
— (Gegen das BerzehrenderJungen durch die Mütter.) Bei Hunden, namentlich aber bei Schweinen, ereignet es sich nicht selten, daß die Jungen, so wie sie geboren sind, von der Mutter wüthend angefallen, todtgebissen und verzehrt werden. Ei» falsches Vorstellungsvermögeu scheint hierbei die Grundursache zu sein, denn die betreffenden Thiere (Säue) benehmen sich ebenfalls gegen ihre Wärter sehr wüthend. Wendet man Zwang an, so halten sie die Milch an, so daß die Ferkel aus Mangel an Nahrung zu Grunde gehen müssen. Wird dieses Verfahren nicht durch Krankheitszustände des Euters bedingt, so zwingt man die Mutterlhiere in der einfachsten Weise dadurch, indem man ein Gemisch von Kampferspiritus und Opiumtinktur (1 Theelöfsei voll von ersterein zu 5 Tropfen Tinktur) in ein Ohr gießen läßt. Die Säue legen sich sofort auf diejenige Seite, an welcher in das Ohr der Einguß gemacht wurde; sie bleiben gewöhnlich mehrere Stunden in dieser Lage, nehmen die Ferkel ruhig an, und haben nachher die Wuth gegen die Jungen verloren. Obgleich das Mittel bei Hunderten von Schweinen au- geweudet ist, sind nachtheilige Folgen dieses Verfahrens nicht bemerkt worden.
Amtliche «nd iprivat-Bekanntmachunge».
Liegenschafts-Verkauf.
Die zu der Gantmasse des Johann Gottfried Deuble, Tuchmachers hier, gehörige Liegenschaft, nemlich: Parz. 372.
Die Hälfte an einem kleinen zweistöckig- ten Wohnhaus an der Rohrdorfer Straße.
Anschlag 400 st. Jselshauser Markung:
Parz. 666.
2/s Mrg. 18,0 Nadelwald,
* s Mrg. 42,6 Acker,
</s Mrg. 13,1 im Auchtberg.
Anschlag 120 fl.
wird am
Mittwoch den 19. November, Vormittags 9 Uhr,
auf dem hiesigen Rathhause im ersten öffentlichen Aufstreich zum Verkauf gebracht. Den 29. August 1873.
Gerichtsnotar Fisch Hab er.
Revier A l t e n st a i g.
MammIMf-Aliluhr.
Die Käufer des theilweise vom Käfer befallenen Winterholzes im Hardt, Grasert und Ncubann werden erinnert, dasselbe bei Straf-Vermeidung längstens bis 30. d. M. abzuführen.
K. Revieramt. Nagold.
Bekanntmachung,
Holzverkaufsgenehmiguug betr.
Der heute aus den hiesigen Stadtwaldungen stattgehabte Klafterholz- und Rei- sach Verkauf wurde genehmigt.
Den 10. September 1873.
_ _ Gemeinderath.
Steinzerkleinerungs-
Akkord.
Nächsten Mittwoch den 17. d. Mts. werden auf der Stnttgart-Frendenstädter Straße 1240 Roßlasten Kalksteine zum Zerkleinern verakkordirt. Anfang mit dem Akkord Vormittags 11 Uhr, bei dem Wärter Tafel von Nagold, bei der Grenze gegen Ober- jettingen, und wird gegen Nagold-Rohr- dorf-Ebhausen und Ältenstaig fortgesetzt.
Die Herren Ortsvorsteher werden ersucht, dieß bekannt machen zu lassen. Hirsau, den 14. September 1873. Ans Auftrag:
Straßenmeister Frohnmeyer.
F o r st a m t W i l d b e r g. Revier Schönbronn.
Stamnchost-Verksuf.
Samstag den 20. September, Morgens 10Uhr, auf dem Rathhaus in Calw aus verschiedenen Abtheilungen des Distrikts Buhler: 1411 Stück Lang-und Sägholz mit 1559 Festmeter.
Nagold.
Frische
Gchmiedekohlen
sind in beliebigen Quantitäten, ebenso
Heizkohlen
zentnerweise zu haben bei
Constanlin Reichert.
Alle Sorten
Mehl uv- Gries
sind stets zu haben bei Müller
_ Kemps in Ro hrdo rf.
Nagold.
LsndinirchschaMicher Befirksverein.
Das im Simmenthal aufgekaufte Zuchtvieh, 6 trächtige Kalbele n»d 10 Farren, ist angekommen und im Schwanen eingestellt. Die Versteigerung an Vezirksangehörige findet Mittwoch den 17. d. M., Mittags 1 Uhr, statt; hiezu werden Vereinsmitglieder und andere Kaufsliebhaber «ungeladen.
Auf Mittwoch Margens 10 Uhr werden die verehrt. Ansschußmitglieder zu einer Sitzung eingeladen.
Vorstand
Klein.
Frankfurter Pferke-Markt-LoNerie,
mit Genehmigung hoher Regierung.
Ziehung um 22. Oktober d. I.
Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 2 Pferden bespannt, 1 seiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der schönsten Reit- und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von anderen sehr werthvollen Gewinnen zur Verkeilung. Zu dieser allgemein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne.
1 Loos für 1 Mir. 8 Sgr. oder fl. 2. 3 kr. 8 Loose „7 „ — „ .. 12.15 „
gegen Einsendung des Betrages oder per Postoorschuß. Jeder Theilnehmer erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und gratis übersandt durch das Handlungshaus von
in a. HL.
N6. Da in der Regel die Betheiligung am dieser Lotterie eine ungemein starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.