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Der Gesellschafter.
Amtsblatt für de» Oberamtsbezirk Nagold.
Erscheint wöchentlich 3mal und kostet H. halbjährlich hier 54 kr., im Bezirk IikllSlllg 'mit Postausschlag l fl. 8 kr.
Amtliches.
Nagold. Betreffend die periodische Untersuchung der im Berkehr zur Anwendung kommenden Maße und Gewichte.
Unter Beziehung auf den Erlaß k. Ministeriums des Innern vom 21. v. Monats (Miiiisterial-Amtsblatt Nr. 19) werden die Ortsvorsteher aufgefordert, wo dieß im laufenden Jahr nicht schon geschehen ist, unvermutheke Visitationen der Maße, Gewichte und Wagen der Handels- und Gewerbetreibenden vorzunehmen, lieber die Vornahme der Visitationen und über das Ergebniß, insbesondere ob die Maße, Gewichte und Wagen richtig befunden, oder bei' wem Vorfchriftswidrigkeiten und welche vorgefunden worden sind, ist längstens bis 1. September d. I. Anzeige hiehcr zu erstatten.
Den 4. Juli 1873.
K. Oberamt.
Güntner.
Nagold. Die Ortsvorsteher werden auf die Bekanntmachung k. Ministeriums des Innern vom 14. v. Monats (Amtsblatt k. Ministeriums des Innern Nr. 19), betreffend den Maßstab der Simalionspläne bei Baugefuchen der k. Eisenbahn- verwaltung, besonders aufmerksam gemacht.
Den 4. Juli 1873.
K. Oberamt.
Güntne r._
Königliches Öberamtsgericht Nagold.
G e r i ch t s f e r i e u.
Am 15. Juli beginnen hier die alljährlichen Gerichtsferien und dauern bis zum 25. August. Während dieses Zeitraums haben nur dringende Angelegenheiten Anspruch ans Besorgung. Anträge, eine Sache für dringend zu erklären, sind gehörig zu begründen und, wenn schriftlich eingereicht, als „Feriensache" zu bezeichnen, und wird das Publikum aufgefordert, sich aller Anträge und Gesuche in nicht dringenden Angelegenheiten zu enthalten.
Den 5. Juli 1873.
Oberamtsrichter
Kißling.
LageS-Neuigkeiten.
Stuttgart, 4. Juli. Die heutige Feier des Festes der nordamerikanischen Unabhängigkeits-Erklärung gehört zu den denkwürdigsten und interessantesten von allen hier begangenen. Hecker war der Held des Tages. In seiner Rede erklärte er die Freiheit von der Einheit unzertrennlich und als selbstverständlich für ein freies und freiheitliebendes Volk. Gegen die deutsche Einheit ist er nicht, wohl aber gegen Vieles in den deutschen Zuständen, besonders die im Norden oorkommenden Maßregelungen der Presse. (N. Z )
Stuttgart. Zukunft für gefallene Mädchen. Eine treffliche und hochverdienstliche Anstalt neuerer Zeit, das Magdalenen-Haus in Leonberg, bietet Mädchen, die durch Verführung und Leichtsinn auf den Weg des Lasters gerathen und zur Umkehr vom Sündendienste entschlossen sind — in einem öffentlichen Blatt eine Stätte der Zuflucht und liebliche Aufnahme zum Behuf sittlicher Besserung und Rettung an. Wir loben diesen edlen Zweck und möchten alle Wohlgesinnten und Menschenfreunde ersuchen, den Aufruf solcherlei Personen unverweilt zur Kenntniß zu bringen, um dem Schandfleck der Prostitution möglichst entgegen zu wirken. (B. Z )
Der Bischof von Rottenburg, Dr. v. Hesele, ist gegenwärtig auf einer Firmungsreise in Oberschwaben begriffen, wo er überall festlich empfangen wird.
Ulm, 3. Juli. Heute Morgen ließ Se. Excellenz Generallieutenant v. Stülpnagcl die Offiziere der württemb. Garnison auf dem Turnplatz des Pionierkorps zusammentreten und sprach in längerer Rede sich aufs Anerkennendste über den Eifer aus, den Offiziere und Mannschaften in ihrer militärischen Ausbildung gezeigt hätten und über den schönen Erfolg, den dieser Eifer gehabt hat. Mit großer Herzlichkeit nahm er Abschied.
Einrückungsgebühr für die kleine
den 8. Iuü. ^ Zeile aus gewöhnlicher Schritt 1873.
je 2 Kreuzer.
Aus bem H o h e n lo h e s ch e n. Die Zeitungsberichte von den Muttergolleserscheinungen rc. im Elsaß haben wohl Manchen bei dem Gedanken froh gemacht, daß wir üoer Derartiges hinaus sind. Daß wir jedoch zu einer Ueberhebung in dieser Beziehung durchaus keine Ursache haben, daß cs auch in protestantischen Gegenden trotz Schulzwang und Volksschullesebuch da und dort nicht viel besser aussieht, darüber möge Folgendes ein Licht aufstecken. In O. wurde ein 9jähriges Mädchen, ein hübsches, kräftig anssehendes Kinv, plötzlich von einer Nervenkrankheit befallen, die man sonst „Veitstanz" nennt. Die sonderbaren Gesten und Sprünge, die veränderte Stimme des Kindes rc. konnten nach der Meinung der Ortsleute nur davon herrühren, daß ein böser Geist die Seele des Kindes expropriirt habe. Die Sache wurde, wie es in so abgelegenen Orten bei derartigen Vorkommnissen immer zu gehen pflegt, zu einem willkommenen Unterhallungsobjekte für die Leute. Das arme Kind hatte vor Neugierigen keine Ruhe und mußte allabendlich vor „gefülltem Haufe" eine Vorstellung geben, wodurch sich natürlich die Nervenzusälle immer mehr steigerten und immer merkwürdigere Dinge zum Vorschein kamen. Pietisten, Mucker und Quacksalber bemächtigten sich der Sache und schlugen Kapital daraus. An einem Tage erschienen einmal 14 Knechte und Mägde aus N, um den Bösen sprechen zu hören. Das Kind wurde dabei stets mit Geldstücken beschenkt, Diele brachten Viktualien — kurz, die Eltern stellten sich dabei nicht schlecht. — Das Mädchen mußte alle möglichen Fragen beantworten, und — da der Hexenglaube in O. noch eine kaum glaubliche Rolle spielt — auch diejenigen bezeichnen, die es verhext hätten und überhaupt alle Hexen des Ortes. Dieß führte zu Jnjurienklagcn, die in der letzten Zeit vor Gericht ihre Erledigung fanden. Der Unfug aber wuchs und dauerte fort, bis eines Tags der Oberamtsarzt in den Ort kam und dem Gemeinderath erklärte, das Kind müsse, da die Ellern zu arm, auf Gemeindekosten in eine Heilanstalt gebracht werden. Die Angst vor den Kosten machte die Köpfe auf einmal hell; das Kind genaß — zumal da es nun durch die ungeordnete polizeiliche Absperrung des Hauses Ruhe bekam — merkwürdig schnell und besucht nun wieder munter und gesund Schule. (N. Z.)
München, 4. Juli. Vom 12. bis 14. September findet zu Constanz der dritte Altkatholiken-Congreß statt.
Die Jesuiten haben gelehrige Schüler. Ein solcher kam neulich aus Lothringen in die bairische Pfalz und verkaufte Splitter von Bäumen, auf denen sich die Jungfrau Maria halte sehen lassen. Ein Thomas von der Polizei legte ihm das Handwerk.
Berlin, 2. Juli. Graf Roon soll außerordentlich ermüdet sein und mehr Neigung als je haben, sich bald möglichst zurückzuziehen. (S. M.)
Berlin. Der Mörder der Anna Böckler soll, wie die „Bürg. Ztg." meldet, durch ein Mitglied der hiesigen Kriminalpolizei ermittelt sein. Derselbe soll ein ehemals auf dem Gute beschäftigt gewesener Arbeiter sein.
Leipzig, 30. Juni. Der Ausschuß der socialdemokratischen Arbeiterpartei (Fraktion Bebel-Liebknecht) zeigt an, daß der dießjährige Parteicongreß vom 23. bis 26. August in Nürnberg abgehalten werden soll.
Coblenz, 2. Juni. Die Kaiserin Augusta ist heute Morgen von Wien hier eingetroffen. Sie wird etwa 4 Wochen in unserer Stadt restdiren. (Fr. I.)
Kassel, 5. Juli. Der Berlin-Frankfurter Nachtschnellzug ist nahe bei Fröttstett entgleist. Nach genauen Mittheilungen wurden, außer vielen Verwundungen, zwei Beamte und eine Dame getödtct.
Wer Erdbeeren sehen und essen will so groß wie die Kartoffel und Erdbeerbüschel, die in eine Viertclmetze nicht hineingehen , der muß jetzt die Rieselfelder am Kreuzberg bei Berlin besuchen. Dort wachsen sie in Hülle und Fülle.
Meerane (Kgr. Sachsen). In den letzten Tagen des Juli wurde hier das (socialdemokratifche) Stadtoerordnetenkolle- gium ausgelöst und dessen Vorsteher, Herr Meister, aus fünf Jahre für wahlunfähig erklärt.