Der Empfang trug einen durchaus herzlichen, zugleich aber außer­ordentlich großartigen Charakter, und schien ihre Majestät sehr zu freuen.

Paris, 30. Juni. Der „Temps" meldet, allerdings mit großer Vorsicht: „Man sagt, daß der Präsident der Republik von dem Gouoernenr der Straf-Colonien eingehende Berichte über die Ausführung der Depotirten eingefordert habe. Der Präsident soll die Absicht habe», bei der Gnaden Comission den Erlaß der Strafe für Diejenigen zu beantragen, deren Aufführung eine gute ist "

Versailles, 30. Juni. Einem Schreiben aus P ar a y -1 e - M o n i a l entnehmen wir Folgenvcs: Der Bischof von Antun empfing die Abgeordnten, welche die Deputation der katholischen Versammlung bildeten, in der Kapelle der Heimsuchung. Die Abgeordneten nahmen zuerst das heil. Abendmahl, worauf der Abg. Belcastel vor den Altar trat und sich folgendermaßen ansdrückte: „Sehr heiliges Herz Jesu; wir kommen, um uns dir zu weihen, wir und unsere Kollegen, die von de» nämlichen Gesinnungen beseelt sind. Wir bitten dich, uns alles von uns begangene Nebel zu vergeben, und auch denen zu verzeihen, die von uns getrennt leben. Wir weihen dir auch, soweit wir daran Anlheil haben, und in dem Maße, als uns zusteht, mit der ganzen Kraft unsre Wünsche Frankreich, unser vielgeliebtes Vaterland, mit allen seinen Provinzen, mit allen seinen Werken des Glaubens und der Barmherzigkeit. Wir biuen Dich, daß es uns vergönnt sei, die Regierung über daS Land vermöge der Allmacht deiner Gnade und Liebe zu führen. Und wir selbst, Pilger deines heiligen Herzens, Anbeter und Mitgäste deines -großen Sakraments, ge­treue Schüler des unfehlbaren Stuhles des heiligen Petrus, dessen Fest zu feiern wir heute das Glück haben, wir weihen uns deinem Dienst, o Herr und Netter Jesus Christus, indem wir von dir demmülhigst die Gnade erbitten, dir ganz anzugehören in dieser Welt wie in der Ewigkeit, Amen. Im Rainen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen!" So sprach de Belcastel, dessen Tagesordnung Betreffs der „Gewissensfreiheit" bekanntlich von der Regierung gutgehsißen und von der National­

versammlung angenommen wurde. Der Bischof von Autun er­widerte nur einige Worte. Er sagte: „Ich danke ihnen nicht, meine Herren, ich beglückwünsche Sie nicht. Sie bedürfen keiner Danksagungen und keiner Beglückwünschungen. Aber ich nehme Akt im Namen der Kirche." Die Worte des Bischofs erregten großen Jubel; dann warf sich 'Alles auf die Kniee und betete. Nach beendeter Zeremonie wurden die Abgeordnete» der Gegen­stand einer allgemeinen Ovation. Sie wurden von den Pilgern mit Hochs und den Rufen: Es lebe das heilige Herz! Es lebe Pius IX ! begrüßt. Chesnelong antwortete den Pilgern! „Nehmt das Versprechen entgegen, daß wir die Verpflichtungen, die wir übernommen, halten werden." Unter den Personen, die sich mit den Abgeordneten eingefunden, befanden sich auch der Akademiker de Champagny, zwei Staatsräthe, Graf S6g»r, zwei Generale, viele Offiziere, darunter ein Adjutant des Marschalls Mac Mahon. Bischof Dupanloup war nicht gekommen. Er halte aber auf L-eide gestickte Herzen gesandt, welche Belcastel in seinem Namen an die Abgeordneten vertheilte,

Brüssel, 30. Juni. Die Kammer der Abgeordneten hat einstimmig und nach dem Anträge der Negierung für den Bau und die Ausstellung von Schulhäusern 20 Millionen Franken bewilligt, (Frkf. I )

Rom, 28, Juni. Der heilige Vater ließ den Kardinalen die Probebogen des Ex c o m mu ni c a t i o n s - D ecr e t s vorlegen, welches in Folge der Veröffentlichung des die religiösen Corpo- ralionen betreffenden Gesetzes erlassen werden soll. Nur die Mi­nister werden mit Nennung ihres Namens excommunicirl, weil die öffentliche Bekanntmachung in der „Gazz. uffiziale nur ihre Namen trägt. In der herkömmlichen Cxcommunications-Formel werden aber hernach alle Diejenigen mit einbegriffen, welche bei dem Zustandekommen des Gesetzes mit Rath und Thal mitgeholfen und ihre Zustimmung zu dem Gesetze auf sonst welche Weise zu erkenne» gegeben haben. Dem Druckbogen ist eine Ar! Bericht­erstattung beigegeben, worin erklärt wird, daß der Pabst das Attentat von Nmtswegen mit der größten Kirchenstrafe belegen müsse.

Amtliche «nd Privat-Bekanntmachnngen.

Revier Ne a g o l d.

^ Mittwoch den 9, Fnli: Ans den Di-

sslriktenHerrenplane, zNonnenbirke, Win- steiholdere,: 22stär­kere Nabelholzsian- 'gen, von 13 dis über 16 Bieter lang, 67 Raummeter Nadel- holrprügel, und lllO gebundene Nadel­holzmellen,

Zusammenkunft Morgens 8 llhr bei der Jägerwicse,

Nagold,

Ejchrnholr-

r--HG .

Im

Stadtwald Nobrdorscrwäldle s werden am

- Freilag den 11.

Juli,

Vormittags 9 Uhr. .öffentlich verstei­gert :

58 eichene Stämme von 2 bis 10 Meter lang und 17 bis 74 Ctm, mittlerem Durchmesser, mit 63,44 Festmetcr.

186 Stück eichene Stangen, von 3 bis 10 Meter lang.

4 Raummeter eichen Spaltholz,

42 ,. „ Scheiter,

89 „ „ Prügel,

6b „ „ Neisprügel

150 Stück geschätzte ungebundene eichene Wellen.

Den 3. Juli 1873,

Gemeinderath.

Emmingen.

Eichen-Holz-Verknuf.

Ans dem Gemeindelanbwald Bettenberg werden am

Donnerstag den 10. d. M., Vormittags 8 Uhr,

780 Stücke von 4 bis 5 Meter Länge,

großeruiheils zu Werkholz sich eignende geschälte Eichten, sowie 10 Stück ältere größere verkauft. Liebhaber sind dazu ein- geladen.

Waldmeister Renz.

M ö tz i n g e n.

Jagd-Verpachtung.

Am Donnerstaa denL 10, Juli d, I

-Vormittags 10 Uhrst wird die hiesige Jagd auf weitere 3 Jahre verpachtet, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Gemeinderath.

S i in m e r s f e l d.

Liegenschafts-Verkauf.

In drr Verlassenschaftssache der verst. Ehefrau des Hirschwirths Keller wird die in Nr. 67 und 69 dieses Blattes be­schriebene Liegenschaft am

Montag den 14, d. M, Vormittags 9 Uhr,

auf dem Rathhans in Simmersseld zum zweiten und wahrscheinlich zum letzten Mal im öffentlichen Anfstreich verkauft, wozu Kanfslirbhaber, unbekannte mitVermögens- zeugnissen versehen, hiemit eingeladen werden.

Den 3. Juli 1873.

K. Amtsnotariat Altenstaig.

K ü m m e r l e n.

Revier Schön bronn.

Host-Vrrkaus.

Montag den 7. Juli: Aus dem Di­strikt Buhler, Abth. Buhlerwiefc und Wolfsackcr: 99

Raummeter Nadel­scheiter, 20 Raum­meter dto. Prügel, 33 Raummeter Anbruch, 2 Raummeter Abfallholz, 105 Raummeter wrißtannene Rinde und 400 Abfallwellen. Zusammenkunft Morgens 8 Uhr im

8. d. Mts,,

Schlag Buhlerwiese auf der Martinsmooser Straße.

E b h a u s e n.

Jagd-Verpachtung.

Am Dienstag den

S Nachmittags 2 Uhr,k wird die hiesige Gemeindejagd auf 3 Jahre verpachtet.

Den 3. Juli 1873.

Schultheiß R i e t h m ü l l e r.

i l d b e r g.

- >. Unterzeichneter verkauft

nächsten

Montag den 7. Juli, Vormittags 8 Uhr,

18 Stück schöne halb- englische Milchschweine.

P. Gärtner z. Sonne.

Ebenso reinen

Tresterbranntwein

verkauft billigst

der Obige.

A l t e n st a i g.

Klavier-Verkauf.

Ein Schiedmaier'sches älteres Klavier verkauft

Gerichisnotar Kum merken.

Feuerwehr Nagold.

Zu Ehren unseres von hier scheidenden Freundes Herr Buch­halter Schüler, Adjutant der _Feuerwehr, findet nächsten Sonn­tag den 6. Juli eine Vergnügungsfahrt nach Teinach und Zavelstein statt. Fahrt für die Mitglieder frei. Anzug nach Be­lieben, jedoch mit Dienstmütze.

Abgang mit dem 11 Uhr-Zug.

Das Kommando.