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(N. Z ) .

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deutschen Kai­

sers ist endgültig auf den 1. Mai festgesetzt. Fürst Bismarck u. Graf Moltke werden den Kaiser begleiten. Das in Warschau garnisonireude Negiment ,-König von Preußen" hat bereits Befehl zum Aufbruch nach hier erhalten. (Frkf. I.)

Auf Höchste» Befehl.

(Schluß.,

,,Heda! Fritz! — Herein mit den Beiden!"

Ein Blick auf den Geistlichen öffuele Dame Willert die Augen. Sic stutzt, bleibt stehen und murmelt zwischen den Zähnen: ,,O ne, ne, das war' denn doch gegen alles Gesetz und — —"

Ei» Blick auf den Geistlichen, und dem Grenadier ist es, als ob eine Hand sich ihm entgegeustreckte und eine Stimme rufe: ich will Dich erlösen von dem Nebel!

„Willert, hierher! — Und Du hierher! — Garnisonsprediger, ich befehle Ihm, die Scheidung an diesem Paare stracks zu voll­ziehen !"

„Auf Befehl Sr. Majestät des Königs" , sagt der Geist­liche, indem er vor das Paar tritt.

„Ne, ich will nicht!" schreit die Dame und macht einen Schritt rückwärts. „Ich ihn' keine Sünde, ich will einst selig werden!"

„Das Maul hat Sie zu halten, oder Sie wird auf's Dorf hinausgepeitscht!" schreit der König. „Ruhe jetzt. — Vorwärts!"

Einen zweiten Schritt macht die Dame rückwärts. „Und wenn ich auch gepeitscht werde, ich will doch nicht!"

„So soll doch ein — Donnerwetter in dieses Weibs­bild fahren! — Heda, Fritz, Robert! — — Packt die Alte an und drückt ihr alle Knochen entzwei, weiyi sie sich muckst! Vorwärts!"

Die Lakaien pressen das junge Frauchen fast zusammen. Sie strampelt mit den Füßen und schreit — der Prediger macht es kurz — der Grenadier athmei leichter und leichter und ist wieder ganz gesund — der Prediger schließt: „und solches ist geschehen auf Befehl Sr. Majestät des Königs!"

„No»!" ruft der König und auch er athmet auf. „Witlwe Henslcr, glückliche Reife und hier har Sie einen Gulden auf den Weg. Wenn Sie das Lesen noch lernen will, kann's nichts schaden. — Grenadier Willert, um fünf Uhr meldest Du Dich bei mir. Vorwärts!"

„Ne," ruft im Abgehen die Henslerin, „so was ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passirt! Wenn ich nicht selig werde, meine Schuld ist es nicht!"

„Ist der Willert da?"

„Er ist im Vorzimmer, Majestät."

„Und die Life Berg?"

„In der grünen Stube, wie Ew. Majestät besohlen.

„Sag' mal, Robert, wie verhält sich das Frauenzimmer?"

„Jetzt ist sie ruhiger, sie flennt blos. Aber die Gensdarmcn, haben mir erzählt, daß sie auf dem Acker, wo sie von ihnen an-

gctroffen wurde, und auf dem Wege hierher einen Heidenlärm gemacht hat. Sie denkt nämlich, es soll ihr an den Kragen gehen. Unterwegs hat sie dreimal ausreißcn wollen und in einem fort geschrieen: ich Hab ja nichts verbrochen!"

„Herein mit dem Frauenzimmer!"

Die Schürze vor den Augen und an allen Gliedern zitternd, wurde Life Berg durch die rechte Seitenlhür geschoben.

„Schürze herunter! „Flennen lassen!" rief der König.

Langsam sank die Schürze und — „Herrjemine! Sie sind ja ganz derfelbige, von Ihnen Hab ich ja den Zettel gekriegt! Ach, mein guter Herr König, nehmen Sie's doch nicht übel, Laß ich den Zeltet nicht selber hingetragen Hab'! Aber die Hacke, die ich vergessen halte, ist ganz neu, und wenn der schlechte Kerl, der Kurt, die neue Hacke — — Ach Gott! Ich kann gar nicht sprechen, ich bin so durch und durch erschrocken, und die Beiden, die mich geholt haben, waren auch nicht die Feinsten!"

„Das glaube ich gern. Aber die Fortsetzung Deiner Ge­schichte kannst Du nachher einem Andern erzählen. — Robert! — Herein mit dem Willert!"

Gleich einem Eichbaum stand der Grenadier in in der ge­öffneten linken Thür.

„Näher kommen! Du auch, Frauenzimmer! — Na, mein Sohn, wie befindest Du Dich jetzt? Ah, wieder rothe Backen und klare Augen! Armer Kerl, Du hast die Hölle schon auf Erden kennen gelernt! — Sag' mal Grenadier Willert, wie ge­fällt Dir die hier?"

,,O, Majestät, die hier — die — die-"

„Ra, heraus damit!"

„Die gefällt mir gut."

„Und sag'Du mat, Life Berg, wie gefällt Dir der hier?"

„Hi, hi, hi, Herr König — er —ne, ich bring's nicht heraus!"

„Na, wird's bald?"

„Hi, hi, wenn ich's denn durchaus sagen soll — er — er gefüllt mir gut."

„Sieh einer an! Grenadier, willst Du die heirathen?"

„Ja, Majestät die will ich!"

„Und Du, Frauenzimmer, willst Du den heirathen?"

„Ich — ich-Ach ne, laut sagen kann ich's nicht!

Ich will's ihm aber draußen unter vier Augen sagen!"

„Von!" Und der König rieb sich die Hände. „Am Sonntag nach der Kirche macht ihr Hochzeit, und am Montag nach der Parade holt ihr euch von mir das Hochzeitsgeschenk. Jetzt aber macht, daß ihr hinauskommt. Vorwärts!"

Wie der Wind flogen die Beiden hinaus.

Und am Abend desselben Tages zog eine kleine, buckelige, häßliche, wuth- und rachcschnaubende Person wieder in das Dorf ihrer Bäter ein: die geschiedene Willert, vcrwittwete Hensler, geborene Kattner.

Amtliche Ef Privat-Bekanntruachurigen.

Verdingung von Rauarbeiten.

Für den Bau der neuen Ltraße von Altenstaig gegen Egenhausen und der Ziegel­hütte werden folgende Arbeiten im Submissionswege vergeben:

I. Abth. ll. «bth. Zus.

Planie.2.650 fl. . . . 1,150 fl. . . 3,800 fl.

Chaussirung. 1,600 fl. . . . 3,200 fl. . . 4,800 fl.

Maurer- und Steinhauerarbeit . . 200 fl. . . . 320 fl. . . 610 fl.

Plasterarbeit. 300 fl. . . . 90 fl. . . 390 fl .

Summe - > 4,840 fl . . . 4,760 fl. . . 9,600 fl.

und sind Ueberschlag, Pläne und Bedingnißheft auf hiesigem Rathhause zur Einsicht aufgelegt.

Die Offerte können auf einzelne Arbeitsgattungen für eine oder beide Abteilungen zusammen, oder auf eine ganze Abtheilung oder endlich auf das ganze Geschäft gerichtet werden und sind in Prozenten des Ueberschlags ausgedrückt, schriftlich, versiegelt und frankirt längstens bis

Samstag de» 15. März d. Js., Nachmittags 2 Uhr,

an die Unterzeichnete Stelle einzurcichen.

Derselben unbekannte Bewerber haben sich durch Vermögens- und Tüchligkeits- Zengnisse genügend auszuweisen, widrigenfalls ihr Angebot nicht berücksichtigt werden kann.

Die Eröffnung der Offerte findet am gleichen Tag um 2'/, Uhr statt und können die Submittenten derselben anwohnen.

Altenftaist, den 3. März 1873. _ Gem einderath.

Nagold.

Zurücknahme eines Verkaufs.

Der aus den 25. d. Mts. in Nr. 28 d. Bl. ausgeschriebene Verkauf von Christian Bochinger wurde aus Mißverständniß der Druckerei ausgenommen und findet daher nicht statt.

Liebelsberg,

Obcramts Calw.

Gerüst- L Hostseilstangen- Brrkauf.

Am

Montag den 17. ds. Mts., von Morgens 10 Uhr an, werden aus dem hiesigen Gemeindewald Kohltannen

290 Stück Gerüststangen, von 12 bis 14 Meter lang, 1,200 „ Hopfenstangen, von 6

bis 12 Meter lang,

sodann etwa

1,200 „ kleinere Stängle, von

6 Meter «luvwärts, (größtentheils zu Reb- pfählen tauglich)

im öffentlichen Aufstreich verkauft.

Zusammenkunft im Kohltannenweg beim Rindenhäusle oberhalb Teinach.

Die Abfuhr ist günstig. Liebhaber sind hiezu frcundlichst eingeladen.

Den 10. März 1873.

Gemeindcrath.

Oberjettingen.

Holz-Verkauf.

Die hiesige Ge­meinde verkauft am Freitag den 14. d. M., von Morgens 8 Uhr an, im Schlag Lehleshau

90 Stämme Langholz vom 80r abwärts, 300 Stück Hopfen- und Wagnerstangen, 120 Raummeter Nadelholzprügel,

5000 Stück Nadelholz- und 1000 Stück Laubholz-Wellen, ca. 9 Stück Birken und 40 Stück Eggenläufer.