auch der kaiholiiche Pfarrer m Bern, haben letzten Sonntag der Regierung von Bern gehorcht und das Faftenmanvat nicht ver­lesen, objchon es ihnen von Lachat deßhatb zngeschickt worden war. Sie beschränkten sich darauf, mitzuiheilen, daß derFasten­befehl" gleich laute wie lichtes Jahr. Die Regierung ist dadurch einer unangenehmen Alternative enthoben worden, da sie genöthigt gewesen wäre, die zuwiderhandelirden Pfarrer unt Besolvungs- cntzug ru bestrafen und den Gerichlen zu überweisen.

Paris, 27. Febr. Zwischen der Linken und der äußersten Linken besieht eine vollständige Spatmng. Die Fracnon Perier wird, aber ohne Aussichl ans Erfolg, die lebenslängliche Präsi­dentschaft Thier's beantragen. Bei der Königin Jsabclla ist der große Fainilienralh zusammengetreten.

Das französische Kabinet hat eine bedeutsame Erklärung nach Madrid gelangen lassen, die Erklärung, daß es sich, falls die Madrider Regierung nicht Mittel finde, den Zuzug der Pa­riser Communards und ihrer notorischen Gesinnungsgenossen fern zu halten, zu seinem lebhaften Bedauern verhindert sehen werde, der neuen Republik diejenigen Sympathien zuzuwendeu, die es sonst so gern bethätigen würde.

Die ,.Union" publizirt eine Proklamation Alsonso's, Bruders von Don Carlos, an die spanische Armee, worin allen zu den Cartisten übertretenden Offizieren höhere Grade versprochen werden. DieUnion" schlägt die carlistischcn Streilkrästc auf 35,000 Mann an.

DerFigaro" meldet und das osficiöseBien public" be­stätigt, daß Henri Nochefort demnächst von einer ärztlichen Commission untersucht werden und, wenn dieselbe findet, daß er eine weite Seereise aushalten kann, unverweilt die Fahrt nach NewCaledonien antreten soll.

K o nstautinopel, 26. Februar Die Pforte und die d e u t s ch e G c s a nd t sch a ft ernannten eine Kommission, um den Handelsvertrag, der vor einigen Jahren mit dem Zollverein abgeschlossen worden, abzuändern und zwar im Sinne des Frei­handels. Die Pforte machte bedeutende Konzessionen. (S- M.)

Plymouth, 27. Februar. Hier eingetrossene 'Nachrichten melden die Zerstörung von San Vincentes (San Salvador) durch Erdbeben.

Athen, 27. Febr. Offiziell wird gemeldet: Die Lanrion- Frage ist beigelegt. Boranssehend, daß seine ungerechtfertigten Anschlüsse schließlich scheitern mußte, verkaufte Serpicri an den mit der Regierung im Einvernehmen handelnden Banguier Sya- gros und an die ottomanische Bank von Konstantinopel alle Berg­werks-Objekte, Fabriken, Eisenbahnen, soivie alle noch schwebenden Minen-Concessionen um I2hr Millionen Drachmen.

Eine Feuersbrunst New-Orleans zerstörte 6 Stadtviertel und machte 200 Familien obdachlos.

Auf Höchsten Vefehl.

(Fertiepmig.j

Der Earnisonsprediger im Ornat war der Erste.

Er wußte ja bereits Bescheid. In dieser Weise war schon mancher Grenadier durch ihn zu einer Frau gekommen. Es leben die lieben blauen Kinder!

Das kümmerte es den König, ob einer armen, alten Mutter der einzige Sohn entrissen wurde ? Was scheerte es ihn, ob das Weib nach dem Ernährer, die Kinder nach dem Vater schrieen? Wer seine sechs Fuß und darüber hatte, wurde nach Potsdam und unter das Riesen-Grenadier-Bataillon geschleppt. Der bunte Nock! Die Trommel gerührt! Hurrah die lieben blauen Kinder!

Nicht räsonnirt, nicht gemuckst, immer lustig! Ein Wink und Spitzruthen-Laufen vierundzwanzig Mal.

D'rum immer lustig! Ein König will doch auch sein Ver­gnügen haben.

Wie gütig, wie wahrhaft menschlich behandelte Friedrich Wilhelmmeine Kerls!" Wenn es Krieg gab, bliebenmeine Kerls!" hübsch zu Hause. Tausend Menschen mehr erschossen, darauf freilich wär's nicht augekommen; wenn aber die Kugel einen von diesen schönen, langen Kerlen getroffen hätte, das wäre doch wirklich sehr verdrießlich gewesen.

Der König weinte, wenn einer vonmeinen Kerls" das Zeitliche segnete. Sonst wußte er nicht, was Thränen waren. In einer Woche starben ihm einst drei. Er weinte drei Tage.

Wenn das so weiter ging, mußte das Vergnügen bald zu Ende sein. Das einzige Riesen-Grenadier-Bataillon sollte aber auf Jahrhunderte hinaus bestehen, zum Staunen der Welt, zum Acrger aller Uebrigen von Gottes Gnaden.

Der König härmte sich. Er nicht, er trank nicht, er war krank. Ach, die lieben blauen Kinder!

Da plötzlich Wunder über Wunder! halte eine sei­ner Kreaturen einen Einsall.

Majestät", sagte die Kreatur,viele von den Kerls sind noch ledig. Wenn nun die Kerls eben solche lange und knochige Weibsbilder heirathen, so werden ihre Kinder als zukünftige Go­liaths zur Welt kommen und einst die prächtigsten Gardisten ab­geben."

Da ward der König wieder gesund. Die Kreatur wurde umarmt und bekam einen Orden.

Hurrah, die Jagd beginnt! Die Hetzjagd auslange und knochige Weibsbilder." Wer ein gutes Wild erlegt, bekommt einen Orden. Alle Schliche sind erlaubt, jedes Mittel heilig. Ob das Mädchen einen Liebsten hat einerlei. Ob der Gre­nadier sein Her; bereits vergeben einerlei. Nicht gemuckst! Der Büttel mit der Peitsche steht im Hintergrund, und znm Spitzruihen-Lanfen kommt man schneller als in's Himmclreick.

Alle sind auf diesen Jagden thätig. Selbst der König. Welche Freude hatte er über Life Berg! Während er weiter ritt, sah er nur sie, wie sie Hand in Hand mit Willert in der Stube des Kommandanten vor dem Garnisonsprediger stand.

Der Prediger, der Kommandant Alles Maschinen! Sie haben Weib und Kinder, und beim leisesten Murren gegen den Höchsten Befehl wäre es um ihre Existenz geschehen.

Darum hatte sich auch ver Prediger, als der Oberst nach ihm sandte, schleunigst in den Ornat geworfen und auf den Weg gemacht. Als aber sein Blick ans die Braut fiel, blieb er wie eingewurzelt stehen und stotterte:Herr Kommandant das

ist"

Wittive Hensler, die Braut. Hier der Allerhöchste Befehl. Lesen Sie."

Die Henslerin knixte, der Prediger las, dachte an den Grenadier, seufzte und sagte:Alles in Ordnung. Ich bin bereit."

Grenadier Willert draußen," ries Philipp und riß die Thür auf.

Eintreten", befahl der Obeist.

In militärischer Haltung blieb der "Grenadier, ein Mann wie ein Eichbaum,' an der Thüre stehen. Er sah ganz heiter drein, obgleich er, da er bereits seit einem Jahre in Potsdam diente, wohl ahnen konnte, weßhalb der Kommandant ihn halte rufen lassen. So mancherlei war ihm ans dem Weg zur Kom­mandantur durch den Kopf gegangen. Märsche und Paraden gibl's am Tage, und ans der Wache bist du selten. Dom Trinken lind Singen mit den Andern bist Du nie groß Freund gewesen, und so oft Du Abends allein in Deinem Slnbchen saßest, hast Du Langeweile verspürt. Freilich, wen» Du einen Schatz hättest, dann wär es anders: aber Du hast ja keine lieber als all die andern. D'rnm wird's mit aller Langeweile zu Ende sein, wenn mir mein König einen Schatz gibt. Daß er was Junges und Hübsches für mich ausgesucht hat, ist so sicher wie Amen in der Kirche, denn das Junge und Hübsche liegt ja in seinem eigenen Interesse.

Grenadier 'Willert," sagte jetzt der Oberst mit einem Sei­tenblick ans Dame Hensler,Du wirst ans der Stelle kopulier werden. Ans Höchsten Befehl."

Tritt näher, mein Sohn," sprach milde in mitleidsvollem Tone der Geistliche.

Ab!" machte die Henslerin ans der Tiefe ihres Herzens. So hübsch, so jung, so kräftig hatte sie sich ihren Grenadier doch nicht gedacht.

Zu Befehl," sagte Willert, indem er weiter in die Stube trat.Euer Gnaden, wo ist das Mädchen?"

Na, hier, siehst Du denn nicht? Wittwe Hensler, Deine Braut ans Höchsten Befehl!"

Ja, ich bin diejenige.-" Die kleine, buckelige, häß­

liche, vierzigjährige Henslerin crröthet, lächelt und senkt den Kopf.

Fährt der Blitz in den Eichbaum? Wie vor einem Gespenst taumelt der Grenadier zurück an die Wand. Leichenblässe über­zieht sein Gesicht, über seine Wangen stürzen die Thränen, und mit abwehrenden Händen schreit er:Das kann ich nicht!"

Was? Du willst mucksen?!" schreit der Oberst.Vor­wärts! Herr Garnisonsprcdiger, ich bitte; auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs."

Beide Hände schlägt der Gardist vor die Augen und stöhnt leicht auf:Gott im Himmel, ich kauu's nicht!"

Soll ich Dir Spicßrnthen diktiren? Soll nnser Allergnä­digster König über Dich den Stab brechen lassen? Hierher, sofort!

Wittwe Hensler, hierher!"

Der Gardist taumelte vor. Er sicht nicht, daß neben ihm die Braut steht, er hört nicht, was der Prediger sagt. Er sieht und hört gar nichts. Vor seinen Augen tanzt und schwirrt Alles.

Liebet euch Seid glücklich." Der Prediger sagt das so kalt, so überzeugungslos. Es klingt wie Hohn.

-Amen," sagt der Prediger.

So, fertig; jetzt könnt ihr gehen!" sagte der Oberst.

Willert taumelte hinaus. Dame Willert, verwittwet gewe­sene Hensler, knixte und folgte dem Gatten. Auf der Flur stand Philipp und hielt sich die Seiten vor Lachen. Dame-Willert sah ihn von oben herab an; die Frau Grenadierin war im Handum­drehen hochmüthig geworden ....

Es wurde Abend.

Durch das schmale, grünglasige Fenster und über die stei­nerne Diele des Stübchens irrte der letzte Sonnenstrahl. Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl und am Ofen ein Schemel, das war in diesem Stübchen Alles.

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