lande und mir Ihre bewährten Dienste widmen können. Ihr treu ergebener, dankbarer König Wilhelm."

Dein alten Moltke ist ein französisch geschriebener Brief ohne Namen mit Trauerrand nnd dem Postzeichen Monaco, 13. Jan d. I, zngegangcn Er lautet:General Moltke! Bereiten Sie sich vor, Sie, einer der Hauplbeweger der brutalen Kraft, in Kurzem vor dein höchsten Nichterstnhl der moralischen Macht zu erscheinen, vor dem Se. Majestät der Kaiser Napoleon III. bereits vor Ihnen eingetroffen ist."

Man schreibt derKöln. Ztg." ans Wie», lg. Jan :Die Erwartung, daß Kaiser Wilhelm sich unter den Ehrengästen befinden wird, welche unser Hof während der Weltausstellung zu bewillkommnen hofft, erhielt in den letzten Tage» ihre offizielle Bestätigung. Die betreffenden Hosämter wurden aus Befehl des Kaisers Franz Joseph mit der» Zeitpunkte bekannt gemacht, zu welchem das Eintreffen des kaiserlichen Gastes zu erwarten ist, um die erforderlichen Borbereitungcn danach zu treffen. Kaiser Wilhelm scheint feinen Besuch für die erste» Tage des Juli an­gekündigt zu haben "

Paris, 22 Jan. Thiers erklärte in der Petition-Kom­mission, er übernehme die Berainwortlichkeit für die -Ausweisung des Prinzen Napoleon. Die Berichterstattung über dessen Petition wurde in Folge dessen hinausgeschoben.

P a r i s, 22 Jan. Der Agence Havas zufolge ist der deut­schen Negierung am 16., 1? und 18. d. M. eine erste Abschlags­zahlung von 150 Millionen ans die vierte Milliarde der Kriegsentschädigung gemacht worden. (S. M)

Versailles, 22. Jan Feno uillat, Decamp und Brnnot, veruriheilt wegen Mords und Brandstiftung während des Kommunansstandes, wurden heule 'früh in Satory erschossen. Zehn Todesstrafen wurden nmgewandelt. (S M.)

Am 18 Jan sind die Marschälle Canrobcrt und Leiwens, die Admirale La Roncieare Le Noniy, Rigault de Genonilly und Excelmanns, Herr von Lagueionnihre, Baron Bourgoing, St. Paul, Mcrcier de Lastende, Chasseloup-Laubat, Ferdinand Barrot, Lachaut nnd andere Bonupariisten von Chislehurst in Paris wie­der eingetroffen Große Entrüstung erregte in diesen Kreisen das Ausbleiben Emil OUivier's.Wir kennen," schreibt mit Bezug auf ihn dasPays/'gewisse Leute, welche die balsamische Luft Italiens athmen, ihren Paolo Larpi nnd Paruta üdcilesen nnd ihrleichtes Gemach" an Studien über Michel Angela erfreuen, während der alte Kaiser, welchen sie ins Verderben gebracht haben, traurig auf fremder Erde begraben wird."

Petersburg, 22. Jan. Der Besuch des Kaisers Wil­helm am hiesigen Hofe darf für April als feststehend betrachtet werden. Die seitens öncrreichifcher Blätter an diesen Besuch ge­knüpften politischen Konjekturen bezüglich der gegen Khiwa russi- fcherseits getroffenen Maßregeln sind sicher grundlos Der Besuch wurde schon im September in Berlin zugesagt und dann später bei der Anwefenheilt des Prinzen Karl am hiesigen Hofe während des St. Georgs Festes wurde der Zeitpunkt präzisirt.

Ans Chislehurst erzählt Hr. Paul de Eassagnac eine dra­matische Scene, die an der aufgebahrten Leiche Napoleons klk. staitgefunden haben soll. Noch durfte Niemand der zahlreich Ver­sammelten in den Salon, worin die Leiche lag, eintreten, als sich plötzlich einer der Anwesenden eindrängt, vor dem Leichnam auf die Knie sinkt, ihn küßt und wie vernichtet zu Boden sinkt. In den Worten, die er mit herzzerreißendem Ton gebrochen her­

vorbringt. kann man nur den Ruf unterscheiden:Verzeihung, Sire, Verzeihung!" Man eilt herbei und trägt den Mann halb ohnmächtig vom Platze. Dieser Man war ein alter Soldat, welchen die Kugel huuberlmal verschont hat, ein Marschall von Frankreich, der Marschall Leboenf!"

Es ist am Hofe von Chislehurst entschieden worden, daß der kaiserliche Prinz nicht den 'Namen Napoleon der IV. an- nehmen, sondern seinen bisherigen Titel forisühren nnd sich Ludwig Napoleon unterschreiben soll.

Brüssel, 19. Jan. Daß schon seit langer Zeit hier nicht mehr so viel von Napoleon III. gesprochen wurde, als in den letzten/Tagen, versteh! sich wohl von selbst. Diesem Umstand und einem glücklichen Zufall verdanken wir folgende Miuheilung, die trotz ihres retrospektiven Charakters heuleoch mtt Interesse gelesen werden dürste. Daß schon am Tage des Staatsstreiches der Mann des zweiten Dezember ein Decret nute, schrieben, das Belgien aunectine, ist ein öffentliches Geheimnis?. Es war fchon in der ofsiciellen Druckerei gesetzt und bereit, zu erscheinen, als Herr de Moniy die Veröffentlichung hintertrieb. Es heißt, der Direcwr derJndopendence vclge" besitze besagtes in der Geburt erdrücktes Decret im Aushänge-Bogen. Was man aber in weiteren Kreisen gar nicht weiß, ist die Lhatsache, daß am Vorabend des Krim- Kriegs Belgien vielleicht die größte Gefahr lief, die es je vom zweiten Kaiserreich zu gewärtigen hatte. Unter den Wenigen, die näher darum wußten, befand sich der verstorbene Kammerpräsident und Depulirte Lüttichs, Herr Delfosse. Derselbe ließ sich denn auch damals hiuieißeu, als er nach der Eröffnung der Session wieder den Präfideutenstuhi bestieg, in dunkler Weise ans die drohendenden Geschicke anznftneleii, womit die nllernächste Zukunft Belgien bedrohen könnte. Die Nede machte damals viel Lärm z sie fehlt aber merkwürdiger Weise in der Sammlung desMoniteur beige". Die Tagespresse war darüber hinweggegangen, ohne zu ahnen, um was es sich handelte. Napoleon III. hatte damals mit England, nach langem Unterhandeln und da letzteres klein zugeben mußte, ein Abkommen getroffen, kraft dessen Belgien während des Krieges in der .Krim durch ein englisch französisches Truppeii-Corps besetzt werden sollte. Die Angelegenbeiten waren fast geordnet, ohne daß König Leopold I. etwas davon erfahren; da kam eines Tages Marschall Magnan im tiefsten Jncognito nach Belgien und begab sich direkt, obgleich cs schon um Mitter­nacht war, in daS königl. Schloß zu Laecken. Der dienstthnende Offizier der Schloßwache wollte anfangs gar nichts von der Mög­lichkeit hören, daß Jemand den König um diese Stunde sprechen könnte. Der Fremde gab ihm aber seine Karte mit einigen Worten, und 10 Minuten später wurde er ins Cabinet des Königs eingeführt, wo er mehr als zwei Stunden mit dem Monarchen conferirte. Der Marschall Magnan hatte 1831 einen gewissen Aniheil an der Organisation der belgischen Armee genommen und hatte seitdem nie ansgehört, den Belgiern sehr viel Anhänglichkeit zu bezeugen. Ueberdies soll ihm Leopold I. selbst mehrmals seine Schulden bezahlt haben, woran er zu allen Zeiten Ueberfluß hatte. Möglicherweise schwebte dem Marschall auch die Even­tualität vor, eines Tages wieder gezwungen werden zu können, Belgiens Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Gleichviel, welche Gründe für ihn maßgedeirv waren, Dank dem Marschall Magnan wurde Leopold I. noch frühzeitig genug benachrigt, um durch seinen Einfluß in London die Besetzung Belgiens zu lstnter- treiben und so die Unabhängigkeit des Landes retten zu können.

Amtliche Sf Privat-Bekanntinachunaen.

Nagold.

Verzeichnis weiterer Gaben für die Verunglückten an der Ostsee.

a) Bei Albert Gayler:

Frau Kirchherr in Rohrdorf 1 fl. 10 kr., Müller Kemps in Ebhausen 1 fl., N. 30 kr., Oekon. Mayer l fl, Johs. Mayer 1 fl., St 30 kr., Joh. Fr. Schnon 30 kr., I. Häußler I fl., Sattler Schwarzkops We. 24 kr., Gemeindepfl. Lehre in Jselshausen 24 kr., Ehr. Harr 1 fl., P. G. 18 kr, A. G. 1 fl. Zns. 9 fl. 46 kr.

b) Durch Hrn. Apoih. Kober von der Dölker'schen Schule 3 fl. 36 kr., Fr. Wtbrcht. 1 fl, Schttn Dölker 1 fl., Fr. Flächer 2 fl, Tuchm Reichert 1 fl., Müller Rapp 2 fl. 30 kr. Zus. 11 fl 6 kr.

e) Helfer Elsäßer: Von Jselshausen Kirchenopser 8 fl. 9 kr., W. und CH. St. 1 fl. 48 kr.. M. Sch. 1 fl. 10 kr. Zus. 11 fl. 7 kr

<l) Pfarramt Effringen: VonEffriiigeii K. Ovser 6 fl 47 kr., S. W. 3 fl., B. Braun 1 fl , Fr Dingler 20 kr., Fr Rol­ler 12 kr , Schlm. Sch 30 kr., Junger 1 fl., I G Krcndler 2 fl 20 kr, jg. I. Breit­

ling 30 kr., N. N. 30 kr., alt I. Breit­ling 1 fl., Sehr. Mönch 30 kr., I. Krend- ler 12 kr., N. N. 1 fl. 30 kr., N. N. 18 kr., Hirschw. G. 1 fl. Zus. 20 fl. 39 kr.

Bon Schönbronn:

K.-Opfer 6 fl. 13 kr., sg. Strpsw Zieg­ler >2 kr., alt Strpsw. Ziegler 30 kr., Rollers W. 1 fl., Jak. Braun 12 kr., Löww. Effichs W. 16 kr , N. N. 18 kr. Zus. 8 fl. 41 kr.

v) Pfarramt Ebhausen:

K Opfer 7 fl. 53 kr., Dengers Wwe. 30 kr., Kfm. Sch. jun. 30 kr., Kur. Schill 1 fl., Wldhw. Keppler 1 fl, alt. Müll. Kemps 30 kr., I. G. Enslin, Juval., 18 kr., alt G. S. Riethmüller 9 kr., jg. Hschw. Kl. 36 kr., Mtzg. Sch. 36 kr., Hr. Mast 3 fl. 30 kr., Jak. Hausers Wwe. 6 kr., Gttfr. Dengler 6 kr., Heizmann 24 kr, SchiicpssWwe. 12 kr., Joh. Dengler 18 kr., Laz. Gute!. 12 kr, Schstr. Weil 18 kr., B. Großmann 6 kr., M. Kaz 9 kr., Pet. Hauser 6 kr, L Werh 6 kr., I. Schüttle, Bäck 6 kr , I. Dittus 6 kr Wlkr. Walz 18 kr, alt Killinger 35 kr , Christ. Gu- tckuiist 8 kr., Mich. Gutekuust 12 kr,

I Hauser, K.-Aelt. 30 kr. Zus. 20 fl. 30 kr.

Summa 8 l fl. 49 kr. Gottes Segen allen Gebern.

Den 2l. Januar 1873.

K. Dekanatamt. Fr ei Hofer.

E m m i n g e n.

800 2430 Fuß lange schöne Hopfen­stangen werden am

Dienstag den 28. d. Mts.,

Mittags 12 Uhr,

im GemeiudcwaldBirkenhau" verkauft, wozu Liebhaber cingeladen sind.

Gemeinderath.

E m in i ii g e n.

Wegbau-Akkord.

Der am 11. und 14. d. Mts. in diesem Blatt ausgeschriebene Wegbauaklkord kommt am Montag den 27. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,

unter den gleichen Bedingungen wiederholt zur Vergebung, wozu tüchtige Unternehmer mit Fähigkeitszeugniffen versehen eingeladcn werden.

Gemeinderath.