lautet: „Einer der größten Lumpe hat aufgehört zu existireu: am Mittag des 9. d. beendete Louis Napoleon sein fluchwürdiges Dasein. ER ist der Gerechtigkeit entwischt: sorge jeder, daß diese wenigstens seine Mitstrolche erreicht.
Noch einmal eine Hoffnung, daß die unglückliche Anna Böckler aufgefundcn ist. Gensdarm Stengel in Poschua in Böhmen hat am 5. Januar zwei Zigeunerinnen mit einem Mädchen verhaftet, das für Anna Böckler angesehen wird. Die Zigeunerinnen haben sich geständlich im vorigen Sommer in Preußen anfgchalten und die ärztliche Untersuchung des Kindes ergab das bekannte Kennzeichen: eine Schnittnarbe unter der linken Brustwarze.
Metz, 12. Jan. In aller Stille erfolgte die Absteckung der neuen französisch-deutschen Grenze Und doch ging sie nicht ganz so ruhig von Statten: einmal wurden zwei Schüsse abge- seuert, deren Ziel vielleicht einem andern Wild als Rehen und Hasen galt, da die Kugeln dicht an den Köpfen der Abgrünznngs- kommission vorbeisanslen. Die Abgränznng ist nun ziemlich vollendet und wird bis Mai einer endgültigen Prüfung unterzogen werden. Was nun die Abgränznng selbst bereifst, so ist durchschnittlich alle hundert Meier ein Stein gesetzt: nur da, wo Höhen dazwischen traten, ist eine Ausnahme gemacht.
Rotterdam, 10. Jan. In der Renjahrsbetrachinng des „Gids" findet sich bei Gelegenheit der Besprechung der gegenwärtigen Weltlage wörtlich folgende Stelle: „Deutschland und Frankreich werden früher oder später durch die Nothwendigk'cit der Verhältnisse dazu gezwungen werden, wieder gute Freunde zu werde». Es liegt ans der Hand, daß Deutschland Lothringen und Elsaß nicht heransgeben will, so wenig als Frankreich ans eine entsprechende Entschädigung verzichten kann. Da versteht es sich denn von selbst, daß das einzig nützliche Entschädignngsobjckl nur Belgien und Holland sein kann." Der dieß schrieb, ist nicht etwa der alte Schäfer Thomas, sondern Visse ring, der Professor der Nationalökonomie an der Universität Leiden. Uebrigens soll diese Nenjahrskapnzinade nur dazu dienen, um die Nothwen- digkeit der schleunigen Inangriffnahme der Reorganisation des gestimmten Militärwesens recht drastisch vorzuhallen. Die Annahme, daß Deutschland geneigt sein sollte, Belgien und Holland an Frankreich zu überliefern, ist in der That mehr als kindlich. (S. M.)
Pari s, 15. Jan. Die „Opinion nanonale" glaubt melden zu können, daß die vierte Milliarde der Kriegs-Entschädigung bis Ende Mai vollständig gezahlt sein und daß die Regierung dann der Kammer die Absicht zu erkennen geben werde, sogleich mit Deutschland wegen der Anbietung von Garantien für die fünfte Milliarde zu unterhandeln. Nach der Berechnung der „Opinion" könnte die Räumung Frankreichs Seitens der deutschen Truppen im August oder September eine vollzogene Thalsache sein. — Zwei ehemaligen Ordonnanzoffizieren Napoleon's III., welche noch der actioen Armee angehören, dem Escadrons- chef de Crony und dem Major Hepp, ist die von ihnen nachgesuchte Erlaubuiß, sich zum Begräbniß nach Chislehnrst begeben zu dürfen, abgeschlagen worden. — Wie das ,,Journal des Dubais" erfährt, hat der General Trochu nun definitiv um seine Versetzung in den Peusionsstand nachgesucht und der Kriegsmiui- ster diesem Gesuche willfahrt. — Das Transportschiff „Orne" hat mit den Verurthcilten au Bord heule die Fahrt nach N e n- Caledonien angetreteu.
Rom, 16. Jan. Der Papst empfing gestern mehrere Kinder. Er erzählte, daß man gestern Abends nach längeren Nachforschungen in der Apostelkirche allem Anscheine nach die Gebeine der Apostel Philipp und Jakob gefunden habe.
Nach dem ,.Journal de Florenze" sind die Bedingungen, unter welchen Co reelles die Botschaft angenommen hat, folgende: 1) ihm keine Handlung, keinen Schritt zuzumulhen, ver aus die Versöhnung zwischen der italienischen Regierung und dem Papstthume Bezug haben oder an dieselbe erinnern könnte, 2) die alleinige Verwaltung der den geistlichen Anstalten Frankreichs in Rom ungehörigen Güter durch die Botschaft, ohne daß der französische Gesandte in Rom sich in irgend einer Weise einmischen darf; 3) Herrn Fournier in die Unmöglichkeit zu versetzen, der Aclion seines Kollegen beim päpstlichen Stuhle in irgend einer Weise hinderlich in den Weg zu treten.
Bukarest, 15 Januar. Im ganzen Land werden heute Trauergottesdienste für Napoleon III. gehalten. Die Zeitungen widmen ihm sympathische Nekrologe. Der Hof legt auf 14 Tage Trauer an.
London, 17. Jan. Die ,,Times" berichtet aus Rio de Janeiro vom 23. Dez. v. I., daß die kommende Kaffee-Ernte in Folge anhaltender Regengüsse eine Mißernte zu werden droht.
London, 18. Jan. Die „Morning Post" schreibt: Prinz Napoleon kehrt nach der Schweiz zurück. Derselbe wird sich weder als Prätendent noch zu Gunsten einer Regentschaft für den kaiserlichen Prinzen an politischen Kundgebungen betheiligen, wünscht vielmehr nur die Anerkennung seiner Rechte als französischer Bürger durch das Tribunal der Nationalversammlung.
Die Engländer sparen manches Hunderttausend Soldaten und viele Millionen verschlingende Festungsbanlen, weil sie auf
einer Insel wohnen und das Meer ihre beste Mauer gegen ehrgeizige und rachsüchtige Nachbarn ist. Sie vergessen dieses Glück oft, wenn sie uns auf dem europäischen Festlande billige Moralpredigten halten. Jetzt werden sie aber unangenehm daran erinnert, daß der Beste nicht im Frieden leben kann, wenn er einen bösen Nachbar hat. Ihr indischer Nachbar ist Rußland und dieser dringt immer weiter in Asien und gegen das englische Indien vor. Indien ist aber für den ungeheuren englischen Handel "die empfindlichste Seite, sie können keinen Nebenbuhler brauchen. Damit sie nicht eines Tages, sei cS auch erst in vielen Jahren, mit den russischen Pionieren zusammenstoßen, verhandeln die Negierungen eben jetzt vertraulich über die Grenzen ihrer Eroberungen. Chiwa wollen die Engländer, ivenn's nicht anders geht, den Russen Übertassen, nur sollen sie den Oxus nicht überschreiten, — sonst — ja sonst wollen die Engländer Ernst machen.
Der englische Wetterprophet James Podley sagt: Das Jahr 1873 wird das gesegnetste dieses Jahrhunderts werden. Getreide m Menge, Wein in Ueberstnß, mehr denn im Jahre 1842 wird es geben. Er weist anscheinend wissenschaftlich nach, daß die Aequaiorialstürme des November und Dezember den Winter über das Festland gejagt hätten, so daß Ende Februar die Bäume blühen und es keinen Frost mehr geben wird.
Die Beisetzung der Leiche hat heute Vormittag (15.) stattgefun- Leu. Von schönem Wetter begünstigt, hatten sich über 50,000 Zuschauer in Ehislehurst eingefunden, um dem Obsequien beizn- ivohneu. Unter denjenigen, die Zutritt in den Gärten von Cam- den-House erhielte», befanden sich fünfzig Pariser Handwerker, die einen riesigen Jmmortellenkrnnz trugen. Um 11 Uhr wurde der Sarg unter dem Vorantritt eines Priesters, der ein mächtiges goldenes Kruzifix trug, auf den von prächtigen Trauer- pferdeu gezogene» Leichenwagen gehoben. Der Leichenwagen war mit Jmmortelleulräuzeu, Veilchen und Camelienstränßen »nd einer Sainmerhülle bedeckt, die das kaiserl. Wappen und den kaiserl. Nameuszug, in Silber gesticki, zeigte. Die Kaiserin wohnte der Beisetzuugsseier nicht bei; sie hatte die Nacht im Gebet neben der Leiche zugebracht. Eine Trikolore, von Pariser Handwerkern getragen, erösfnete den Zug. Fast unmittelbar hinter dem Leichenzug schritt der kaiserliche Prinz ganz allein, blaß und traurig, aber gefaßt aussehend. Daun folgten die Prinzen Jorome Napoleon, Luciau Bouaparte, Charles Bouaparte, Joachim und Achille Murat, Herr Nouher, der Herzog von Gramont, Graf Palikao, Marschall Caurobert, die Generale de Failly und Fleury, Mitglieder des kaiserl. Hofstaates, Senatoren, Abgeordnete des Korps Legislatif, und viele andere eminente Bonapartisten, ferner der Lordmayor von London mit den Sheriffs, Lord Na- uelagh, Lord Buckfurst und zahlreiche Deputation Italienischer Offiziere in voller Uniform. In der Prozession schritten ungefähr 500 Personen, sämmtlich entblößten Hauptes. Den Schluß derselben bildete die Equipage des Kaisers und ein König!. Hofwagen, in welchem die Repräsentanten der Königin und des Prinzen von Wales, Oüerkämmerer Viscount Sydney und Lord Sufsield saßen. Die gewaltige Zuschauermenge verhielt sich äußerst ruhig. Die Prinzessinnen der Familie Bouaparte hatten sich vor der Prozession auf einem Privatwagen nach der Kapelle begeben. Die Leichenfeier in der Kirche leitete Pater Goddard unter Assistenz mehrerer Geistlichen. Der Kaiserliche Prinz, der im Betstuhl des Kaisers saß, zeigte sich standhaft, bis der Sarg in die Gruft getragen wurde und die Thären sich hinter demselben schloßeu, worauf er in lautes Schluchzen ausbrach. Unter den lebhaften Akklamationen der Zuschauermenge kehrte er mit dem Prinzen und der Prinzessin Jorome Napoleon nach Camden-House zurück. Als im Lause des Nachmittags der Kaiserl. Prinz sich von den bonapartischeu Anhängern verabschiedete, riefen letztere in enthusiastischer Weise aus: „Es lebe der Kaiser!", ein Ruf, der bis zu der außenbefindlichen Menge drang und von derselben wiederholt wurde. Der Prinz erwiderte: „Der Kaiser ist todt! es lebe Frankreich!"
60,000 skri kende Ar bei ter. Der Strike in Südwales ii^England ist einer der großartigsten, welche die Geschichte von Kapital und Arbeit kennt. Der Gedanke all«in, daß 60,000 Männer, die aus Arbeit angewiesen sind, feiern, daß sie mit ihren Familien einem Elende sich aussetzen, welches der Eintritt von Frost jeden Augenblick noch furchtbarer machen kann, ist an und für sich schon schrecklich genug. Nun kommt noch hinzu, daß der beiweitem größte Theil der Bevölkerung in Südwales wieder auf die Arbeiter angewiesen ist, daß so viel Fleiß und Krast und Kapital brachliegen zu einer Zeit, wo Eisen und Kohlen überall fast Lebensbedürfnisse geworden sind. Und doch mehren sich die Zeichen, daß der Strike ein längerer zu werden droht. Die Besitzer fangen an, die Feuer in den Hochöfen auszulöschen, was sie, da das Auslöschen und Wiederanzünden jedesmal mit 1000 Psd. St. Kosten verknüpft ist, nicht thun würden, wenn eine Wiederaufnahme der Arbeit bald bevorstände. Arbeitgeber wie Arbeiter sind allem Anscheine nach entschlossen, auszuharren, bis die Gegenpartei nachgibt. Und doch herscht in den Arbeiterkreisen bereits furchtbare Roth. Die Arbeitgeber wollen nach wie vor von einem Schiedsgerichte nichts wissen. Sie sind der Meinung,
daß eir binden theil ai
wurde
angeln zog dv legen.
der sto bei Er Herz l das V
Verwa Lebens in eine gewöhi zu ans
war ül den zu meisten blickten um es an mü' betrach !
großen kräftig durch !
und D Gewü! lagen!
abziiwl
Schwe
wenigs
Unglüc
Hand
Mann, Genie statt d: machen
deiner
..Du st die Dt
c
UM mi
nicht st Herzen selben
im Stc gerne ! von de Wahl sagen, Wange getadel Verhäl die Ach
Reginc
Dinges auch in ner, w Blicke
lief ve: Opfer licher < r
den S sich sel
Mein»