stücke nicht mehr in Verkehr gesetzt, sondern an die Staatshanpt- kasse eingeliefert. Wir haben demnach in Bälde eine nene Sil- bermnnze zu erwarten."
Der Gesarnmterlös aus dem zur Spitzeder'schen Gflrnt- masse gehörigen Mobiliar beträgt 30,808 fl. Für ihre verschiedenen Grundstücke hat die Spitzcder nicht weniger als 62 Hypothekglärrbiger; nach den vorliegenden 'Anhaltspunkten werden ihre Wechselschulden 10 Mill ivohl übersteigen.
Der Kaplan Kanreuther, der sängst vom Münchener Erzbischof von hier nach Freysing versetzt wurde (er Halle von der Spitzedcr ein Darlehen von 10,000 fl., natürlich zu einem frommen Zweck, empfangen) ist auf Grund des 13l des Reichs- strasgesetzbuchs zur Vernehmung vor das Bezirksgericht in Wasserburg vvrgeladen, weil er in einer Bauernversammlung, die im Rayon dieses Gerichts statifand, eine Rede hielt, in welcher er u. Ä. behauptete, das deutsche Reich sei auf „Lug und Trug" gebaut
Bayerische Blätter melden, daß Fürst Bismarck in Uebcrein- stimmnng mit der Abberufung des deutschen Geschäftsträgers beim Vatica» von der Münchener Regierung verlange, das; sie ihre» Vertreter beim päpstliche» Stuhle. Grafen Taufskircheu, gleichfalls zurückziehe. Hier will man von einer solchen ,,Forderung" nichts wissen, wenn auch allerdings ertparstt werden mag, das bayerische Cabiuet dem Beispiel der folgen zu
sehen. ' '
Berlin, 6. Jan. Der Gesundheitszustand des Kriegsministers Leonhard flößt" wieder Besorgnisse ein; es macht sich aber auch mehr und m^hr die Ansicht geltend, daß er von man- nichfacheu Schwierigkeikeu ermüdet sei. Der Finauzminiuister Eampba usen hingegen dürfte entschlossen sein, mit seiner Steuer-Reform zu stehen oder zu falle». Unter so bewandlen Umständen sind für das Verbleiben der -sogenannten liberalen Minister im Amte keine dauerhaften Bürgschaften vorhanden.
Berlin, 6 Jan. Eine große Anzahl hiesiger Bürger, welche der Gemeinde der neuen Kirche angehören, hat beim Kultusminister gegen die Amtseutsetzung des Dr. Sydow protestier. In diesem Proteste erklärten dieselben, aus der Gemeinde austreten zu wollen, wenn die Amtsentsetzung ihres ersten Predigers aufrecht erbalteu bliebe. — Die „Nordd. Allg. Ztg." erwidert auf die Erklärung „Czas", wonach Deutschland in Folge der Granront'schen Enthüllungen berechtigt sei, von Oesterreich neue Friedensbürgschaften zu verlangen, daß Deutschland solcher Bürgschaftei' nicht bedürfe; die beste Bürgschaft biete das wohlverstandene Interesse Oesterreich Ungarns, sowie der erfreuliche Umstand, daß der Leiter der Monarchie jenes Interesse wohl verstehe und sich nur durch dieses Interesse bestimmen lasse.
Berlin, 7. Jan. Abgeordnetenhaus. Gegenüber Aeuße- rnngen Lasker's bezüglich der jüngsten Vorgänge im Schoße des Ministeriums erwidert der Minister des Innern: Er könne zwar die Beantwortung dem Kriegsminisier überlassen, wolle aber Folgendes sagen: Fürst Bismrrk habe lediglich Behufs Erleichterung von seiner Arbeitslast das Präsidium micdergelegtderselbe bleibe in dem bisherigen Verhältnisse zu der» Ministerium, woran die formelle Ernennung des Grasen Noou zum Ministerpräsidenten nichts ändere. Das Publicum sei gegen diese Meinung zu schützen, als höre das Ministerium auf, ein Ministerium Bismarck zu sein, dasselbe werde sortsnhren, in des Fürsten Bismarck Geiste zu handeln. Das Haus möge daher das Mißtrauen lasse» und die Maßregeln des Ministeriums nbwarten, die beweisen würden, daß das Ministerium das Gesetz der historischen Entwickelung, die es zu verfolgen der Vergangenheit Preußens und Deutschlands Zuknnsl schuldig sei, im Auge behalten werde. Gegenüber Aeußerungeu Virchoiv's über die Stellung des Grafen Roon zur Kreisorduuug sowie über das Programm des Ministeriums erklärt der Minister des Innern: Graf Roon habe der Kreisordnirng in ihrer letzten Gestalt zugestimmt, sei auch nicht gegen den Pairsschub gewesen. Die Ursache seines Entlasstmgsgesnches war eine rein persönliche, nach deren'Erledigung er im Ministerium verbleibe» konnte. Ein Programm vorzulegen, habe das Ministerium keine Veranlassung, da es bleibe, was es war.
Berlin, 7. Jan. Die „Nordd. Allg. Zig." bringt eine ossicielle Berichtigung des Kriegsiniiiisteriums in Betreff der von den Zeitungen gebrachten Angaben über die Gehaltsbezüge des Grasen Roon. Die Berichtigung sagt, daß Graf Roon weder als Feldmärschall noch als Ministerpräsident irgendwelche Vermehrung seines Diensieinkommens erfährt, sondern nach wie vor das gewöhnliche Ministergehalt bezieht und zu beziehen berechtigt ist.
Essen, 1. Jan. Nach der „Cxeselder Zeitung" sind der Firma Krupp vom 1. Jan. ob vier weitere Gendarmen bewilligt worden. Dieselbe hat nun auf ihrem Etablissement sechs Gendarmen, welche sie natürlich aus eigene Kosten zu unterhalten'hat.
Wiesbaden, 6 Jan. Soeben eingetroffene Depeschen berichten, daß das altberühmte Schloßgebäude total niedergebt'annt ist.
(Aus dem Nensahrsgruß des Jesnitenblattes Germa- nia). „Wer die Geschichte kennt, weiß, daß es unseren Glan- bensbrndern früher noch schlimmer als uns ergangen ist. Darum
nicht verzagt! Der alte Gott lebt noch! Wie thöricht ist doch unsere moderne Heidenwelt, die da glaubt, daß nicht Gott sondern der Mensch der Gebieter der Erde ist! Was vermochte der schwache Mensch bei dem furchtbaren Toben der Elemente, die über und unter der Erde in der letzten Zeit die entsetzlichsten Verheerungen unter ganzen Ländern hervorgerufen haben? Vermag ein Mensch das Leben der Thronfolger im deutschen und russischen Reiche auch nur um einen Taa zu verlängern, wenn Gott es nicht will? Darum saaen wir: W enn Gott mit uns ist, wer kann noch wider uns sein?"
Aus Berlin wiid der.„Presse" telegraphirt: Gemxjndemit- glleder und Verehrer des vom Consistorium abgesetzlen Pastors Sydow haben vorlünstg 50,000 Thaler aufgebracht, hjx die Absetzung dcfiniiiv wird (was der Fall sein soll), eine Dotation für Sydw bilden sollen. (zz Je
Die Berliner „Wochenschrift" meldet : „Das Bundeskanzleramt beabsichtigt ein Verkehr sministerinm zu bilden, welchem das gestimmte deutsche Eisenbahnwesen unterstellt werden würde. Als Chef desselben wird der Reichsposidircktor Stephan genannt."
Es ließ sich erwarten, daß die Stnrmfluth an der Ostsee manche Erscheinungen von Interesse für die Ralui forschung bringen werde. Als höchst merkwürdig verdien! Erwähnung, daß bei einem niedrigen Wasserstcrnde mitten im Hasen von Eckernförde eine große Anzahl von Baninstämmen zum Vorschein gekommen ist, lief unter dem gewöhnlichen Niveau des Wasserspiegels, die man bisher nicht kannte. Die Wurzeln sind nvch vollständig erhalten, das Holz aber ganz morsch. Also mehrere Ellen unter dem jetzigen Meeresspiegel ist früher ein Wald gewesen.
Gegenüber den vielen beschönigenden Darstellungen der letzten Ver- gange -rn'Preußen möge hier eine andere (auS einem Berliner Brief des Nürnb. Korr.) folgen, welche kein Blatt vor den Mund nimmt Ob dieselbe u, allen Einzelheiten genau ist, steht dabin: jedenfalls läßt sich manches daraus lernen. Der erwähnte Berichterstatter schreibt' Der UnterjtaatZserreiär Achenbach rhcitt cs Jedem, der hören will mit "daß larnrrutiche legislatorische Acveiten im Kultusministerium in das Stocken gerathen und serrigc Gesetzentwürfe zurückgelegt sind. Von grnndsätz- trchen Reformen, Trennung der Kirche vom Staare betreffend, ist ganz und gar keine Rede mehr. Nur dis erneu polizeilichen Charakter tragenden Kircheugesetzs bleiben ans der Tagesordnung. Möglich, daß Falk sich als ein Mann von Charakter erweist und Herrn von Roon ersncht, sich aus Wuer Verwandtschaft unter den Hvspredicrern einen Kultusminister zu suchen: möglich aber auch, daß Falk zu temporisiren versucht, obwohl dieß bei der Erregung der Gemüthcr gerade in Betreff kirchcupolitischer Fragen nicht lange angehen dürste. Die Ernennung Roons zum Minisrer- präsidenten ist allerdings eine Niederlage Bismarcks, aber eine Niederlage, au der er selbst zum größten Therl Schuld ist. Die reaktionäre Strömung, welche jetzt auch gegen ihn Oberwasser erhalten bat, war von Brsmaru seit Monaten begrriistrgt worden. Seine kühle, wenn nicht feindliche Stellung zur Krcisordnung hatte dis Herrenhausinebrheit ermutbigt. Man wußte in diesen Kreisen genau, daß Bismarck gelegentlich seiner Anwesenheit bet der Dreikaiserzujammenkuirst den Kollegen Eulenburg nicht einer einzigen Unterredung gewürdigt hatte. Der alte Betow unterhielt die Beziehungen zwischen Barzrn und Kleist-Netzow. Als nun die Zuversicht, mit weicher die Herreuhausmehrhett austrat, Eulenburg. die vanokade gab, sich im Kabiuct des Königs Geltung zu venchaffeu, als dann Noo» und Selchow ihre Entlassung einreichtcn, war es wiederum Bismarck, weicher den König aufforderte, die Entscheidung über die Ent- tassnngsgcsuche bis zu seiner Rückkehr zu vertagen. Bismarck glaubte die Lage zu beherrschen, er fand aber, von Varzin zurückg« kehrt, daß er in seiner Position hei Hofe erheblich eingebüßt. Man »ruß sich vergegenwärtigen, daß er nicht bloß älrere Herrschaften, sondern auch die kron- prinzUchen Kreise dort gegen sich hat. (Non der Kronprinzessin ist bekannt, daß sie eine unüberwindliche Abneigung gegen Bismarck hegt.) Eutenbu-g's Position erwies sich als durchaus fest. Der König ging auf die Staatskanzler-Jdee nicht ein, Bismarck fing sich in den Netzen, die er Eulenburg gestellt. Ec suchte sich herausznwicketn, indem er den Borsitz an Roon nur als an den ältesten Staatsmiiüster übertragen ließ: indessen war enrnrat der Stein in das Rollen gekommen, der König überlegte sich die Sache weiter. Noo» ist ganz der Minister nach dem Sinne des Königs, nach Alter und Lebensanschauung herrscht zwischen Beiden vollständige Ueberernstiinmung. Kurz, der König ernannte aus eigener Initiative und im Gegensatz zu dem vor 10 Tagen abgegebenen Votum des StaatSmiursteriums — welches die Provinzialkorresp. noch eben io logisch hatte deuten müssen — Roon zum Ministerpräsidenten. Seit 184) hat das persönliche Regiment in Preußen keinen größeren Triumph gefeiert. lieber den Parlamentarismus freilich hat man größere Siege gefeiert', hier aber beugt man zugleich das Ministerium und darin einen Bismarck dem königlichen Witte». Die Hofireise freuen sich? daß die „„Souveränitätsgelüste"" Bismarck's wieder einmal abgekühlt sind."
In einem „die Unklarheit der Lage" überschriekreiren Artikel kommt die Nal.'Z. u. a. auf den eigenthümlichen Umstand zu reden, daß cs in Preußen nunmehr zwei Kriegs mini st er gibt, da Kameke bekanntlich zum Staatsmiiüster und „zweiten Chef der Armecverwaltuirg" ernannt worden ist. Sie sagt: „Unerbittlich und überall heißt Chef so viel wie Erster; und ein zweiter Chef wäre sonach soviel wie zweiter Erster. Und keineswegs hastet die Unklarheit nur am Ansdruck, sondern nicht weniger auch an der Sache. Soll Graf Roon, während er nicht mehr Kriegsminister sein kann, dennoch fortfahren, Kricgsminister zu heißen; und soll neben ihm ein anderer General die Arbeit verrichten, so hat das in der gesammien preuß. Staatsverwaltung nicht seinesgleichen. Das Herkommen und das heutige Staatsrecht in Preußen wissen nichts von zwei Ministern in einem Geschäftskreise; ja es ist eine wohl anfzuwerfende und einer näheren Prüfung würdige Frage, ob es wirklich angehe, daß beliebig viele Minister ernannt werden? Jedermann fühlt sogleich, daß ein ^ e
höchst gesäh vorgehen, wie auch i lichkeit der haben rvürl Zu t fcnen Jahv Laoaströme neue,' gescl von dem E der, aus r nicht den g Bevölkern» gedenken ke verwüstend fallen wie zigen Dort! Personen a Krankheit i die in einst wird irnmei Wiederkoni! merkwürdig zwar etwa- bald kräftic Canalisatio Vielen als neuen Fieb neue Kran Pflanze zu S tr daß es. De zu überschr Bedingung National«« W i e bester Ouel Die Beranl indem Serl dessen Nack bei Mich o Die
und die zu wohnerzahl Die
breite Scha den Fremdl „Grand H: Salon mit 12 Gulder Ausstellung Die
vom Postdc Die ! das deutsche der Repnbli scheint in n aus Berlin, nähme von lassen keine ist natürlich selbe Wirkt Par No.chefort 5 Orne cinae Par neu, Maat gebildetes E vorzustreckei der Maas Par seine Salor Hrn. Thier Personen gl Ausnahme liche Minist
Die vere sich zur Bes düng des- Kirche vere Berathnng sterzeichiiuw . i.Soi