Altenstaig.

Mein gut sortirtes

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bringe ich dem hiesigen und auswärtigen Publikum in empfehlende Erinnerung.

Ehr. B urghard

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Altenstaig.

Hier eine Nätherin näht hübsch und fein; Nur macht sie von 10fl, Ellen die Hem­den viel zu klein;

Es ist zwar nur ein kleiner Mann,

Sonst würd' es ein'n nicht wundern.

Wo ist der Ueberbleibsel zum Flicken? Mei Ma hota an Brust und Kraga; Weiter braucht ma net zu saga.

Ma woaßt 's no schau.

Frucht-Pi eijr.

Calw, 12. Novell lber 1870.

fi - kr fl. kr. fl. kr.

Dinkel. 5 15 5 2 4 54

Hatzer.. 5 48 4 50 4 86

Kernen. 0 57 6 30 6 27

Freuden st adt, 5. TNovember 1870.

,fl kr. fl. kr. fl. kr:

Haber.»5 4 48 4 36

Waizen . 6 15

Roggen . . . - 5 15

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s) mit unveränderlichen K urs:

Württ. Dukaten.5 fl. 45 kr.

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Preuß. Pistolen.9 fl. 44 kr.

Friedrichsd'or . . . . 9 fl. 57 kr

20-Frankenstücke.9 fl. 29 kr.

Stuttg art, den 15. November 1870.

L>»i»k kurier <)»ur»

am 9. November 1870.

Pistolen.9 fl. 45 - kr.

Pr. Friedrichsd'or . . 9 fl. o910

Holl. lO-fl.-St. ... 9 fl. 54-50 kr.

20-Francs-Stücke ... 9 fl. 3334 kr.

Dollars in Gold... 2 il. 27 28 kr.

iv-orro.

17. November: Wer die Kiesel säet, kann keine Diamanten ernten.

18. Führen Narren das Wort, schweiget der Weise dazu.

? a g e s - N c u i g k e i t e n.

Kriegsschauplatz.

Von der Seine den 7. Nov. Seit gestern machen die Priester in den nicht verlassenen Dörfern die Runde in allen Häuser» und rnfen zum energischsten Widerstand auf, da der Sieg der guten Sache unfehlbar sei. Die Geistlichen erzählen von bevorstehenden großartigen Ausfällen, durch welche man die Deutschen niederwerfen werde, und vertheilen gedruckte abenteuer­liche Berichte über die letzte Affaire vor Paris, in welcher die preuß. Garde vollständig massacrirt worden sei. Paris werde Frankreich retten, versichern die Priester, wenn die Städte und Dörfer der umliegenden Departements zu Hülfe kämen, wenn sie die Deutschen in ihren Kantonnements überfielen und uieder- machten.

Nach eingelaufener offizieller Mittheilung ist die Württemberg. Felddivision mit dem 10. Nov. in der Cernirung vor Paris mit Beibehaltung der bisher innegehabten Stellung unter das Generalkommando des 2. Armeekorps (Pommern), General der Infanterie v. Franseky, gestellt worden. (S. M )

Von der Feldwache vor Paris , 10. Nov. Die Deserteure meh­ren sich von Tag zu Tag. Jüngst kamen deren 4, die theils bei St. Cloud, theils bei Ioinville im Bivouak lagen. Der Eine, ein Etsäßer, sagte, weil sie nichts mehr zu essen bekommen, gehe es drunter und drüber. Fbre andern Kameraden wären alle schon längst gekommen, wenn sie nicht befürchteten, das; man aus sie schieße. Da er aber ,,holt a gar kuraschirter Kerli sei," so sei er durchgegangen und jetzt sehr froh, daß er bei uns sei, da er ja doch bald deutsch werden müsse. Er sagte auch aus, daß gestern ein Ausfall gegen die Württemberger beabsichtigt gewesen sei, der wohleingetretener Hindernisse" wegen nicht zur Aus­führung gekommen ist. Auffallend ist es, daß man in Paris den Ab­marsch der Mecklenburger gekannt hat, was das Vorhandensein einer fortwährenden Verbindung mit Außen beweist. Wenn aber die Fran­zosen gekommen wären, so hätten wir sie dennoch mit blutigen Köpfen heimgeschickt. Vorgestern kamen 40 Offiziere an unsere Vorposten her­an, mit weißen Tüchern winkend. Unsere Posten gaben deßhalb kein Feuer und so schmeichelten sie sich bis an die Vorpostenlinie heran. Hier wurden sie aber gestellt und es ging Meldung an den Feldwachkomman­danten, dem sic sagten, ob er denn nicht wisse, daß Waffenstillstand sei. Sie beabsichtigten ihre deutschen Kameraden zu besuchen. Einer darunter sprach deutsch und er wie seine Begleiter drückten ihre Verwunderung aus, daß die Deutschen sich so bequem hier eingerichtet haben. Aus Allem leuchtete hervor, daß sie gerne sich gefangen gegeben hätten, wenn nur die Schande nicht zu groß wäre.Zu essen bekommen wir wenig, sagten sie: denn die Soldaten, die furchtbar Hunger haben, nehmen uns Alles vor der Nase weg; machen können wir nichts dagegen, denn sonst schlagen sie uns noch dazu." Ta von Waffenstillstand nichts bekannt war, wurde ihnen begreiflicherweise bedeutet, augenblicklich umzukehren, widrigenfalls Feuer auf sie gegeben würde. Der Etsäßer erwiderte:Zu Befehl", oderwie der Herr befehlen", worauf der Haufe sich zurück­zog, nicht ohne einen wehmüthigen Blick auf den Dampf aus einer Kar­toffelschüssel zu werfen. (St.-A.)

Die französischen Berichte über die Gefechte bei Orleans lauten: 1) Tours, 11. Nov. Ein Telegramm vom 11. Nov. ans Orleans meldet: Gestern den ganzen Tag wurde in der Gegend von Coulmiers geschlagen. Die Operation der franzö­sischen Armee ist vollständig gelungen. Der General Palliöre hat Chevilly, 15 Kilometer nordwärts von Orleans besetzt. Wir haben 600 Preußen mit Waffen und Gepäck und zwei Kanonen gefangen genommen. Man zählt auf 1200 Preußen, die vor Ende des Tages gefangen sein werden. Wir haben Orleans besetzt. 2) Tours, 11. Nov. An das Ministerium. Die Ar­mee der Loire unter dem Befehl von Aurelles de Palladine hat sich gestern nach einem zweitägigen Kampfe der Stadt Orleans bemächtigt. Unsere Verluste an Todten und Verwundeten errei­chen nicht 2000, diejenigen des Feindes sind bedeutender. Wir

haben mehr als 1000 Gefangene gemacht, ihre Zahl mehrt sich

immer noch. Wir haben 2 Kanonen von preußischem Muster, mehr als 10 mit Munition beladene und bespannte Caissons, eine große Zahl Fourgons und Wagen mit Proviant genommen. Der Hauptkampf konzentrirte sich um Coulmiers am 9. November. Der Schwung unserer Truppen war trotz des schlechten Wetters merkwürdig. Der Kommandant erließ folgenden Tagesbefehl: Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Loire-Armee k Der gestrige Tag war ein für unsere Waffen glücklicher. Alle Posi­tionen wurden genommen. Der Feind ist auf dem Rückzug. Die Regierung, durch mich von Euerer Haltung unterrichtet, beauf­tragt mich, Euch ihren Dank auszusprechen. Ich thue es mit einem Gefühl des Glücks mitten im Unglück. Frankreich hat die Augen auf Euch und zählt auf Euern Math. Machen wir alle Anstrengungen, damit diese Hoffnung nicht getäuscht werde. Im großen Hauptquartier, den 10. Nov. Der Oberkommandant : Aurelles.

(Offiziell.) Versailles, 12. Nov. Im Gefechte des Generals v. d. Tann vom 9. Nov. wurden sämmtliche Angriffe des Feindes mit großen Verlusten für denselben zurückgewiesen, und erst hierauf der Abmarsch angetreten. Am 10. Mittags ver­irrte sich eine Abtheilung der bayerischen Munitionsreserve, bei welcher sich 2 Reservegeschütze befanden, und fiel in die Hände des Feindes. Am 12. Nov. sind keine Bewegungen der Loire- Armee gemeldet. Auch vor Paris ist nichts vorgefallen.

Brüssel, 12. Nov. Während Gambetta Siegestelegramme hieher sendet, veröffentlicht gleichzeitig die Jndependance einen Bericht aus Tours vom 10. Nov. Abends, wonach dort beim Volke die größte Besorgniß herrsche, daß der Prinz-Marschall die Loire-Armee zu umgehen und in Verbindung mit dem zurück­weichenden Tann'schen Corps einzuschließen beabsichtige. (N.-Z.)

Offiziell: Versailles, 13. Nov. v. d. Tann meldet, daß sein Verlust am 9. November 42 Offiziere und 667 Mann an Todten und Verwundeten beträgt. Der Feind gibt in offizieller Nachricht seinen Verlust auf 2000 Mann an.

Les Errues vor Belfort, 13. Nov. L'Jsle sur le Doubs und Clerval wurden nach kleinen Gefechten am 12. November besetzt. Die Mobilgarden sind nach Süden abgezogen: die unterminirte Brücke wurde entladen. Von Franktireurs nichts zu sehen. Seit zwei Tagen Schnee. (Beide Orte liegen am Doubs, zwischen Montboliard und Besanxon; der erste hat 2000 Einw., der zweite unweit Beaume les Dames gelegene 1400 Einwohner.)

Thionville wird seit Samstag bombardirt, die Stadt brennt.

Die Regierung in Tours läßt in ihren Blättern folgende Depesche vom 4. Nov. verbreiten:Symptome des Widerstandes geben sich in der ganzen Region (von Orleans) kund. Zu Reims, Epernay, Chalons, Saint Menehould finden täglich Zusammen­stöße statt. Mehrere Kantone haben sich offen geweigert, sich die Requisitionen an Geld und Lebensmitteln gefallen zu lassen. Ohne die Furcht vor der Ankunft der deutschen Armee, welche sich vor Metz befindet, würde plötzlich ein allgemeiner Aufstand stattfiuden; der preußischen Armee vor Paris fehlt es an Le­bensmitteln. Die deutschen Soldaten beklagen sich bitter über nicht zureichende Nahrung. Die Rinderpest ist der deutschen Armee überall hin gefolgt."

Dem Journal de Toulouse zufolge geht in Westfrankreich das Gerücht, Keratry's Armeekorps, einmal organisirt (wann denn?), werde sich in Brest einschiffen und den Krieg in's Herz von Deutschland tragen!

Der A. Z. schreibt man aus Versailles den 8. Nov.: Die deutschen Fürsten sind alle feierlich hieher geladen, der von Baden ist bereits gestern Abend mit zahlreichem Gefolge eilige.