Alois Radler K Comp.
Mechanische Flachs-, Hanf- L Abwerg-Spinnerei L Leinen-Weberei
I»» (Königreich Bayern).
Hierdurch erlauben wir uns die ergebene Anzeige, daß wir
Herrn in Nagold
bevollmächtigt haben, für unsere schon seit mehreren Zähren bestehende
Lkinen-Spinn- ä- Weberei
rohen Flachs, Hanf und Abwrrg zum Spinnen und Weden in Empfang zu nehmen und bei Ablieferung der Garne oder Gewebe, den Spin «lohn mit 4 kr. für den deutschen Landschneller und den Weblohn, je nach Feinheit und Breite des Tuches, billigst berechnet, nebst der darauf ruhenden Fracht zu erheben.
Mit Spinnmaschinen und Wedstühlen der anerkannt besten Eonslruktion versehen, sind wir im Stande, vorzüglich egales und festes Garn und Gewebe zu liefern und sichern ebenso promte als reelle Bedienung zu.
Achtungsvollst
Alois Müler k Comp.
._ _Weiler im Allgäu (Bayern).
Dampfmosterei-Empsehlung.
Verehr!. HH. Wirthen und Oekonomen, welche größeren Bedarf an Most haben Und ih, en Obstbedarf in Stuttgart kaufen, empfehle ich meine seit 4 Zähren bestehende ^ Dampsmosterei zur gef. Benützung. j
Die größten Quantitäten können bei Vorausbestellung in sehr kurzer Zeit (ca. i 30 Sack in 2—3 (stunden) gut gemahlen und vollständig gepreßt werden. !
Der Sack Obst kostet fertig zu mosten 18 kr., und hat der Eigenthümer nur für > Bei- und Wegschaffen von Obst und Most zu sorgen. .
Auf Verlangen wird auch Letzteres von meinem Personal besorgt. !
IWf" Muster von gepreßten Träbern sind bei der Redaktion dieses Blattes an- ^ zusehen. !
Die Art der Behandlung ermöglicht, daß nahezu alles Nutzbare den Träbern ! nbgewonnen wird und lehrt die 4jährige Erfahrung, daß an derselben nichts zu wün- i scheu übrig bleibt. !
' Achtungsvollst
Nagold. '
Neue holländische Häringe,
sind wieder cingctroffen bei
W. Heitler.
. _ am Postplatz ._
Nagold.
Ein Mädchen
von 18 bis 20 Jahren, welches in der Haushaltung und im Feldgeschäft etwas
versteht, findet bis Martini eine Stelle wo? sagt die
Redaktion.
Num '
Knecht-Gesuch.
Ern tüchtiger Fahrknecht findet sogleich einen Platz; wo? sagt die
_Redaktion.
Nagold. '
Auf nächst Martini wird eine tüchtige
Stattmagd
gegen guten Lohn gesucht;'wo? sagt die Redaktion d. Bl.
Ls. w. LKers'j'tlier Fenchel-Honig-Extraet,
das vernünftigste Mittel gegen katarrhalische Beschwerden, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Kurzathmigkeit, ganz besonders aber für Kinder bei katarrhalischen oder entzündlichen Zuständen des Halses und der Brust, Keuch- und Krampfhusten rc. Jede Flasche trägt Siegel, Facsimile und die im Glase eingebrannte Firma seines Erfinders und Fabrikanten L. W. Egcrs in Breslau. Die Anerkennungen zählen nach Tausenden.
8 Schon im Jahre 1862 hatten Se.
N Mnj. der glorreiche
Äönig MIKsIm von Preußen
die Gnade, denselben während eines katarrhalischen Unwohlseins Allcrhuld- reichst entgegenzunehmen und dem Erfinder den Allerhöchsten Dank aussprechen zu lassen. Es wäre überflüssig, dieses herrliche Mittel zu an- noncircn, wenn nicht so viele Nachahmungen auf die Täuschung des Publikums spekulirten. Die alleinige Verkaufstelle ist nur bei Gottlob Knödel in Nagold.
Motto.
13. Oktober: Wer von der Zeit zu viel hofft, versäumt dis Gegenwart.
14. „ Biele Wünsche sind das Gral, der Zusriedenheit.
Unglück bessert.
T a g e s - N r u i g i e i t e n.
Kriegsschauplatz.
Versailles, 30. Sept. Alltäglich läßt die Regierung der Londesvertheidigung einen Luftballon abgehen, welcher ihre Beschlüsse und Anordnungen dem Lande überbringen soll, und vom Ottwind getrieben bewegt sich derselbe rasch gegen Westen. Der Feldielegraph signalisirt auf der Stelle sein Erscheinen den deutschen MiUlärstaiionen, und sofort gehen die-Reiterpatrouillen in der Nicht»,ig des Windes ab, um den Ballon, falls er zu früh herunter kommen sollte, zu sangen. Zwei Mal ist dieß bereits gelungen und die ganze Korrespondenz der Pariser Regierung uns in die Hände gefallen.
Versailles, 30. Sept. Die Besetzung der Stadt Rambouillet hinter Versailles mit den großen kaiserl. Schäfereien kann vls eine wahre Wohlthat für das Heer bezeichnet werden, welches seit einer Woche vornämlich von Hammelbraten und Hammel- koteletles lebt; zu Hunderten und aber Hundcrleu werden die Wollträgcr hier eingetrieben. Zur Beruhigung der Landwirthe kann ich jedoch mittheilcn, daß die berühmten Merinoschafe von Rambouillet um ihrer edlen Vließe willen von dem Loose, unsere Soldaten zu erquicken, verschont bleiben. — In den hiesigen Magazinen hat die Armee ganz unerschöpfliche Vorräthe an Hafer, Heu und Stroh vorgefunden, welche der Kavallerie und Artillerie sehr zu gut kommen. Die französ. Regierung hätte wahrhaftig Zeit genug gehabt, diese Vorräthe in Sicherheit zu bringen, aber an Fürsorge hat es die republikanische Verwaltung ebenso gut fehlen lassen, wie die Napoleonische.
Chamsigny, 2. Okt. (Aus dem Feldbriefe eines Württem- bergers). Seit dem 19. Sept. liegen wir vor Paris und haben uns nun Baracken gebaut, die wir ganz komfortabel entrichten, indem wir alles ans den verlassenen Ortschaften und Villen herbeischleppen: znrückgelassene Bcttstücke, Möbel, selbst Kleidungsstücke und Küchengeräthe. Da die anstrengenden Märsche anfge-
hört haben, so erfreuen wir uns jetzt einer behaglichen Ruhe, die selbst durch die in der Nähe einschlagenden Granaten nicht sonderlich gestört wird. Wir haben ziemliche Quantitäten Wein aufgesundeu und lassen ihn uns nach den überstandenen Strapazen und Entbehrungen doppelt schmecken ; auch das schöne französische Tafelobst und die köstlichen Trauben munden uns vortrefflich. Am meisten aber trug zur Erhöhung unserer Stimmung eine reiche Sendung aus der lieben Heimath bei, die so recht zur gelegenen Stunde eintraf. Unter den verschiedenen Liebesgaben war namentlich auch eine Parthie des Scherer'schen Soldatenbüchleins („Deutsche Kriegs- und Vaterlandslieder") hoch willkommen. (B.-Z.)
Von der Feldwache an der Marne, 5. Okt. Mit warmen Kleidungsstücke», Flanellbinden u. dgl. sind wir gut versehen, was aber wieder zu fehlen anfängt, sind Cigarren. Selbst an Lichtern leiden wir Mangel, was an den immer länger werdenden Abenden schwer empfunden wird; da auch keine Zündhölzchen zu haben sind, so müssen wir mit diesem Artikel ebenfalls sehr haushälterisch umgehen. Obgleich dem Obst und den Trauben so stark zugesetzt wurde, daß nächstens hier herum alles aufge- zehrr sein wird, ist der Gesundheitszustand der Mannschaft im Allgemeinen ganz gut, wozu namentlich der Genuß des herrlichen Weins viel beiträgt, der aber auch bald zu Ende gehen wird; doch waren wir so glücklich, erst kürzlich in einer verlassenen Villa außer 200 Flaschen Chablis, St. Julien, Bordeaux u. s. w., ein Fätzchen Cognac aufzufinden, was aber zur Erhaltung unserer Gesundheit sogleich annektirt wurde. (B.-Z.)
Straßburg, 7. Oktbr. Wie verlautet, sind hier außer 1070 Geschützen u. A. 12,000 Chassepotgewehre, 6000 Zentner Munition und 50 Eisenbahn-Lokomotiven gefunden worden.
General v. Werder hat den Straßburger Armen 50 Ochsen geschenkt und mit Vertheilung der in den bombenfesten Kellern des Präfekturgebäudes aufgefundenen Vorräthe begonnen; zunächst sind 800 Säcke Reis den Bedürftigen überliefert worden. — Nach genaueren Erhebungen sind über 400 Häuser abgebrannt, 8—10,000 Menschen obdachlos, nicht weniger als 1700 Civilpersonen getödtet oder verwundet worden. Der Verlust au liegendem und fahrendem Gut wird an 180 Mill. Fr. geschätzt.