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viele Städte wohl unterlasse», sich hiesür zu echausfircn, so auch die hiesige Stadt, indem wir diesen Genuß dem bearbeiteten Land« Volk gerne überlassen wollen. (N.-Z.)
Rottweil, 12. Febr. Henke ist eine mit sehr zahlreichen Unterschriften versehene Eingabe für Abschaffung der Todesstrafe an die Kammer abgcgangen. Wer, wie die Einwohner unserer Stadt, in wenigen Jahren 7 Vernrlheilie auf dem Schaf- fot ende» sah, darunter einen, welchem selbst im letzten Angen, blick nicht das Bckenntniß der Schuld über die Lippen trat, und innerhalb 30 Minuten 4 dem Jünglingsalter noch nicht Entwachsene, welche durch Verführung Aelrerer dem Henkerbeil anhcim- fiele», dem bleibt nur der Wunsch übrig, alle Anhänger der Todesstrafe möchten einen solchen erschütternden Akt mitansehen, und sie werden von ihrer Ansicht adkommen. (S. M.)
Stuttgart, 14. Febr. Die hiesige öffentliche Bib- liothek feierte am 11. Febr. — dem Geburtstag dcS Herzogs Carl — das 100jährige Jubiläum ihrer Stiftung durch diesen der Knust und Wissenschaft zugekhanen Fürsten. -- Hoffman» ist eingeliefert und mit ihm wurden noch 15.000 fl. als Rest von der' französische» Behörde eingchändigt. Indessen ist vor wenigen Tagen schon wieder der Fall vorgekommen, daß ein junger Post- gehilfe in der nächsten Umgebung von hier über der Veruntreuung betreten und verhaftet wurde. Wie lange dürfte es noch auste- > hen, bis aus falschen Sparsamkeitsgründen die Staatskasse vor solchen Eingriffen geschützt wird?
Stuttgart, 14. Febr. So armselig wie heute waren die politischen Verhältnisse noch selten. Es ist auch nirgends ein Schritt zu sehen, nirgends eine energische That, „nd wäre cS anch nur eine That in Worten. Deutschland geht in dieser Halbheit und Zerrerei voran; die preußische Fortschrittspartei temporisirt viel zu sehr. In Ocstreich läuft Müllers Gaul wie zuvor im alten Kreise herum. In Italien riechts nach gemüthlichcr Auar- chie. ES ist der Sumpf, ans den, wir tanzen, der Nichts als Irrwische hervorbringt. Nur ein Buch macht Aussehen, ein kaiserliches Buch, bezeichnend für eine Zeit, die nur lesen, nicht Handel», nur alte fremde Gedanke» aufnehmcu, nicht neue, eigene producirc» kann. Auch dieses Buch kommt aber nur in die Mode, um die lödlliche Langweile zu paralysircn, die man schließlich durch Theater, Bälle," Redonleu, Spielen zu verscheuchen sucht.
(Schw. Volksz.)
München, 10. Febr. Vor einigen Tagen wurden beim hiesigen Schwurgericht unter großem Andrange des Publikums zwei Vcamtenlöchter wegen Diebstahls zu tangerer FcstuiigSstrafe vcrurlhcilk, weil sie einer Verwandle» im Lause der letzten Monate nach »nd nach mehrere lausend Gulden gestohlen hatten. Während der ganzen Untersuchung und in öffentlicher Lerhand- lniig blieben dieselben thräncnden Auges daraus stehe», daß sie die gestohlenen Gelder für ihre allerdings außerordentlich luxuriöse Putz- und Lebsuchl völlig verbraucht hakten. Und Loch waren diese Belhencriiugen nichts als Lügen! Demi schon gestern ist es unserer Dctectivpolizei in der Person dcS rührigen Kommissärs Keischer gelungen, im Nymphcnhnrger Schloßgartcn einen Theil der entwendeten Gelder zn finden, indem dort unter einem Baum die beiden Mädchen die Summe von 1500 Gulden in einer blechernen Schachtel vergraben hatten. — Weiter ist es gestern den hiesigen Sicherheitsorganen geglückt, einen Gauner zn ergreife», der innerhalb dreier Wochen in nicht weniger als achtzehn verschiedenen Wohnungen sich ejngcmiethct, in jeder derselben einmal übernachtet, und überall Kisien, Schränke oder die Betten auSgeleert halte.
Berlin, 10. Febr. Zeidler's Korrespondenz sagt, der Graf von Karachi habe nur Auftrag, in Berlin die Nothwcn. digkeit einer baldigen Einigung zwischen dem östreichisckcn und dem preußische» Kabinet über das Schicksal der Hcrzoglhümcr vorzusteüe». Oestreich könne ernstlich nicht ans eine provisorische Regentschaft des Erbprinzen von Angusienbnrg znrückkommen. Im vreußischen Ministerium sei jetzt die Berathung über die Art der Wahrung der Interessen Preußens beendigt. Aber in Betreff der definitiven Organisation der Hcrzoglhümcr fehle eS an staatsrechtlichen Vorarbeiten, die erst mit dem Gutachten der Kron- syndici vorhanden sein würden. Weiter bemerkte die Korrespondenz: Die Vorarbeiten für Herstellung des Nvrdostsee-EaiialS seien vollendet; ihr Resultat werde bald durch eine Druckschrift veröffentlicht werden. Ferner: Die Rückkehr des Hrn. v. Ahle-
seldt sei weder verlangt, noch erwartet worden; die Regierung habe mit einem Prätendenten, der nur eine Privatperson sei, nichts zn verhandeln und adzuschließen.
Turin. Am 8. Febr. Abends trafen auf der Piazza Carig- »a»o 500 mit Stöcken bewaffnete Weiber, brodloS gewordene Arbeiterinnen der kgl. Tabaksabrik eilt und schriee»: „Nieder mit dem Ministerium! Nieder mit dem Parlament! Brod! Brodl Wir haben Kinder!"
Paris, 11. Febr. Der Cassationshof hat die von den Dreizehn, welche in der Wahlversammlniigssache z« 500 FrcS. Geldstrafe verurthcilt wurde», erhobene Nichtigkeitsbeschwerde verworfen.
Im Vett des MayenneflnsseS zu St. Leonard in Frankreich ist eine große Menge anliker Münzen, mehr als 10,000 Stück, aufgcsnndcn worbe». Tie meisten derselben stammen aus der Regierungszcil der römischen Kaiser AugustuS, Ttbcrins, Claudius und Nero. Man erklärt sich das Vorhandensein der Münzen aus dem Umstande, daß am Fundort eine schwer zu passircnd« Furt sich befand und die Reisenden beim Durchwaten derselbe» ax voto. ein Geldstück ins Wasser zn werfen pflegten.
Petersburg, 12. Febr. Die heutige „Deutsche Petersburger Zeitung" widerlegt das Gerücht von einer französisch-rus- ! fischen moralischen Unterstützung der deutschen Mittelstaatcn und sagt: Btidec Interessen sürDeutschland seien verschieden. Deutschland sei für Frankreich eine Drohung und für Rußland eine Schutzmaucr. Die Einigkeit Dentschlenbs sei für Rußland von ! Vortheil, während Zwietracht in Deutschland für Rußland von ! Gefahr sei.
Georg.
(Fortsetzung.)
Bei diesen Worten zog nufer Held daS Schreiben aus der Tasche, welches er von dem jungen Mann empfangen hatte.
„Diesen Brief?" sagte Susanne, indem sich ihre zitternde Hand »ach demselben ansstrcckte, „sprecht, was ist mit ihm!"
„Es handelt sich um seine Besorgung nach Altona, an einen Herrn, welcher sich dort im „lustigen Dragoner" verborgen hält. Georg meinte, eS binge Tod und Lebe» davon ab und Du würdest vielleicht ans Liebe zn ihm den Muth haben. Dich damit ans de» Weg zu machen."
„Gebt her," rief das junge Mädchen, indem es das Schreiben an sich riß, „gebt her, er soll sich an mir nicht getäuscht haben! — Morgen mit dem Frühesten breche ich auf, und Gott wird mich ans diesem Gange beschützen."
„Aber sei vorsichtig," sagte Meister Stich, der seine Lüge schon zu bereuen begann, als er an die Gefahren dachte, welchen sich das edle, hochherzige Mädchen bei der lleberiiahme einer selchen Botschaft aussetzte, „vor Allem zeige keine Furcht und hörst Du, sollten die Donancn oder die Gensdarmei! sich einen Scherz mit Dir erlauben, so nimm ihn geduldig hi», das wird jeden Verdacht von Dir ablenken."
„Seid unbesorgt," antwortete Susanne, welche nicht ahnte, daß die eigene Feigheit ihres prahlsüchtigen Verwandten ihr hier eine Falle stellte, „ich werde mich mit Klugheit benehmen."
„Jedenfalls brich morgen nicht eher aus, bis Du mich vor- her noch gesprochen hast," rief Stich der Davoneileiidcn nach, denn sein Gewissen war von Neuem erwacht.
„lieber Nacht kommt guter Rath," sagte er, als er sich allein befand und die Nachtmütze über die Ohren zog, „ich will cs mir nochmals überlegen, und am Ende ist cs doch besser, wenn ich dem Georg den Brief zurückgebe."
Inzwischen befand sich Susanne längst unterwegs und wandelte guten Muthes dem Millenthore zn, als der Meister beim Kaffectisch erschien, um sich die gewöhnliche Strafpredigt voi; seiner Ehehälfte halten zu lassen. Wie die erste Lüge in der Regel die zweite nach sich zieht, so längnete auch jetzt Meister Stich hartnäckig, über die Ursachen von Susannens früher Entfernung ans dem Hause irgendwie Kenntniß zu haben, und obgleich die verständige Meisterin dabei bedeirklich den Kopf schüttelte, so mußte sie sich doch vorläufig hiermit zufrieden geben.
Von Angst und zugleich von Eifer für ihren Geliebten beseelt, beschleunigte das junge Mädchen seine Schritte und wollte eben das Thor passircn, als sich einer der dort postirten Gens- darmcn nach ihr umwendete. Susanne erblaßte, während ClaS