Amts - und Intelligenzblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.
/V/'. A
Dien st a g den 3 . I a n u a r
Dieses Blatt erscheint wöchentlich 3 Mal, und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Ab onne mcntspreis in Nagold halbjährlich '4 kr, im Bezirke Nagold sammt Postznschlag l fl, 8 kr., im übrigen Theil unseres Landes l fl. 21 kr. — Einrückungs-Gebühr: die drei- ' gespaltene Zeile ans gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmaligem Einrncken 2 kr., bei mehrmaligem Einrücken je 1>/- kr.
Gimß Gott!
Au dm Leser des Gesellschafters Mt neuen Lahr.
„Grus; Gott!" das fei der Neujahrsgruß, Den ick dir beut will geben,
Er tön' am Anfang, tön' am Schluß jfert durch dein ganzes Leben! zicin Gruß auf Erden ist so schön,
Lo lieb wie dieser eine.
Dock mußt du mich auch recht verstehn Und hören, wie ich's meine.
mgel
n, Tie Zeit ist ernst in jeder Art. mro. wirv nicht an Sorgen fehlen,
. Tie auch im künstgen Jahre hart 12 Tich und die deinen quälen, n, „Grüß Gott!" das sei dein Losungswort! .Ikhl's, welch ein Trost drin liege, oo M reißt dich allgewaltig fort 138 fTnrch Kreuz und Leid zum Siege.
- - .128 Macht Kummer deine Wangen bleich, steuerten Sitzt Noth bei dir zu Gaste,
Bericht 47 ßuch zwingend, daß mit dir Zugleich ^ ' Dein Weib und Kind auch faste,
- - . 12 v) grüß' dich Gott, denk nur an ihn!
- - - 41 Denn fühlst dn's, wie er grüßet,
Dann wird, was dir so traurig schien.
Im Gottvertrann versüßet.
ÄtM etwa gar der Sünde Netz Dich immer mehr umgarnen,
Weichst du vom göttlichen Gesetz,
Laß meinen Gruß dich warnen!
Gar mancher wäre umgekehrt,
Ter völlig ging zu Schanden,
Hätt' er aufs Wort: ,,Grüß Gott" gehört lind hätt' er'Z wohl verstanden.
Wenn Lug und Trug und falscher Eid -stlm Vortheilswillen iocken,
/ //. Auf ein „Grüß Gott" zu rechter Zeit
Bleibt dir die Zunge stocken.' ,
-- Und willst du je der Unschuld Glück Zn wilder Lust verführen,
Ein stumm „Grüß Gott" aus reinem Blick Wird deine Selbstsucht rühren-
... 48 ... «0
ng über - - .122
lg eines elsgesetz 115 engesell-
.. 22
> Gott will die Menschenkinder froh,
Drum schuf er ja die Fr uoen,
; Doch nimmer will er, daß tie roh l Und trag die Zeit vergeuden.
! Auch dem Genuß gehört ein Ziel, l Wer, was er braucht, verschwendet, s Beim Zechtisch oder Würfelspiel, s Hat niemals gut geendet.
i Dem Gottcskind ists eine Schand',
So tief hinab zu sinken,
: Und wär's auf Stunden, den Verstand i Im Taumel zu vertrinken.
!- Genieße fröhlich den Genuß,
I Den dir Las Glück beschwerte,
! Doch so, daß ihn ei» Gottesgrnß j Nicht störte, sondern mehrte, j Mit hciterm Sinn und frohem Murh, j In seinen Wünschen mäßig,
! Im Willen fest, von Herzen gut,
> Die Hände niemals lässig,
! Und ein „Grüß Gott" in treuer Brust ! Schon in des Morgens Frühe,
! Dann wird die Arbeit selbst zur Luft Und Segen folgt der Mühe.
Erwirb mit Fleiß dir Brod und Trank,
Dem Kind die weiche Semmel,
Du Schreiner a» der Hobelbank,
Du Schuster auf dev! Schemmcl,
Du Bäcker an dem Ofenschiot,
Du Schmied an deiner Esse,
Gott ehrt den Fleiß! Drum ruft: „Grüß Gott!' Daß keiner das vergesse.
Wer Gottes Ruf nur recht versteht,
Wird stets ihn hören müssen.
Ja wo er stobt und wo er gebt,
Ertönt ihm Gottes Grüße».
Wie viel „Grüß Gott!" in sei'gern Glück Beut ihm des Weibes Lieben,
Auch in des Kindes reinem Blick Steht manch „Grüß Gott!" geschrieben.
§ „Grüß Gott" so ruft der Sonnenstrahl,
! „Grüß Golk" ruft Tbau und Regen,
! Aus jeder Blüthe tönt im Thal ! Dir ein „Grüß Gott!" entgegen, i Die Lerche wirbelnd in der Luft,
> Das Fischlcin tief im Grunde,
j Das Thier im Walde — Alles ruft:
! „Grüß Gott" mit Einem Munde.
! Doch wenn dein nnanfmerksam Herz Sich blind und taub verschließet,
Was nützt es, ob auch allerwärts Gott dir cntgegengrüßet, i Ob Stern' und Blumen im Komplott i Ein froh „Grüß Gott dir bringen,
In deiner Brust muß auch „Grüß Gott"
Ms Antwort drauf erklingen.
Tönt dieser Gruß in deiner Brust,
Dann blübt dir Glück und Segen,
Tann blickst du voll Vertrau'n und Lust Dem neuen Jahr entgegen.
Und was auch kommt, du bist bereit.
Es sagt mein Grus; dir immer:
Der Vater weicht von deiner Seit',
Wenn recht du kämpfest, nimmer.
Und wenn dein letzter Tag erscheint,
> Mit ihm des Todes Frieden;
Wenn Alles um dich klagt und weint.
Weil du dahingeschixden,
Wenn man das treue Aug' dir schließt,
Wohl dir, wenn-nach dem Schlüsse Des Lebens Gott dich freudig grüßt , Mit seinem Scgensgrußs.
Drum sei: „Grüß Gott" der Neujahrsgruß, Den ich dir heut will geben,
Er tön' am Anfang, tön' am Schluß Fort durch dein ganzes Leben.
Kein Gruß auf Erden klingt so schön,
So lieb wie dieser eine.
Nun wirst du mich auch recht verstehn, i Und wissen, wie ichs meine. F. A.
Amtliche Bekanntmachungen.
Straßenbauinspcklion Calw.
Stemlieferungs-Akkordc.
Für nachgcnannte Staatsstraße,ldistrikte ^ gehen mit dem 30. April k. I. die Akkorde für Beischaffnng deö Unterhaltnngsmaterials , z» Ende, und werden daher für die Dauer ! von 1,"3 oder 0 Jahren neue Akkorde ! abgeschlossen und zwar für die
Herr enberg-Cal wer Straße, Markung Gültlinge»,
Donnerstag den 5. Januar 1865, Nachmittags 2 Uhr, ans dem Ralhhaus in Gültlingcn, und für die
Nagoldthalstraße,
Markung Wildberg I. und II. Dist., und Markung Pfrondorf I. Dist., Samstag den 7. Januar, Nachmittags 2 Uhr,
auf dem Rathhaus in Wildberg, wozu hie«
mit tüchtige Akkord-iiebhaber cingcladen und die Herren Ortsvorstcher der betreff. Gemeinden ersucht werden, dich bekannt machen zu lassen.
Hirsau, 30. Dez. 1864.
K. Straßcnbaninspeknon. Feldweg.
Hvr „ be r g.
HolzmnoherkohirS-Äkkr'l'd rr»d Scheiterholz-Verkanf.
^ Am Smmslag ve, ß 7. Januar k. I,, Ist Vormittags 10 Uh Iwird die Nntznn chpro 1865 ans de hiesigen Gemeind, Waldungen von c, sowohl des Lang- un des Schciterholzcs, zr öffentlichen Aufstreich ve
300 Klaftern,
KlotzholzeD als Aufbereitung im akkordirt.
Auch werden gleich darauf 12 Klaf
Scbeiierholz im öffentlichen Anfstreich verkauft, wozu man die Liebbaber zu beiden Berhaudlimgci, auf das hiesige NathhauS biemit einladct und die Ortsvorsteher um die Bekanntmachung bittet.
Den 24. Dez. 1864.
Schullheißenamt.
K ü bler.
2s» Nagold.
LtNlbholzwellen-Verkauf.
Am Montag den
> Stadtwald Katzen steig. Der Ver ' kauf wird Morgens 9 Uhr bei günstige, „ im Schlag, bei ungi'instlgei Witterung aber um 11 Uhr auf dem Rath: Haus hier vorgenommen. wozu Liebhabei cingcladen sind.
Waldmeister Günther
Witterung