O b ers ch w a II d o r f,

Oberamt Nagold.

Weißc Bier tiefe und mcitzm Bier­zeug ist fortwährend zu habe» bei

Schwaueuwirlh K ü b l e r.

Zj» Wildberg.

Lent» cr ische Hühneraugen'

pflästerchcu empfiehU 3 Slück.zu 12 kr., ,im Duzend lammt Aiuvcifung zu. 42 kr.

s-. " G. Geyer.

Ä ! i e i i st a i g.

Am Dienstag den 30. Juui, Mittags 12 Uhr,

religiöser Vorirag von G. Wrrne r.

Beu dem bekannten und erprobten

Hühneraugenpflaster

des Hru. BüchsenmacherS t icfel i» Gmünd ist das Schächrelcheu ll 15 kr. zu haben in der

G. W. Zaiser'sche Buchhandlg

K r u cb l - P r e l s e.

Frucht» gut tu »gc».

Slagold,

27. Juni 18«>3.

Alrenstaig,

24. Juni 1363.

Freudcnttadt, I Calw»

20. Juni 1363. j 23. Juni 1863.

Tübingen,

19. Juni 1863.

.Heilbron»,

27. J»»l 1863.

Aiktualicn-Preiie.

^iqold. Alten-

Psh. st.tt'o.

Aturdtleisch besseres kr. 13 kr.

dl». FeriiiFercS .. 10 ..

.^olbsteisch 10 ..

Schweinefleisch uliFezvqeu . . 13

U'lobqezoFcn . .. 14

8 Hs. Kerilekll'r 30 .. 38 ..

8 .. Mntelt'rob .26.,

8 SchworjFr. . 23 ..

I Kr.-We.l ö L. 2 Q. S Lkh. O.

1 Pflmv Hlitlcr kostet . 20 kr.

1 .. rA'iithschluaU 38 kr.

1 Schwelireschm.il; 23 kr.

8 Vier fttr. 8 kr

ibllntcl, a!!' neuer

Kerne» . . badcr . . Gerste . . Walze» . . Roggen . . Bohne» . .

Liiücn . . Erbsen . .

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

5 24 511) 4 Ii,

3 42 3 36 3 30 5 440 436

- 557 -

- 4 26 -

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

518 5 5 5 7 2t 653, 636

3 36 3 33 3 2t

4 45 4 36 4 30

- 6 40 -

6 5 52 5 48

fl kr. fl. kr. fl. kr.

6 50 6 45 6 3 I 4 3 52 3 45

4 30 -

6 45 633 6 24

-5 6-

- 4 30 -

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

4 54 447 436 7 18 6 57 6 2t .3 24 3 9 3

fl. kr. ff. kr. fl. kr.

5 5 4 48 444

3 36 3 34 3 31

-4 8-

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

5 12 4 57 45t

3 30 3 25 3 20 4- 4 4-

Tages - 1l en > g ii e i t e n.

< Nagold, am Schluß des Nosenmonats. Nachdem die Wolken des Himmels seil Pfingsten fast »»unterbrochen ihre Regenschauer zur Erde gesendet und bereits den Hoffnungsblick des Laudmannes aus eine gute Heuernte getrübt, zeigte sich end­lich wie durch Zauberkraft hervorgernsen daö reimte Blau des Firmaments am 23. d., also gerade noch vor dem Gedächiniß- tage Johannis des Täufers. Und dieser schöne herrlich warme Tag war diesmal zugleich der von unsrer Nachbar-Liadr Alten- staig langt zuvor schon bestimmte Feiertag zur Abhattung der 25jährigen Jubelfeier ihres von Hr». Schulmeister Schüller gegründeten und seither von demselben fortgesührlen LiederkrauzeS. Das reichhallige und die angenehmste Abwechslung bietende Pro­gramm konnte daher bis zum Ende deöielden ungestört durchge- führt werben. Schon am Vorabend dcS Festes fand ein statt­licher Fackelzug und Unterhaltung imLöwengarlen" bei treff­licher Militär-Musik und eingereihtcu Gesaugcö-Bvrlrägcn stall. Am Festlage selbst verkündeten in aller Frühe Böllersalve» den Beginn deS frohe» Festes. Hernach zogen sie herein, die wacker» Sänger, durch die Straßen der festlich geschmückie» Stadt mit freudestrahlendem Angesichte und dem liebervollen Mund und Herze». Und ihnest nach strömten von nah und fern aus Sladt und Land Alt und Jung, »m sich ruhig niederzulasten, wo man singt, um zu lauschen, wie sie heule sängenvon Le»; und Liebe, von selger, gvldner Zeit, von Freiheit, Mänuerwürde, von Treu und Heiligkeit, beßgleiche» von allem Süßen, was Meuschcnbrust durchdebt, sowie vvn allem Hohe», was Menschcnherz erhebt." Die einzelnen Liederkräiize n»d es waren deren nichl weniger als 13 erschienen, nämlich: Berneck, Calw, Dornstetten, Ebhausen, Emmingen, Freubenstadt 2, Nagold, Pfalzgrafenwciler 2, Nohr- dorf, Sulz und Tcinach wurden von den theilweise berilteuen Abge­ordneten und Festführern der Stadl auiS wärmste empfange», in ihre Gasthäuser und späterhin geleitet. Um 10 Uhr verfammel« l ten sich die Sangcsbrüder und Saugcsfreunde auf dein Pvstplatze, woselbst ,,O Schutzgeist alles Schonen" mit Instrumentalbeglei­tung vorgelragen und die trefflich gehaltene BewillkommnungS- rede von Schulmeister Schüller gesprochen wurde, also eben von demselben Meister, der vor 25 Jahren den Altenstaigcr Lic- derkrau; gegründet, ihn seit der Zeit mit kunstgenbtem Sinn und Aufbietung seiner ganzen Kraft geleitet, der noch rüstig durch die Reihe der Sänger geschulten und in deren Mitte mit siche­rer Hand den Dirigentensiab geschwungen. Der Festzug zur Kirche ordnete sich sofort folgendermaßen: Zugführer, Musik, Turner (Schüler), Festjungfrauen, Turnverein, Liederkräiize. In der Kirche wurde durch die Aufführnug von Häudels Hallelnjah und einem Mehulschen Chor mit Orchesterbcgleitnug, durch den Vor­trag zweier Männerchöic und den allgemeinen Choralgesang Nun danket alle Gott" und endlich durch die durch und durch gediegene Kanzelredc Herz und Obr ergctzt und der äußere und innern, der Kunst- und der göttliche, religiöse Sinn der zahl­reichen Zuhörerschaft gehoben und aufs wohlthuendste befriedigt.

Und eS war gewiß der kirchliche Akt wohl für die meisten der Festbesncher der Glanzpunkt des Ganzen. Der Zug ordnete sich wieder, und auf de», Postplatz angekommcn, begab inan sich da- hi» , wo auch der leibliche» Bedürfnisse gedacht werden konnte. Böllersalven erinnerten Nachmittags 2 Uhr abermals an Samin^ lang auf dem wiederholt genannten Platze. Letzterer war wia die Straßen der Stadt in das Grün der Tanne» und Birken gekleidet; die ganze Stadt prangte im FesteSschmnck; die einzel- »en Gebäude waren reichlich und zum Theil recht künstlich und sinnig mit Kränze» und Guirlauden, Fahnen und Draperien, Bäumen und Juichriften dckorirt; an Fest-Boge» und Ehrenpfor­ten fehlte cs nicht; die Festtribüne war geschmackvoll; für schat­tige Sitze, für Erfrischungen rc. ans dem Festplatze war hinläng­lich gelvrgk. Die Stadl halte es sich etwas koste» lassen; daher wir eS ihr nicht verdenken wollen, wenn sie durch Eutröe- BillclS zur Kirche, zum Festplatze und Ball für gehabte AuSga- bei, sich einigermaßen zu entschädigen suchte. Auf dem Festplatze wurden von sämtlichen Liederkräuzen mehrere gemeinschaftliche Gesänge, zum Theil mit Jnstrumenialmnsik begleitet, vorgetragen, und manche längere und kürzere, mehr im VolkStvne oder in höherem Stil abgefaßte, aber deutsches Lied und deutsche« Vater- laut) aufs wärmste hervorbebende und auf's kräftigste betonende Rede gehalten. Enthusiastisch waren die Hoch'S auf Deutschlands Einigkeit, Deutschlands Größe, Deutschlands Wohl. Noch er­wähnen wir der feierlichen Uebergabe eines silbernen Pokals an den wackern Vorstand des Liederkranzcs von Altenstaig, die etwa von folgender Ansprache begleitet wurde:Der hiesige Lieder­kranz singende nnd Ehren-Mitglieder übergibt heute seinem verehrten Gründer und Vorstände, Hrn. Schüller, einen sil­bernen Pokal. Möge Hr. Schüller noch viele Jahre lang aus demselben den deutschen Rebensaft schlurfe»! Möge noch manch deutsches Lied aus seinem Munde erklingen! Verehrte Freunde, lheure Sangcsbrüder! Wir wollen unserer freudig gehobenen Stimmung einen Ausdruck verleihen durch ein einmüthigeS Hoch! Abwechselnd erschallten bald von diesem, bald von jenem Sängerbünde Lieder. Die Abendstunden aber nahcten und ent­leerten Tische und Bänke immer mehr.

So dielt es auch die Sänger nicht Bei diesem Feste, diesen Freude»,

Es rief sie heim so manche Pflicht,

Der Abend kam, sie mußte» scheiden!"

An der Rekrntenaushebung für das gegenwärtige Jahr hat­ten sich 18,095 im Jahr 1842 geborene Jünglinge zn betheiligen, die höchste, seit dem Jahr 1818 erreichte Zahl. Die Gesammt- zahl der Untauglichen beträgt mit Einschluß der wegen zeitlicher Uulüchligkeit zur nächsten JahreSmusterung Verwiesenen 8906. Hiebei ist übrigens zu bemerken, daß die Mehrzahl der zum Mi­litärdienst Untauglichen für ihren bürgerlichen Beruf gleichwohl tüchtig sind. (Schm. B.-Z.)

Die Verweigerung der Kilianskirche zu Heilbronn zu Auf­führung der Schöpfung von Haydn und die Ueberlassung derscl«