Frucht-Preise.

Frucht- g a i t u n g c u.

Oiukcl, alter »euer Kerucu Puder <6 erste Walzen Koggen Bohuc»

Linien Erbsen

Nagold,

Alteustaig,

Freudeuütadt,

! Calw,

Tübingen,

Hellbraun,

30. Mai 1863.

20. Mai 1363.

23. Mai 1863.

! 26. Mai 4863.

22. Mai 1863.

30. Mai 1363.

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4 30 4 16 4

440 432 424

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4 28 4 22 4 12

4 24 4 23 416

4 30 417 3 24

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6 30 6 25 6 18

6 24 6 13 6 -

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3 36 3 27 3 2t

3 30 3 16 3 15

3 45 3 42 3 36

3 42 3 2 2 45

3 30 3 27 3 21

3 12 3 6 3 2

4 18 4 15 4 12

4 30 4 24 418

-4 31-

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-5 12-

6 25 6 >5 612

5 15 5 13 5 12

-- 4 54 --

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- 4 42 -

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Viktualien-Preite.

Stagold. Mi«»» Pfd. staig.

NindScisch bessert» kr. IS kr.

dio. geringere» ,, 10

Kalbfleisch ... ,, 10 ,,

GchwemeSeisch

abgezogen . . 1 »

unabgejoge» . ,< 11

8 Pf. Keilieubr . SO,, SO,,

8 ,, Äiirlelbroo . -iS

8 ,, Lcbwarjbr. . SS

l Kr.-W-NL-.S Q. »Ah. »ü

l Pfund Butler kostet . »S kr. > Rindschmalj . SO Ir

1 Schweineschmalz SS kr

8 Eier für . . . 8 kr

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< Nagold. 1. Juni. In nni'c erZeil, der Zcii der sich immer weiter ausdehnenden Eisenbahn- und Telegcaphen-Netze, könnte man meinen, der Neubau einer Straßenlinie, zumal ven ganz nnbeiräckilickicr Lange, werde vom Publikum kaum noch be­uchtet werben. Wie scbr aber dennoch die Bevölkerung eines LandcstbeileS, der bis cktto so stiesmmlerlich mit Schienengclcisen bedacht worden, eine neu eröffnete Straße z» schätzen weiß, da­von legte der lctztverflossene Samstag den schlagendsten Beweis ab. Es wurde an diesem Tage die Ervffnnngsseler der neuen Wiidbcrg-Nagvlder Thalstraße als Fortsetzung der Pforzhrim-Calw- Wildbergcr Linie anss solennste begangen. Am Bornultag fuhr eine Reihe von Chaisen und Omnibussen nach Wildberg. Zn den Zusätzen derselben gesellten sich dort Männer von Calw, Wildberg und mehreren anderen Bezirksorken. Nachdem im Schwanen" in Wildberg ein Gabelfrühstück eingenommen und die gegenseitigen Bewillkommnungen ausgesprochen worden waren, wurde von der zahlreichen Gesellschaft die neue, schöne, ebene Stratzenlinie thalanswärks befahren. Ein stattlicher Zug von 38 Fahrzeugen mit 3 Borreitern und einem Mnsikkorps an der Spitze und znm Theil prächtigem Gespann - bewegte sich znm freudigen Staunen der dichtgedrängten Znschanermenge durch die hiesige, vom Gantnrnfest her noch reichlich mit Tannenbänmchen, Guiriandon, Kränzen und Fahnen geschmückten M.nkistrahe vor die Post. In genannlem Gasthos fand sodann ein Mittagessen von circa 160 Converken statt. An größeren und kleineren Re­den und Toasten fehlte es nicht. Sie würzten daS köstliche Mahl der guten, nah und fern rühmlichst vekannten Ragolder Post­küche" und gaben Zengnitz von der frohen, h ikeren Stimmung sämmtlicber Festtbeilnehmer. Bon den Lrinksprüchen heben wir zwei ans Seine Majestät den König, je eine» ans den hiesigen Oberamtmann, den Straßenbau-Inspektor, auf Calw, Wildverg, Nago.d, auf Deutschland undunsere gute Köchin" hervor. Auch wurde von einem der Redner auf gar schöne, zum Herzen aller Anwesenden sprechende Art derer gedacht,die nicht mit Feder und Tinte, nicht mit Streusand und NioellirungSinstrnmenten, sondern mit der Schwiele, dem Pickel und der Schaufel in der Hand mitgeholfen zur Vollendung der neuen Thalstraße, die für- wahr ein schönes Stück Arbeit ist", aber auch Auge, Pedal und Herz der Passagiere zu erfreuen vermag. Und wir fügen mit ei­nem der Redner ans der Post unserem Berichte den Wunsch bei. es möge unserem Bezirke recht bald die Freude werden, diese neue Thalstraße fortgesetzt zu sehe» in der Richtung »ach Fre»- denstadt und Horb. Schließlich frage» wir noch: Verdient die Bevölkerung eines Laudesdistrikts, die auf solch solenne Weise die Eröffnung eines wir möchten sagen veralteten Verkehrs, weges zu feiern versteht und die Bedeutung und den hohen Werth desselben so zu schätzen und zu würdigen weiß, eben durch solches Verhalten und durch solche Genügsamkeit nicht vor manL ande­rem Landestheil mit einem Eisenwege in aller Bälde bedacht zu werden!

Stuttgart, 30. Mai. Am 1. Juni tritt der süddeutsche Eisenbahnverband ins Leben; welchen Einfluß er auf den Ver­kehr unserer Eisenbahnen haben wird, ist erst nach Jahren ab­zusehen, allein daß derselbe von größter Bedeutung sein wird, zeigt ein Blick ans die Karte. Die Hauptlinie dnrchschneidet den betriebsamsten volkreichsten Theil von Südeuropa, reicht von der französischen Grenze zunächstach Wien, unter Umständen und für einzelne Artikel aber sogar bis ans schwarze Meer. Der Ver­

l band umfaßt unter anderem sämmtliche württemb. ujid baierische Bahnen, die in ihren Hanptstalionen in directem Güterverkehr stehen.

Rvttweil, 29. Mai. Sicherem Vernehmen nach ist daS vom Schwnrgcnchishof über die vier Italiener Giacomo Orsolin» Joseph Titvtt, Victor Loso und Anion Marcon, Mörder des Engenio Chivgna, gefällte Todeöurthcil höchsten Ortes bestätigt worden und wird i» nächster Woche vollzogen werden. (St.-A.)

Göppingen, 29. Mai. Heute früh von 4 bis 6 Uhr ist die Bürger'säie Wollspinnerei, i» der Nähe der Straßenüber« gängc oberhalb des hiesigen Bahnhofs gelegen, bis auf den Grund niedergebrannt. ' (St.-A.)

Sulz, 26. Mai. Trotz der Ungunst der Witterung wurde das Gau tu rufe st über Pfingsten unter zahlreicher Theilnahme von Seiten der Turner, welchen die Stadt den freundlichsten Em­pfang bereitet hatte, gefeiert.

Wildbad, 25. Mai. Die Badsaison hat bereits begon­nen. Die Zahl der Kurgäste beläuft sich bis jetzt auf 340, die der Durchreisenden auf 620. Täglich wird der Badeort belebter. Tie neuerdings angestelltcn Versuche, andere Heilquellen zu entdecken, hatten bis jetzt wenigstens einigen Erfolg. In dem Pfarrgarten unterhalb der Anlagen sprudelt eine neue Quelle von 27 Graden. Außerdem wurden auf dem Kurplatz und bei der Herrenhilfe Bobrvcrsnche angestellt, die bis jetzt noch zu kei­nem Resultat führten. (D. V.)

Zum Stadtschnltheißcn in Ncnbnlach wurde der Bauer und Gemcinderath Johannes Hermann von da ernannt.

(Keine Ente.) Vor acht Tagen wurde im Walde Oster­holz bei Lndwigsbnrg ein Wildschwein im Gewicht von 160 Pfund (ein Keuler) von einem Offizier des Jäger-BataillonS auf Ho« ben-Asperg geschossen. DaS Schwein wurde in der Umgegend schon längere Zeit gespürt und soll in Wald und Feld manchen Schaden ungerichtet haben.

Ueber bas Befinden der 3 in GotteSzell befindlichen Italiener Baptist Marco», Franz Boso und Therese Boso erfah­ren wir, daß erstgenannter um keinen Preis sich einer Arbeit un­terziehen wollte; sogar schmale Kost und Dunkelarrest konnten ihn nicht dazu bestimmen, bis ihn ein anderes Disziplinarmittel, der eiserne Hosenträger, ein 70 Pfund schweres Instrument, wel­ches der Widerspenstige Tag und Nacht tragen mußte, auf andere Gedanken brachte. Jetzt arbeitet derselbe als Radtreiber und schaut finster in die Welt hinein. Sein College, Franz Boso, fügt sich ohne Widerrede in die Znchthausordunng, während des­sen Frau sich ganz heimisch fühlt und mit Land und Leuten ver­trant erscheint. Das Schicksal der 4 zum Tode verurtheilten Jun­gen liegt noch in den Händen der hohen Justizbeamten, welche sich gegenwärtig damit beschäftigen, ob dieselben der Gnade Sr. Maj. des Königs zu empfehlen seien. (s. oben )

Aus Baden, 28. Mai. Nach einem Gerücht soll Fried­rich Hecker in der Schlacht am Rappahannock gefallen sein.

Karlsruhe, 27. Mai. Am 1. Juni wird die 2stündige Eisen­bahnstrecke von Pforzheim bis Mühlacker dem Verkehr übergeben.

Wiesbaden, 26. Mai. Am ersten Pfingstfeiertage wur­den durch öcn Kaserneverwalter Moos dahier in dem hiesigen Stadtwalde zwei Lejchnahme entdeckt und sofort der herzoglichen Pvlizeidirektion Anzeige erstattet. Die cingeleitete Untersuchung lieferte folgendes Resultat: beide Leichen waren ohne Köpfe (?) im klebrigen unverletzt. In einer Hosentasche fand sich ein Zettel vor, des Jnnhalts:Glück und Hoffnung ist veisschwnnden. Doch ächte Freundschaft bleibt sich gleich, Ja selbst der Tod hat sie