Frucht-Preise.

Frucht- gattu »ge».

Nagold,

4. Jan. 1862.

Alteustaig,

31. Dez. 1861-

Kreudeustadt,

SS. Dec. 1861.

Ealw,

31. Dez. 1861.

Tübingen, 27. Dec. 1861.

Heilbronn,

4. Jan. 1861.

ViktualienPrrise.

Nagold. Tllkin»

Pfd. staitz.

Rindfleisch besseres kr. 12 kr.

dto. geringere- 10 ..

Kalbfleisch . . 8

Schweinefleisch

abgezogen . . -4 kr.

aiiabge'zogen . IS kr.

8 Pf.Kernendr. 32,. --kr.

8 Mntelbrov 28 kr.

8 ,, Schwarzbr. - 24 ,, kr.

» Kr.-Weck 5 S. 1 Q. ö Lth. IQ.

1 Pfund Butler kostet . . . 23 kr. r .. Riudschmul; . . . SV kr. 1 .. Schweineschmalz . 24 kr. 6 Tier für.8 kt.

Dinkel, alter ne »er

Kerne» . . Haber . . Gerste . . Waizcn . . Roggen . . Bohne» . . Linsen . .

st. kr. fl. kr. fl. kr.

5 6 454 438

3 27 3 24 3 18 5 454 444

-5 24-

515 4 44 430 5 43 5 32 4 45

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

5 4 51 4 48 -712-

-6 6-

fl. kr. fl. kr. ff. kr.

7 3 «56 6 36 3 42 3 36 3 24

-4 48-

6 48 6 45 6 30 - 5 20 -

ff. kr. fl. kr. ff. kr.

5 27 5 9 4 45 712 7 3 6 40 3 33 3 25 324

-445-

- 6 30 -

ff. kr. fl. kr. fl. kr.

4 59 455 4 54

3 31 3 28 3 19

r

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

5 6 4 55 448

- 6 36 -

3 48 339 330

D i e ii st n a ch r i ch 1 e n rc.

Seine Königliche Majestät habe» vermöge höchster Entschließung das Umgeldskonunissariat Gmünd dem Kameralamts-Kanbidaten Wohl­fahrt,, das in Wangen dem Kamcralaiiils-Kandidatcn Böß übertrage»; den Direktor des Medizinalkollegiums v. Geßlcr zum lebenslänglichen Mit­glied der Kammer der Standcsherrc» ernannt; die durch den Tod des Stadtschultheißen v. Gutbrod erledigte Stelle eines Mitglieds des Vorstc- herkollegiums der württembergische» Sparkasse dem Kaufmann Louis Landauer in Stuttgart, die evangelische Pfarrei Gammcsfeld dem Pfarrer Hepd in Obcrdrudcn, die Rektorsstelle an dem Pädagogium in Eßlingen dem Professor Christian am Lpccum in Ludwigöburg übertragen; auf die in HöchstJhrcm Patronat befindlichen katholischen Pfarreien: Ebersbach, Dekanats Saulgau, den Pfarrer Mantz in Bcrlichingcn, Marktlustenau, den Pfarrvcrwcser Mohr in Hausen o. U., Dettingen, Dekanats Nolten- burg, den Pfarrvcrwescr Naidt in Aufhausen ernannt; die Gerichtsnotars­stelle in Rüblingen dem Amtsnotar Majcr von Wiblingen, die Amtnotars- st.lle in Wiblingen dem Amtsnotar: Keller von Noth, die Aktuarsstelle bei dem Obcramt Brackenheim dem Reg.-Ncfercndär l. Kl. Lutz in NcrcS- heim übertragen; dem Oberamtsaktuar Rooschütz in Waldsee die nachze- suchtc Dienstentlassung bewilligt; den Salincnverwaltcr in Hall, Bergrath Freiherr v. d. Osten, zu HöchstJhrcm Kammcrherrn ernannt; die erledigte Stelle eines Postamtssekrctärs in Stuttgart dem Postamtsassistcntcn Wit- tich in Stuttgart übertragen, und dem Konsistorial-Nevisor Redwitz den Titel und Rang eines Kanzleiraths verliehen.

Der evangelische Schuldienst zu Hertmannsweiler wurde dem Schul­meister Rust zu Großgartach, der katholische Schul-, Meßner- und Orga- niftcndicnst in Mariabrunn dem Unterlchrer Maier in Mengen, der evan­gelische Schuldienst zu Wildenthierbach dem Schulmeister Schlicnz in Vu- benorbis, der zweite evangelische Schuldienst zu Calmbach dem Unterlchrer Scheu in Ludwigsburg übertrage»; der evangelische Schnlmcificr Krauß kn Hausen, Dekanats Lconbcrg, pensionirt, und der Bitte des auf das Rab- binat Buchau ernannten Rabbinen Herz in Jebenhausen um Belastung in seinem bisherigen Amte entsprochen.

Für die für das Jahr 188162 ausgesctzten Belohnungen für Schul­meister und Provisoren wurde unter Andern für würdig erkannt: Schul­meister Schittcnhclm in Gültlingen.

Gestorben: Zu Ulm RegierungSrath Freiherr v. Wächter- Spittler, 38 Jahre alt: zu Hütten der katholische Schulmeister Rein- aucr, 68 Jahre alt; zu Plieningen der frühere Oberlehrer Schlipf an der Äckerbauschule in Hohenheim, 64 Jahre all; zu Stuttgart Hospitalpffe- ger Wildt, 62 Jahre alt; zu Welzheim der evangelische Schulmeister Schüler, 45 Jahre alt; zu Stuttgart Staatsrath v. Roser, 74 Jahre alt; zu Wurzach der pcnsivnirte Bezirksamtmann B olther, 82 Jahre alt; zu Stuttgart Eberlc, pcnsionitter Sekretär des Obersthofmeistcramts, 73 Jahre alt; Obermcdieinalrath Dr. Hermann Jäger, 47 Jahre alt; zu Ulm der katholische Dekan, Stadt- und Garnisonspfarrer L. Dirr, 59 Jahre alt; zu Ludwigsburg Reginients-Pferdearzt Dr. Amann.

Tnges-Reuiglreikeu.

Von der Na st old, 3. Jan. Nachdem der frühere Abge­ordnete unseres Bezirkes, Fabrikant Koch in Rohrdorf, mit dessen Verhalten in der Kammer man alle Ursache hatte, zufrieden zu sein, mit Bestimmtheit erklärt hatte, ans Gesundhcits- und Ge- schäftsrnckstchten eine Wiederwahl nimmer annebmen zu können, lag es im Interesse der Wähler, daß tüchtige Männer anftraten, die ihre Ehre dareinsetzcn, im Falle ihrer Berufung zum Abge­ordneten, den Bezirk würdig zu vertreten. Auf besondere Ein­ladung mehrerer Wähler ist nun auch Rechtskonsulent Walch er von Stuttgart als Bewerber ausgetreten und har vor größeren Wähler- Versammlungen in Nagold, Altcnstaig, Haitcrbach, Wildbcrg und Sulz mit vielem Beifall gesprochen, sich als Mann des entschiedenen Fortschrittes auf gesetzlichem Wege bekannt und sich auf den Bo- dep deS Plochinger Programmeö gestellt. Was seinen Standpunkt deutlich genug bezeichnen dürfte, ist die ausdrückliche Erklärung in Betreff seiner Kandidatur, daß er nämlich nie als Bewerber ausgetreten wäre, wenn der frühere Abgeordnete Koch beabsichtigt hätte, sich wieder zu bewerben. Da er nun nur in Folge der entschieden ablehnenden Erklärung desselben hieher gekommen ist, in dieser Gewißheit den ganzen Bezirk bereiste, überall eingehende Reden gehalten, und wie wir uuS nicht verhehlen wollen, vielen

Beifall gefunden hat, so kommt jetzt der hinkende Bote nach, wenn der Korrespondent in Nr. 104 des Blattes in Betreff des Auftretens Walchers sagt:

Soeben kommt uns die Nachricht zu, daß Fabrikant Koch nunmehr doch die Wahl annimmt; wir thcilen diese Nachricht um so mehr unfern Lesern mit, als hiedurch die in Aussicht gestandenen gehässigen Wahlmauövre wohl unterbleiben dürf­ten, da Herr Walchcr im Voraus erklärte, daß er nicht als Kandidat auftrcten würde, wenn Herr Koch eine Wahl an- nehmen würde!"

Wie sehen wir die Worte verdreht! Walcher hat nicht gesagt, daß er jetzt nach seinen Vorträgen zurücktrele» werde, sondern er hat gesagt, er wäre gar nicht ausgetreten, wenn nicht Koch entschie­den abgelchnt hätte. Wie könnten wir auch annehmen, daß ein tüchtiger Mann nach so viel Aufwand an Zeit und Mühe so leich­ten Kaufes Alles wieder fahren ließe, nur weil es nachher einem Anderen beikam, das Wort, auf das er sich gestützt hatte, auf das hin er herbeigekommen war, zurückzunchmen. Wir dürfen uns keiner Täuschung hingeben, die Freunde Walchers werden und können ihren Mann nicht so leicht im Stiche lassen, und es stünde in unserem Bezirke eine Scheidung der liberalen Partei bevor, die dem Kandidaten der rührigen konservativen Partei um so sicherer zum Siege verhelfen würde, wenn nicht die gesammte liberale Par­tie sich durch edelmüthigen Verzicht des einen Candidaten zu Gun­sten des Anderen unter einem Banner schaaren wird. Wenn es sich nun um die Frage handelt, die einer zeitigen Lösung drin­gend bedarf, wer zu Gunsten des Andern Verzicht leisten soll, so sind wir weit entfernt, sie von einer Untersuchung über die per­sönliche Tüchtigkeit beider Männer abhängig machen zu wollen, auch kann das Alter den Ausschlag nimmer gebe», nachdem Wal­chcr als der Jüngere durch seine Erklärung, daß er ohne die be­stimmte Ablehnungserklärung Kochs nicht ausgetreten wäre, den Tribut der Bescheidenheit vollständig entrichtet hat, die Lösung der Frage liegt vielmehr auf einem andern Punkt. Es ist zu bedauern, daß Herr Koch unseres Wissens keine Gelegenheit fand, das po­litische Glaubensbekenntnis; Walchers in seinem ganzen Umfange zu vernehmen und jsich davon zu überzeugen, mit welch innerer und schlagender Consequenz er dasselbe in seiner Richtung auf den entschiedenen, aber vernünftigen Fortschritt gegen alle Einwürfe zu vertreten wußte. Wenn dagegen die verschiedenen, zuvor mit ge­flissentlichem Eifer in Umlauf geletzten Verläumdungen verstummen mußten und sich, als aus der Luft gegriffen, als einScherben­gericht" erwiesen, so bedürfte es Angesichts dieser Thatsachcu wohl schwerlich eines Opfers von Seiten unseres so hochverehrten frü­heren Abgeordneten Koch, das er seiner Gesundheit und seinen Geschäftöverhältnisscn brächte, um hiedurch erst dis Wahl eines gesinnungötüchtigen Mannes zu ermöglichen. Herr Koch hat das Opfer gebracht, indem er sich nun auch zu demselben bereit er­klärte, und er har sich damit das weitere Verdienst erworben, zur Abklärung der Situation einen Beitrag geliefert zu haben. Allein wir geben uns gewiß nicht ohne Grund der Hoffnung, hin, daß er in allseitiger Erwägung all dieser Verhältnisse zum Mindesten des wichtigsten Grundsatzes bei jeder Wahlbcwegung eingedenk bleiben wird, nicht durch Hader und Uneinigkeit im großen Lager der Fortschrittspartei die Erwählung eines streng konservativen Ab­geordneten herbcizuführcn, und dadurch den Ausdruck der wahren Gesinnung des Bezirks zu verhindern.

Stuttgarft. Die Nummer 1 deS Staats-Anzeigers enthält das Gesetz, betreffend die Uuabhängigstellung der staatsbürgerlichen Rechte von dem religiösen Bekenntnisse.

Tübingen, i. Jan. Der IZJl. ans Erlangen bieder be-