rufcne Professor v. Gerber, welcher zugleich das Kanzleramt der Universität, zuerst als Vice-Kanzler, jetzt als wirklicher Kanzler begleitet, wird Tübingen zu Ostern d. I. verlassen, um einem Rnfe nach Jena zu folgen, wo er die Stellen eines Professors des deut­schen Rechts und Rathcs am Oberappellationsgcricht übernehmen wird. Der Abgang dieses ausgezeichneten Lehrers wird eine sehr schwer zu ersetzende Lücke in unserem Lehrkörper hcrvorbringcn. Nicht minder wird seine Führung der UniverfitätSkuratel hier in dankbarem Andenken bleiben. (St.«A.)

Aus Blanbenren wird der Ulmer Schnellpost geschrieben: Wegen dringenden Verdachts der Begünstigung des zu Ohmden verübten Raubmords wurde hier die Geliebte des Schäfers Brau», die ledige Waldburga Fricß von Ohmden, verhaftet und nach Kirchhcim abgelicfert. (Stuttg. A.)

In München müssen gegenwärtig von einem HauSmiethe« zins von 700 fl. von dem Miethcr 24 Kronenthalcr Armengeld bezahlt werden.

Am Weibnachtsfcicrtage spielten Knaben auf dem Bahn« gcslcise bei Münchberg (Franken); sie sprangen »eckend über das Gcleis herüber und hinüber als schon der Eilzng heran brauste. Den Verwegensten erwischte die Locomotive und schnitt ihm den Kopf glatt ab. (Dfz.)

Karlsruhe, 30. Dec. Bei der heute stattgefundcncn Prä« mienziehnng der badischen 35-fl.-Loosc wurden die Nummern: 30,628, 144,272, 197,643, 214,259, 214.298, 222,461, 140,100, 275,271, 335,732, 363,725 jede mit 1000 fl. gezogen.

Kassel. Heute versammelten sich die LandtagSabgeordnc- ten zur Bnrcauwahl. Alle, außer zwei, erklärten, nur mit Rechts« Verwahrung zu wählen. Der Landtagscommissär bekämpfte dies und sagte: Tann sei die Versammlung unstatthaft und zwecklos, verließ sammt dem Sccrctär und jenen beiden Treuen den Stände« saal. Die Versammlung wählte doch das Bnrcan. Der Präsi­dent Nebelthau hält entschiedene Ansprachen zur Wahrung der Landesrechte. Die Versammlung beschließt, die Rückantwort der Regjcrung auf die Bnrcauwahl abzuwarten. (T. d.^N.-N.)

Berlin, 2. Ja». TicPreußische Zeitung" veröffentlicht Nachstehendes: Der König erwiederte auf den Neujahrsglückwunsch dcS Feldma-rschalls Wränget: er halte sich überzeugt, daß der Ar­mee die Gesinnung, welche ihr König für sie hege, bekannt sei. Etwaigen Rückwirkungen, welche Zustände außereuropäischer Länder auf unsere Verhältnisse auSübcn könnten, dürste Preußen ruhig entgegensetzen, da seine Armee fest gerüstet bereit stände. Auf die Glückwünsche der Minister erinnerte der König an die schweren Verluste, welche das Königshaus betroffen haben, hinzusügciid: das durchlebte Jahr habe manches Trübe gebracht. Auch das be­ginnende zeigt eine ernste Gestalt, weil die Lage Deutschlands und Europas, die Lage der Welt Eventualitäten darbicten, deren mög­liche weitere Entwicklung uns die Pflicht aufcrlegt gefaßt, zn sein und einig znsammenzustehen, und das soll gewiß geschehen. (A.Z.)

Dänemark hat für Holstein und Lauenburg die Sammlun­gen für diesogenannte deutsche Flotte" verboten.

Einen königlichen Gehalt bekommt der König der Bari« to nisten, der Sänger I. N. Beck in Wien, nämlich 17,000 fl., dazu drei Monate jährlich Urlaub, um sich draußen im Reich so viel er will zu crsingen.

Bern, 31. Dec. Frankreich antwortete dem Bundesrath: cs könne von seinem Standpunkte keine Gedietsverletzung im Tap­penthal zugcstchcn, daher keine Gcnugthuung leisten. Der öst- reichische Gesandte hat dem Bundesrath eine Note an das Cabi« net in Washington mitgetheilt, worin er die Auslieferung der^Ge« sangencn empfiehlt. (A. Z.)

Die Italiener wollen Venedig doch noch i» diesem Jahr ho­le». Garibaldi hat den 1. April als den Termin bestellt, an dem der Feldzug anfangen soll.

Turin, 4. Jan. In einem Schreiben nimmt Garibaldi den Vorsitz über die genuesische Karabiniergesellschaft an; er sagt in demselben: Beeilet Euch, Euch in der Uebung der Waffen vor« zubereitcn, denn der Augenblick ist nahe, wo die Proben der Ta­pferkeit erneuert werde» sollen. (T. d. St.-A.)

Turin. Abgeordnetenkammer. Nattazzi stattete Bericht ab über die NenjahrSgratulation. Der König sagte, er vertraue auf die fortdauernde Einigkeit von Krone und Volk. Wenn ans be­kannten Gründen die Sache Italiens im Jahre 1861 keine gro­ßen Fortschritte gemacht habe, so hoffe er, daß daö Jahr 1862 ihr günstiger sei» werde. (S. M.)

Man liest in einer Turiuer Korrespondenz derLombardia"

von Mailand: Mazzini'S Befinden hat sich etwas gebessert. Seine Stimmung ist jedoch ziemlich düster, wie aus einem hier cingelaufencn Briefe des Agitators hcrvorgeht. Wir theilen den­selben seines allgemeinen Interesses wegen mit:Es geht mir bes­ser, aber ich bin ein entwurzelter Banm, den der Sturmwind nie« verwerfen kann. Ich werde nicht mehr lange leben. Die Jahre, die Arbeit und vieles Andere, haben ihr Werk gcthan. Aber was liegt daran! Wenig liegt am Leben, aber man muß cs benützen, so lange es dauert. Deßhalb schreibe ich dir, für dich und alle Freunde, die ich unter Euch habe; ich kann nicht mehr, ohne mein Ende zu beschleunigen, aller Welt Antwort crtheilen, stets eine Korrespondenz mit einer immer wachsenden Anzahl von Personen unterhalten, die mich lieben und um Rath fragen. Sie müssen da­rauf verzichten, ohne mein Stillschweigen falsch zn erkläre». Wenn ich zum Leben zurückkoinme, so habe ich mehr Arbeit vor mir, als mir auszuführe» vergönnt sein wird. Das Wenige, das ich schrei­ben werde, soll sich an Alle richten. Nnr mögen Die, welche mich lieben, wissen, daß mein Herz für Alle schlägt. Mein Herz ist jung, wie mit zwanzig Jahren. Kein Lächeln eines Freundes, kein Act der Freundschaft ist für dasselbe verloren, die Freude entweicht, aber nicht die Heiligkeit der Gefühle. Ließ möchte ich, daß du Allen sagtest, die sich nach mir erkundigen. G. Mazzini."

In Rom soll im Laufe dieses Monats ein allgemeines Con- cilium abgehalten werden, in welchem der Papst den Fürsten der Kirche darlegen will, wie das weltliche Erbgut Christi dem Un­glauben der Zeit anhcimgcfallen sei und wie er alle geistlichen Zwangsmittel vergebens angewandt habe. Die Versammlung soll ihre Meinung über die Lage kundgeben, und über das, was nun zu thun sei, erklären.

Paris, 1. Jan. Beim Tnilerienempfang machte Kisselcff den Sprecher, da Cowleh abwesend war. Der Kaiser sagte ban­kend: DaS verflossene Jahr ist durch Ereignisse bezeichnet, welche mehrere Staaten erschüttert und mehrere Herrscherfamilien in große Trauer versetzt haben, er wünsche, daß bas neue Jahr sich glück­licher zeige für Völkcrglück und Herrscherfamilien. (T. d. N.«Z.)

Lissabon, 3. Jan. In den Cortes wurde ein Gesetzes« cntwurf eingebracht, wodurch die Prinzessinnen der Thronfolge für fähig erklärt werben. Im Fall der König stirbt, soll Dom Fer­nando (der Vater des Königs) Regent sein (wie er das auch wäh­rend der Minderjährigkeit Tom Pctro'S I. 185355 war). Es herrscht Ruhe. (S. M.)

Am Nikolaustage hat der russische Kaise r, was man von ihm allgemein erwartete, eine Menge der inhastirtcn Studenten srcigelassen und ihnen ihr Vergehen verziehen.

Dem verstorbenen Prinzen Albert wird im Peel Park bei Salford eine Marmvrstatuc errichtet werden. Auch Manchester und andere große Städte dcS Landes gehen mit dem Gedanken um, sein Andenken in Erz und Stein zu verewigen.

London, 28. Dec. Die Army und Navy Gazette bemerkt, daß alle Anstalten getroffen sind, um, falls die Washingtoner Re­gierung auf Lord Lyons Depesche eine ungünstige Antwort ertheilt, fast augenblicklich 20,000 Mann nach dem Kriegsschauplatz absen- den zu könne». Eine große Anzahl Milizregimcntcr würde dann in den Küstcngrafschaften zu permanentem Dienst cinberufcn wer­den. (Fr. Pstz.)

Liverpool, 1. Jan. Die mit dem DampfschiffAfrica" übcrbrachten Nachrichten aus Ncwyork melden, daß die Volts« stimmung und die Presse sich weniger heftig gegen die Ansliese, rung der Südkvmmissäre ausspricht, seitdem man von den Rüstun­gen Englands Kcnnlniß hat. Man hält die Auslieferung sogar für wahrscheinlich, wenn die englischen Forderungen, die Lord Lyons am 18. Dec. erhalten, erfüllbar sind. (Wes.-Ztg.)

New York, 20. Dec. Eine Schlacht hat in Missouri statt« gefunden; man versichert, 1300 Conföderirte hätten sich ergeben.

Ncwyork, 30. Dec. Es ist bis jetzt keine Entscheidung in der Trent-Angelegenheit getroffen. DieNew-Uork Times" behauptet heute, daß Lord Lyons die Depesche seines Cabinets noch nicht dem Präsidenten übergeben habe. In Ncwyork ist die Meinung verbreitet, die Trent-Angelegenheit könnte gütlich geord­net werden, wenn die Forderungen Englands in gemäßigter Sprache gefaßt wären. (A. Z.)

Menschen, welche die Unwahrheit sagen, Pflegen nicht ge­rade aus, sondern auf die Nase zn sehen, als brauchten sie einen Wegweiser, weil sie sich ve rirrt haben. _

Druck und Verlag der L). W. Z a> i e r'iwkn Euckrdaubtung. Sleratrwn: Hotzle.

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