hörig, Ideffen Steinhofer- württembergische Kronik als des Burk« Hardts seligen Sohn mit der Jahreszahl 1435 erwähnt, und welcher unter der Regierung Kaiser Friedrich des Dritten mit großer Auszeichnung gegen die Türken kämpfte. DaS schön gebildete Wappen trägt drei schwarze Adler mit Helm.
7) Ein solcher: Domini 1535 ulk .... Ll. tag starb
die edel und tugendsame Appolonia Hundbissen von WalltramS. Der Gott gnädig sei. Wappen: in zwei Feldern je 3 Rüden und 1 Steinbock. Diese Klosterfrau mochte von Friedrich Hontbiß, welcher im Jahr 1344 kaiserlicher Landvogt in Oberschwaben war, abstammen.
8) Ein Grabstein mit der Epitaphie: ^.mio Domini 1535 uff sankt Luciä Tag starb die edel und tugendsame Frau Marga- reth von Gültlingen, der Gott gnädig sei. Wappen ohne Helm, mit 3 Adlern in einem Felde.
9) Ein solcher: ^nno Domini 1553 auf den 7. Martii ist gestorben die ehrwürdig, edel und gaistlich Iran Dsrdsr» von I'ris- äingen, vil ckabr kriorin des Klosters. Der Gott gnädig sei. Wappen ohne Helm, je^in einem Felde zwei Löwe» und zwei ähnlich diesem H. im andern Felde ähnlich diesem
Es war nämlich das im Mittelalter als Beste berühmte Städtchen Friedingen an der Donau früher hohenbcrgisch und hatte später seine eigenen Herren.
10) Endlich ein halber Stein trägt die Epitaphie: ^.imo
Domini 1637 den 28- Dezember ist in Gott seelig entschlafen der Edel und Mannhaft Servatius unter Herrn Joh. Jakob
Malbot von Bassenheim Rittmeisters lothringcn'schen Leib-Regiments gewesener.
Der Sage nach ein verwundeter Cadet, den die Klosterfrauen in Reuthin sorgsam verpflegten, der jedoch seiner Wunde erlegen ist.
Immerhin ein würdiges Denkmal des Edelsinnes und der Mildthätigkeit der klösterlichen Inwohner von Maria Reuthin.
Fühlt sich nun ein Drang bei dem geneigten Leser, das friedliche Nagoldthal zu begehen, so kann ihm von seine» Grabsteinen hinweg immerhin freundliche Aufnahme und insbesondere am heurigen 21. September eine UebcrrasLung geboten werden. A» diesem Tag wird der Wtldberger Schäfermarkt »ach Umlauf von zwei Jahren wieder abgehalte». Es ist dies ei» Volksfest mit Schäsersprung, Klelterküiisteii, Wassertragen und EselSrennen, das mit altherkömmlichen Feierlichkeiten abgehalten wird. Die Stadt und ihre Umgebung kommt in festliche Bewegung und freudige Aufregung; der bewegliche Stadtbewohner wie der in sich vergnügte Laudmann zeigt sich in der heitersten und liebenswürdigsten Gestalt. Den allgemeinen Jubel beschließt sodann Abends ein öffentlicher Ball und die hcimkehrendcn Gäste versprechen sich den nächst- maligen Wiederbesuch. _
D i e n ft n a ch r i ch t e n rc.
Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung den Forstwart, Rcvicrförster Felder zu Baindt, auf die Forstwartsstelle in Tctt- nang, seinem Ansuchen gemäß, versetzt, und der Bitte des Lieutenants G. v. Wöllwarth im 1. Reiterregiments, um Entlassung aus dem K- Militärdienste, entsprochen.
Der evangelische Schuldienst zu Voll, Dekanats Sulz, wurde dem Unterlehrer Blind zu Calw übertragen. Die durch den Fürsten von Wald- burg-Zeil-Trauchburg vermöge Patronatsrechts erfolgte Ernennung des Schulmeisters Berger in Enkenhofen auf den kath. Schul- und Organistendienst in Balgheim, und die durch den Fürsten von Oettingcn-Wallerstein erfolgte Ernennung des Schulamtsverwesers Bach in Kirchheim, ObcramtS Ncresheim, auf den dortigen katholischen Schul-, Meßner- und Organistendienst sind bestätigt worden.
Gestorben: Zu Bebcnhauscn der pens. Kanzleirath Kapfs, 70 Jahre alt; zu Weil im Dorf der evaug. Pfarrer Halm, 72 Jahre alt; zu Hirsau Ncvierförster Fröhner, 54 Jahre alt; zu Hößlinswarth öl. Strodtbcck, pens. Professor am Gpmnasium in Mm, 66 Jahre alt; zu WeikerSheim Rabbiner Mainzer, 62 Jahre alt; zu Ulm der Yens. Professor Kcntner, 73 Jahre alt.
Togos - Neuigkeiten.
Stuttgart. (167. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Prälat v. Dettinger bringt eine Motion ein, wonach die K. Regierung gebeten werden soll: 1 ) noch im Laufe dieses Landtags auf gesetzgeberischem Wege Einleitung zu treffen, daß es den Hinterbliebenen der an den Scmiuarien zu Eßlingen, Nürtingen und Gmünd eingestellten Oberlehrer» gestattet sei, gegen Nachzahlung der Wittwcn- und Waisenkaffe für Rcallchrer bcizutrcten, und 2) die Pensionen der Witwern von Volksschullchrern, und zwar noch für die gegenwärtige Etatsperivve, von 44 fl. auf 50 fl. zu erhöhen. Die Tagesordnung führt zu dem Berichte der staatsrechtlichen Commission, betreffend die Dauer eines ordentlichen Landtags. Die Commission stellt den Antrag: „an
die K- Staatsregierung die Bitte zu richten, dieselbe möchte darauf bedacht sein, daß in Gemäßheit der in den §K. 127, ISO und 1S2 der VerfaffungS- urkundc aufgestellten Regel, wenn immer möglich, von drei zu drei Jahren ordentliche Landtage einberusen werden." Ein Theil der Commission stellt den weiteren Antrag: „die hohe Kammer wolle die K. Regierung bitten, möglichst darauf Bedacht zu nehmen, daß jedesmal spätestens drei Jahre nach der Wahl eines Landtags der Schluß desselben erfolge." Ein weiterer Theil der Commission stellt außerdem noch den folgenden Antrag: „die Hammer wolle der K- Negierung die Erklärung abgeben, daß der Landtag außer dem Fall seiner Auflösung oder Entlassung auch bei einer nach Ablauf von drei Jahren erfolgenden Vertagung einen neuen Ausschuß zu wählen habe, wenn eine Entlassung seit der Wahl des Landtags nicht erfolgt sein sollte." Ca- merer bemerkt als Berichterstatter, daß über die Sache selbst in der Commission volle Einstimmigkeit herrsche, nur in der Form sei eine Meinungsverschiedenheit vorhanden. Probst: Es handle sich hauptsächlich um das Recht der Stände, gegenüber der Regierung, wenn sie nicht versammelt feien, durch ihren Ausschuß vertreten zu sein, es handle sich ferner um das Recht derselbe», alle drei Jabre diesen Ausschuß zu wählen, und in dieses Recht dürfe die Regierung nicht cingrcifen. Um es zu wahren, solle man den hierauf gerichteten Antrag annehme»". Weder stellt oen Antrag, auszusprechen, daß alle drei Jahre ein ordentlicher Landtag einberufen werden müsse. Wiest dagegen beantragt, darauf zu achte», daß, wenn nach der Wahl der Stände drei Jahre abgclaufen sind, uno es sich um den Schluß des Landtags handle, dieser in der Horm der Entlassung erfolge. Minister v. Linden; Es hanöle sich hauptsächlich davon, die Bestimmungen der Verfassung mit den für die Beförderung der Arbeiten des Landtags erforderlichen Grundsätzen in Einklang zu bringen. Weder der §. 127 noch der §. ISO der Verfassung seien hier maßgebend; der letztere gehe nur von der Regel aus, und habe hauptsächlich zum Zwecke, die Negierung gleichsam zu zwingen, wenigstens alle 3 Jahre die Stände einzuberufen nnd hiemit nicht etwa 18 bis 20 Jahre zuzuwarten. In den letzten zehn Jahren hätten die Stände so viele gesetzgeberische Arbeiten zur Erledigung gehabt, daß das seitherige Verfahren durch Zweckmäßigkcitsgründe hinlänglich gerechtfertigt sei. Nachdem noch Hölder und der Minister v. Linken gesprochen hatten, schreitet dte Kammer zur Abstimmung, und nimmt den Antrag des Abgeordneten Äsver mit 40 gegen 34 Stimmen an. Es folgt nun die Berathung des Berichtes der staatsrechtlichen Commission über den Austritt des Freiherrn v. Holzschuher aus vcr Kammer der Stanvcsherrcn. Sie beantragt, sich mit der Ansicht der ersten Kammer einverstanden zu erklären und über diesen Gegenstand zur Tagesordnung überzugchen. Prälat v. Mehring stellt den Antrag: über den vorliegenden Fall zur Tagesordnung übcrzugehen, jedoch mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß hiedurch über die einschlagcnde staatsrechtliche Frage nicht entschieden sein solle. Derselbe zieht jedoch seinen Antrag später wieder zurück, worauf der Commissionsantrag angenommen wird, womit die heutige Sitzung schließt. Nächste Sitzung den 12. September, Tagesordnung: Berathung des Berichts über die Motion Hölder's, die Zurücknahme der Verordnung über das Vereinswescn betreffend, über die Motion des Abgeordneten Steinbuch, und über den Bericht über den Gesetzcsentwurf, betreffend die Gleichstellung der bürgerlichen Rechte unabhängig von dem religiösen Bekenntnisse.
Nagold, 9. Sept. Die verschiedenen Besuche, die der Gesangverein in Emmingen den benachbarten gleichen Vereinen in jüngster Zeit gemacht, wurden demselben gestern auf einmal zurückgegcben, wodurch nicht weniger als 7 Vereine — nämlich von Ebhausen, Nohrdorf, Oberjettiuge», Sulz und Nagold (Lie- dcrkranz und Concordia- — in jenem Orte sich zusammengefunden. ,..Diß Bewohner zeigten hiebei, was auch kleine Kräfte bei Lust und Lieb zu einer schönen Sache zu tbnn vermögen, wovon die Ueber- lassung des gut gelegenen großen Gartens von einem Unbethei. ligken und die Herrichtung desselben zu dem Zwecke ein sprechendes Zcugniß find. Ein reges Leben zeigte sich in demselben, Gesang reihte sich an Gesang, und obgleich keine.besondere Einladung an das größere Publikum ergangen, so hatten sich doch viele Ge- sangsfreundc zu diesem Feste eingesundcn, das einem kleinen Gau- liedcnestc nicht unähnlich war. Einen befriedigenden Eindruck machte es besonders, daß beim Vortrag der Lieber mehr dem eigentlichen Zwecke solcher Vereine, nämlich der Hebung und Veredlung des Volksgesanges Rechnung getragen wurde, und man jene kunstvollen, nur für höhere Gcsangsbildung bestimmten Melodieen ver- mieden hatte. Auch hatte jener Sprecher, angeregt durch das Kücken'sche Gesang: „Auf mein Deutschland!" wohl recht, wenn er dem Lied jene Kraft inne fühlt, die nicht nur den Patriotismus weckt und das in gegenwärtiger Zeit wieder lauter werdende Be- dürsniß der Einigung Deutschlands rege hält, sondern uns auch das diesseitige Leben mit dem himmlischen vermitteln hilft, und war das ausgebrachte Hoch auf Deutschlands Einigung ein be- redter Zeuge der Wahrheit jener Deutung, die er dem Liede gab. Schabe nur, daß die Zeit so schnell verrann und der kühl gewordene Abend zum Aufbruch mahnte; denn nur ungern trennte man sich von dem fröhlichen Kreise und dem Vergnügen, zu welchem Herr Lammwl'rth und Herr Kroncnwirth, die die Bewirthung übernommen, nicht unwesentlich beigctragen, indem die Qualität des „Stoffs" von solcher Vorzüglichkeit war, daß solcher die Stimmung der Sänger und Zuhörer immer mehr zu steigern schien, und wurde nur das Bedauern laut, daß man in der Oberamts'