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* Nagold. Dem kinzen Bericht über das letztgehabte Gewitter haben wir rh.il? ergänzend, tbeils beiichtigend beiznfnge», daß in Schovtlvch das von, Blitz gel> offene Gebäude nicht ab- branntc, sondern nur das Taff zerstört nnd der Wvhnstock zer- schniettert wurde; ei» weiteres Wohnhaus wurde ebenfalls stark beschädigt. I» Mübringen war der wolkenbrnchartige Regen derart, daß der Verkehr auf der Hauptstraße unterbrochen wurde. An mehreren Gebäuden wurden ganze Wände weggerisjen, ein Hans steht dem Einstürze nahe, von einzelnen Gebäulichkeiten wurde unter andern eine Schmiedewerkstätte durch die Gewalt des Wassers plötzlich niedcrgerifsen, wobei der Eigenlhümer ans den cin- stürzenden Trümmer» verwundet und nur mit Muhe gerettet werde» konnte. Geflügelstallunge» mit ihrer Einwohnerschaft, Schwein- stallnngen n. s. w. gingen mehrere zu Grunde. Der Schaden an den Straße» des OrlS, den Kellern mit allen in denseloe» auf- bcwahrten Vorräthen an Vier» Wein, Most, Erdbirnen und Gemüsen läßt sich noch nicht berechne», dürfte aber nur an Straßen, Dohlen und Durchlässen sich auf viele Tausend belaufen. I» mehreren Kaufläden wurde durch das Wasser und den eingedrungencn Schlamm, durch Wegschwcmmen größerer Waarenvorräihe ebenfalls erheblicher Schaden angerichtet. Ueberhanpt bietet der Ort ein schreckliches Bild der Zerstörung; überall Steingcröll und Steine bis zu drei Cenkner Schwere, Bauholz, Teichel, Hopfenstangen, Stücke von Bettladen, Brettern, Läden, Scheuer- nnd andere Thüren.
St»tkgart. Am Ostersonntag Abends wurde ein Schlosserlehrling von Berg i» der Hanplstädterstraße beim Nachbausegehen von einem in einer hiesige» Buchdruckern beschäftigten Nadtreiber, mit dem er kurz zuvor einen unbedeutenden Wortwechsel hatte, erstochen.
Stuttgart, 1. April. Wie ich ans guter Quelle erfahre, hat Kanster Wächter in Leipzig die meiste Aussicht, den bei uns erledigte» Mjnisteip, stell zu erhalte», nnd zwar in der Weise, daß der bisherige Znstizminister v. Wächter-Spittler zu seinem früheren Department, dem Kultus, zuiückkehrte, während Kanzler v. Wächter die Justiz übernähme. (H. T.)
Stuttgart. Der Wicderzusammentriit der Kammer wird auf Pfingsten erfolgen. <H. T.)
Rottweil, 25. Marz. (Schwurgericht.) Im November v. I. wurde dem Kaufmann Sackmann in Besenfeld mittelst Ein-' bruchS in seinem Laden ca. 70 fl. Geld und Maaren aller Art im Betrage von ungefähr 24! fl. gestohlen. Es wollte zwar anfänglich sich keine Spur des ThäterS zeigen, bis Sackmann auf seinen Nachbar, Zimmcrmanu Peter Kirn aufmerksam gemacht wurde, welcher mit feiner Familie auf einmal ein herrlicheres Leben führte. Es wurde deßhilb Haussuchung vorgenommen, welche die Verhaftung der ganzen Familie zur Folge hatte. Nach einigem Läugnen gestand aber die Ehefrau des Kirn Alles und gab das Versteck der Maaren an, worauf auch der Ehemann und der 20 Jahre alte Sohn das Geständniß der That able.ffen. Wegen dieses Vergehens wurde nun alt Peter Kirn zu 5 Jahren Zuchthaus nnd jung Peter Kirn zu 3 Jahren Arbeitshaus verurtheilt. Die Ehefrau Christine, die an der Ausführung des Diebstahls nicht bc- theiligt gewesen, aber Mitwisserin wurde und die gestohlenen Maaren für ihre Haushaltung gebrauchte, wurde zu 4 Wochen Zuchtpolizeihaus verurtheilt, wegen bisheriger Untersuchungshaft aber als erstanden betrachtet.
Frankfurt, 2. April. Eine offiziöse Wiener Korrespondenz bringt aus Süddcutschland folgende Nachricht: „Dem Vernehmen nack sind zwischen den betheiligteu Staaten Unterhandlungen im Gange, um gleichzeitig mit den großen Manövern zweier preußischen Armeekorps am Niederrhein oder vielleicht noch früher die Zusammenziehnng von Abtheilungen des 7. und 8. Bundesarmeekorps zu großen Lagerübuugen am Obcrrhcin zu veranlassen und es ist sogar die Rede davon, diese Uebnngen während der Dauer der gegenwärtigen politischen Constellationen »ach einem bestimmten Wachsen in Permanenz zu gestatten." Bestätigt sich diese Angabe, so müssen die Besorgnisse über die Absichten Frankreichs bereits kille,, sehr hohen Grad erreicht haben. Das wäre nichts Anderes als die Aufstellung eines Beobachtungskorps. (Fr. P.)
Bei jeder Gelegenheit weist der König von Preußen auf den Ernst und die Gefahren der Zeit nachdrücklich hin. Er weiß, daß er damit in Paris rc. anstößt und muß also für seine Mahnungen gewichtige Gründe haben und Genaueres wissen als Viele andere Leute. VoGeinigen Tagen, als ihm seine Generale,
Minister rc. zn seinem Geburtstage gratulirten, hat der König wieder an bevorstehende Gefahren erinnert und hinzngesetzt, Preußen könne sich nur auf sich selbst veilassen und müsse Heer und Kassen in Stand Hallen und der Landtag müsse dazu die Mittel bieten.
IosefStandig l, der berühmte Sänger, ist am 28. März im Wiener I renhanse gestorben.
Wien, 30. März. Die Amtszeitnng schreibt: Eine Verordnung des Staatsinimsters ist erschiene», welche die Oeffentlich- keil in den Gemeindeverhandluugcn wieder einführt. (A. Z.)
Wien, 31. März. Was ich gestern andeutete, ist beute bereits Thaisache. Ein Theil des Ministerinms hat dem Ministerpräsidenten, Erzherzog Rainer, seine Entlassung eingercicht. Durch eine Jntrigne ist es gelungen, einen der Hauptpunkte in der ungarischen Frage in Abwesenheit der deutschen Minister zur Entscheidung zu bringen. Ten Vermiltlnngsversnchen des Ministerpräsidenten wird es schwerlich gelingen, den Konflikt zu beschwören. Baron Knbcck, der a» Graf RechbergS Stelle treten soll, ist bereits von Frankfurt hier eingelrossen. Baron Hübner, der gewesene PolizeiiUinister, ist bereits von Venedig hieher berufen »Ni durste Ichon in einige» Tagen cintreffen. — Der ckullex 6»ri.»-, «»ras Apponyi, ist von dem Kaiser mit der Eröffnung des nngarische» Landtags betraut. Derselbe wird im Namen des Kitters die Thiviicnlsaguiigsiiikiuiden Ferdinands V. und Franz Karls (Vater des Kaisers) dem versammelten Landtag vorlesen und diesen zugleich zur Abfertigung des JnaiignrationSdiploms aufforder». Graf Apponyi wird heute oder morgen nach Pesth abreisen.
Bei der am 25. Marz zn Lippa bei Arad stattgefundenen Wahl fand ein blutiger Konflikt zwischen Deutschen ünd Rumänen derart statt, daß 3 Todle nnd 14 bis 15 Schwerverwnndcte auf dem Platze blieben.
Agram, l. April. Die Agr. Ztg. berichtet aus der Herzegowina, vom Kriegsschauplatz: Am 22. und 23. März habe» Gefechte bei Blasovac nächst Bilec stattgefunden. Mahmud Pascha hat die Angriffe der Jnsnrgenien znrückgewiesen. Derwisch Pascha hat ihm Hülfe gelettiet. I» Niktic ist die türkische Garnison noch immer eingeschlossen Die türkischen Truppen. 15,000 Man», leiden stark in Folge schlechter Verpflegung. Bei den Baschiboznks befürchtet man Meuterei. Muschir Ismail Pascha ist nach B lesce abgegange». (A. Z)
K o pcnh a g e n, 2. April. Dem Vernehmen nach verlangen der englische und der russische Gesandte aufrichtige Erfüllung der dänischen Versprechungen in der Bndgetfrage, da sie sonst Dänemark für den Bruch mit Deutschland verantwortlich machen würde». (A. Z.)
Warschau, 29. März. Wie gerüchtweise verlautet, soll die Eensur aufgehoben werden. Wielopolski verordnet«: die Ausarbeitung eines Preßgesetzes „nach französischem Muster". Von morgen an werden die Ausgaben der Zeitungen ohne Censuran« striche erwartet. (F. I.)
Von der polnischen Grenze, 1. April. Gestern fand in Kalisch ein Krawall statt; 3000 Personen brachten dem Kreis« hanptmann eine Katzenmusik, die Fenster einschlagend. Derselbe flüchtete beschimpft ins KadeltenhauS. Dessen stellvertretender Adjutant wurde ebenfalls beschimpft. Später wurde auch dem Tribunalsprästbenten und dem Schulinspektor eine Katzenmusik gebracht. Das Militär stellte die Ruhe her. (T. D. d. H. T.)
Warschau, 2. April. Zweiter Statthalteraufruf: Ein wichtiger Moment zwingt, nochmals Worte der Vernunft znzu- sprechen. Die ver eißenen Institutionen verbürge» die theuerstcn Interessen Eures Landes, Religion, Nationalität werden aufrichtig in Ausführung kommen. Hütet Euch vor Unruhen, die die Regierung nicht gutheißen und alles Andere unterdrücken würde.
(T. D. d. H. T.)
Turin, 30. März. Der Kammer wurde der Gesetzentwurf vorgelegt: Garibaldi zum ersten Bürger Italiens zu erkläre» und ihm als Nationalgeschenk für seine großen Verdienste ein Staatsgut als freies Eigenthum zn überweisen, das 150,000 Lire jährliche Rente abwirft. Cialdini's Armee verstärkt die Po-Linien. Ter frühere Minister Graf Mamiani ist zum Geschäftsträger in Griechenland ernannt. (A. Z.)
Turin, 31. Marz. Die Opinione schreibt: Die Königin von England ließ dem sardinische» Gesandten b'Azeglio erklären, daß sie ihn in seiner Eigenschaft als Minister des Königs von Italien empfangen werde. Tie Schweiz habe dieselbe Erklärung abgegeben. Die Perseveranza in Mailand schreibt : Die militari«