Unternehmen bloßstellen sollte. Dieselbe Depesche ««ldet, da-die ps iiioiiicsischeil Trnppen eine große Energie in den Abrtrzzen ent­wickelten, daß aber dennoch die Insurrektion noch nicht ganz de, wälkigt sei. Zahlreiche Schaaren von Parteigängern ballen noch immer die Berge besetzt. (St.-A.)

. lieber die vielbesprochene Abwesenheit Garibaldi's von Caprera erfährt inan, dag derselbe inkognito nach Turin gereist sei, wo kr eine lange vertrauliche Besprechung mit dem König gehabt haben soll. Was in dieser Konferenz besprochen wurde, weiß man nicht genau, indem von einer Seite behauptet wird, Garibaldi "w-Üe durchaus aus der jetzigen Lage Ungarns Nutzen ziehend den Kampf aufnehmen; wogegen man von anderer Seite wisset, will, er habe dem König das förmliche Versprechen gelei­stet, sich ganz nach dessen persönlichen Wünschen zu richten.

Paris, 31. Jan. Der Donau-Zeitung wird aus Paris vvm 25. Januar geschrieben:Sis wissen, daß der Kaiser vor­gestern den außerordentlichen Gesandten des Königs von Preu­ßen, General Willisen/empfing. Man will wissen, daß nach der officieüen Audienz der Kaiser sich nochprivatim"" mit dem General unterhielt und ihm in zarter Weise Vorwürfe wegen der preußischen Politik machte.Frankreich will den Frieden"", soll Se. Äaj. geäußert haben,und Ihr König thnl nicht gut, durch seine Worte Deutschland zu agitiren.""

Paris, 3. Febr. Die Antwort aus das, von demSa­lon" nach Gacta »verbrachte.» .Schreiben des Kaisers Napoleon ist in Paris eingetroffen. Franz II. erklärt darin, er sei entschlös­se», bis aufs Äeußcrste Widerstand zu leisten. <Jnd. b.)

Paris, 4. Febr. (Thronrede bei Eröffnung der Kammern.) D«r Kaiser Louis Napoleon sagte: er habe beschlossen, daß alle Jahre die diplomatischen Aktenstücke den Kammern vorgelegt wer­den sollen. Er sprach von der neuen Eonstltulion, welche den Kammern gegeben sei, erinnerte an die im Innern ergriffenen Maßregeln, und erwähnte der mit anderen Mächten zu schließenden Handelsverträge. Frankreich wünsche nach außen immer den Frie­den, ohne ans seinen legitimen Einfluß zu verzichten; es bean­spruche sich nirgends einznmischen, wo seine Interessen nicht im

Spiele seien. Die Ereignisse machen die Lage Italiens verwickelter. Frankreich habe in Uederciustimmuug mit seine« Verbündeten bas Prinzip der Nichtilikervention als das beste Mittel ausgestellt, das jedes Land zum Herrn seines eigenen Geschicks mache. Frankreich habe nicht Partei für die Revolution'genommen, noch sich an die Spitze der allgemeinen Reaktion gestellt. Der Kaiser werde sich

von dieser Linie nicht abwenden lassen. Es genüge, das Recht

des Landes zu erhalten, wo cs unzweifelhaft seiseine Ehre zu vertheidigen, wo sie zu Gunsten einer gerechten Sache angerufcu werde. Er sikirt die Annexion Savoyeu's und Nizza's, den Krieg in Ebllla und Syrien, wohin Frankreich zufolge einer Convention zur Beschützung der Christen gegangen. In Rom sei die Besatzung vermehrt worden-, cibs die Sicherheit deS Papstes bedroht. Nach Gaeta habe Frankreich Schisse gesendet, um den Zufluchtsort des Königs zu beschützen, ohne sich von der Neutralität zu entfernen. Dieß die Lage. Möge« die Besorgnisse sich zerstreuen und das Vertrauen zutückkehren. Warum sollten Handel und Industrie nicht wieder «inen neuen Aufschwung nehmen? Mein fester Entschluß ist, mich in keinen Conflikt einznlasseu, wo die Sache Frankreichs Nicht auf Siecht und Gerechtigkeit gegründet ist. Kann die geeinte compacte Nation fürchten, in einen Kamps, welchen sie mißbilligt, svktgeriffen oder durch Drohungen provorirt zu werden ? Keine eingebildete Unruhe! Sehen wir der Zukunft mit Vertrauen ent­gegen, statt durch'nnsere Kraft, unsere loyale Absicht, wollen wir uns ohne übertriebene Besorgnisse mit der Entwicklung der Keime des Gedeihens beschäftigen, welche die Vorsehung in unsere Hände gelegt hat. (T. D. d. A. Z.)

Paris, 5. Febr. Marschall BoSquet ist gestorben.

Eine alte Wahrsagerin aus den Pyrenäen hakte der weiland Fräulein Monlijo prophezeit, sie werde Kaiserin werden. Enge« nie glaubte der alten Frau und ward Kaiserin von Frankreich. Leider hat dieselbe Wahrsagerin der Kaiserin prophezeit, sie werde binnen einem Jahr ihrer Schwester, der Herzogin Alba im Tode Nachfolgen. Die Kaiserin glaicht ihr wieder und ist todt« unglücklich.

L o iidon, 5. Febr. Die Königin Viktoria sprach bei der heu­tigen Eröffnung des Parlaments wörtlich:Meine Beziehungen zu den Frcmdriiächien-Md ffsrtwähreud freundlich und befriedigend, -und ich hoffe zuversichtlich, daß die Mäßigung der europäischen Mächte jeder Unterbrechung -HB allgemeinen Friedens Vorbeugen

wird. Ereignisse von großer Wichtigkeit geschehen in Italien. Glaubend, daß den Jlaliern die Ordnung ihrer eigene» Angete- getcheiten überlassen bleibeiz sollte, habe ick es für zecht erachtet, in jenen Angelegenheiten keine thatsächliche Einmischung auszuiibeii. Ferner hofft die Königin die baldige Pacifikation Syriens, und somit Erfüllung des betreffenden Eonveukionözweckes. Die Koni- gin spricht sich befriedigt über den chinesischen Friedensschluß und über Indiens progressive» Fortschritt ans. Sie rühmt Canada's Loyalität gegen den Prinzen von Wales und wünscht in de» aller- wärmsten Ausdrücken eine friedliche Beilegung der Nordamerikas scheu Zerwürfnisse. Die Königin erwähnt des französischen Snpple- menrartraktaks, des sardiuische» Nachdcucksvertrags, und verspricht Einbringung mehrerer Gesetzvorschläge nebst entsprechenden ökono­mische» Budgeksvorlagen. (A. Zg

London, 6. Febr. Gestern fand die Adreßbebalte im Un­terhause statt. Ein Amendement Wbike's, das HauS Hedanre, die Resormsrage in der Thronrede zu vermissen, wird mit 129 gegen 46 Stimmen verworfen. Russell hofft, daß der Friede nicht un­terbrochen werde. Im Oberbause erklärt Granoillc: Englands Beziehungen nach Auswärts, besonders mit Frankreich, seien hefrie« digeud. Beide Adressen angenommen. (T. D. d. H> Aj

Allerlei.

(Zur Beachtung für Landwirthe.) Ohne Zweifel be­ginnt wieder demnächst wie alljährlich der V c rtilgungs kamp f des Menschen gegen einen vermeintlichen Feind in der Thicrwelt, der einer der besten, jedenfalls der nützlichsten Freunde deS Land- wirths ist, g e gen den M a u l w n r f. Umsonst sind bis jetzt alle Belehrungen und Ermahnungen, alle Bitte» »m Schonung und Erbarmen gewesen, umsonst hat sich die Presse des verkannten und verfolgte» Tbiercs angenommen, umsonst haben Naturfreunde den Nutzen des MaulwnrfS, wie die Schädlichkeit und den Unsinn der Manlwnrfsjagd in Lesebüchern, Zeitschriften, Flugblättern, Kalendern n. s. w. dargethan. Der gewöhnliche Bauer Ziest solche Sachen gar nicht, oder wenn er sie liest, so lacht er über Pie Bücherweisheit und bleibt beim Alten; der rationelle Landwirth aber, der mit gutem Beispiele vorangehen sollte, hat, so sehr er sonst für Verbesserungen eingenommen ist, für solche (scheinbare) Kleinigkeiten keine Zeit und die landwirthschastlichen Vereine, die sonst so viel Gutes schon gestiftet haben, haben sich bis jetzt nicht bemüßigt gesunde», den Maulwurf in Schutz zu nehmen. Beden­ken wir aber, welche Summen Gelbes alljährlich nur sin Württem­berg für den ManlwnrsSfang ausgegebcn werden, bedenken wir, wie viele Millionen schädlicher Engerlinge und Werren durch die Tödlung der Maulwürfe am Leben erhalte» werden, so dünkt uns doch die Sache wichtig genug, daß endlich von Seiten sämmtlicher landwirthschastlichen Vereine, wie der höheren und niederen Behör­den, allen Ernstes aus gänzliche Abstellung des Maulwurfsfang«- gedrungen weilde. Das Königreich Württemberg hat 131 Städte, 195 Marktflecken und 1476 Dörfer (die Weiler und Höfe lassest wir weg); nehmen wir nun an, jede Stadt bezahle jährlich 50 fl., jeder Marktflecken 35 fl. und jedes Dorf 25 fl. dem Maulwurfs« »ger, so ergibt daS in Einem Jahre 50.275 fl., das macht ifl 20 Jahren mehr als eine Million. Kann dieses BlutgeL nicht besser verwendet werden? Doch das ist noch nicht Alles! Ein Maulwurfsfänger fängt jährlich ungefähr 300 Maulwürfe, somit werden in 1802 Ortschaften jährlich 540,600 Stücke gefangen^; nun braucht aber ein Maulwurf täglich zu seiner Nahrung aller- wenigstens 12 Engerlinge (O-uatten) und Werren, folglich in einem Jahre 4380. Die 540,600 Maulwürfe, die jährlich in Württem- berg gefangen werden, würden somit in einem Jahre 2,367,828,000 Werren und Engerlinge aufgefressen haben, die nun am Lebest geblieben sind, weil man die Maulwürfe gehenkt hat. Isis da ein Wunder, daß die Getreide-, Klee-, Rüben- und Kartoffeläcker nebst den Wiesen theilweise so geringen Ertrag liefern, und daß den Bäumen durch die Maikäfer, die aus den Engerlingen ent­stehen, hin und wieder so übel mitgespielt wird?Die Maulwurfe verfolgen," sagt Dr. G lo g er,heißt das Ungeziefer hegen; daS Naturwidrigste und Verkehrteste von allen Dingen, die ein Land­wirth oder Gärtner.lhun kan», ist und bleibt darum das Verfol­gen der Maulwürfe." So macht doch dem Krieg einmal ein Ende, ihr intelligenten Landwirthe und landwirthschastlichen Vereins, und gebt und schafft dem Maulwurf Ruhe!

Lk»ck UN» Vktlog d«r-s. W, Z -l > s k r'schi»Luchh»«I>N>»«, Li«dLlli.»: Hölzt.-. ,