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meittS stand mite: Wasser; in Katharinaberg sind zwei Fabriken eingcstürzt.
Vom Harze. Aus mehreren Gegenden wird von Walser snoth geschrieben, so stark sind stellenweise die Regengüsse qesallcn. Lei Ilsen bnrg war der sonst kleine, vom Brocken kommende Bergfluß, die Ilse, so augcschwollen, daß 6 Personen, die ans Neugierde ans die Jlscnbrücke gegangen waren, durch den Einsturz 'derselben in die Finthen gerissen wurden und ertrunken sind.
Telegraphische Berichte des Dresdener Journal ans Zw» ckan vom 3. Ang., 10« s Uhr, besagen: Gefahr und Arbeit sind vorüber. Seit 1694^ ist hier keine ,o hohe Waf,erstatt) vorgekommen. Das Wäger übcrströmte zwei Drittbeste der Skadk, stand in einzelnen Ltraßcn vier Ellen hoch »nd überstimmte die Hälfte des Marktplatzes. Den Höhepunkt crreichte eö am I.Ang., früh I sss Uhr, seitdem ist es langsam gefallen, steht aber jetzt noch über drei Ellen hoch. Am 31. Juli, 4«^ libr Nachmittags, durchbrach cS das erste Hans am Fleischer- platz. Im Ganzen sind fünf Häuser zerstört, bei einer größeren Zahl ein Theil der Parterrcwände eingedrückt, in vielen sämmtlicke innere Lnndwände sowie das erste Stockwerk zcr- weichr, die Oefeu nnigeworfen. (D. A. Z.)
Bei dem König von Preußen haben sich Anzeichen von Podagra eingestellt, was die Aerzte für ein Zeichen günstiger Wendung dcS bisherigen Leidens erkennen.
Die Börse von Antwerpen ist in der Nacht vom 1. auf den 2. Angnst fast gänzlich durch eine FenerSbrnnst zerstört worden. lSt A.s
Die Conferenz in Paris gibt auch wieder ein Lebenszeichen von sich, sie hat die Flaggen der Donanfürstenthümer bestimmt. Die Walachei wird eine rvthgelbbstrne Fahne mit einem schwarzen Naben, der einen Ring im Schnabel trägt, führen, und die Moldau soll eine rothblaue Fahne mit dem schwarzen Stierkopf erhalten.
Man spricht viel von der Erfindung eines elektrischen Seidewebcstnhls, die ein Mechaniker in Lyon gemacht, und die sich vollkommen bewährt haben soll. (H- A.)
Das Kriegsgericht in Namur in Frankreich har einen gemeinen Soldaten zum Tode vernrthcilt, weil er einem^ Militärärzte eine Ohrfeige gegeben batte. (S. B.)
HD er Besuch in Cherbourg.! Der vielbesprochene Besuch bat staltgesnndcn; am letzten Mittwoch den 4. August fuhr die Königin Victoria von England vvnOöbvrne ans nach Cherbourg, den Kriegshafeu an der Kanalküstc Frankreichs, dessen großartige Erweiterung schon Napoleon 1. beschlossen hatte, und die nun im entsprechenden Maßstabe vom jetzigen Kaiser Frankreichs ansgeführt worden ist. Napoleons I. Statue ist auf dem Hafenplatze aufgestellt, und trägt in gold- nen Buchstaben am Piedcstal die stolze Inschrift: „Ich hatte beschlossen, hier die Wunder Egyptens zu erneuern!" Was dem Onkel nicht möglich war, hatte der Neffe auSgcführr. Ob der letztere dieselben Gedanken mit dem Werke verbindet, die dem Plane Jenes z»m Grunde lagen, -— wer will's sagen? — An Kriegshäfen fehlt es bekanntlich Frankreich nicht; es hat Toulon am mittteländischcn, Rv chefort und Brest am atlantischen und Cherbourg, wie cö bisher war, am Kanal. Wozu nun die ansehnliche Erweiterung gerade dieses Hafens? Eine hier sich sammelnde Kriegsflotte sicht immer ans, wie zu Demonstrationen oder zu Operationen gegen England bestimmt, und in England ist man freimüthig genug, um zu merken, daß es eben nicht blos so ansfleht. Deßhalb hat sich^ in der englischen Presse ein so gewaltiger Sturm gegen den Besuch der Königin zu den Einweihuugsfeicrlichkeitcn in Cherbourg erhoben. Diesen Sturm hindert nun zwar der Besuch nicht, er iS aber bezeichnend für die Sachlage. Wie lange die in den obersten Sphären zur Zeit noch bestehende Freundschaft dauere und ob sie trotz der gereizten Volksstimmnng fortdaucrn, ja am Ende Liese gar nmgestaltcn wird, — das wird die Zukunft lehren: Vieles aber scheint uns bei dem Besuche in Cherbourg anders zu sein, als bei dem früheren Besuche der englischen Königin in Frankreich. Dort wie in London, als Napoleon III. daselbst cinzog, herrschte» Pracht und Glanz durch-
ans friedlicher Art und die beiderseitigen Nationen machten in jubelnden Zurufen ihrer freudigen Erregung Luft; — hier herricheu auch Pracht und Glanz, aber durchaus kriegerischer Art; cs ist als ob Nachbarn im schwersten Waffenschmuck einander einen Besuch abstatten, um sieh mit der freundlichsten Miene zu sagen: „siehe, ich bin gerüstet und könnte — — —, wenn ich wollte!" — und: siehe, ich bin gerüstet und fürchte dich nickt, denn ich kenne deine schwache Seite und weiß, daß du die freie Lust nicht vertragen kannst!" — Dort reichten sich die beiden gewaltigen Monarchen die Hand und Alles sah so menschlich, treuherzig, freundlich, wahrhaft ans,- hier reichen sie
einander auch die Hand, aber es ist, als hatten sie eiserne Handschuhe an »nd als legte» beide nach dem begrüßenden Handlchlage die Hand an den Degengriff! Unter den obwaltenden Umständen muß England das gute Einvcrncbmcn mit Frankreich zu wahren suchen und wird cS wahren, wie cs mit Amerika auch gelhau, denn es braucht gegenwärtig seine Truppen und seine Pfunde anderwärts; — Napoleon III. ist aber klug genug, um zu wissen, daß die Kraft eines freien Volke» im Nothfall unerschöpflich ist; das wird wohl vorerst noch den Frieden erhalten helfen, wenn auch die Nationen, die hinter den Monarchen stehen, sich gegenseitig Gesichter machen und mit erhobenen Fäusten die Zähne weisen. — (Dfz.)
Die „Patrie" veröffentlicht folgende Depeschen: Trebigue, 2. August. Eine Deputation der Insurgenten der Herzegowina legte dem Pforten-Commissär ihre Beschwerden und Wünsche dar, er versprach ihnen alle Befreiungen von Abgaben, deren die anderen Christen des Reichs genießen. Sicherheit und Vertrauen fangen an znrückznkehren. Cvmmissär Hussein-Pascha konnte sich zur Commission nach Grahowo begeben.
Verirrungen der Leidenschaft.
Nach dem Tagcbuche des Rittmeisters Z. . .
Die Entscheidung an dem verbängnißvollen Tage bei . . . rückte immer näher; die Wirkung deS feindlichen Geschützes ward immer furchtbarer, — „Ich habe genug, Bruder!" — rief mein Freund, der Adjutant von G. . ., und stürzte rückwärts vom Pferde. Ich wollte absitzen; das Gedränge verstattele eS nicht. Er holte tief Athem, strengte sich an, zu sprechen, ein pcinigendcs^Gcheimniß schien sich Luft machen zu wollen. Umsonst! die Sprache vertagte schon dem Sterbenden ihren Dienst. Mit krampfhafter Angst grub er unleserliche Züge in den Staub, richtete sich anff und reichte mir, mit hohlem Aug' blickend, einen Ring. Todcsblässe bedeckte sein Gesicht. Seine Brust hob sich. Ein Blutstrom machte seinem Leben ein Ende.
Dieß alles war das Werk weniger Sccnnden. Unser Regiment war noch im Avancircn begriffen, obschon längst alles verloren schien. Ich biß die Zähne zusammen, und comman- dirte: Vorwärts! — Der Gehorsam war aufgehoben. —
Der Ausgang jenes Gefechts, das, an sich selbst von geringer Bedeutung, gleichwohl von unübersehbaren Folgen war, ist bekannt. Ich konnte ihn damals aus dem sich entfernenden Kanonendonner nur errathen; denn ich lag unter den Schwer- verwundeten. Mein rechter Arm war von einer Kugel zerschmettert; ein Streifhieb über den Kopf raubte mir von Zeit zu Zeit alle Besinnung.
Als ich am Abende des folgenden Tages ans einer todl- ähnlicheu Erstarrung erwachte, war mau eben beschäftigt, mich mit mehreren Blessirten auf einen Wagen zu laden. Meine Uhr und Böcse waren genommen; doch das Vermächtnis; meines Freundes, der Ring, befand sich noch au der verwundeten Hand, die ich, so gut als möglich, mit meiner Feldbinde umwickelt hatte.
Ein NcgimentschirurgnS nahm sich meiner auf das Thätigste an. Ich ward nach vier Wochen wieder stark genug, uv weiter zu reisen, und erhielt aus mein Ehrenwort die Erlaubniß, mich nach ... zu meinen Verwandten wenden zu dürfen. Unter ganz andern Erwartungen für die Zukunft hatten wir vor wenig Monaten Abschied genommen-