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lage von KricgSwaffeu" gegen mich erfunden hat. — Wie lebhaft ich auch wünschen mag, nach Frankreich zurückzilkehren, so muß ich vor Allem doch bei dieser Gelegenheit zu Gunsten des Rechtes gegen Willkür-Maßregeln Einsprache erbeben. — Empfangen Sie, Herr Redakteur, die Versicherung meiner voll, koinmeiisten Hochachtung. General A. Be de an. (Köln. Z.)
Vom Po, 3. März. Orsini'S Brief an den Kaiser Na. polcon und Hr». Favre'S Vertheidigung tragen bereits Fruchte in Italien. Tie „VolkSzeitung" erklärt Orsini für einen Helden und großen Man», und die „Opinione" behauptet, daß die päpstliche Negierung tanscnduial strafbarer als Orsini fei. Sie werden sehen, in wenigen Tagen wird Orsini, wie Agesi- laus Milano, allen bevorstehenden Reprcssivgesctzeu zum^Trotz, in Liedern gefeiert und apotheosirt werde». (St.A.)
A ns der Herzego w ina, 2. März. Ei» Gefecht der Türken mit den Montenegrinern bei der türkischen Festung Les- sandria am Scutari-Lee. Die Montenegriner nahmen eine türkische Barke mit Kanonen. 25 Türken wurden geköpft. Tie Montenegriner hatten 7 Tvdte und Verwundete.
(T. D. d. A. Z.)
Briefe aus Athen vom 27. Febr. melden von einem heftigen Erdbeben, das Corinth zerstört hat. Nur 3 bis 4 i Häuser blieben stehen, sind aber dem Einsturz nahe. Bis dahin hatte man 20 Todtc begraben, und gegen 60 Verwundete auS den Trümmern hervorgezogen. Kalaiuaki, Lntraki und sämmtliche Dörfer der Umgegend haben stark gelitten. Prinz Adalbert von Baicrn war, nach schwerem Kampf mit den Elementen, genöthigt i» den Hasen von Karisto einzulanfen, bis das schreckliche Ereigniß, das sich gerade am Tage seiner Abreise von Athen ereignet halte, mit seinen nächsten Folgen vorüber war. (A. Z.)
Paris, 8. März. Tie Paule berichtet auS Neapel, daß die Erderschülternngen fortdanern, und sogar in der Provinz Basilicate häufiger werden. Es sind abwechselnd Schwankungen und plötzliche Stöße, die weit gefährlicher sind. In der Gemeinde Bella, T istrikt Logonegro verspürt man die Bewegungen alle zwei Stunden und öfter, ohne daß sie indessen großen Schaden anrichte». (H. T.)
Tie Stadt La Valette auf der Insel Malta war am 10. v. M. der Schauplatz eines großartigen Volksfestes. Tie Feier der Ankunft des Apostels Paulus auf der Insel, der am 10. Febr. vor 1800 Jahren in der »ach ihm benannten St. PaulS-Bai vor Malta Sebissbruch litt, war der Anlaß dieser Festlichkeit. Eine feierliche Prozession, glänzende Beleuchtung, Feuerwerke ». s. w. bildeten die Glanzpunkte derselben. Tie größte Merkwürdigkeit deS Festes und ein vielleicht einzig in seiner Art dastehendes Ereignis; war jedoch eine Prozession, bei der ein Jnbelchcpaar im Triumph durch die Stadt getragen wurde. Dieses Greisenpaar, von dem der Mann 120 und die Frau 110 Jahre alt war, hatte vor 100 Jahren am St. PaulStagc seine Hochzeit gehalten und war von seinem Wohnorte Eilta Veccbia nach la Valette gekommen, um seine 100jährige Hochzcilfeicr zu begehen. Unter einem endlosen Vvlksjnbel wurde das noch ganz rüstige Paar ans einer prachtvoll geschmückten Tragbahre von jungen Maltesern nmhergefübrt und nachher von dem Festkomite feierlich in Empfang gcnom- ^ men, um nach der St. Paulskicche geleitet und dort unter dem Glockenläuten sämmtlicher Kirchen durch den Bischof eingeseg- net zu werden.
Der Kaiser von Rußland hat den Wiederaufbau des Kriegsbase»^ von Lcbastopol anfgegcben. Alle die Plätze, wo vorher StaatSgebäude der Marine standen, sollen den Privatpersonen zum Hänscranban überlassen werden.
Experiments.
Erzählung von B. Floriani.
(Schluß.)
„Hast Du ihn lieb?" unterbrach sich der Doktor weiter.
„Wie mein Leben."
„Ist er aus einem anständigen Hanse?"
«Ja."
„Und hat er eine Carriore vor sich?"
„Eine glänzende, wie er versichert und wie ich glaube."
„Was sind das also für Albernheiten mit den vielen Schwierigkeiten? Ich werde die Sache ruhig ansehe» und das Glück meines Kindes wird meinen Entschluß bestimmen."
„Wäre nur nicht" — lautete der Brief weiter — „seine unglückselige Marotte" —
„Marotte?" ries Spcchtmaver stutzig. „Ich bin mir keiner solchen bewußt."
„ — Marotte — so könnte ich hoffen, daß meine redliche Gesinnung meine Einslimmnng gewinnt. Wie indessen sein Spruch ansfallen möge: seien Sic versichert, daß Ihnen unwandelbar getreu bleibt Ihr Eduard."
„Der Brief mißfallt mir nickt," sagte der Doktor, „eS ist ein männlicher Ton darin, keine von den Lüßlichkeitetl, die unsere jungen Herren den Mädchen so reichlich debitiren. Tn siehst," fuhr er gulmüthig scherzend fort, — „meine Stimmung ist so ungünstig nickt? fange an, bereite mich vor. Also dieser Eduard, wer ist er?"
„Lieber Vater," sagte Arabella verlegen, „glauben Sie, daß eine wissenschaftliche Ansicht Neigung oder Abneigung bestimmen darf?"
„Du holst etwas weit ans," fiel ihr der Vater ungeduldig ins Wort. „Du weißt, ick kann die Vorspiele und Vor- reden nickt leiden. Gerade heraus und mit einem Worte: wie heißt dieser Eduard?"
„Sie haben ihn neulich sckon im Baumgarten gesehen," sagte Arabella zögernd.
Eine Ahnung schien in dem alten Herrn anszusteigen; sein Blick verfinsterte fick. „Der Name?" fragte er nochmals.
„ES ist der junge Doktor Bittersüß," flüsterte sie.
Vater Spechtmaver stand eine Weile regungslos wie vom Blitze getroffen, dann zerknitterte er mir einer Wuth, die man seit Jahren nickt an ihm gesehen hatte, daS Papier, und schleuderte den Knänl gewaltig ans den Boden. „Das muß ich an meinem eigenen Fleisch und Blut erleben!" rief er grimmig. „Den jungen Lassen zn lieben, der seines Vaters Vor- ttrlheile dreigedoppelt ererbt hak und meine tiefinnerste Ueber- zengnng eine Marotte zu nenne» wagt! Kein Wort mehr von dem Elenden! Du weißt, mein Kind, wie ick sie hasse, diese Allo-, Allotria. Versuche nickt, Unglückliche, wie weit mein gerechter Zorn mick treiben könnte!"
Arabella schwieg traurig still, während ihr Vater mit heftigen Schritten das Zimmer maß. Als er keine Entgegnung hörte, stand er endlich still und blickte sie an. Wie eine Marmorstatue der Trauer sag sie da, den Blick gesenkt, die Hände kraftlos auf dem Sckvoße gefaltet, ein Bild des trostlosesten Kummers. Er stand eine Weile in stummer Betrachtung, endlich sprach er mit einer Stimme, in der man die tiefste Regung des Herzens zittern hörte: „Du weißt, mein Kind, wie ick Dich liebe; aber bedenke, daß Du mir in mein eigenstes Selbst verwundend eingreifst. Es ist mir unmöglich, Tick ans meiner Umarmung in die Arme eines jener übermüthigeu Verblendeten zu legen. Wenn Tu mick lieb hast, denke nicht mehr au ihn."
„Ist daS möglich, Vater?" fragte sie mit tonloser Stimme.
„Vergucke eö wenigstens, geliebtes Kind; denn nie und ^ nimmer — "
„Genug, mein Vater!" sprach Arabella und erhob fick würdevoll. „Der Schlag meines Herzens, der Flug meiner Gedanke» ist mein Eigenthum. Daß ich seiner vor Ihnen nie erwähne, darauf mein Wort."
Dem alten Vater gingen die Augen über, als er seine Tochter auf die kalte Stirn küßte. Von dieser Stunde an wurde kein Wort von Eduard zwischen beiden mehr gesprochen, aber eine gänzlicke Umwandlung war mit Arabella vorgegangen. Sie aß fast gar nichts mehr, eine zarte, durchsichtige, fast möchte man sagen alabasterne Blässe lag auf ihren holden Zn- gen; das unendlich süße Lächeln war von ihren Lippen verschwunden, ihr Auge war trocken, aber man sah darin ein unendlich tiefes Wehe. Niemals klagte sie, aber aus ihrem Wesen sprach eine herzergreifende Trauer lauter, als alle Worte. Ihr zartes Wesen schien sich innerlich langsam, aber desto sicherer zu verbluten.
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