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(H-T.)
-elcher Seine irk belästigte, uch die letzte ünschte Fort« j(St.A.) mose Zopf- ;, München^ ng getrieben,
scheint seinen Weg nach Württemberg genommen zu haben, denn gestern Abend 6'/, Uhr wurde in Rave-nSburg, nicht weit vom Gasthof zum Lamm , einem 14 jährigen Mädchen der Zopf obgcschnitten. Daß die Aufregung, namentlich unter dem weiblichen Geschlecht in Folge hievon ganz außerordentlich ist, bedarf keiner weitern Versicherung. Daö Gerücht svricht schon von 4 oder 6 Mädchen, die ihres HaarschmnckcS auf die,e Weise beraubt worden seien; der Eine Fall ist aber That,ache.
(Lt.A.)
In Mannheim hat ein Hans fallirt, welches mit Landesprodukten handelte; -die Passiva sollen 97,000 fl ^tragen, die Aktiva — zwei Säcke Kartoffeln! Die Darmftadter Bank ist an dieser Masse mit starken Ansprüchen betheiligt. (Fr. I.)
In München ist in 4 Fällen polizeilich nachgcwiesen worden, daß sich Mädchen, namentlich Dienstboten, mit eige- ner Hand die Zöpfe abgeschnitte» und de» großen Unbekannten fälschlich beschuldigt haben. Die Mädchen, ernstlich vor- gcnommen, gestanden ihre Lüge und ihre Selbstverstümmelung ein. lDfjff
In Selb in Franken starb am 10. Januar die Wittwe eine» Fallmcisters 3 Tage nach ihrem 105. Geburtstage. Die Frau hinterläßt 11 Kinder, 13 Enkel, 10 Urenkel und 8 Ur- mettkel. Im letzten Jahre noch konnte sie am Fenster die Nadel einfädcln, ohne eine Brille zu gebrauchen.
Frankfurt. 15. Ja». In der gestrigen Bnndestags- sitzung hat der Ausschuß seinen Bericht in der holstein-lanen- bnrgischen Angelegenheit erstattet. Derselbe spricht sich im Wesentlichen dahin aus: daß die behufs der Neugestaltung der Berfassungsverhältnifse Holsteins und Lanenburgs 1854—1856 erlassenen Verordnungen als nicht verfassungsmäßig zu betrachten seien; — sowie, daß in denselben die den Hcrzvgthümern zugesicberte gleichberechtigte und selbstständige Stellung in der Gesammtmonarchie nicht gewahrt sei. Hieran schließt sich die Aufforderung an die dänische Regierung, in den Herzogthümern einen den Bnndesgrnudgesetzen und den ertheilten Zusicherungen entsprechenden Zustand herbeiznfnhrcn. Behufs der Jn- struktionsertheilung ist ein vierwöchcntlicher Termin anberanmt worden. (Z''>t.)
Wien, 15. Ja». Die Pforte hat die offizielle Mittheilung hierher gelangen lassen, daß die entsprechenden Anstalten bereit« getroffen seien, um den Aufstand in der Hcrzogewina zu unterdrücken. Reguläre Truppen seien sowohl zu Lande als auch zur See im Anzüge, um sich mit den Streitkräften der PaschKs von Mostar zu vereinigen, welche letztere einer Verstärkung dringend bedürfen, da sie von den Insurgenten, die fortwährend neue Zuzüge erhalten, hart bedrängt werden. Die im Fort Snktorina gelegene türkische Garnison mußte dasselbe verlassen und sich auf östrcichischcS Gebiet nach Castelnuovo zu« rückziehen. Das Fort ist von den Insurgenten besetzt worden. Gegen Montenegro beabsichtigt die Psorte ebenfalls offensiv vorzugehen; hinreichenden Grund hat sie jedenfalls dazu, da die Montenegriner nicht nur fortwährend und trotz des durch die Vermittlung der fremden Consnln abgeschlossenen Waffenstillstandes Räubereien auf türkischem Boden auSübcn, ganze Heerden Ochsen, Kühe, Schweine re. wegtreiben, die Hirten erschlagen und die angrenzenden Ortschaften verwüsten, sondern da überdies noch etwa 1000 Mann Montenegriner sich mit den Aufständischen vereinigt haben und gegen die Truppen der Pforte im offenen Felde kämpfen. Man glaubt unter diesen Umständen nicht, daß die Großmächte zu Gunsten des Fürsten Danilo in Kvnstantinopel intervcniren werden. (Fr. Pstz)
Die trotzigen Mailänder haben in würdigster Haltung der Einsegnung Radetzky's, ihres Bezwingers, im Dome bei- gewvhnt. 10 Generale und mehr als 1000 Offiziere schritten im Tranerznge. ^
Das Tnriner Blatt „Independente" vom 16. d. meldet, nach der „Zeitung von Genua", daß eine revolutionäre Bewegung, über welche man noch ohne nähere Angabe sei, in Ancona ausgebrvchen wäre. /Fr. I.)
Paris, 15. Jan. Der Kaiser hatte noch gestern Abend eine lange Unterhaltung mit dem englischen Gesandten, und Lord Lowlep schickte heute einen Courier mit wichtigen Depe-
scheu ab, nachdem der Telegraph für ihn thätig gewesen. Die Negierung wird eine Note an Lord Palmerston richten nnd die Entfernung der Flüchtlinge aus England verlangen. Es beißt, der gesetzgebende Körper werde seinerseits eine Adresse an den Kaiser richten, worin er ihn ersuchen wolle, beim englischen Cabinetc auf die erwähnte Maßregel zu dringe». Es sind mehr als 30 Verhaftungen vorgenommen: sämmtlich Italiener. Viele hatten sich nach Art der Engländer gekleidet und wollten sich als solche anSgcben. Einer der Italiener, Namens Cari« sini, wurde in dem Augenblicke festgenommen, als er auf den Kaiser feuern wollte. Man hat bei den Verhafteten ziemlich viel Geld vorgefnndcn. Die Thäter haben bei ihrer Verhaftung die Waffen von sich geworfen. (K. Z.)
Paris, 15. Jan. Vor einigen Tagen wurde hier ein Exemplar des sehr seltenen Mainzer Psalters, welcher im August 1457 von Gnltenbcrg und Scheffer gedruckt war, um 14,500 Fr. in einer Auktion verkauft. (St.A.)
Paris, 16. Jan. Der Kaiser hat bereits von einer großen Anzahl europäischer Mächte durch den Telegraphen Kundgebungen der Theilnahme und der Freude über seine glückliche Rettung erhalten, so namentlich von Rußland, Oestreicb, Preußen, England, Sardinien, Spanien, Rom, Holland, Belgien, Sachsen, Württemberg, Portugal. Der Prinz Wilhelm von Baden ist selbst nach Paris gekommen, und ist bereit» Heu - vom Kaiser empfangen worden. Alle ausländischen Gesandten haben ebenfalls ihre Aufwartung in den Tuilerien gemacht.
(H- T.)
Paris, 18. Januar (Eröffnung der Kammer.) Die Thronrede spricht von der französischen Mitwirkung in Chinas; von den guten Beziehungen Frankreichs zum Ausland; von den Besuchen in Stuttgart nnd Osborne, welche die Bande der Freundschaft fester geknüpft hätten. Der Kaiser habe sich in die Holsteinische Frage, als eine rein deutsche, nicht ein mischen wollen. In den Dona»fürstenthü- mern habe Frankreich die Wünsche der Bevölkerung so viel als möglich berücksichtigt; der Kaiser hoffe, daß die Conferen- zen, welche in Paris eröffnet würden, eine Aussöhnung zu Stande bringen möchten. — Die Wahlen hätten, trotz des befriedigenden Resultats, an einigen Orten das niederschlagende Schauspiel feindlicher Parteien dargebote». Es seien Männer gewählt worden, welche den Eid verweigerten. Man werde jeden wählbaren Bürger verpflichten, ehe er als Candidat auf- trete, den Eid ans die Verfassung zu leisten. Tie Kammern würden dazu mithelfen, die Opposition der äußersten Fraktionen zum Schweigen zu bringen. Zuletzt berührt der Kaiser den verbrecherischen Versuch, der so viele Opfer gekostet habe. Parteien, die ihre Zuflucht zum Meuchelmord nähmen, bewiesen nur ihre eigene Schwäche und Ohnmacht. Solche Versuche könnten die Sicherheit nicht stören: „wenn ich lebe, so lebt das Kaiserthum mit mir; wenn ich unterläge, so werden die Entrüstung des Volkes nnd der Armee eine neue Stütze für den Thron meines Sohnes sein." (T.D.d.S.M.)
Paris, 18. Jan. Der UnivcrS schreibt: Als man den Kaiserl. Prinzen zu seinen erlauchten Eltern führte, bemerkte er die von einem Splitter aufgeritzte Haut im Gesichte de» Kaisers nnd rief: „Weh, weh, Papa!" Gerührt nahm der Kaiser das Kind in den Arm. Der Kaiser war durch diese Liebkosungen so gerührt, daß er in Thräncn ansbrach. (S. M.)
Paris, 20. Jan. Von Belgien werden Maßregeln gegen das Journal „Drapeau" erwartet, welches den Mordversuch auf den Kaiser billigte. Die „Revue de Paris" und der l „Spectatcur" sind unterdrückt worden. Billault (der Minister des Innern) sagt, es werden dem Kaiser noch weitere Maßregeln unterbreitet werden. Die Journale, welche das Kaiserreich angreifen, seien leicht zu zählen. (T. D.d. St.A.)
In der königl. Reitschule in London erregt gegenwärtig ein gewisser John S. Raney, ein Amerikaner, durch die vollkommene Bezähmung in kürzester Zeit selbst der wildesten Pferde die allgemeinste Bewunderung. Den Anfang mackste er mit einem wilden, 18 Monate alten, vom Prinzen Albert gezogenen Füllen, das bisher nur an der Halfter gehalten werden war. Anderthalb Stunden blieb der Amerikaner mit dem Foh-