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16 .
ie Gau-Verfam«lunaen.
Den 2L. Marz
Beilage zum Nagolder Jntelligenzblatt.
L8^8.
Protokoll
über die zweite Gau - Versammlung der land- wirthschaftlichen Bezirks - Vereine
Balingen, Oberndorf, Rottweil, Spaichingen, Sntz, Tuttlingen,
gebalten zu Balingen am 2. Februar 1848.
Gemäß des Beschlusses der ersten am 28. Oktober 1846 zu Noktweil abgcbalienen Gau-Versammlung wurde die Wiederholung der lezieren auf den 2. Februar d. I. und nach Balingen vertagt.
Der sowohl durch besondere Schreiben an die bethei- ligten Bezirks-Vereine als in öffentlichen Blättern erlassenen Einladung folgten in erfreuli cher Weise viele Mitglieder der verschiedenen Vereine, die alle vertreten waren, und überdies beehrten mehrere Freunde der Landwirrbschaft aus den Fürstenihümern Sigmar,ngen und Hechmgcn die Versammlung durch ihre Theilnahme an derselben, so daß l gegen 150 Mitglieder, unter ihnen viele Angehörige desj Bauernstandes, anwesend waren.
Die Centralstelle des landwirtbschaftlichen Vereins von der Abballung der Gau-Versammlung in Kenntn-ß gesezt, und gebeten eines ihrer Mitglieder zur Tderlnavme abzusenden, hatte dieser Bitte enisprochen, indem der Direktor der land- und forstwirtbschastlichen Akademie in Hohenheim, v. Pa bst, zur allgemeinen Befriedigung bei der Versammlung erschien, durch welche Berücksichtigung sie sich zum besonderen Danke verpflichtet fühlt.
Die Verhandlungen gingen auf dem Rathbause zu Balingen, welches mit vieler Bereitwilligkeit eingeräumt worden, vor sich.
Sie wurden geleitet von den beiden Vorständen der Versammlung, Oberamtmann Lee mann zu Balingen, und Domänenpächter Holland zu Kirchbcrg. Die Geschäfte des Sekretariats haben übernommen Rechtskonsulent N a-^ gel und Med. Dokior Schleich zu Balingen.
Die Gegenstände der Verhandlungen werden in der Folge wie sie, nach geschehener Begrüßung der Versammlung durch ibren ersten Vorstand, und nach einleitenden Worten des Direktors v. Pabst zur Beratbung kamen, mit den zu Stande gekommenen Beschlüssen, wie Nachsicht, vorgemerkt.
Hvpfenbau.
Schultheiß Letsch von Zillhausen begründet durch Ablesung eines ausführlichen schriftlichen Vortrages den Antrag auf ausgedehntere Einführung des Hopscnbaues m de«, Gebiete des Gaus, und erhält hierin Unterstützung von dem Domänen- Pächter Holland, Nentamtmann Keller, Posthalter Roller und Baron v. Ow; wogegen v. P absi den Hopfcnbau nicht als so lukrativ bezeichnet als er geschildert worden, unter dem Aniügen, daß die Kosten der Düngung bei oer vernommenen Berechnung der Vvrthcile desselben zu nieder gelächen erscheinen, und wenn diese
auch bei günstiger und passender Lage immerhin ansehnlich werben können, so sollte der Hopsenbau, namentlich unter andern Verhältnissen, doch nicht übermäßige Ausdehnung erhallen, weil bei Feblsahren große Verluste entstehen, indem dann verhältmßmäßig große Kapitale, Arbeit und Düngung verloren geben, worauf dem Anträge des Baron v. O w gemäß, die Versammlung beschließt, darauf binzuwirken, daß wenigstens die bisherigen Anlagen erhalten und weitere Versuche begünstigt werden.
Der Antrag des Kameralverwaltero H ah n auf ein Gesuch an die Staarssorst-Verwaltung, den Hopfenbau durch Abgabe von wohlfeileren Stangen zu unterstützen, was, wie von einigen Seilen behaupier wurde, mchi unmer geschehen, wird nach einigen Erörterungen des Oberamlmanns Kinzelbach und Nevierförstcrs Berstecher verlassen.
K a r t o f f e l b a u.
Die so mannigfaltigen Erscheinungen bei demselben, während der lezren Jahre, haben, so ungünstig im Ganzen auch de dieser Versammlung die Ergebnisse der Beraihung waren, nichi uninreressame Nonzen geliefert.
! Am seltensten will man die Krankhell bemerkt haben, wie Schultheiß Rieß von Streichen, Stadlpfieger Kämmerer von Rottwcil, PosihaiierRollervon Salmgen bemerk- ! len, beim Bau ui grusigem Untergrund uno darum besör- ! derlem Wasserabfluß, wogegen Doktor Rapp von Kottweil ! anfübrt, daß er gclegenoeirttch einer Reise in die Schweiz auch bei dieser Bodenbeschaffenheik dort überhaupt im Thale i und aus den Bergen sie gesunden habe und Kaufmann Beck von Ebingen äußert, er babe überall Kartoffeln Herkommen lassen, habe Düngungen aller Art probi«, aber ! alle seine Versuche seyen unglücklich ausgefallen. Ergebnisse, die auch demNentamtmanuKeUcr, wie er anführt, bei seinen Versuchen geworden. Gurspachrcr Nuoff macht darauf aufmerksam, cs sehen im Verlauf der theuren Zeit im Badischen Kartoffeln aufgekauft worden, die weniger krank gewesen, eine Frucht von der rothcn Sorte, und es empfehle sich dcßwegen der Wechsel m den Saatkartoffeln, worin vielseitig bcigestimmt wird. Von Holland wird insbesondere die Frobbeimer Kartoffel bezeichnet, als eine solche, welche sich sehr ergiebig gezeigt und weniger Kranke gehabt habe. Aus den Murheilungen des Kaufmanns Wölber über seine Versuche gebt hervor, daß üderbaupl ! mehr Frühkartoffeln gesteckt werden sollten, besonders beach- tungswcrih aber erschemi die weitere Bemerkung des Kaufmanns B e ck von Ebingen, daß seine Versuchs-Kartoffeln- Pflanzungen im Frühbeet, die al;o weder Regen noch Thau- nässe erhiclren, günstig ausgefallen sehen, wäbrcnd'die Krankhcii o,e Früchle neben dem Frühbeet ergriffen habe. Oberam-mann Krnzelbach har die Wal rn. bmung gemacht, daß kranke Kartoffeln Auswüchse in de. ^>röße einer Haselnuß im Keller erhielten, die dann gesteckt, Winterkartoffeln gegeben haben, was zum wetteren Beweis sür die Keimkratt der kranken Kartoffeln diene.