Seit einigen Jahren gehen in Holland sehr viele Protestanten zur katholischen Ktkchc über, in diesem Jahre allein 792.

(Die Witterung im Laufe des jetzigen Dceembermonats) prophezeite ein englisches Blatt am Schluffe des vorigen M. nach Murphy also: Am r.De«.Regen. 2. Regen.Z.u.4 Nebelig

5-Schön. 6. Regen. 7. Regen. 8-Regen. 9 Schön.

10. Veränderlich. 11. Schön, leichter Frost. 12. Schön, Fiost i3. Veränderlich, ivahr,chcinlich Schnee. 14. Schön, Frost. >5. Schön, Ers. 16. Schön, wahrscheinlich Frost.

17. Schön, Frost. ,Z. Veränderlich. 19 . Schön, Frost.

20. Regen und Wind. 21. Schön, aber bedeckter Himmel.

22. Frost und Schnee. 25. Starker Frost. 24. Frost und Wind. 25. Frost, Lhauwetter. 2S. Regen. 27. Schön, leichter Frost. 23. Schön und mild. 29. Schön. 5». Scbrn

leichter Frost. 5r. Schön, aber bedeckter Himmel.-Sollte

diese Prophezeiung nicht ganz einlrcffcn, so möge man bedenke», daß ste zunächst auf England berechnet ist.

(Das vierte Gebot.) Vor dreißig Jahren kam ein alter Bauer Mit wankendem Schritt, aus einen Srab gestützt, an dem Thorr einer Residenz an. Der Thorschreiber, aus seiner niedrigen Wachtstube sehend, rief ihm zu: ,, Wohin Alter s" Drüben vom Walde her.Wo geht denn Euer Weg Hin s" Nickt weiter als hierher«Und was habt Ihr denn hier zu schaffe», wenn ich fragen darf?" Ach, ick wollte meinen Großen bei der Regierung verklagen.Euren eignen Sohn ? warum denn ?^, -- Ei! da habe ich vor mehreren Jahren mein Bischen Hab' und GM meinen sechs Söhnen abgetreten, um mich in Ruhe zu setzen. Der älteste bekam den Grundstock an Schiff und Geschirr, Acker und Wiesen; er verglich sich mit seinen BrüdernAnd versprach, mich dis an meinen Tod zu ernähren und zu verpflegen. Ader bas will er nun nicht mehr thun, und bei meinen andern Söhnen find' ich keine Hilfe; drum will ich mich mit einer Klage an die hochfl. Regierung wenden.Werden'S auch nicht weit dringen, die Teufrlsbuben! Aber sagt mir doch, wie alt seyd Ihr denn eigentlich?" Großer Gott! Ich bin nunmehr 7Z Jahr alt. Nun, da kann ich Euch de» Bescheid selbst geben, und Ihr braucht Euch nicht erst an die Regierung zu wenden. Ihr wißt

ja, daß in der Schrift sieht: Unser Lebe» währet 7» Jahre-

da habt Ihr schon 5 Jahre zu viel gelebt!" Der Alle sah den Thorschreiber erschrocken an.Ja wcnn's so ist, so thu' irK wohl am besten, wenn ich umkedle; unser Herr Gott wird mich ja bald zu sich nehmen!" sprach er endlich wehmüibig, und fetzte sich aus einen Stein vor'm Thore, um auszuruhen. Den GreiS hat Gott zu sich genommen; auf dem Stein am Thorr aber sitzt jetzt alle Sonntage der älteste Sohn und bettelt.

(Berlin, den 7. Dcc.) St. königl. Hoheit der Prinz Wil­helm von Preußen schwebt« gestern in einer großen Gefahr, derer

nur durch seine Geistesgegenwart glücklich entging. Als er nämlich in Begleitung seines Adjutanten spaziren fuhr, gingen die Pferd« durch. Der Adjutant und der Kutscher (ein Russe) wurden, wie­wohl nickt lebensgefährlich, verletzt, der Prinz von Preußen aber war so glücklich durch einen Sprung aus dem Wagen unverletzt zu bleiben.

(Merkwürdiger Saliomortal aus Anlaß eines Diebstahls.) Als neulich ei» ScbloHeidnische in Berlin eben im Begriffe war auf einem Boden Wäiche zu stehlen, und dabei plötzlich überrascht wurde, schwang er sich, ohne eine» Augenblick zu zaubern zum Boöenscnsier hinaus und sprang j» den Hof vier Stockwerke hock! ohne ein Bein zu brechen, und ohne sich mir bedeutend be­schädigt zu haben.

(Line neue Art von Industrie) ist von einigen Individuen in Berlin betrieben worden. Sie zeugt zugleich davon, wie leicht eine Täuschung binsichrlich des Stoffes sogar bei Sachverständigen möglich ist. Ein Handelsmann daselbst har nämlich «in Gewerbe daraus gemacht, halbleinene Waarr für ganz leinene in einem dortigen Leihwstitule zu verpfänden. Er hat dies so angesangen: Im Anfänge brachte er mehrmals hintereinander mehrere Stücke guter Leinwand, verpfändete diese, löste sie bald wieder ein, und verpfändete wieder. Nachdem er aus diese Weise sicher gemacht, brachte er Halbleinen und zwar gleich in großer Quantität. Er halte die Vorsicht gebraucht, dic Waare ganz eben so zu verpacken, wie echte Leinwand in der Regel verpackt zu werden pflegt, und wie auch diejenige verpackt war, die er früher versetzt harte. Bei dem großen Andrange der Psandbringer ging dies durch, ohne daß «ine genaue Prüfung der Waare staltsand. Er erhielt «inen Pfandschein über versetzte Leinwand, und natürlich auch einen diesem Stoffe angemessenen Pfandschilling. Auf diese Weise hat er in den 2 Monaten vom Nov. vor. Jahres bis Januar d. I., mehr als 2000 Tb. an Pfandschilling von dem Lcihinsiiiute gezogen. In den von den LcidinstilUten ausgestellten Pfandscheinen mird be­kanntlich auch der Werth des Pfandes angegeben, da bis zu 2^ von dessen Höhe gewöhnlich geliehen wird. Diese WerthSangabe mußte dann begreiflich um ein Bedeutendes, meist um viel mehr als die Hälfte höher ausfallen, als der eigentliche Werth der schlechten Waare betrug. Nicht zufrieden stwn mit dem wicder- rechllichen Gewinne, den er aus die dargcstcllle Weise erlangt« der Pfandschilling allein belief sich in vielen Fällen um die Hälfte höher als der wahre Werth des Pfandes benutzte er auch die Pfandzettel noch zu weiteren Prellereien. Jur Unterbringung derselben hatte er seine Gehilfen. Diese boten in kleinen Leinwand- Handlungen oder in bürgerlichen Haushaltungen die Pfandzettel mit dem Bemerken zum Kaufe ans, Laß der Eigner wegen Geldnoth zum Veräußern gezwungen sey. Dir Pfandscheine lauten über versetzte Leinwand. Waren nun z. B. 20 Th. daraus geliehen und der Werth des Pfandes war aus Zo Tb- angegeben, so trug Nie­mand Bedenken, einen solchen Schein für 4 oder Z Th. zu kaufen.