Aus Paris ivaiidert jetzt eine Gesellschaft Handwerker von 500 Seele» nach Santa Catharina in Südamerika aus. Ei? er­hallen von Brasilien 135,000 Fl. Zuschuß zu ihrer Reue und be­kommen das nöihige Land, mit den schdnsten Hölzern bewachsen, zum Geschenk. Der Zuschuß wäre schon recht, aber

ff- In B re men ist ein neunjähriger Knabe, der Sohn an­gesehener Eltern überwiesen worbe», drei Menschen , darunicr seine eigene Schwester durch Gift, das er in einer Apoih.ke stahl, um's Leben ged> acht zu haben. Im Odenwald Hai eine Bau­ersfrau ibren Ehemann, mit dem sie in Unsrleden lebte, durch einen Absud von Stechapfel vergiftet.

Russische Cultnr. Da die russischen Dauern nicht daran wollen, Kartoffel» anzubauen, weil es ihre Vorfahren auch nicht getha» haben, so hat der Kaiser befohlen, sofort jeden Bauer unter die Soldaten oder in ein Arbeitshaus zu stecken und ib» so lange mit Kartoffeln zu tractiren, bis er Geschmack daran findet und sich zum Anbau versteht. Wenn sie wüßten, daß man Schnaps daraus brennen könnte, würden sie schon längst gepftanjt haben.

In Dresden versuchte der Kammerdiener des preußischen Gesandten von Jordan, der 20 Jahre bei demselben gedient haue und dem plötzlich der Dienst gekündigt wurde, sich an der Klrn- gclschnur im Schlasgcmach der Frau Gesandtin ju erdenken. Da aber die Schnur riß, legteer sich in das Bett derselben und schnitt sich die Kehle ab. So fand ihn die Dame beim Schlafengehen.

Vor einiger Zeit rüstete der portugiesische Generalconsul Dos San tos zu Hamburg eine Florille mit Gelehrten, Künst­lern, yandwcrkern und schönen Mädchen aus und segelte mit ihnen in seine afrikanischen Besitzungen. Jetzt hat das Handlungs- Haus Dos Santos e Monieira ln Altona, dessen Chef er ist mit 2 50o,oou fallirt und die Gläubiger haben das Nachsehen. So steht in allen Zeitungen.

Der größte Baßgciger in Europa ist Hindle aus Wien, (nicht E. aus N>) der seinem Instrumente Töne zu entlocken weiß, weiche denen einer Flöte oder Violine gleichkommen. Er macht jetzt eine Kunstreise durch Deutschland, Frankreich und England.

Wer einen Pfirchkarren neuester Art und auf die zweck­mäßigste Weise eingerichtet sehe» und machen lassen will, der wolle den auf dem Dürrenhardler Hof befindlichen zum Muster nehmen, die obere Einrichtung ist ganz nobel und ruht derselbe nur auf einem DicrielSrad das quer gestellt ist. Er laus« ganz gut und ersetzt zugleich die Walze.

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(DIeBevölkerung in den vereinigtenStaaren) beträgt nach der diesjährigen Zählung 17 Millionen 100,572 See­len , und zwar: «4,3594,5 Weiße, 37 t,Soö freie Neger, und 2 , 369,553 Negersclaven.

(Ein ehemaliger Buchhändler,) ein Greis von fast sicbcnzig Jahren, ging vor Kurzem im Palais Luxembourg, in der Allee des Observatoriums, spaziren. Ein etwa zehn bis zwölfjähriger Knabe, der mit dem Reise spielte, lief einigemal neben dem Greise hin und her und warf endlich seinen Reit so, daß dieser dem alten Herrn gerade zwischen die Füße kam. Der Greis, schon etwas schwach zu Fuße, fiel, und der junge Bursch war der erste, der ihm zu Hilfe eilte und sich wegen seiner Un­geschicklichkeit entschuldigte.Ach, verzeihen Sie meine Unbe­sonnenheit, guter Herr." ries er;mein Gott, wenn Mama wüßte, an welchem Unglücke ich da Schuld bin, sie würbe mich sicher nicht mehr hergeben und Reisen werfe» lassen." Der Greis, dem sogleich mehrere Personen zu Hilfe eilten und aufhalfen, und der sich glücklicherweise keine Verletzung zugczogcn batte, tröstete den Knaben, der auch, nachdem der alle Herr sich erhoben, sogleich verschwand. Der Greis lustwandelte noch eine Zeiilang, und wollte dann Nachsehen, ob es schon Zeit zum Diner sey da bemerkt er erst, baß seine Uhr, ein antikes Kleinod, welches mehr als ei» Jahrhundert alt war, nicht an dem Platze sey, den sie seit vielleicht fünszig Jahren immer eingenommen. Der gute Greis war bestohlen, und was noch schlimmer ist, bestohlen von einem Kinde, das allem Anscheine nach schon in so zartem Alter von Grund aus verdorben war.

(Blut-Regen.) Ein amerikanisches Blatt berichtet ganz ernsthaft über eine seltsame Naturerscheinung:Wir haben von mehreren Personen erfahren, daß im Camon Wilson, bei Libanon, ein Regen von Fleisch und Blut gefallen ist, und daß die Felder weithin damit bedeck, waren. Wir waren anfangs etwas ungläu­big, bis uns dies sonderbare Facium von glaubwürdigen Personen, welche das Phänomen selbst gesehen hatten bestätigt wurde. Nach ihrer Aussage fiel dieser außerordentliche Regen aus einem Terrain von einer halben engl. Meile Länge und 75 Aards Breite. Ue- berdieS wurden wie von Dr. Troost, Prof, der Chemie a» der Universität zu Nashville, mit der Mittheiluiig eines Briefes beehrt, de» ein geschickter und achlungswcrther Arzt ihni geschrieben. Auch sahen wir die ihm zur Prüfung vorgclegten Proben. Wir Hallen sie für eine animalische Substanz, ihr Geruch gleicht dem faulen Fleisches. Sobald Dr. Troost diese Proben einer Analyse un» terzogen haben wird, werden wir das Resultat derselben bekannt machen.Libanon, 8 . August 1641 An Hrn. Dr. T r 0 0 st. Ich sende Ihnen hier Proben einer Substanz, welche nach au­thentischen Zeugnissen vom Himmel gefallen zu seyn scheint. Ich meineStheilS ziehe es nicht im Geringsten in Zweifel, daß es thierischc, fette, muskulöse, mit Blu« vermischte Substanz ist. Könnten Sie uns vielleicht die physiologischen Ursachen dieses Phänomens erklären i Die Proben, die ich Ihnen sende, habe ich mit eigene» Händen gesammelt. Die Größe der Fläche, auf welcher sie fielen, und die Art, wie sie auf den grünen Labacks^ blättern lagen, lassen keinen Zweifel, - sie heradgeregnet siyp,