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lich, durch das schreckliche Schauspiel aufs Aeußerste gebracht, Werners an einen Vaum gebundener Hund sich gewaltsam losrtß und den Wilddieb eine Strecke verfolgte. Plötzlich aber verstummte das Bellen des Hundes und Mayr schloß daraus ans einen Zwischenfall, eilte daher neuerdings nach, und fand nun den Mörder erschöpft am Boden liegen — den Hund aber mit dessen Messer getödtct neben ihm. Unfern lag auch eine Hirschkuh, welche die Wilddiebe wahrscheinlich den Abend vorher geschossen hatten. Mayr sucht nun des zu Boden liegende» Mörders sich zu bemächtigen und ihn zu binden, wobei ihm das zufällige Dazwischenkommcn eines Bauers, der im Walde Holz geladen halte, sehr zu statten kam. Von dem Dorgefallenen in Kcnntniß gesetzt, wirft dieser bereitwillig sein Holz wieder ad, und nimmt dafür den Wilddieb, so wie den Hnnd und die Hirschkuh auf seinen Wagen. Hierauf fahren sic ungesäumt der Stelle zu, wo Werner in seinem Blute liegt, und nachdem auch dieser aufgelade», gehl es dem nächstzelegencn Dorfe Lbermiethnach zu. Im Wirthshause daselbst werden Werner und der Wilddieb untergebracht und verbunden. Elfterer konnte noch dem vom Gerichte abgeordneten Commissär mit vollem Bewußtseyn Rede und Antwort geben; einige Stunden darauf aber, den Zi. Morgens 8 Uhr, gab er in Folge der erhaltenen schweren Wunden, den Geist auf, eine trostlose Gattin hinterlaffend, mit welcher er erst drei Monate verehelicht war. Sein Mörder, der nun im Gefängnisse der gerechten Strafe entgegen sicht, ist der berüchtigte Graßl aus Neukirchcn, welcher wegen Wilddieberei schon meh- rercmal verurchcilt ward und im Zuchthausc saß. — Den 3. August fand zu Kirchenroth die Beerdigung des Forstwartes Werner
statt, bei der sich die allgemeinste Theilnahme unverkennbar aussprach; denn in der ganze» Gegend kannte und liebte man ihn als den leutseligste» und redlichsten Menschenfreund. Ein ausgezeichnet schöner Trauergotlesdicnst ward gleich »ach vollgczogener Grabesbcstattung von seiner Pfarrgeistlichkeit veranstaltet, und einen zweiten wird, wie man vernimmt, die Schützengcscllschaft alldort feinem Andenken feiern.
Große Besorgniß erregt die immer mehr um sich greifende Kartoffel-Seuche, der sogenannt, Fruchtkrebs. In vielen deutschen Ländern zeigt sich die Krankheit, die bald nasse), bald trockene Fäulniß der Kartoffeln in solchem Maße, daß die Land- wirthe sehr besorgt werden. Greift die Kartoffelnoth und die Holznolh »och weiter um sich, so muß noch halb Deutschland nach Amerika wandern. — In den Jahren i780-1732 hatte man auch eine Kartoffelkrankbeit, doch nur an dem Kraut, der jetzige Karloffelkrebs greift die Knolle» selbst an. Die Meinungen der Landwirthe und der Naturforscher über die Entstehung und die Heilung der Krankheit sino sehr verschieden, die meisten aber fürchten, daß die Krankheit sich festsetze» und verbreiten werde-
In vielen sächsischen Dörfern, besonders zwischen Leipzig undWurzcn wüthet die Ruhr und hat schon eine große Zahl von Todesopfern gefordert. Man schreibt diese Krankheit allgemein dem ungesunden Obst zu.
Wöchentliche Frucht- undBrod-Preise.
In Altenstaig,
In Freudenstadt,
In Tübingen,
In Calw,
am 25. August 1841.
fl-
kr.
am 2i- August 1841-
fl
kr.
am 20 August 1641.
fl-
kr.
am 14. August 1841.
fl.
kr.
Dinkel alter i Schfl.
6
48
Kernen . 1 Schfl.
14
8
Dinkel . i Schfl.
6
40
Kernen . 1 Schfl.
14
24
6
40
15
—
6
22
13
54
6
20
12
48
5
—
13
24
Dinkel neuer i Schfl.
5
12
Roggen . — —
8
—
Haber . . —
3
48
Dinkel . — —
6
13
5
—
7
23
3
23
6
8
Haber . — —
4
12
7
12
3
28
6
4
—
Gersten . — —
7
46
Ger-en . 1 Sri.
—
36
Haber. . — —
3
46
Bersten . — —
6
24
7
—
Kerne» . — —
—
—
3
42
—
—
6
30
Linsen . . — —
—
—
3
40
Haber. . — —
4
18
Erbse» . — —
—
—
Roggen . 1 Sri.
Roggen —
8
—
4
12
Wicken . — —
—
—
Gersten . — —
—
52
7
—
4
6
Bohne» . — —
1
18
Bohnen . — —
1
8
Kernen . — —
14
4
Brod-Tare.
Brod-Tare.
Wicken . — — Erbsen . — —
1
1
36
—
—
4 Pfund Kernenbrob
4 Pfund Kernenbrod
Linsen . — —
—
—
Brod-Tare.
kosten ....
4 Pfund Mittelbrod
12
kosten ....
1 Kreuzerweck muß
12
Brod-Tare.
4 Pfund Kernenbrvd
koste» ....
11
wägen 7 Loch.
4 Pfuntz Kernenbrod
kosten ....
"
4 Pfund Schwarzbrod
kosten ....
1t
l Krcuzerwcck muß
kosten ....
—
10
1 Krcuzerweck muß
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Unter vcrantw. Redaktion gedruckt und verlegt von F. W. Bischer.
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