Erprobte Mittel

zur Anwendung in der Haus- und Feldwirtschaft.

Anstrich für Ackerwerkzeugerc. wohlfeiler. In 10 Quart gekochtes Wasser thut man 1 Loth ganz klar ge­stoßenen feinen weißen Vitriol. Dann wird ^ Messe feines Roggcnmehl in 10 Quart kaltem Wasser klar und breiartig eingerührt, und zu ersterem unter häufigem Umrühren hin­zugeschüttet. Demnächst werden ^ Pfd. Colophonium in einem glasirten Tiegel über mäßigem Kohlenfeuer zum Schmel­zen gebracht, und dieser Masse allmählig 5 Pfd. Thran hinzugegossen. Hierauf wird diese Mischung dem Ucbrigen hinzugethan. Zu 4 Quart dieser Farbenmasse nimmt man 5 Loth Ocker und 3 Pfd. Bleiwciß. Kohle von Birkenholz oder Weinrebe geben eine schöne Perlfarbe. Die Mischung wird warm aufgetragen. Die Kosten sind nur der der Oelfarbe.

Aromatischer Speise-Essig. In einer geräumi­gen Flasche mischt man 4s/, Quart reinen concentrirten Holz-Essig, 9 s/z Quart Wasser, 2 Quart Jamaica-Rum und löst darin 1 Pfd. Zucker, diesem fügt man hinzu die reinen Blätter von 2 Pfund Estrachon, s/> Pfd. Basilien­kraut, Vz Pfd. Majoran, Vg Pfund Zimmt, gröblich gesto­ßen, lssg Pfd. Nelken, gröblich gestoßen, ferner 2 Loth klein gethcilter Roccambollen. Diese Mischung läßt man 4 Wo­chen lang unter öfterem Umschütteln stehen, und entfernt alsdann das Klare, um es in wohlvcrschlossenen Flaschen aufzubewahren.

Bleiche. Soll Weißzeug recht schön werden, so muß es im stark zunehmenden Monde auf die Bleiche kommen »znd während des Vollmonds die Nacht über darauf liegen bleiben, wozu dann auch noch der Thau beiträgt, welcher am frühen Morgen fällt und von der bald nachfolgenden Sonne wieder aufgetrocknet wird und das reinste Wasser ist. Eine gute Bleiche muß daher so angelegt feyn, daß der zu­nehmende Mond im Aufgehen den Platz frei und gut bescheint.

Der wunderbare Traum.

Die Nebel des Morgens ruhten noch dicht auf dem Gipfel des Berges, an dessen Fuße das amerikanische Städt­chen Rcdcliff gelegen war; die Wege aber, welche zn dem­selben führten, waren bereits mit der Bevölkerung der ganzen Umgegend gefüllt. Zu Aylesbnry waren alle Laden gcsch'os- sen, der Hammer des Grobschmieds ruhte auf dem Ambos, kein Wagen von irgend einer Art war in den Gassen zu schauen, ja selbst die Thür des Wirthshanses war verschlos­sen, und der Schlüssel wandcrte mit dem Besitzer nach dem erstgenannten Orte, kurz, Alles verkündete, daß ein außer­ordentliches Ercigniß dort stattfinden würde.

So wie man sich aber dem Städtchen Redcliff näherte, ward das Menschengewühl immer dichter und dichter; Man- ner, Weiber, Kinder, Pferde und Hunde, alles wimmelte ^ hier bunt unter einander. Das Städtchen war schon ganz überfüllt noch bevor die Strahlen der Sonne das tiefe Thal beleuchten konnten, in dem es gelegen war. In dein Wirths- l

Hause herrschte ein ungeheures Getümmel, auf den Straßen !

begrüßten sich alte Bekannte, die sich, wer weiß wie lange / nicht gesehen; die Pferde stampften, die Hunde bellten, die Weiber plauderten, kurz, AüeS wogte im wilden Gewirr durcheinander. Der Anblick dieser tumultreicken Menge aber ließ nicht errathen,, weshalb dieselbe hier zusammengefluthet war.

Innerhalb der Mauern des alten, am Fuße des Berges gelegenen steinernen Gefängnisses hatte an diesem Morgen ' eine Scene anderer Art stattgehabt. Dort lag in einem feuchten, dumpfigen, nur durch eine einzige kleine Oeffnung spärlich erleuchteten Kcrkerlochc, mit Ketten belastet ein Un­glücklicher, dessen irdisches Ende nahe schien. Vor wenigen Stunden war sein treues Weib mit seinem Töchtcrlcin aus weiter Ferne angelangt, um ihn an der Schwelle des Gra­bes noch einmal in die Arme zu schließen. Sie schlossen sich einander in die Arme, und aus der Mitte des dunklen Kerkers stieg jetzt bei den ersten Strahlen der Morgcnsonne - ein Lobgesang hinauf zu dem Ewigen, so daß der Gcfan- genwärter seinen Obren kaum trauen wollte. War das s die Stimme eines Mörders? Waren das die Stimmen seines Weibes, seines Kindes?

Diese kurze Zusammenkunft war zu Ende. Die Un­glücklichen hatten sich gegenseitig dem Schuhe ihres himmli- ! schen Vaters empfohlen und sich alsdann getrennt, der Gatte, ' um seinem Schicksale auf dem Schaffotte muthig entgegen zu treten, sic, um die lange mühselige Rückreise in ihre sorgenvolle Hcimath zu beginnen. Erschöpft und durchaus l ermattet sank der Vcrurtheilte gleich darauf in einen festen ^ Schlaf.

Der Name dieses Mannes war Jason Crecl, seine l Heimath, wie man versickerte, Virginien. Er war, während er vom Norden nach seinem Wohnorte zurückkchrte, gcfäng- ^ lich eingewgen und zum Tode verurtheilt worden, wegen eines Mordes, den er an einem Reisenden vollbracht haben sollte, der eine nicht unbedeutende Summe Geldes bei sich i

hatte, mit ihm eine Zcitlang gewandert war, und in einer l

Herberge unfern Redcliff, in dem Zimmer, in welchem sie ! beide übernachteten, mit abgeschnittenem Halse gefunden wor- 7 den. Crecl batte unablässig seine Unschuld betheuert und versichert: die Mordthat müsse während seines L-chlafcs be­gangen worden scyn, die Umstände aber zeugten gegen ihn, und er ward daher, obgleich man das Geld nicht bei ihm fand, in daS steinerne Gefangniß zu Redcliff geschafft und dort zum Galgen verurtheilt. Der zu seiner Hinrichtung f bestimmte Tag war jetzt erschienen, das Schaffott war bc- k rcits errichtet, die neugierige Menge war von fern und nah herbeigeströmt und von allen Seiten ertönte das Geschrei: Heraus, heraus mit dem Mörder!"

Endlich rückte die eilfte Stunde heran, und es durfte

kein längerer Verzug st in den Kerker des Bei Schlafe, berichteten ihr forderten ihn auf, ihn ihn und wollten ihn hi! reu staunend zum Himm der Traum! rief er

Was für ein 2 das seltsame Benehm gemacht.

Mir träumte daß, während Ihr, H auf dem Schaffotte vo; die Menge drängte u einem weißen Hute au rocke, mit starkem gra! über seinem Haupte i Mörder des Reis«

Der Scheriff und kurze Berathnng mit jener Gegend viel galt dem bczcichncien Man Rocke nmznschancn. der Unglückliche schwanl voll, das Gebetbuch Kaum aber hatte er d forschend über die versa Der Scheriff verlas du wuchs mit jedem Ang umher dann ließ und seufzte tief auf. - stand ein Mann, gan; Fuß von der Leiter e>

Das ist Lewis der Gefangene mit fla

Man bemacktigtl Anfangs versuchte er nutzlos sey, gestand näheren Umstande der Geldes zurück und gej worauf er den Gcrick sofort i» Freiheit ges verwirrt waren, die S dannen.

Drei Tage waren' so wie er in Freiheit < plötzlich die Richter dl dem grauen Rocke, de Backen barte in eine unk derselbe crkl-rte jetzt nn als eie Gattin des V war zwischen Beiden erfolgreiche Weise bew die Mordthat bcgangc Die Frau ward nc nie ward von ihr und i