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wurde. Di« Venetianer machttn ihn zu kh- r«m ode.-si?,! Feldherm, gaben ihm einen sehe anschlichen jährlichen Gehalt, und überhäuften ihn mit den größten Geschenken. Er siarb allgemein verehrt und hochgeachtet.
Der Sohn dieses Helden, ebenfalls Franz Sforza, wußte sich bei dem Herzoge von Mailand, Philipp Maria, aus dem Hause Visconti, so beliebt zu machen, daß er ihm seine natürliche Tochter, Blanca Maria, zur Ehe gab, wodurch er nach besser, Tode, da keine eheliche Kinder vorhanden waren, das Herzog» thrrm Mailand erhielt. Ließ geschah im Jahr 1450.
Ausfallender Schicksals -W echse l.
Amruh, Sultan von Gazna, welcher im Kriege lag mit dem Sultan Ismail Sa» main, lieferte eine Schlacht, und haue das Unglück, gefangen zu werden.
Der ungroßmüthlge Sieger ließ seinen Ge» fangcnen in eine Ciradelle einsperren, wo er mir strenger Hut bewacht wurde. Amruh, erschöpft von den Anstrengungen des TagS und vom Hnnger gequält, bat seine Wächter, ihm etwas zu seiner Nahrung zn bringen. Man brachte il>m ein Stück Fleisch, welches an demselben Feuer gekocht wurde, das den Unglücklichen zu crwärmenchstnte. Jndeß der ermüde» Sulean auf da^Gahr« werden seine- elenden Nachtessens ungeduldig harrte, kam ein Hund» vielleicht nicht minder ausgehungert, als Amruh, herbei, bemächtigte sich dcS ganzen Abendmahles und entfloh hastig damit. Der Sultan, dessen erste Bewegung war, dem unverschämten Räuber nachzusetzen, fühlte sich von. seinen Fesseln zurnckgchalteu, und schlug ein lautes Gelächter aus. Die Wächter, gerührt
von seinem Elende, beeiferten sich, dieses Unglück wieder gut zu machen, und fragten ihn, sich verwundernd, was ihn in seiner traurigen Lage so herzlich zum Lachen bewege? — Ich kann mich nicht enchslten, gab er ihnen Zur Antwort, über ineinen ei» gencn Austapd zu lachen. Diesen Morgen, als ich DeMl zur Schlacht ertheilte, sah ich unter dem Hecrgeräkhe dreihundert Kar meele, wovon mein Dbersthaushsfmeister versicherte, baß sie kaum hinreichend wären, meine Küche fortzubringen, und diesen Abend hat ein kleiner Hund sie ganz und gar in seiner Schnauze fortgetragen.
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Filzigkeit.
Karl Malatesta, H.rzog von An« mini, war ein so großer Filz, daß er einst seinen Mundschenk mit eigenen hohen Händen weidlich dmchprügelte, weil dieser ein GlaS Wein verschüttete, in welches eine Fliege gefallen war. ,,Hättest du nicht, sagte er, die Fliege mit einem Messer aus dem Glase holen können? und mußtest du deshalb den Wein verschütten, der noch s» gut zu genießen war?"
-Ein eben so großer Filz war auch der Kar« dinal Ferdinand -Ponzetta (unter Pabst Leo dem Zehenten), der sich eines HellerS wcgeu mit allen Höckerweibern her« umzank». Diesem Ehrenmanne hatte einst sein Koch «inen Fisch viel zu t euer eingekauft, und Mußte ihn für sich selbst behalten, da ihn der Kardinal nicht bezahlen wollte. Als aber der Fisch gesotten war, und der Kardinal sah, wie wohl er dem Koch schmeck», bat er sich selbst bei seinem Diener zu Gaste, und speis» den Fisch mit, der ihn nun nichts kostete. «