Der Reichsrat vertagt

Bayerischer Einspruch in -er Prentzenfrage.

--- Berlin» 8. Febr. Die für heute einöerufen« Sitzung -es Reichsrats, in der der Reichskommissar -um erstenmal das Land Preußen zu verirrten gehabt hätte, ist abgesagt worden. Die Einberufung der nächste« Sitzung wird wahr­scheinlich von der Stellungnahme der übrigen Länder zu der neuen Lage in Preußen abhängen. Es verlautet in unter­richteten bayerischen Kreisen, daß die bayerische Staatsregie- rung unverändert an ihrem vor dem Staaisgerichtshos ver­tretenen Standpunkt festhalt«, daß es unmöglich sei, baß Mitglieder des Reichsrates in ihrer Eigenschaft alsRetchs - kommissare oderLanüesorganeim Reichsrat mit- zuwtrken vermögen.

Die BVP.-Korrespondenz schreibt u. a., man komme nicht an der Tatsache vorüber, daß die Uebernahm« der preußischen Regierung durch di« Reichsregierung, wie sie nun faktisch erfolgt sei, den Reichsrat nicht nur ge­fährde,sondern seinenStnnundfeinenZweck vollkommen zerstöre. Hier könnten die Länder kei­nesfalls schweigen, seien sie dadurch im Grunde genommen -och eigentlich ihres Vertretungsorgans in der Retchspolitik beraubt worden. Es läge nichts näher, als baß die dadurch in Mitleidenschaft gezogenen Länder sich klagend an den Staatsgerichtshof des Reiches wenden. Wenn das nicht ge­schehe in Bayern wenigstens schein« dazu keine Neigung zu bestehen so sei das nicht gerade schmeichelhaft für den Staatsgerichtshof, spreche doch aus diesem resignierenden Ver­halten gegenüber dem ober st en Gerichtshof des Reiches die trübe Erfahrung, daß ihm die Kraft für eine unabhängige Rechtssprechung in solchen, von der Politik berührten Verfassungsfragen gebrochen worden sei. Damit sei ein schwerer Vorwurf gegen di« Reichsgewalt aus­gesprochen. die durch ihre Maßnahmen in Preußen immer wieder neue Tatsachen geschaffen habe, die kein Staatsge- rtchtshof verbauen könne, sofern er sich nicht zu Rechtsent­scheidungen aufraffen wolle, die die Politik des Reiches als unmöglich bezeichnet«». Verzichteten die Länder auf die ihnen zur Verfügung stehenden Rechtsmittel, so würden sie sich darauf be­sinnen müssen, ihrepolttischen Mittel um so stärkerundentschiedenerzumEtnsatzzubrtn- gen. Die bayrische Staatsregierung sei auf jeden Fall nicht gewillt, sich mit der geschaffenen Lage abzufinden. Es sei Pflicht aller Länder, die an ihre und an dt« Zukunft des Rei­ches dächten, dafür zu sorgen. Saß, ausgehend von -er Situa­tion, in die der Reichsrat geraten sei, raschestenS ein« Klä­rung der Dinge herbeigeftthrt werde.

Der Reichstnnenmintster hat die Absicht, Ende dieser oder Anfang nächster Woche ein« Länüerkonferenz etnzu- berufen.

Vorerst keine Arbeitsdienstpslicht

Reichsminister für Arbeit und Jugendertüchttgung Seldte hat seine Pläne über die Fortführung des Frei­willigen Arbeitsdienstes und der Einführung der Dienst­pflicht in einer Unterredung imStahlhelm" fNr. 6) fol­gendermaßen erläutert:Das Ziel ist für später die Ein­führung der allgemeinen Dienstpflicht. Die finanzielle Lage und die Notwendigkeit, zunächst einen unbedingt zuverlässi­gen und erfahrenen Stamm von Führern und Un­terführern heranzubilden, zwingen uns jedoch, zunächst noch auf der Grundlage der Freiwilligkeit weiter- znarbeiten. Auch auf dieser Grundlage ist der Arbeitsdienst im Vergleiche zu dem bisher erreichten Stande wesentlich zu erweitern ... Daß wir dabei kein Monopol für den Stahl­helm errichten wollen, sondern alle nationalen Kräfte und

Fliegerlos

verschollene Flugzeuge und Ihre Besatzungen. Dt« mermng des deutschen Australiensliegcrs Bertram. Auf der Such«

nach vermißten Fliegern im Winter Nordkniadas- Von Otto König.

Durch die englische Presse geht seit Wochen die bange Frage: Wird man Hinkler noch lebend wiederfinden?

Geschwaderführer Bert Hinkler» einer der namhaftesten Flieger der britischen Luftflotte, ist auf der ersten Teilstrecke seines beabsichtigten Rekordfluges nach Australien verschollen. Ein Flugzeug und seine Besatzung verschwinden spurlos, tauchen unter, als sei die Erde eine unerforschte Wüste und nicht ein mit dem Fortschreiten der Technik immer kleiner werdender und bis auf den letzten Quadratmeter ausge- mcssener Raum.

Und wie steht es mit Lady Bailey, die seit dem zehnten Tage, da man nach Hinkler zu suchen begann, ebenfalls ver- mißt wurde? In unverständlichem Leichtsinn wagte die be­kannte Fliegerin vom Fieber geschüttelt den Abflug, weil sie den Rekord der Amy Johnson auf der Strecke LondonKap­stadt brechen wollte. Irgendwo im Hohen Atlas mag sie zu einer Notlandung gezwungen worden sein.

Man spricht oft von Nnglücksserien. Die englische Flie­gerei ist in den letzten Wochen von einer solchen Unglücksserie betroffen worden. Als man im Mutterland um Lady Bailey ru bangen begann, kam die Nachricht, die beiden jugendlichen Fliegerinnen Joan Page und Audrey Sale-Barker seien seit dem Abflug von Moschi (Deutsch-Ostafrika) verschollen. Doch das Schicksal meinte es gut mit den beiden Mädchen. Sie wurden zwei Tage später, eines von ihnen schwer verletzt, in einem als löwenverseucht bekannten Gebiet, aufgefunden.

Im vergangenen Dezember verscholl der jugendliche eng­lische Flieger Smith im Süden der Sahara. Er war schon aufgegeben worden, als er Plötzlich bei einem französischen Außenposten auftauchte, nachdem er, der wegen Brennstoff­mangel hatte niedergehen müssen, auf beinahe wunderbare Weise vor dem Verhungern und Verdursten gerettet war.

Kürzlich erst kehrte der deutsche Flieger Bertram von einem Abenteuer zurück, das ihn und seine Gefährten um ein Haar das Leben kostete. Die deutschen Zeitungen brachten ausführliche Berichte von den Strapazen und Durstgualen, denen die beiden an der australischen Küste nach der Vernich­tung ihres Flugzeuges ausgesetzt waren, bis sie nach wochen­langem Umherirren gerettet wurden. Sie entgingen knapp tcem nordaustralischen Sandmeer, das drei Jahre vorher die

Gedanke», die zur Verfügung stehen, einsetzen und einbauen werden, ist ja selbstverständlich... Allerdings, die Führer aller Grade und aller Verbände werden gewaltig in die Hände spucken müssen, denn neben dem Prinzip des frei­willigen Einsatzes werden wir das Prinzip der Leistung in den Vordergrund stellen."

Demnach wird also der ganze technische Fragenkomplex des Freiwilligen Arbeitsdienstes besonders betont Während bisher der Grundsatz vorherrscht«, die jungen Menschen durch Arbeit von der Straße wegzubringen und sie durch die Arbeit wieder in die Gesellschaft zurückzuführen, soll nun­mehr bet der Auswahl der Arbeiten der Techniker und In­genieur ein entscheidungsvolles Wort mitsprechen.

Morgen Regierungsprogramm?

Berliner Meldungen zufolge werden die National­sozialisten morgen im Lustgarten aufmarschieren. Bei dieser Kundgebung wird auch Reichskanzler Hitler eine längere Rebe halten und wahrscheinlich das Regierung s^iro- gramm in feinen einzelnen Punkten darlegen. Man nimmt an, daß er besonders ausführlich über die zwei Bierjahrespläne sprechen wird. Die Rede des Kanz­lers wird auf alle deutschen Sender übertragen werden, hat also schon durch diese Maßnahme den Charakter einer Regie­rungserklärung.

Am Sonntag wird dann im Lustgarten eine beutschnatio- nale Kundgebung stattfinden. Hier wird Reichswirtschafts- minister Hugenberg über sein« Ziele sprechen, so daß auch Liese Kundgebung größtes Interesse finden wird.

Ei« Erlaß an die preußische Beamtenschaft.

Reichsminister Goertng hat in seiner Eigenschaft als Reichsbevollmächtigter für das Land Preußen einen Erlaß an die Beamtenschaft gerichtet, in dem es u. a. heißt: Wenn es Beamte geben sollte, die da glauben, mit dem Schiff, dessen Steuer ich in die Hand genommen habe, nicht in gleicher Richtung fahren zu können, so erwart« ich von ihnen, daß sie als ehrliche Männer schon vor Antritt der Fahrt aus meiner Gefolgschaft ausscheiden. Ich erwart« von jedem einzelnen ^den restlosen Einsatz seiner Kräfte. Jeder muß dabet stets des Wahlspruchs eingedenk sein, den sich die Führer der na­tionalen Bewegung zur Richtschnur genommen haben:Ge­meinnutz vor Eigennutz".

Der kommissarische preußische Kultusminister Rust führt« bet Uebernahme seiner Amtsgeschäfte aus: Das Retchskabinett unter Führung Adolf Hitlers bedeutet eine weltgeschichtliche Wende. Die Bewegung der jungen deut­schen Nation hat Parallelen unter fast allen Völkern der Erde. Diese Bewegung ist die deutsche Ausprägung eines völkischen Erwachens und nationalen Erstarkens aller Völ­ker. Die Uebernahme des Kultusministeriums durch mich bedeutet «ine grundsätzliche Entscheidung und eine Anpassung an den Willen -er deutschen Nation.

Aus den Parteien

DieEiserne Front" veranstaltete im Berliner Lust­garten eine Massenkundgebung gegen die Regierungsbil­dung. Da die sämtlichen Organisationen der Eisernen Front, der Sozialdemokratie, Gewerkschaften, Reichsbanner und Arbeitersportler, aber auch viele Tausend Kommunisten aufmarschierten, konnte der Lustgarten nicht alle Teilnehmer fassen. Mehrere Züge blieben in den Straßen der Umgebung stecken. Der Partetvorsitzende der SPD., Otto Wels, erklärte u. a., die sich überstürzenden politischen Ereignisse hätten das arbeitende Volk Berlins in einer Zahl auf die Straßen ge­rufen, wie es selbst in den Novembertagen 1918 nicht der Fall gewesen sei.

Flieger Anderson und Hitchcock verschlang. Von den Austra­liern und ihrem Flugzeug wurde nie die geringste Spur ge­funden.

Ueber dem Atlantischen Ozean ist eine Reihe von Fliegern verschollen, von Nungesser und Coli über die Amerikanerin Grayson und ihren Gefährten, den Engländer Hinchcliffe mit seiner Passagierin Elsie Mackay bis zu den Schweizern Kaeser, Luscher und Topp. In der Arktis tauchten Amundsen und Guynemer unter, ohne daß bisher eine Spur von ihnen ge­funden worden wäre.

Besonders tragisch gestaltete sich der letzte Flug des kana­dischen Eindeckers Ok/V-4X. Die Maschine war Anfang Oktober 1930, kurz vor Beginn des kanadischen Winters, von einer kleinen Handelsstation am Liardfluß im nördlichen Teil des Felsengebirges abgeflogen, am im Süden Kanadas zu überwintern. Man hatte das Flugzeug mit Schwimmern ausgerüstet, die in Nordkanada nur während des Sommers verwandt werden können, während im Winter Kuven an I deren Stelle treten. Als Burke, der Führer der Maschine, mit I seinen beiden Begleitern Marten und Kading zwei Tage I später nicht an seinem Bestimmungsort eingetroffen war, be­gann man sich um ihn zu ängstigen, da sich inzwischen Frost und dann starker Schneefall eingestellt hatten. Nachdem eine Woche in fruchtlosem Warten verstrichen war, begann die Suche nach den Vermißten mit einem vollen Dutzend Handels- und Heeresflugreugen Kanadas und der Vereinigten Staaten. Eine der Hilfsmaschinen unter Führung des er­fahrenen Militärpiloten Renahan verscholl nun ihrerseits, so daß daraufhin nach zwei Flugzeugen und sechs Menschen ge­sucht werden mußte. Zwei weitere Eindecker gingen zu Bruch, glücklicherweise ohne Verlust an Menschenleben, und eine dritte Maschine, die auf einem See notlanden mußte, brach durch die Eisdecke und sackte ab. Ein anderes Flugzeug, das dank einem glücklichen Zufall den See überflog und das Miß­geschick der Kameraden entdeckte, konnte einen Mann an Bord nehmen. Die beiden anderen sollten von Indianern mit Hundegespannen geborgen werden. Unglücklicherweise liefen Flieger und Indianer an einander vorbei, und die beiden Männer muhten unter den ungünstigsten Umständen 250 Kilometer zu Fuß zurücklegen. Sie waren infolge Nah­rungsmangel schon am Zusammenbrechen, als es einem der vollständig Geschwächten gelang, ein Karibu zu schießen, dessen Fleisch sie roh verschlangen. Wie lebende Leichname tauchten sie nach Wochen in einem Handelsposten auf.

Die Suche nach den jetzt vermißten beiden Flugzeugen ging bis in den Dezember hinein weiter. Dann wurde sie als völlig aussichtslos aufgegeben. Die sechs Verschollenen konnten

Auf einer Taguug der Rheinischen Zentrums. Partei in Köln führte der zweite Vorsitzende der Partei Joos, u. a. aus, wir wehren uns dagegen, baß bas deut­sche Vaterland durch die sogenannte nationale Konzentration zu einem Bürgerkriegsgebiet gemacht wird. Das Zentrum wird stets für eine Volkseinheit plädieren. Der Führer des preußischen Zentrums, Prof. Dr. Lauscher, erklärte: Man wisse, was für manche Kreise der Wille, den Dualismus Reich-Preußen zu beseitigen, bedeute. Preußen solle als Staat erschlagen werden, aber nicht zerschlagen, sondern es solle als Direktorium aufrechterhalten werden ohne Paria- ment, ohne Negierung, so ungefähr wie das frühere Reichs- land Elsaß-Lothringen. Die Erfahrungen, die dort gemacht worben seien, müßten von selber die bekannte Mah. nung nahelegen: Neugierige seien gewarnt.

Deutschland kann sich nahezu selbst ernähren

Das Vorstandsmitglied des Deutschen Landwirtschasts- rats, Graf von Baudisstn, führt imHeimatdienst" s»l- genöes aus: Unsere Brotversorgung aus eigener Scholle ist heute sichergestellt. Durch zielbewußte Umstellung vom Noggenanbau auf verstärkten Weizenanbau hat sich die Weizenanbaufläche 1931 gegen 1913 um 27 v. H. vermehrt, und im Jahre 1932 hat Deutschland, während es früher in der Weizenversorgung vom Auslande abhängig gewesen ist, sogar einen Ueberschuß an Jnlanbsweizen gehabt. Wie in der Brotgetreideversorgung, so ist Deutschland auch in der Kartofselversorgung von jeder ausländischen Zu- suhr unabhängig, wenn auch heute noch unnötigerweise Frühkartoffeln eingeführt werden. Die deutsche Zuckerer­zeugung ist bereits so stark, daß die Landwirtschaft de» Zuckerrübenbau etnschränken mutz. Auch in der Fleisch. Versorgung sind wir vom Ausland nunmehr nahezu unabhängig, obwohl der Fleischverbrauch in Deutschland ge- genüber der Vorkriegszeit gestiegen ist. Während noch un­längst für etwa 400500 Millionen Mark Butter einge­führt werden mußte, stehen wir heute unmittelbar vor der Selbstversorgung. Die völlige Selbstversorgung ist vielleicht nur eine Frage von Monaten, wenn die Wirtschaftlichkeit der Buttererzeugung auch nur einigermaßen durch Handels- politischen Schutz gesichert wirb. Bet anderen Fettarten, wie Schmalz, Margarine, Oele usw., liegen die Verhältnisse noch ungünstig, da der Anteil der Eigenerzeugung an der gesamten deutschen Fettversorgung nur 40 v. H. betrafst und 60 v. H. in Form von Rohstoffen auf die Einfuhr evä- fallen. Auch in der G e f l ü g e l w i r t s ch a f t ist die Unab­hängigkeit Deutschlands noch nicht sichergestellt. Das ist vor« nehmlich auf die Ueberschwemmung des deutschen Markte? mit ausländischen Eiern zurückzufiihren. Deutschlands Gar­tenbau ist in weitgehendem Maße in der Lage, die An- sprttche der Verbraucher mit heimischen Erzeugnissen zu be­friedigen. Besondere Fortschritte sind auf dem Gebiete deS Frühgemüses zu verzeichnen.

Baudtssin kommt zu dem Schluß, daß die Selbstversor­gung Deutschlands zu erreichen sei bei Roggen, Weizen, Ha­fer, Gerste, Kartoffeln, Zucker, Hülsenfrüchten, Oelgewäch- sen, Gemüse, Obst, Hopfen, Vieh, Fleisch, Milch, Milcher« Zeugnissen, Geflügel, Eiern, Futtermitteln und Fischen. Nicht ganz zu erreichen sei nach heutigem Ermessen die Selbstver­sorgung vor allem bei Wolle, Fellen, Häuten, pflanzlichen Spinnstoffen und Tabak. Es zeige sich, daß Deutschland der Ernährungsunabhängigkeit seit dem Weltkriege um einen bedeutenden Schritt nähergeko^l« men sei und im ganzen gesehen nahezu vor der Selbstver­sorgung stehe.

LlSnülses Inseriere» dringt Vevinni

menschlichem Ermessen zufolge nicht mehr am Leben sein. Ein junger Flieger wollte aber noch einmal eine» letzten Versuch untecney.nen, um -ouries za ,,vcn.

befand sich schon auf dem Heimflug, als er schwachen Rauch aus der völlig im Schnee begrabenen Steppe aussteigen zu sehen glaubte. Er fand aber erst zwanzig Kilometer entfernt eine» zugefrorenen See, auf dem er landen konnte. Zu Fuß machte er sich mit seinem Begleiter aus die Suche nach dem Feuer. Die Nacht überraschte beide mitten in der weißen Ein­samkeit. Am nächsten Morgen wollten die beiden die Suche als aussichtslos aufgeben. Eine schwache Hoffnung veranlaß» sie, von Zeit zu Zeit zu rufen, und tatsächlich hörten sie nach Stunden einen Gewehrschuß. Sie fanden zwei zum Skelett abgemagerte, verwilderte und verschmutzte Wesen, die sich als Marten und Kading entpuppten.Wo ist Burke?" wurden sie gefragt.Dort hinten tot liegen geblieben", antworteten sie und deuteten nach Norden. Mit größter Mühe wurden sie zum Flugzeug geschleppt. Sie hätten kaum einen Tag länger ausgehalten.

Später berichteten die Geretteten: Das Flug­zeug (?-??t>1X war in einen Schneesturm geraten, auf einem noch offenen Fluß gewassert und in der Nacht durch das sich bildende Eis festgehalten worden. Die drei Männer blieben eine Woche bei ihrer Maschine. Sie glaubten, hier am leichtesten gefunden zu werden. Dann wurden sie aber durch Nahrungsmangel gezwungen, den Weg nach Süden zu Fuß anzutreten. Der Marsch war eine einzige Qual. Die letzten Lebensmittel gingen aus. Eine Woche, nachdem die Männer das letzte Essen zu sich genommen .u, brach Burke zusammen. Es half ihm nichts mehr, daß Kading einen Karibu, das erste Lebewesen seit Wochen, erlegen konnte. Burke starb an Entkräftung. Die beiden anderen schleppten sich weiter.

Fünf Tage nach Burkes Tod tauchte ein Flugzeug über ihnen auf. Sie winkten, schrien, wurden aber nicht gesehen. Zwei Tage später kreiste die gleiche Maschine über ihnen, ver­schwand zedoch wieder, ohne sie zu bemerken. Nun beschlossen die beiden, an der gleichen Stelle zu bleiben und als letzte Hoffnung ein ständiges Signalfeuer zu unterhalten. Es war ein reiner Zufall, daß eine weitere Woche später, zwei Monate nach dem Unfall des Ok^MX, eine andere Maschine, nämlich die des jungen Fliegers, den Rauch des Signalfeuers sah und die Erschöpften retten konn::

Burkes Leichnam hat man ebenso wenig gefunden wie. den Ok^iAX. Man kennt wenigstens noch sein Schicksal. Doch niemand weiß, was aus Renahan und seinen beiden Begleitern wurde, die Burke retten wollten und bl- heute spurlos verschwunden blieben. ,