Was bringt der Gereke-Plan ^ für Württemberg

Zwanzig Millionen Mark für die Ssjentliche Arbeits­beschaffung

Von der Landeskreditanjtatt wird mitgeteilt:

Das Reichsarbeitsnnnisterium hat den Betrag von zehn Millionen Mark für einen dritten Abschnitt der vorstädtischcn Kleinsiedlung im ganzen zur Verfügung gestellt. Hiervon entfallen auf Württemberg 375 WO Mark sür ISO Siedlungen tstatt der 2500 Siedlungen, die der Bczirksplanuiigoverband Stuttgart vom Standpunkt der Arbeitsbeschaffung allein sür sein Gebiet als erwünscht gehalten hat). Im übrigen ist der Verteilungsschlüssel 3,75 v. H. bei unseren gegenüber anderen Reichsteilen günstigeren Arbeitsverhältnissen nicht unbefrie­digend. Di« Landeskreditaustalt hat wegen der Verteilung dieser Mittel bereits mit den in Betracht kommenden Ge­meinden Fühlung genommen; neue Anmeldungen sind daher nicht erforderlich.

In diesem Zusammenhang will die Landeökredltanstalt nicht verschweigen, daß sie den gegenwärtigen Arbeitsbeschas- fungsplünen des Reiches mit starkem innerem Vorbehalt ge­genübersteht. Diese Pläne sind höchstens als einmalige Not- maßnahme denkbar. Aus die Dauer gesehen, wäre es ersprieß­licher. wenn alle in Deutschland maßgebenden politischen und wirtschaftlichen Stellen die Pflege des Kapitalmarktes als ein Gesetz ihres Handelns sich auferlegen würden, zumal Ansätze zu einer Besserung tatsächlich vorltegen. Entwickeln sich z. B. die Pfandbriefe der Landeökrcd'tansialt zusammen mit den Wertpapieren der anderen Hypothekenbanken so erfreulich weiter, wie dies seit einiger Zeit der Fall ist, und vermehren sich die Eintagen bei Banken und Sparkasien, so ist dies der organischere Weg zur Belebung der Wirtschaft.

Außerdem wird in diesen Tagen häufig übersehen, daß, auch wenn öffentlich Mittel für die Arbeitsbeschaffung be- reitgestellt werden können, es sehr nützlich ist, daß neben ihnen auch die Quellen des privaten Kapitalmarktes fließen. Die 500 Millionen Mark drs Gereke-Planes, aus denen sür Württemberg höchstens 20 Millionen Mark in Betracht kom­men dürften, stehen für sich allein da und müssen also 100 Prozent der Bauprogramme finanzieren. Der frühere Woh­nungsbauanteil der Gebäudcentschulbnngssteuer dagegen, der tn Deutschland jährlich 700 Millionen Mark betrug, traf als mitwirkendes privates Fremdkapital die doppelte Summe dieses Betrages an, setzte, also lährlich im ganzen 2,1 Mil­liarden RM., b. i. mehr als den vierfachen Betrag des Ge- rckeplanes tn Bewegung. Dementsprechend hat auch frü­here Wohnungskreditanstalt in den Jahren eines blühenden Kapitalmarktes die ihr im Jahr zur Verfügung stehenden rund 13 Millionen Mark Gebäudeerrtjchuldungssteue'- durch Fremdgelder aus annähernd 80 Millionen ,ark Darlehen vermehrt und damit im ganzen jährlich bis zu SO Millionen Mark sür die württembergiscl-e Wirtschaft m Bewegung ge­setzt. Es erhellt auch hieraus, welch verhältnismäßig be­schränkte Wirkung staatliche Arbeitsbcsci-afsungspläne haben müssen, die sich unter Erhaltung der Währung nur auf Mit­tel der öffentlichen Hand stützen wollen, wobei deren innere Lage nicht weiter untersucht wirb.

Aus Württemberg

Der Besuch der Landwirtschastsfchuleu 1832 33

Die 44 Laudwirtschastsschulen von Württemberg-Hohen- zollcrn iverden im laufenden Schuljahre 1832/83 von 1087 Schülern besucht, unter denen sich 51 weiblichen Geschlechts befinden. Bezüglich der Schülcrzahl steht Luüwigsburg mit 94 Schülern an erster Stelle, es folgt an zweiter Stelle Gmünd mit 07, 3. Nercsheim mit 00, 4. Heilbron» mir 08, 5. Ulm mit 08, 0. Ravensburg mit 58, 7. Biberach mit 57, 8. Hall mit 57 l82 männlichen und 25 weiblichen), 9. Reutlingen mit 54. 10. Lauphcim mit 53, 11. Künzclsau mit 52, 12. Deh­lingen mit 50. 13. Saulgau mit 48, 14. Leutkirch mit 47, 15. Tettnaug mit 45, 10. Aalen nut 42 j28 männlichen und 14 weiblichen), 17. Mergentheim mit 41, 18. Hcrrcnberg mit 40, 19. Riedlingen mit 40, 20. Blaubeuren mit 38, 21. Calw mit 87, 22. Göppingen mit 30, 23. Waldsce mit 33, 24. Wangen mit 33, 25. Blausclden mit 82, 20. Heidenheim mit 32, 27. Nottweil mit 30, 28. Ehingen mit 29, 29. Lausscn mit 28, 80. Nottenburg mit 28 >10 männlichen und 12 weiblichen), 31. Nürtingen mit 20, 82. Waiblingen mit 26, 33. Vaihingen-Fil­dern 25, 84. Lconberg 24, 35. Vaihingen-Euz 24, 80. Horb 22, 87. Crailsheim 21, 88. Kirchheim 21, 39. Wcinsberg jWinter- lehrgang) 21, 40. Backnang 20, 41. Gaildorf 19, 42. Geislingen 19, 43. Nagold 18 und schließlich folgt an 44. Stelle mit 17 Schüler» die Landwirtschaftsschule Balingen.

Der VerbillignngSschciu.

Verstärkte Winterhilssmaßnahmen.

In einem Erlaß des Innenministeriums wird die Durch- füh.ung der verstärkten Winterhilssmaßnahmen der Netchs- 'regicrung zur Verbilligung von Lebensmitteln und Brenn­stoff sür die hilfsbedürftige Bevölkerung geregelt. Im Rah­men der Winterhilfe stellt die Neichsregierung verstärkte Mittel zur Verfügung, durch die der hilfsbedürftigen Be­völkerung für die Monate Januar, Februar, März 1933 der Bezug von frischem Rind- oder Schweinefleisch und an­deren Lebensmitteln, sowie von Brennstoff zu einem ver­billigten Preise ermöglicht werden soll.

Verbilligtes Fleisch und andere Lebensmittel können er­halten alle Hauptunterstützungsempfängcr der Arbeitslosen­versicherung und der Krisenfürsorge, alle von der öffent­lichen Fürsorge laufend als Hauptunterstützte tn offener Fürsorge unterstützten Personen, ferner die Empfänger von Zusatzrente nach dem Reichsversorgungsgesetz, soweit sie ausschließlich auf Rente und Zusatzrente nach dem Neichs- versorgungsgcsetz angewiesen sind. Der Pcrsonenkrets ist gegenüber dem bisherigen insofern erweitert, als jetzt auch Alleinstehende und Personen ohne eigenen Haushalt mit- einbczogen sind. Die Empfänger von Kurzarbctterunter- stützung ko». 7n wie bisher an der Verbilligung nicht tctl- nehmen. Jede. Berechtigte kann monatlich 4 Pfund verbil­ligten Fleisches oder verbillig'er Wurstwaren erhalten. Auf geringere Mengen gl" ein Pfund darf eine Verbilligung

, nicht gewahrt werden. Je einmal iM Monat könuen au I Stelle eines Pfundes frischen Fleisches oder frischer Wurst- . waren wahlweise bezogen werden/ 1 Pfund Schweine­schmalz oder mindestens 2 Psund frischer Seefisch oder ein Roggenbrot im Gewicht von mindestens 2,5 Pfund. Der verbilligte Preis muß 30 Psg. unter dem Tagespreis liegen.

Die Vorbereitung des Deutschen Turnfestes in Stuttgart

Zum Abschluß der 8. Kreiswarttagung, die sich vor­wiegend mit internen Verbandsangelegenheiten befaßte, wurden die Vorbereitungen für das 15. Deutsche Turnfest nn einzelnen beraten. Der Festbeitrag wurde auf 0,50 ^ festgesetzt. Bei B» blung bis 1. April 1933 ermäßigt sich der Beitrag auf 5 -^e. Für Jugendliche beträgt der Beitrag 4,50 bzw. 3ch0 Für Quartiere, und zwar sowohl in Massenunterkünften als bei der Bevölkerung von Stuttgart und Umgebung ist nach den Auskünften des Hauptfestaus­schusses ausreichend gesorgt. 150000 bis 200 000 Turner und Turnerinnen werden gut untergebracht. Die Preise für Unterbringung bewegen sich zwischen 5 und 10 zusammen sür sechs Nächte. Für erwerbslose Turner steht eine über­aus grobe Zahl von Freiquartiereu zur Verfügung. Für die Sonderzüge zum Turnfest gewährt die Reichsbahn eine öOprozentige Fahrpreisermäßigung. Der Hauptausschuß steht außerdem mit der Straßenbahndirektion Stuttgart wegen Schaffung einer Straßenbahndauerkarte, gültig für zehn Tage, zu einem annehmbaren Preis, der sich etwa zwischen 1,50 und 2 ^ bewegen wird, in Unterhandlung. Geplant ist weiter, für die außerhalb Stuttgarts wohnenden Festteilnehmer eine außerordentlich billige, sog. Wohnkarte» zu schaffen, die kaum teurer sein wird, als die Straßenbahn- Dauerfahrkarte. Auf dem Festplatz auf dem Cannstatter Wasen sollen die insgesamt 10 Bier-, Wein- und Kasfee- zelte auf die einzelnen 18 Turnkreise verteilt werden, so daß jeder Kreis zur Verpflegung ein ganz bestimmtes Zelt über die ganze Dauer des Festes zugesagt erhält. Die Zelte er­halten besondere Farben, die mit den Farben der Festkarten übereinstimmen.

Der Festzug wird dreiteilig sein und wirb außerdem bewertet werden. Musik wird nicht mitgeführt, sondern als Standortmusik in den einzelnen Straßen sich befinden. Ein Antrag, den Turnfcstsiegern, die sich nicht an den Frei­übungen beteiligen, den Siegeslorbeer zu entziehen, wurde abgelehnt. Dagegen erhalten diese Sieger ihren Lorbeer gesondert erst nach Abschluß des Fests. Für alle Teilnehmer wird eine pflichtmäßige Gepäckversicherung eingeführt. Die Versammlung hat weiter einstimmig beschlossen, den Frei­willigen Arbeitsdienst, das Notwerk sür die deutsche Jugend, sowie die Winterhilfe nachdrücklichst zu unterstützen. Die neuen Richtlinien für das Jugcndturncn wurden dem Turn- ausschuß zur Prüfung und dem Hauptausschuß zur end- güliigen Erledigung überwiesen. Die nächste Kreiswarte- versammlung ist sür 1935 in Hamburg vorgesehen.

Aus Stadt und Land

Calw, den 4. Januar 1933.

Grober Unfug in der NeujahrSnacht.

Die Besucher des NeujahrSgottesüienstes in Stammheim waren beim Kirchgang nicht wenig erstaunt, als sie auf dem Boden rings um den Kirchturm herum, zahlreiche Stücke der schönen, glasierten Ziegel des'TurmdacheS sahen. Tie Scherben lagen wie gesät. Da die Kirche auf einer An- Oöhe steht, überragt der Turm mit seinem hohen Dach das ganze Dorf. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Turm das Zielobjekt von einem, eher aber mehreren Schützen war, die in der Neujahrsnacht sich nicht anders zu betätigen wußten, als mit scharfer Munition zu schießen. Daß vielfach scharf geschossen wurde, war für sachverständige Ohren gut wahrnehmbar. Der Schaden au dem Kirchendach ist ein ganz erheblicher und die Tat um so verwerflicher, als das Turmdach erst im vergangenen Sommer infolge des Hagel- und Sturmschadens vom Jahr 1931 einer durch­greifenden. teuren Reparatur unterzogen wurde. Die Täter zu ermitteln ist schwer und kaum möglich.

FamiUernAbcnd des Veterancnvereins 18701914 Calw

Am Neujahrstag hatte der Verein seine Mitglieder und deren Angehörige zu einem Familien-Abend, der dem Weih­nachtsgedanken gewidmet war, in den Weitzschen Saal einge- ladcu. Der Saal war voll besetzt. Vorstand Walther be­grüßte die Mitglieder und Gäste, insbesondere Herrn Be­zirksobmann Küchle und Altveteran Weiß von Ostelsheim. Er gedachte in ehrender Weise der im letzten Jahr verstor­benen Kameraden und forderte zum Zusammenhalten auch im kommenden Jahre auf. Bczirksobmann Küchle mahnte in trefflichen Worten zur Einigkeit in den Vereinen, welche be­rufen seien, dem Zusammenschluß unseres Volkes in dieser schioeren Zeit zu dienen und schloß mit der Aufforderung, das Vaterland über alles zu stellen. Nach einem Prolog, gespro­chen von Frl. Stoßberger, wickelt« sich hieraus das auf­gestellte Programm, das in allen Teilen sehr beifällig ausge­nommen wurde, in gedrängter Folge ab. Musikstücke wechsel­ten mit GesangSvorträgen eines durch Kam. Widmann aus Vereinsmitgliedern gebildeten, von Herrn Bolz ge­leiteten kleinen Chores, sowie durch Einzelvorträge ernsten und heiteren Charakters. Vor Beginn des 2. Teils der Bor- tragSfolge fand ein« KinLerbescherung statt, di« allgemein, be- sond°rs aber bei den Kindern, Anklang und leuchtend« Augen fand. E''n Schwank: »Ein Sonntagnachmittag tn der Ka­serne", aukgeführt von den Herren Heck, W'bmann, Stoßberger und Schäfer, brachte viel Heiterkeit tn die ernster- Gesichter -er Teilnehmer. Dankesworte des Vorsit­zenden an alle Mitwirkende beschlossen den gelungenen Abend. Mögen auch im neuen Jahr der Verein und sein« Mitglieder wieder froh« Stunden erleben dürfen!

Die Londesgcslügelausstellnng in Böblingen am kommenden Sonntag dürfte auch im neubegründeten Nagoldgau lebhaftem Interesse begegnen. Wie aus dem Anzeigenteil hervorgeht, besucht der Geflügelzuchtveretn Calw die Ausstellung und gewährt hiebet seine« Mitglie­

der» erhebliche Vorteile. Di« Landesausstellung bietet n 1850 Ausstellungsnummern eine Fülle lehrreicher Anreg!', gen für die Geflügelzüchter.

Wetter für Donnerstag und Freitag.

Eine ungewöhnliche starke Depression von 095 Millimeter befindet sich bet Island und dehnt sich aus das Festland aus, obwohl sich der Hochdruck im Osten noch behauptet. Für Donnerstag und Freitag ist mehrfach bedecktes, zu Veränderlichkeit neigendes Wetter zu erwarten.

4 -

Hirsau, 4. Jan. Fern der Heimat verschied gestern früh ir Nagolder Bezirkskrankewhaus der vor einigen Jahre» län gere Zeit hier wohnhaft gewesene ehern. Fabrikant Ott­os n Jutrzenka nach kurzem, schweren Leiden im Alte von 01 Jahren. Geboren in Troppau lehem. Oesterr.-Schl. sien), war er dort eine angesehene, gut situierte Persönli-k keil, kämpfte im Weltkrieg als K. u. K. Oestcrr. Oberleutnai und Maschinengewehr-Abt.-Kommanbant gegen Rußland uu Italien. Nach Friedensschluß, der seine Heimat zur Tschecho slowakei einverleibte, wurde ihm sein Deutschtum zum Vcr hängnis, sein ansehnliches Vermögen zerrann und da Schicksal führte ihn nach Deutschland, wo er ni't seiner Fra tn bescheidenster Weise zuletzt in Wilbberg sein Dasci fristet«.

Stammheim, 3. Jan. Unvermutet kam ein hiesig junger Mann zu einer Windjacke. In der Neujahrsnaä standen einige junge Leut« beieinander auf der Straße ui unterhielten sich. Einer davon hatte seine neue Wtndsa zum erstenmal angezogen. Ohne daß er etwas merk steckte ihm ein 21jähriger anderer junger Mann ein Feuerwerkskörper (Frosch) tu die am Rücken befind!: Lasche. Ein zweiter entzündete den Frosch. Beim Losbr- neu desselben wurde der Rücken der Jacke angebrannt m der Täter dadurch Eigentümer der Jacke. Die 21 Reick mark, die der Täter dem Geschädigten zu ersetzen oerspr um einer Anzeige wegen Sachbeschädigung zu entgehen, si eine sehr wohlverdiente Strafe für seine» Uebermut.

SCB. Nagold, 3. Jan. In -er NeujahrSnacht kam e Auto des Bezirks Herrenberg tn der Freudenstädt Straße vom Fahrweg ab und auf das Haus deS Mülle Rapp zu. Einen Meter vom Haus entfernt muß der L ker die Gefahr bemerkt und das Steuer herumgeri- haben, was zur Folge hatte, daß er an dem Mosersche Stall durch seinen Anprall Türe uud Riegelwand eir drückte. Das Rätselhafte ist jedenfalls, daß das Auto ne dieser Leistung noch funktionierte und mit dem Fahrer, de sen Nummer jedoch bekannt ist, von dannen fuhr.

Beseuseld, 8. Jan. In der hier stattgefundenen Hauptve sammlung der Ortsgruppe Besenfeld-Göttelfingen des: Schivarzwaldvereins wurde beschlossen, die Nagoldquelle, d ein ganz verstecktes Dasein führt, durch eine kleine Anlu dem Besuch zugänglich zu machen.

Bildechingeu OA. Horb, 8. Jan. Am Silvesterabend k« der 20 Jahre alte Sohn Paul von Theodor Vogt, Metzgc das zweitälteste von 8 Kindern, der tn Stuttgart als Maure geselle beschäftigt war, mit dem Zug tn Eutingen an. Von begab er sich in Begleitung eines Mädchens auf der Slra, EutingenBildechingeu zu Fuß nach Haufe. Noch im O Eutingen wurde der junge Bursche von einem Auto von hin ten stark angefahren. daß er zu Fall kam und bewußtlos vo Platze getragen werden mußte; zu seinen Eltern gebrach starb der junge Mann.

wp. Freudenstadt, 3. Jan. Zur verkehrstechnischen Vor­bereitung der Deutschen Schtmeisterschaften tm Februar fand hier eine Besprechung von Vertretern sämtlicher Be- Hörden statt, die mit der Regelung der Verkehrsträger! zu tun haben. Die Reichsbahndirektion Stuttgart rechnet da­mit, daß sie am Sonntag, 19. Februar, dem Hauvttag de. Schimeisterschaften, vormittags rund 10 bis 12 WO Pcrio- neu tn Sonderzügen von Stuttgart nach Freuocnstadt unk Baiersbronn und abends wieder zurück zu befördern hat Für die Bewältigung dieses Verkehrs sind 12 Sonderzügr vorgesehen. Schwierigkeiten bereitet die Regelung be4 Auto, und Autobusverkehrs zwischen Freudenstadt um Baiersbronn.

SCB. Stuttgart, 3. Jan. Heute vormittag stieg, vo» Professor Regner geleitet tm Hof deS Physikalische» Jnstl. tuts wieder ein Stratosphären-Ballon auf. Die vorgesehe neu Messungen der Ultrastrahlung sollen zur Ergänzung d^r tm Soum-er erzielten Resultate dienen.

SCB. Stuttgart, 8. Jan. Nachdem der Burgfrieden in de? Nacht vom Montag auf Dienstag abgelaufen war, veranstalte- ten die Kommunisten und die Nationalsozialisten bereits an Dienstag aben-d größer« Kundgebungen in der Stadt. D' Kommunisten sammelten sich um 0 Uhr auf dem Marktplcu. von wo aus sie nach einer Ansprache einen Propagandamarsch durch die Straßen unternahmen. Unterdessen hatten sich di« Nationalsozialisten am Feuersee gesammelt und marschierten nach dem Karlsplatz, wo die SA.» und SS.-Formationen Aus­stellung nahmen. Nach einer Ansprache des Gruppenführers Südwcst von Jagow erfolgte ein Vorbeimarsch, worauf sich die Kundgebung auf dem Marktplatz auflöste. Dank der Vorsorge der Polizei verliefen die beiden Kundgebungen ohn« irgendwelche Störungen.

STB. B"ck«aug, 8. Jan. In Oberrat OA. Gaildorf sim einem Kommunisten von Backnang aus 35 Revolver zum Kauf angeboteu worden. Der Oberroter Kommunist seiner seits bot, so berichtet der »Murrtalbote", merkwürdigerweise dt7 Waffen einem maßgebenden politischen Gegner an. Dieser meldet« den Fall dem Landeskrtminalpolizeiamt tn Stuttgart» wo zunächst die Angelegenheit wenig Glauben fand. Die Er­hebungen führten dazu, daß am 31. Dezember der Kommunist tn Oberrot, ferner in Backnang ein« hiesige Kommunistin ur ein Kommunist auS Waiblingen sestgenommen wurden.

SCB Ebingen, 8. Jan. Die Ebinger Polizei teilt mit, baß die Bemühungen, der Täter habhaft zu werden, die in letzter Zeit die Fensterscheiben mißliebiger Persönlichkeiten systematisch einwerfcn, bisher zu keinem Erfolge führten Einer der Geschädigten hat nun eine verhältnismäßig hohe Belohnung für die Namhaftmachung der Täter ausgcseyt.

SCB. Sondelsiuge« OA. Urach, 3. Jan. Als Postagent Ja kob Hörz am Montag abend um 7 Uhr sich auf seinem tag ltchen Botengang von den 8.50 Uhr-Zügen zu keiner Behcn