Lehren aus der Krise und ihre Anwendung

Aufgaben für das kommende Jahr Gute Handwerkspolitik eine staalspolitische

Notwendigkeit

Dte Handwerkskammer Reutlingen schreibt: Die Krise ist, wenn nicht alle Zeichen trügen, an einem Punkt angekommen, wo dte Abwehrmaßnahmen gegen sie allmählich doch wirksamer »u werden beginnen. Nicht daß sie selbst etwa schon merklich von ihrer zerstörenden Krast verloren hätte. Sv wie die Verhältnisse heute liegen, erhält sie immer noch von den verschiedensten Seiten her Nahrung und Auftrieb. Aber die Menschen sind daran, wieder Herr der Lage zu werden. Kennzeichnend für die Entwicklung der letzten Jahre war die allgemeine Ratlosigkeit und Ver­wirrung, zu der sich ein wachsendes Angst- und Unsicher- üeitsgesühl gesellte, und das schließlich in einen wilden Sampf um die Selbsterhaltuug des Einzelnen, der Beruss­tände, der Völker ausartete mit der Folge, baß die Not iner Flut gleich erst recht von Tag zu Tag höher stieg und as kunstvolle, jedoch sehr empfindliche Räderwerk der Wirt­haft ganz auseinanderzubrechen droht. Sah es nicht so aus, !s suchte jeder nur seine Existenz vor dem Wirtschafts­iedergang zu schützen, ohne daran zu denken, daß er allein -«gegen nichts auszurichten vermochte, sondern bloß engste «nd aufopfernde Zusammenarbeit mit seinen anderen Voirs- enossen Rettung und Ueberwältigung der Gefahr versprach? rst ein Uebermaß von Elend, der Verlust unermeßlicher ertvollcr Güter, ein unerhörter Raubbau an Nervenkrast '.d Gesundheit, den der Mensch auf die Dauer nicht aus- .lten kann, bahnt der Besinnung wieder einen Weg, räumt, enn auch langsam, mit dem vergiftenden und lähmenden ktßtrauen auf. Der Boden für eine gedeihliche Wieder­ufbauarbeit wird wieder vorbereitet. Um so schneller wird ies vonstatten gehen, je mehr die Lehren, die die Krisis b und den Menschen deutlich genug vor Augen sühne» : Arbeit im kommenden Jahr bestimmen und leiten:

DaS ist einmal

die Berbnndenheit aller miteinander.

Das Handwerk, ein Berufsstand innerhalb des deutschen ckkes, der Millionen von Menschen Arbeit und Brot gibt, er auch für dte Befriedigung unzähliger Bedürfnisse des ^enschen sorgt, machte bisher leider nur zu oft die Erfah- ing, daß seine Stelle im wirtschaftlichen, sozialen und poli- schen Leben unseres Vaterlandes nicht immer bas nötige -erständnis und die rechte Würdigung fand. Schlimm waren nd sind heute noch die Folgen dieser, man könnte fast sagen, eringschätzung für dasselbe. Wenn sich hierin ein gewisser öandel anbahnt, so empfindet es das Handwerk als Genug- ung. So sehr dte Krisis es in Mitleidenschaft zog, sie ,lte auch wieder bestimmter denn je die Notwendigkeit res kräftigen Handwerks heraus, dessen Lebenskräfte für s Ganze unentbehrlich sind. Diese zu erhalten, dazu aucht es aber in erster Linie wieder Arbeit, etättgungs- und Verdien st Möglichkeiten, ie neue Reichsregierung hat wohl als einzigen und wich- ,sten Programmpunkt ihre Absicht herausgestellt, Arbeit i schaffen. Diese Hilfsstellung des Reichs muß aber ergänzt ud gestärkt werden durch die Mitwirkung aller Wirtschafts­reise. Jeder Einzelne kann und muß dazu beitragen, gerade >eil die gegenseitige Verbundenheit es verlangt. Schon die Zereitstellung eines Sonderbettrags von SV Millionen Mark urch das Rrich für die Vornahme von Althausreparaturen at belebend auf die Wirtschaft eingewirkt und gerade dem Handwerk Aussicht auf bessere Beschäftigung gegeben. Dieser Weg sollte mit aller Energie weiter beschritten werden. Biel ,u wenig beachtet wird dte Stellung des Handwerks als irbeitgeber. Ter selbständige Handwerker kann bei Ertei- >ng von mehr Aufträgen wieder Gehilfen etnstellen und viele brachliegende Arbeitskräfte ihrer natürlichen und uch wirtschaftlich zweckmäßigsten Verwendung zusühren. ei der Vielgestaltigkeit deS Handwerks ist es in besonderer Leise zur Aufnahme der verschiedensten Fachkräfte geeignet. eShalb ist e» Aufgabe deS Einzelnen, wie

von Reich, Staat und Gemeinden, aller Teile der privaten Wirtschaft, dem selbständigen Handwerk, im neuen Jahr, soweit es sich irgendwie machen läßt, Arbeit zu geben.

Als zweites

die Notwendigkeit eines gesunden Gleichgewichts der Wirtschaftskräfte

zu einer möglichst reibungslose» und ergie­bigen Zusammenarbeit.

Für das Handwerk heißt das soviel, baß ihm bei der Größe dieses Berufsstandes der nötige Lebensraum gegeben werden mutz. Notwendig ist, baß das Handwerk bei allen Maßnahmen, die in der Neichsregierung für dte Ueberwin- üung der Wirtschaftskrise und für die Umstellung des Wirt­schaftssystems getroffen werden, die Mitwirkung eines Ver­trauensmannes der mittelständischen Wirtschaft an ent­scheidender Stelle erhält. Das Handwerk erwartet, daß das neue Jahr ihm die Erfüllung dieser Forderung bringt. Wenn alle übrigen Berufsstände im Reichskabinett sich un­mittelbar Gehör verschaffen können, wäre es ungerecht, die­ser großen Wirtschaftsgruppe dies vorzuenthalten. Nicht die rücksichtslose Vertretung seiner Interessen leitet es dabei, sondern es will da, wo die Wirtschafts-. Steuer- und Sozial­politik usw. maßgebend geführt wird, mitgehört werde» und mitsprechen. Je besser diese Politik auf dte verschiedenen Wirtschaftsgruppen abgestimmt ist, ihre Besonderheiten be­rücksichtigt, desto eher wir- sie auch Anerkennung und Zu­stimmung im ganzen Volke finden und sich auch viel rei­bungsloser durchführen lassen. Hat das Handwerk die Ge­währ, daß seine Lebensmöglichkeiten i>» allen wichtigen Fragen entsprechend berücksichtigt werden, dann wird eS auch wieder nach den furchtbaren Enttäuschungen der letzten Jahre neuen Mut und neue Hoffnung bekommen, die aus der Verzweiflung heraus entstandene Mißstimmung ablegen und wieder freudiger seine ganze Kraft für die Wieder­herstellung einer gesunden Wirtschaft einsetzen.

Gute Haudwerkspolitik Staatspolitische Notwendigkeit.

Eine durchgreifende Hanbwerkspolitik bient der Stärkung der selbständig wirtschaftenden und verantwortlichen Men­schen in Klein- und Mittelbetrieben und damit auch gleich­zeitig der Ueberwindung der großen Wirtschaftskrise. Dazu gehört u. a. eine Besteuerung, dte auch für die kleinen und mittleren gewerblichen Betriebe tragbar ist. Gerechte Ver­teilung der Steuerlasten, bessere Berücksichtigung der Lei­stungsfähigkeit, sind die besonderen Forderungen des Hand­werks, die eingehend zu prüfen, Aufgabe der zuständigen Stellen im neuen Jahr sein soll. Dazu gehört weiter ein ausreichender Schutz des Handwerks gegen die Schädigung der Schwarzarbeit, ferner eine andere Handhabung des Vergebungswesens, daß der Handwerker für seine Arbeits­leistungen wenigstens angemessen bezahlt und er nicht zur Uebernahme von Arbeiten gezwungen wird, die selbst für einen bescheidenen Verdienst nichts mehr übrig lassen. So­lange diese und andere Störungen zwischen den verschiedenen Wirt'chaftsgruppen vorhanden sind, besteht auch nicht die Möglichkeit einer reibungslosen und ergiebigen Zusammen- arbeit. Nicht anders als beim Menschen selbst, bei jedem Werk, das er schafft, ist es auch in der Wirtschaft: Ein Teil muß in den anderen greifen. Aufgabe einer weisen Staats- si h ung ist es. darauf zu sehen, daß Störungen von diesem feinen Organismus abgehalten werden.

Eine völlige geistige Umkehr ist bas wichtigste, um ein besseres Jahr herbeizuführen. Weg vom Kamps aller gegen alle! Alles für die Losung der Zusammenarbeit und der Besinnung darauf, wie die Folgen dieser unheilvollen Krisis möglichst raich wieder abgebaut rverden können! Die Er­kenntnis dafür bricht sich Bahn, das Ziel der Arbeit tm neuen Jahr muß es sein, diese tu die Tat umzusetzen.

Das deuischnationale Aufvauprogramm

Forderungen zur Steuer, «nd Finanzresorm.

Der deutschnationale Parteivvrstand hat zur Steuer- und Finanzresorm nachstehende Forderungen ausgestellt:

U Vereinfachung des Steuersystems, das heute für den Steuerträger vollkommen undurchsichtig geworden ist. Die Steuer ist Gegenstand einer Geheimwissenschaft der Bürokratie geworden. Die wenigsten wissen, vas sie nach dem Gesetz zu zahlen haben. Das führt praktisch zur Recht, lvsigkeit des kleinen Mannes. Willkürliche Steuererhebun­gen sind an der Tagesordnung.

2. Die Steuerlast muß gleichmäßig zwischen dem Ausland und dem Inland verteilt werden. Die Vor­belastung der deutschen Wirtschaft durch Steuern gegenüber der ausländischen Konkurrenz mutz durch ausgleichende Be­steuerung der Einfuhr verschwinden. Bet der Ausfuhr mutz ein Steuerausgleich in ausreichender Höhe erfolgen, um den Wettbewerb mit der Auslandsware auf dem Weltmarkt zu ermöglichen.

3. Die Wegsteuerung des Betriebsvermögens hat unzäh­lige Betriebe zum Erliegen gebracht und di« Arbeitslosig­keit vermehrt. Die Besteuerung muß grundsätz­lich auf den Ertrag gegründet werden und Ka­pitalbildung ermöglichen. Ohne Kapitalbtldung bleibt bk Arbeitslosigkeit ein fressendes Volksübel. Die vom Ein­kommen unabhängigen Nealsteuern müssen auf ein Min­destmaß eingeschränkt werden. Soweit möglich, ist zur Be­steuerung nach dem dreijährigen Durchschnitt zurückzukeh­ren, der die Wirkungen der Konjunkturschwankungen aus Einzelwirtschaft und Staatswirtschaft ausgleicht.

4. Der Ausgleich des öffentlichen Haushalts muß durch die Umsatzsteuer erfolgen: deren Aufbau ist wie überhaupt das gesamte Steuersystem so zu reformieren, daß die Trustbildung nicht gefördert und der Mittelstand nicht weiter zerstört wird.

8. Durch einen verständigen Finanzausgleich mutz der Haushalt der Länder und Gemeinden wieder aus eigene Füße gestellt werden. Um dte Zusammenfassung der Für­sorge für die Erwerbslosen und Hilfsbedürftigen bet den Kommunalverbänden zu ermöglichen, müssen diese ausrei­chende eigene Einnahmen erhalten. Eine Besteuerung der kleinsten Einkommen soll nur insoweit erfolgen, als st» nötig ist, um eine übermäßige Belastung des Wirtschafts- einkommens in den Gemeinden zu verhindern. Im Inter­esse einer gesunden Bevölkerungspolitik müssen die Gemein­den einen festen Zuschuß je Kopf jedes Schulkindes durch Ueberwetsung aus der Reichskasse auf dem Umwege übet die Staatskasse erhalten. Die Erziehung unserer Kinder ist eine Volkslast, die möglichst von allen gemeinsam zu tra­gen ist.

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Neuer Landwirtschaftsminister in Preuße«. Mit dem 1. Januar ist der bisherige Landrat des Kreises Beeskow» Dr. jur. Ernst Wiskott, zum Staatssekretär im preußischen Landwirtschastsministerium ernannt und mit der Wahrneh- mung k-r Geschäfte der kommissarischen Regierung betraut worden.

Bannführerbefehl der Berliner Hitlerjugend

München, 8. Jan. DerVölkische Beobachter" veröffent­licht einen Befehl des Bannführers der Berliner Hitler­jugend. In diesem wird angeordnet, daß aus Anlaß der Er­mordung des 16jährigen Hitlerjungen Walter Magmtz sämt­liche Fahnen und Wimpel so lange mit Trauerflor zu ver­sehen seien, bis Adolf Hitler Führer des Deutschen Reiches sei und di« ermordeten Kameraden gerächt seien. Für dev Bann Berlin ll ist bis zum IS. Februar die Mitgliederauf- nahm« gesperrt. Di« Sperre soll die Möglichkeit geben, mit einem vollkommen überholten Organisationskörper den mar­xistischen Verbänden einen Kampf zu liefern, der ein Meu­cheln der Hitlertungen ein für allemal unmöglich mache.

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am»» »uz ckon dsjsenselien Kerzen von iinn» krnst

Ursiadsrsasiutr: dioeoick-Vorlog, Homburg

4 (Nachdruck verboten).

LiSl nahm die Hände vom Gesicht und schaute sich wehmü- 7 in der kleinen Kammer um. Da fiel ihr Blick auf da? n Boden liegende Bild Sie hob es auf, betrachtete es lan- und steckte es unter ihr Mieder. Langsamen Schrittes »er­st st» dann das Zimmer und stieg die Trepve hinunter. Durch ' Türriken hörte man die gedämpften Stimmen der Be­nzen, sah man da? Zucken der Kerzen.

Je'rt trat sie anS der Haustüre, mit einem langen Blick nfaßte sie nochmals ihr Elternhaus, murmelte einen Ab- -iedsarnß und stürmt? dann hinaus in den strömenden m?n

Sie wußte nicht wohin-aber nur fort, fort. Klatschend

uq ihr der Regen in? Gesicht. Im Nu waren ihre Kleider '.rchnäßt. daß sie wie schwere Bleiklumpen an ihrem Körper «wen. Aber sie merkte eS nicht, sie stürmte dem Walde zu ^ort brach sie unter einer alt»n Fichte zusammen.

"kenn ein Windstoß kam und die Tropfen von den Aesten ö Zweigen herniederrie^elten. zuckte sie fröstelnd zusam- en. sonst aber regte sie sich nicht.

Eine Ohnmacht hielt sie umfangen und nahm für kurze eit alle Erdenschwere von ihr.

Lange schon hatte sich das Gewitter verzogen, als LiSl wie- - die Augen aufschlug. DaS schwarze Gewölk hatte sich in i Helles Grau verwandelt und im Westen hatte die scheidende anne sogar noch einen kleinen Spalt gefunden für einen achtenden Abendgruß an die Berge, denn auf den Spitzen 7 ein zart angehauchter Rosenschimmer, wie der Abglanz -er Feuersbrunst. Die Regentropfen, die an den Zweigen ad Aesten hingen, glitzerten wie Helle Kristalle, der ganze ?ald schien mit tausend und abertausende« winzig Üeiner ilberkügelchen behängen zu sein.

Jetzt erst wurde Lisl klar, wo sie eigentlich war. Mit- der Hand strick sie die nnsien Haare ans dem Gesicht und schaute mit wehmütiaen Auaen in das rötlicke Glan-meer der sinkenden Sanne. ES wnrde imm-r dunkler im Wald, die Sonne hotte Abschied genommen für diesen Tag, um am andern Morgen wi-der strahlend em"orzusteigen. nm mit ihrer Wärme die na^en Wälder «nd Almen zu trocknen.

Wo aber ging sie Hins

Ein tiefer Senker löste sich an? der Brust des Mädchen? Sie sckien mit einemmal alle Energie, alle Lust am Leben verloren zu baben.

Was würde ibr die Zukunft bringen?

Eiend und Leid. Sie hörte schon die L-nte spötteln, sab viele Finger auf sich gerichtet, hörte hinter ihrem Rücken die zischenden Stimmen der Dörfler: Da schautS, daS ist auch eine, die nnler Dorf besudelt hat!

Sie wußte nur. daß sie sich tief unglücklich fühlte, so un­glücklich wie noch nie in ihrem Leben.

Ich möchte sterben", flüsterte sie.

Sie raffte sich ans, irrte sinn- und planlos km dunklen Waid umher, bis sie an etwas RaaschendeS, Flüsterndes kam. Schilfrohr war eS, daS die langen Halme hin und her be­wegte.

Und hinter «nd unter den Röhrchen schimmerte »^aS Dunkles, Nasses hindurch. Leise gurgelten kleine We--cn an den moosigen Rand und umspielte!, die Füße der dort Ste- benden. Aber sie merkte eS nicht, lauschte nur dem dumpfen Gurgeln der Flut.

Plötzlich war eS ihr, als tauchten weiter drinnen km Was­ser kleine geisterhafte Wesen auf, um gleich wieder zu ver­schwinden. Kleine silberhelle Stimmcheii lockten dann wieder anS der Tiefe deS GrundeS:

Komm doch herab zu unS, du vom Leben gehetzte? Men­schenkind, laß doch daS Leben da draußen in der grauen öden Welt, die dir doch nur Kummer und Leid zu geben hat. Komm doch herab zu nnS, wir setzen dir ein goldenes Krönlein ans -nehmen dich auf in den Kreis der Nixen und Elfen."

Und daS arme Mädchen ging den Stimmen nach, immer weiter, immer tiefer hinein in daS Wasser.

Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen ein

Schrei-aber nicht wie ibn Todesangst non sick oibt, eS

wor eher ein Jauchzen, ein Frohlocken, das sich anhörte wie: Mntterl ich komm zu dir."

lieber Lisl BoagtreuterS blondem Haar schlugen glucksend die Wellen zusammen.

Wieder war eS still geworden über dem Wollcr. nur die Robrkcckben wieoken sick tändelnd ans i^ren Stenoeln und das Schilf am llser flüsterte nnd rauschte sein uraltes Lied hinein in die Kpätsommernricht.

1l. Kapitel.

Wäbrend sich ans dem Boggtrenterbof die? alle? absnieite, saßen Iackl und Inka kosend nnd scherzend am Äser des S»»S. Sie bemerkten nicht» wie der Himmel sich verfinsterte, sie hör­ten auck nicht den arallenden Donner, der immer näher und näber kam.

Wenn ein Windstoß kam und die goldoelbe- Blätter ans die Beiden herniederrielelton, so sachten sie nnr »nd küßten sich immer und immer wieder.

Für sie schien sich die Welt in dieser Stunde in ein lachen­des Paradies verwandelt zu haben.

Wie wechselvoll ist doch dieses Leben.

Ans der einen Seite sonnenheller Tag und Freude, au) der andern schwarzgraue Nacht und Leid.

Immer dunkler und finsterer wurde eS. Wirbelnd flogen die Blätter und dürren Reiser umher, die der wachsende Sturm von den Bäumen brach.

D». kuhr ein Blitzstrahl von einem krachenden Donner be­gleitet hernieder.

Erschrocken schauten die Beiden auf, als ob sie gar nicht wüßten, was da? zu bedeuten hätte. Aber der Sturm, der jetzt loSbrach, riß sie schnell aus ihrer Träumerei aus.

Auch der sonst so friedliche, kleine Bergsee schien mit einem­mal aus seiner träumenden Stille erwacht zu sein. Hoch und wild bäumten sich die Wellen auf, die kleinen Boote am Ufer schlugen krachend aneinander und rasselten an den Ket­ten, als oh sie mitgaukeln wollten im wilden Tanz der Wellen.